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Verfahren zum Verlegen eines Rohrdrahtes als Freileitung Zusatz zum-
Patent 704 363 Nach dem Hauptpatent werden Rohrdrahtleitungen in der Weise als Freileitungen
verlegt, daß die durch das Gewicht der Leitung erzeugte Zugkraft, statt auf den
sonst üblichen Spanndraht übertragen zu -werden, von dem Blechmantel des Rohrdrahtes
aufgenommen wird. Die Längen, in denen Rohrdrähte auf dem Markt .erhältlich sind,
sind jedoch beschränkt. Man stellt. sie nicht in so großen Lägen her wie z. B. Bleikabel.
Die übliche Leitungslänge jeder Rolle ist 5o m. Will man nun ein Luftkabel von
70 m Länge nach der Lehne dies Hauptpatents verlegen, so muß man zwei Rohrdrahtenden
verbinden, wobei die Verbindungsstelle zwischen dieAbspannpunkte zu liegen kommt.
Hierbei muß also. die Unteraufgabe ;gelöst werden, an der Verbindungsstelle die
Zugspannung von dem Blechmantel des einen Rohrdrahtendes auf den Blechmantel des
anderen Endes zu übertragen und die Verbindungsstelle gegen Feuchtigkeit sicher
abzuschließen, ohne daß dieser Abschluß durch die Zugspannung gefährdet werden würde.
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Diese Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst,
daß an den Verbindungsstellen die Rohrdrahtmäntel durch eine die Zugspannung aufnehmende
Brücke verhunden werden, die innerhalb, einer quere geteilten, mit Stopfbuchsen
versehenen Isolierstoffmufbe liegt.
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An sich ist es bekannt, die Verbindungsstellen zwischen Bleimantelleitungen
durch geteilte Isolierstoffmuffen zu verbinden und
hierbei die Kabelenden
durch besondere Streben zugfest miteinander zu verbinden, um zu verhindern, daß
sie bei der Verlegung versehentlich aus. der Muffe herausgezogen werden. Die Muffe
ist hierbei jedoch nicht quer geteilt und nicht mit Stopfbuchsen versehen. Sie ist
vielmehr längs geteilt, und die Abdichtung erfolgt durch Isolierband. Für im Freien
angeordnete Freileitungen ist eine derartige Anordnung unbrauchbar, da sie nicht
die erforderliche Abdichtung gewährleistet. Diese läßt sich nur bei Querteilung
der Buchse und durch Anwendung von Stopfbuchsen zuverlässig erreichen. An sich sind
auch :solche quer geteilten Muffen mit Stopfbuchsen nicht mehr neu, sondern bei
Erdkabeln bekannt, doch bestehen sie dort aus Metall, während es bei Freileitungen
gerade darauf ankommt, eine wesentliche Vergrößerung des Eigengewichts der Leitung
zu vermeiden. Diese. Forderung wird durch die Verwendung von Isolierpreßstoff wegen
des geringen Gewichts erfüllt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung
veranschaulicht, und zwar zeigt diese einen Längsschnitt durch die Verbindung zweier
Abschnitte m und n einer aus Rohrdraht bestehenden Freileitung.
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Jeder der beiden zu verbindenden Rohrdrähte besteht aus einzelnen
für sich isolierten Adern, die in einer Bitumen- oder Gummimasse eingebettet sind.
Diese ist von einem Metallblechmantel 1, k umgeben, der die Leitungsadern gegen
mechanische Beschädigungen schützt und gegen Korrosion seinerseits durch eine äußere
Schutzhülle geschützt ist. Diese äußere Schutzhülle kann z. B. aus einem Gummimantel
oder einer darüber befindlichen imprägnierten Umflechtung bestehen. Der Blechmantel
l bzw. k ist zweckmäßig von Hand biegsam. Er kann zu diesem Zweck gerillt sein.
