-
Flüssigkeits- und gasdichte Durchführung von
isolierten
elektrischen Leitungen Die Erfindung betrifft eine flüssigkeits-
und gasdichte Durch-,
führung von isolierten elektrischen Leitungen:
durch die Wand
eines unter Überdruck stehenden Gehäuses,
bei welcher die Lei-
tungen in einest, vorzugsweise aus selbstaushärtendem
Gießharz
bestehenden Isolierkörper eingebettet sind:
Es sind
Leitungsdurchführungen bekannt, bei welchen die isolier-
ten Kabel an der
Außenfläche ihres Isoliermantels mittels Radial-
dichtengen und
Stopfbuchaverschraubungen in der Gehäusewand ab-
gedichtet. werden. Bei
derartigen Durchführungen ist es notwendig,
die Leitung an ihren Ende'abzudichten,
um ein Eindringen des
Druckmediums zwischen Mantel und Leiter-Adern
zu verhindern. Die
gleiche Notwendigkeit besteht bei der Burchführung.sinez
isolier-
ten Kabels, wobei dasselbe. in Gießharz od.dgl..eingebettet:
ist.
Hierbei besteht außerdem die Gefahr, daß der Kabelmantel
keine
genügende Verbindung reit dem Gießhers eingeht und
außerdem der
metallische Leiter inmerhalb seines eingebetteten
Mantels axial verschiebbar ist. Man hat deshalb schon isoliert
und druckdicht in Gießharz eingebettete Durchführungsbolzen
aus leitendes Werkstoff, also nicht isolierten elektrischen
Leitungen, für Leitungsdurchführungen angewendet, an die an beiden Enden
die unter-
brochene, isolierte Leitung angeschlossen wird. Zur
Sicherung
den Leiters gegen Herausziehen aus dem Isolierkörper
wird der
Leiter mit Ringnuten bzw. Einachniirungen versehen. Nachteilig
ist
hierbei die Differenz der Temperaturkoeffizienten von Leiter-
metall und Gießharz.
Um die hierdurch auftretenden Spannungen
in erträglichen Grenzen zu halten,
sind schon Verfahren ent-
wickelt worden, die es ermöglichen, daß der Leiter
innerhalb
der Durchführung auf dem größten Teil seiner Länge
keine haftende
Verbindung mit dem Gießharz eingeht (DAS 1 o41
123. Dieses Ver-
fahren ist sehr aufwendig. Außerdem nehmen derartige
Durchführungen viel Platz in Anspruch und es ist eine Unterbrechung den
Kabels
erforderlich.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine ununterbrochene, isolierte
elektrische
Leitung flüssigkeite- und .gasdicht durch die Wand
eines unter Überdruck
stehenden Gehäuses hindurchzuführen, unter
Vermeidung der Nachteile
der bekannten Durchführungen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Lei- tung
in an sich bekannter Weise in einen selbstaushärtenden Gieß- harzkörper eingebettet
ist und innerhalb des Gießharzkörpers die
Leitungsisolation auf einer
kurzen, etwa 1/3 der Gesamtlänge der
Durchführung betragenden Strecke unterbrochen
ist, unter Beriioksichtigung der Kleinhaltung der zwischen Gießharz und
Leitermetall auftretenden Wärmespann=g. Dadurch wird der metallische
Leiter
fest und dicht in das Gießharz eingeschlossen, und bei
einer betriebnmäßig
auftretenden Erwärmung den Leiters kann die
Differenz
zwischen der Wärmedehnung des mit dem Gießharz verbundenen Metallen
und derjenigen des Gießharzes ohne weiteren
Aufwand durch die Flexibilität
des Gießharzes kompensiert werden.
-
Die gegenüber dem Gießharz größere Wärmedehnung
der restlichen samt Isolation im Gießharz eingegossenen Leiterlänge-wird
anderer-
seits durch die genügend hohe Flexibilität der Leiterisolation
aufgefangen.
-
In vorteilhafter Ausbildung der Erfindung besteht der Gießharz-
körper
aus einem, ohne Abspaltung flüchtiger Bestandteile, nicht
wieder erweichenden
starren Körper von aushärtendem Epoxydhart, dem eine gewisse `enge Füllstoffe
zugesetzt werden kann. Durch
die bei der Aushärtung des Epoxydharzes
auftretende Schrumpfung des Gießharzkörpera.wird der blanke Leiter,
der während des Aus-
härtungsvorganges infolge guter Wärmeabführung
durch den Leiter-
werkstoff relativ kalt und demzufolge ohne wesentliche
eigene
Wärmedehnung bleibt, besonders fest und dicht in das Gießharz
eingeschlossen,
was durch die gute Haftfähigkeit des Epoxydharzes auf metallischer Oberfläche
begünstigt wird.
