DE729601C - Verfahren zum Herstellen von Kunstleder - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Kunstleder

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DE729601C
DE729601C DEH143882D DEH0143882D DE729601C DE 729601 C DE729601 C DE 729601C DE H143882 D DEH143882 D DE H143882D DE H0143882 D DEH0143882 D DE H0143882D DE 729601 C DE729601 C DE 729601C
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rubber
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Helsingborgs Gummifabriks AB
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Helsingborgs Gummifabriks AB
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29CSHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
    • B29C67/00Shaping techniques not covered by groups B29C39/00 - B29C65/00, B29C70/00 or B29C73/00
    • B29C67/24Shaping techniques not covered by groups B29C39/00 - B29C65/00, B29C70/00 or B29C73/00 characterised by the choice of material

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Laminated Bodies (AREA)
  • Synthetic Leather, Interior Materials Or Flexible Sheet Materials (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von Kunstleder Es ist bekannt, zum Herstellen von Kunstleder ein Faserfließ zu verwenden und dieses mit Kautschukmilch zu tränken. Es entsteht hierbei jedoch kein lederähnliches Erzeugnis, weil sowohl die beim Naturleder glatte oder gemusterte Narbenoberfläche als auch die faserige Fleischoberfläche des Leders durch ein und dieselbe feste und etwas unebene Kautschukoberfläche ersetzt wird.
  • Es ist auch bekannt, Textilstoffe, Vliese, Teppiche und ähnliche Stoffbahnen dadurch mit Latexkautschukmilch zu imprägnieren oder zu belegen, daß die Stoffbahn zwischen Walzen geführt wird und daß in den Spalt zwischen der bewegten Fläche und der Stoffbahn Latex eingeführt wird, nachdem die Walzen zuvor mit einem Koagulierungsmittel benetzt worden sind. Bei diesem Verfahren wird die Kautschukmilch in noch flüssigem Zustand eingeführt und dafür gesorgt, daß die Kautschukmilch den Faserstoff durchdringt. Beim Aufbringen der Kautschukmilchschicht auf nur einer Seite wird durch das Koagulierungsmittel auf der Gegenwalze verhindert, daß die Kautschukmilch durch das Gewebe hindurchschlägt.
  • Zweck der Erfindung ist, aus einem Faserfließ und Latex ein Erzeugnis herzustellen, das dem Leder ähnlicher ist als die durch die bisher bekannten Verfahren hergestellten Erzeugnisse. Zu diesem Zweck geht man in der Weise vor, daß zunächst die Kautschukmilchschicht auf dem mit einem Koagulanten benetzten Träger ausgebreitet und die Watteplatte erst dann aufgebracht und gepreßt wird, wenn die Kautschukmilchschicht bereits weitgehend koaguliert ist, so daß die äußersten Faserspitzen an der vom Träger abgewendeten Seite mit Kautschukmilch nur eben noch benetzt werden.
  • Es soll also die bereits weitgehend koagulierte Kautschukmilchschicht, wenn die Watteplatte aufgepreßt wird, in einem nicht mehr fließfähigen Zustand sein. Das Koagulieren der Kautschukmilchschicht erfolgt dadurch, daß der Koagulant von der Oberfläche des Trägers aus in die Latexschicht hineindiffundiert, wodurch zunächst die der Trägeroberfläche am nächsten liegenden Teile in den Gelzustand übergeführt werden, während die vom Träger entferntesten Teile der Latexschicht weniger schnell koagulieren und sich somit noch beim Aufpressen der Watteplatte im Solzustand befinden können. Die Zeitdauer zwischen dem Zusammenbringen der Kautschukmilch mit dem Koagulanten und dem Einpressen der Watteplatte hängt von der Menge und Wirksamkeit des Koagulanten, seiner Diffusionsgeschwindigkeit in der Kautchukmilch, der Stärke der Kautschukmilchschicht, ihrem Gehalt an Stabilisierungsmitteln und von anderen Faktoren ab. Verwendet man z. B. als Koagulanten eine Lösung eines Salzes einer zweiwertigen Base, z. B. Kalciumchlorid, und wird die Kautschukmilchschicht dadurch hergestellt, daß die Platte zunächst mit dieser Lösung bestrichen und dann in eine Latexmischung, deren Kautschukgehalt 401,7.- beträgt, eingetauscht wird, und ist die Temperatur ungefähr 200, so ist z.13. eine Dauer von etwa io Sek. vor Einpressen der Watteplatte passend. Während dieser Zeitdauer ist die Latexschicht teilweise koaguliert. Die äußersten Schichten des Latexes befinden sich dann noch im Solzustand und vermögen in die Watteplatte hineinzudringen, während die dem Träger am nächsten liegenden Teile schon koaguliert sind.
