<Desc/Clms Page number 1>
Längsgeteilte Verbindungs- und Abzweigmuffen für Fernmeldekabel mit Isolierung und Mantel aus Kunststoff
Bei elektrischen Kabeln mit Metallmänteln ist es üblich, die in der Regel aus dem gleichen Metall bestehenden Muffen mit den Enden der Kabelmantel zu verlöten oder zu verschweissen. Eine Verschweissung oder Verklebung zwischen dem Muffengehäuse und Kabelmantel lässt sich bei Kabeln mit Kunststoffmän- teln nur schwierig und nicht genügend sicher ausführen. Infolgedessen ist bei diesen Kabeln seit vielen Jahren die zuvor auch schon für Kabel mit Blei mänteln vorgeschlagen geweseneAbd1chtung mitStopfbuchsen in Anwendung.
Es sind mehrere Ausführungen von Stopfbuchsendichtungen bekamn, (I. aber alle auf dem gleichen Prinzip beruhen. Dieses Prinzip besteht darin, dass ein plastisch oder elastisch verformbarer
Dichtungskörper zwischen zwei unnachgiebigen, meist aus Metall bestehenden Platten derart unter Druck gesetzt wird, dass er sich sowohl am Mantel des durch die Anordnung hindurchgesteckten Kabelendes als auch an der Innenwand des meist zylindrischen Muffenkörpers anlegt. uei notige Druck wird meist durch Einschrauben eines an der äusseren Druckplatte angreifenden Gewindenippels erzeugt, wobei die innere Druckplatte an einem Bund oder Flansch im Hals des Muffenkörpers anliegt oder von ihm selbst gebildet wird.
Es ist seit einigen Jahren aber auch schon bekannt, die innere und äussere Druckplatte mittels mehrerer symmetrisch über ihre Fläche verteilten olzenschrauben anzuziehen. Diese Ausbildung hat den Vorteil, dass die Muffe ein glattes zylindrisches Rohr ohne innere Bunde, Flansche oder andere Einformungen sein kann. weil die Stopfbuchse sich an jeder Stelle befestigen lässt. Es ist weiterhin auch schon seit mehreren Jahrenbekannt, a1sDichtungskörpernicht einen vorgeformten Stopfen, z. B. aus elastischem Weichgummi, zwischen die Druckplatten einzusetzen, sondern den Raum zwischen den Druckplatten mit einer plastischen knetbaren Masse auszufüllen. Solche Massen sind in mehreren Zusammensetzungen auch schon seit langer Zeit bekannt.
In den Fernmeldeortsnetzen werden neuerdings vieladrige Fernmeldekabel verwendet, deren Leiter mit Kunststoff isoliert sind und deren Aussenmantel gleichfalls aus Kunststoff besteht. In den Verbindungsmuffen solcher Kabel lassen sich Stopfbuchsendichtungen der eben beschriebenen Art gut verwenden, weil die Montage leicht und sicher auszuführen ist. Die Einzelteile der Muffe, darunter auch die kreisscheibenförmigen Druckplatten und die allenfalls verwendeten vorgeformten Dichtungskörper können hiebei vor der Verspleissung der Fernmeldeadern in der richtigen Reihenfolge auf die beiden Kabelenden aufgeschoben und dann beim Zusammenbau der Muffe wieder zurückgeschoben werden. Hiebei lassen sich zusätzlich auch sogenannte Wassersperren für die aus dem Kabelmantel austretenden Fernmeldeadem anbringen. Solche Wassersperren bestehen z.
B. aus auf die Kabelseele aufgeschobenen, zentral durchbohrten Töpfen aus Metall oder Kunststoff, in denen die Adern nach Aufkorbung gemeinsam vergossen werden. Diese Töpfe können entweder auf dem mit einem kurzen Stück aus der Stopfbuchsendichtung ins Muffeninnere herausstehenden Kabelmantel sitzen oder schon vorher auf der inneren Druckplatte der Stopfbuchsendichtung befestigt sein.