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Um die beiden Leitungsenden m und n zu
verbinden, werden
auf diese zunächst lose Überwurfmuttern r und s aufgeschoben, dann Gummischnurringe
tv aufgerollt und schließlich die beiden Hälften b und c einer quer geteilten Muffe
aufgeschoben, und zwar so weit, daß die Enden aus diesen Muffenhälften weit genug
hervorragen, um bequem bearbeitet werden zu können. Alsdann werden die inneren isolierten
Leitungen Beine Strecke weit bloßgelegt und miteinander verbunden, z. B. durch Verlöten
und überschieb.en von Isolierhülsen über die Lötstellen, wie es die Zeichnung zeigt.
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Sodann werden die Metallmäntel 1 und k so weit bloßgelegt, daß man
auf ihnen die beiden Enden :einer Brücke 9 mit Hilfe von aufgeschraubten Schellen
p und g befestigen kann. Diese Brücke !q dient nicht nur dazu, die zur Erdung der
Leitung dienenden Metallmäntel k und L elektrisch zu verbinden, sandern
auch dem Zweck, die Zugspannung d°r Freileitung von dem einen Rohrdraht n auf den
andern Rohrdraht m zu übertragen, damit die Verbindungsstelle zwischen den einzelnen
Adern von jeder mechanischen Beanspruchung entlastet wird. Nunmehr werden die beiden
Muffenhälften b und c, die zuvor auf die Leitungsenden aufgeschoben waren, einander
so weit genähert, daß an den Rändern der Muffen vorgesehene Flanschen e und d aufeinanderzullegen
kommen. Hierbei wird in Rillen/ und g der beiden Flanschen ein zur Dichtung dienender
Gummischnirring h eingelegt. Schließlich wird eine Überwurfmutter i, die von vornherein
auf die Muffenhälfte b aufgeschoben war und über deren Flansch r1 hinwegreicht,
auf das Gewinde aufgeschraubt, mit welchem die Umfangsfläche des Flansches e versehen
ist.
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Alsdann werden die beiden Schnurringe w bis zur Anlage an rohrförmige
Ansätze herangeschoben, mit denen sich die beiden Muffenhälften b und c auf
den Leitungen in und n führen. Ist dies geschehen, so brauchen nur noch die
eingangs erwähnten überwurfmuttern r und s auf die Außengewinde der rohrförmigen
Ansätze der Muffenhälften aufgeschraubt zu werden, um die Verbindung völlig abzudichten.
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Wenn auch das Innere der Mäntel l und k durch die Bitumen- oder Gummimasse
völlig ausgefüllt ist, welche die einzelnen Adern umgibt, so enthält doch die Isolierung
dieser Adern Textilstoffe, die sich mangels genügender Einkapselung der Verbindungsstelle
mit Feuchtigkeit tränken könnten, was eine Zerstörung der Leitung herbeiführen würde.
Durch die flüssigkeitsdichte Einkapselung der Verbindungsstelle läßt sich dies verhindern.
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Da nach der Erfindung des Hauptpatents die gesamte Zugspannung der
Freileitung von dem Blechmantel der Rohrdrahtleitung aufge= nomm@en wird, ein besonderer
Spanndraht also :entfällt, ergibt sich eine recht hohe Zugspannung von etwa 7o kg.
Diese muß auf den Blechmantel des Rohrdrahtes schonend übertragen werden, tun eine
örtliche Überbeanspruchung zu verhindern. Zu diesem Zweck kann die Brücke 9 an jedem
Ende mit zwei Schellen versehen werden, von denen die eine zum Einklemmen des von
der äußeren Umhüllung befreiten Blechmantels und von denen die andere zum Einklemmen
des umhüllten Rohrdrahtendes dient. Ein Teil der Zugkraft wird dabei auf den Blechmantel
durch die äußere Umhüllung hindurch übertragen, die als Polster wirkt und den Blechmantel
vor zu hoben Beanspruchungen schützt. Auf diejenige Schelle, die unmittelbar am
Rohrdraht
angreift und diesen daher besonders leicht verletzen könnte, entfällt daher nur
ein 'feil der Zugspannung.