  • Hierdurch wird erreicht, daß nicht nur, wie schon bekannt, der Gehalt an Kautschuk im Verhältnis zu dem Gehalt an Fasern von der Seite, die während der Herstellung an dem Träger anlag, bis zu der Seite, die vom Träger abgewendet war, sich allmählich verringert, sondern an der Rückenseite des Kunstleders sogar eine gewisse Porigkeit verbleibt.
  • Eine Ausführungsform des Verfahrens wird unter Hinweis auf die Zeichnung beschrieben, die in Bild i schematisch und in stark vergrößertem Maßstab einen Querschnitt durch die verschiedenen Schichten zeigt, aus welchen das Kunstleder hergestellt wird. In Bild 2 ist die Arbeitsweise bei ununterbrochener Durchführung des Verfahrens mittels Walzen schematisch dargestellt.
  • Der Träger i mit dem gewünschten Muster entweder an der einen oder an beiden Seiten wird in eine Lösung eines Koagulierungsmittels für Kautschukmilch und dann in Kautschukmilch getaucht. Bevor der auf dem Träger abgesetzte Kautschuk 2 vollständig erstarrt ist,' wird die Kautschukoberfläche mit einem Filz aus gekämmten Fasern oder Watte bedeckt. `'Denn der Träger an beiden Seiten gemustert ist, können zu gleicher Zeit zwei Kunstlederplatten hergestellt werden, indem auf beiden Seiten je eine Watteplatte angebracht wird. Die Platte wird dann einem Druck ausgesetzt, indem sie in eine Presse gelegt wird oder zwischen Walzen, gegebenenfalls zusammen mit Deckplatten, zur Deckung der Filzoberfläche geht. Die durch Koagulation der Kautschukmilch gebildete Schicht 2 und die Filzschicht 3 sind teils einander, teils der Dickigkeit des Kautschuks im Pressungsaugenblick und dem Preßdruck derart angepaßt, daß die Filzschicht nicht in ihrer ganzen Dicke gleichmäßig durchimprägniert werden kann, sondern auf der von dem Träger i abgekehrten Seite porös und im ,wesentlichen ungetränkt verbleibt.
  • Die Kautschukmilch enthält übliche Vulkanisier- und Füllmittel; die gebildete Kunstlederplatte kann entweder von dem Träger i vor oder nach der ly"ullzanisierung entfernt werden, die in einer üblichen Vulkanisierpresse oder Heißluftkammer ausgeführt werden kann. Wenn das Kunstleder von dem Träger i in unvullkanisiertem Zustand entfernt wird, kann es in dieser Form zum Herstellen von Kautschukgegenständen, z. B. Kautschukschuhwerk, benutzt werden und dabei, wie an sich bekannt, gegebenenfalls mit anderen Kautschukzuschnitten zusammengesetzt und erst nachher vulkanisiert werden.
  • Das unvulkanisierte Kunstleder kann nach Entfernung von dem Träger i einer weichmachenden mechanischen Bearbeitung ähnlich wie Stollung von Leder unterworfen werden, wodurch es in seinen Eigenschaften in noch höherem Maße Tierhaut ähnlich wird. Das Kunstleder kann ebenfalls anderen Nachbehandlungen zu gleichem Zwecke unterworfen werden, z. B. einem Aufkratzen der Filzseite o. dgl. Diese im Anspruch 3 behandelte Maßnahme gehört nur in Verbindung mit denjenigen nach Anspruch i zur geschützten Erfindung.