-
Zweckmäßig ist der Gießharzkörper als zylindrische Muffe
ausge-
bildet, die an einem Ende mit einer ringförmigen Wulst, zum Zwecke
der
axialen Fixierung, versehen ist. Der Bund kann auch derart
an der Muffe
angeordnet sein, daß er sich mit einer Seite an
einem Absatz der Gehäusebohrung
abstützt und dessen andere Seite
als Anlagefläche für eine Stopfbuchsverschraubung
od.dgl. dient,
mittels derer die Muffe in der Gehäusewand abgedichtet werden
kann.
Durch die Erfindung ist es auch möglich, daß innerhalb
des GieD-harzkörpers der Übergang von einer mehradrigen Leitung, unter
Verwendung
an sich bekannter Stoßverbinder, auf mehrere einandri'ge Leitungen
erfolgt. Zur Erhöhung der Stabilität kann die Gießharz-
muffe in vorteilhafter
Weise durch Einguß von Glaefasergewebe,@ insbesondere an ihrem Bund,
verstärkt werden.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dar-
gestellt:
Nach Fig. 1 stützt sich die Gießharzmuffe
1 mit ihrem Bund 2 an
der Innenseite der Gehäusewand 3 ab. Sie wird durch
eine Stopf-
buchsverschraubung, bestehend aus einem gegenüber dem abzudich-
tenden
Medium beständigen weichen oder halbharten Dichtring 4
und einer Druckschraube
5 mit dazwischenliegendem Druckring 6,
abgedichtet. Die durch die Gehäusewand
3 hindurchführende Leitung
ist in der Gießharzmuffe 1 eingebettet,,..wobei
die Isolation der
Leitung auf einer im Verhältnis zur Gesamtlänge der.Einbettung'@
kurzen Strecke 8 unterbrochen ist. In der Fig. 1 sind außerdem
noch
zwei weitere Leitungen 9 und 10 gezeigt, die in gleicher
Weise wie die Leitung
7 in der Gießharzmuffe 1 eingebettet sind,
wobei die Leitungen mehrere
Abstandhalter 11 beliebiger Form aus
Isolierstoff in gleichmäßigem Abstand
zueinander gehalten und
durch ein Klebeband 12 fixiert sind.
-
Eine weitere Ausführungsart der Leitungsdurchführung
zeigt Fig. x,` bei der innerhalb der Durchführung der Übergang
von einer mehr-
adrigen Leitung 13 auf mehrere einadrige Leitungen 14 erfolgt.
Die
Adern der ein- und mehradrigen Leitungen werden dabei an ihren
Enden
15 und 16 von der Isolation befreit und durch je einen
Stoßverbinder 17,
z.B. einer lötfreien Quetschverbindung, leitend
miteinander
verbunden. Die einzelnen Leiter werden durch Ab-
standshalter, wie unter
Fig. 1 beschrieben, im erforderlichen Ab-
stand zueinander gehalten. Für
die Stopfbuchsverschraubung ist
anstelle der Druckschraube nach
Fig. 1 eine Tüllenschraubbuchse 18 verwendet, um einen Biegeschutz
der Leitung zu erreichen.
Eine dritte Ausführungsform, die hauptsächlich
für wechselnde
Druckrichtung oder höhere Drücke bzw. für den Einbau
von der
Einschraubseite der Druckschraube her zweckmäßig ist, zeigt
Fig. 3.
-
Hierbei ist die Gießharzmuffe 19 mit einem
Bund 20 versehen, der
sich auf der einen Seite an dem Absatz der Gehäusebohrung
21 ab-
stützt und dessen andere Seite als Anlagefläche für eine Stopf-
buchsverschraubung,
bestehend aus der Druckschraube 22, dem
Druckring 23 und dem Dichtring 24,
dient. Damit ist die Muffe
in beiden Richtungen axial festgelegt. Innvorteilhafter
Weise
ist der Bund 20 mit einem eingegossenen Glasfasergewebe
25 vor-
stärkt, um einer erhöhten Druckbeanspruchung gewachsen zu
sein.