  • Wenn eine sehr dünne Kautschukschicht verwendet wird, vermag diese auch nicht vollständig die dem Kautschuk zunächst liegende Faserschicht auszufüllen, und man kann auf diese Weise erreichen, daß auch die Kautschukschicht eine gewisse Porosität annimmt.
  • Die beschriebene Ausführungsform des Verfahrens kann dadurch verändert werden, daß, bevor der Träger in Koagulierungsmittel und Kautschukdispersion getaucht wird, ihm eine Kautschukschicht durch Eintauchen in eine übliche Kautschuklösung erteilt wird. Das Aufbringen der Kautschukschicht kann auch in anderer an sich bekannter Weise geschehen, z. B. durch Aufspritzen, Aufstreichen oder Auswalzen. Auch diese im Anspruch 2 behandelte Maßnahme gehört nur in Verbindung mit denjenigen nach Anspruch i zur geschützten Erfindung. Das ganze Verfahren kann gegebenenfalls ununterbrochen auf der Oberfläche von Walzen oder von über solche laufenden Bändern ausgeführt werden, wie dies in Bild 2 veranschaulicht ist. In diesem sind a zwei Walzen, die sich in der durch Pfeile angedeuteten Richtung drehen, h ist ein Behälter für Koaguliermittel, c Latex und d eine Stoffbahn.
  • Man geht hier im Gegensatz zu den früher beschriebenen Verfahren in der Weise vor, daß man das Latex unmittelbar auf der mit einem Koagulanten benetzten Walzenoberfläche ausbreitet und erst dann die Stoffbahn mit schon weitgehend koagulierten Latex in dem Spalt zwischen den beiden `Falzen a in Berührung bringt. Die Umlaufzeit der Walze i muß dabei so eingestellt werden, daß zwischen dem Auftragen der Latexschicht und dem Auftragen der Stoffbahn eine genügende Zeit vergeht, so daß die Latexschicht bereits weitgehend in nicht mehr fließfähigem Zustand übergegangen sein kann, bevor sie mit der Stoffbahn in Berührung kommt.
  • Wenn das Kunstleder in vulkanisiertem oder unv ulkanisiertem Zustand von dem Träger entfernt wird, folgt die von der Kautschuk- Lösung gebildete Kautschukhaut mit und trägt einen genaueren und klareren Abdruck des auf dem Träger befindlichen Musters, als ohne Anwendung einer solchen Lösung erzielt werden könnte. Außerdem schützt die Kautschukhaut die Oberfläche gegen schädlichen Einfluß des in der Dispersion enthaltenen Wassers oder der gegebenenfalls angewendeten Koagulierungsmittel.
  • Das Kunstleder kann in Form von Bahnei' oder Platten hergestellt werden, die zur Verwendung später in Stücke ausgeschnitten werden oder in Form von Formstücken, die zu dem einen oder dem anderen bestimmten Zweck, z. B. als Schuhwerksoberteile, anwendbar sind.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen von Kunstleder durch Tränken einer Watteplatte mit einer Kautschukdispersion, bei dem auf einen Träger, insbesondere auf eine Walze, zunächst ein Koagulierungsmittel und dann eine Kautschukmilchschicht und die Watteplatte aufgebracht und gepreßt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Kautschukmilch zunächst auf dem mit dem Koagulierungsmittel benetzten Träger ausgebreitet und die Watteplatte (3) erst auf die bereits weitgehend koagulierte Kautschukmilch -schicht aufgebracht wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (i) vor dem Aufbringen der Kautschukdispersion mit einer Schicht einer Kautschuklösung versehen und das Lösungsmittel verdampft wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunstleder nach dem Entfernen vom Träger einem Geschmeidigmachen ähnlich wie beim Stollen von Leder unterzogen wird.
DEH143882D 1935-06-01 1935-06-01 Verfahren zum Herstellen von Kunstleder Expired DE729601C (de)

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