Es ist auch schon bekannt, Muffen mit solchen Dichtungen in den Fällen zu verwenden, bei denen ein ankommendes Hauptkabel aufgeteilt oder mit einer Abzweigung versehen werden soll. Auch bei Aufteilungund Abzweigmuffen können nämlich die Muffeneinzelteile, wie schon erwähnt, vorher auf die abgeschnitte- nen Kabelenden aufgeschoben werden, selbst wenn durch eine Stopfbuchsendichtung mit entsprechend durchbohrten Druckplatten und Dichtungskörpern zwei oder mehr Kabelenden durchgeführt sind.
<Desc/Clms Page number 2>
Diese bisherbekannten Verbindungs-, Aufteilungs- und Abzweigmuffen lassen sich jedoch dann nicht verwenden. wenn an bereits in Betrieb befindliche Fernmeldekabel weitere Kabel als Abzweig ohne Unterbrechung des Hauptkabels angeschlossen werden sollen. Dieser Fall kommt in der Praxis infolge der Verdichtung des Femmeldenetzes ziemlich oft vor.
Zur Lösung dieser Aufgabe muss man an Stelle der quergeteilten Muffen die ebenfalls schon bekannten längsgeteilten Muffen verwenden. Unter längsgeteilten Muffen sollen hiebei die Innenmuffen verstanden sein, deren Körper aus Blei, Messing oder Aluminium besteht, also nicht die meist aus Gusseisen bestehen- denAussenmuffen, bei denen die Längsteilungohnehin allgemein üblich ist. Mit der Verwendung von längs- geteilten Muffen ist die Aufgabe, ein Abzweigkabel an ein nicht unterbrochenes Hauptkabel anzuschliessen, jedoch muffentechnisch noch nicht gelöst.
Diese Aufgabe wird mit einer längsgeteilten Verbindungs-oder Abzweigmuffe für Fernmeldekabel mit Isolierung und Mantel aus Kunststoff, die nach dem Stopfbuchsenprinzip abgedichtet sind, erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Pressplatten der Stopfbuchsendichtung durch mehrteilige Ausbildung jeder Platte mit sich mindestens teilweise überdeckenden Teilen nachträglich und beliebig auf einen Kabel- mantel oder auf mehrere Kabelmäntel aufsetzbar sind. Jede Pressplatte besteht dabei vorzugsweise aus einer äusseren ungeteilten und einer inneren zwei-oder mehrfach geteilten Scheibe.
Der Dichtungskörper zwischen den Pressplatten wird vorzugsweise in der bekannten Weise aus plastischer knetbarer Masse hergestellt.
EMI2.1
in einer dem Abstand der Pressplatten gleichen Breite und sich infolgedessen leicht in den Raum zwischen den Pressplatten einkneten lässt.
In der Praxis schon bewährte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung in mehreren
Figuren dargestellt.
Fig. l und Fig. 2 zeigen in Aufsicht die äusseren und inneren Scheiben, die zusammengesetzt eine Pressplatte ergeben; sie sollen aus einem festen Werkstoff bestehen, so dass sie auch bei mässiger, die Zusam- menfügung erleichternder Wandstärke einen ziemlich grossen Dichtungsdruck aufzunehmen vermögen. In Frage kommenz. B. Formpressteileaus Stahl, Messing oder Aluminium, aber auch Spritzgussteile aus Zink oder harten Kunststoffen wie Polystyrol oder Polyamid, die nicht mit der Dichtungsmasse reagieren. Die in Fig. 1 dargestellte äussere kreisrunde Scheibe 1 hat zwei in Halbkreisen endende Einschnitte 2. Die in
Fig. 2 dargestellte Innenscheibe besteht aus zwei spiegelbildlich gleichen Hälften 3 und 4 mit von der Hal- bierungslinie ausgehenden halbrunden Öffnungen 5 und 6.
Von diesen Öffnungen aus nimmt die Material- stärke der Scheiben in Kreisringstufen bis zur vollen Scheibenstärke zu. Diese Kreisringe können nach Be- darf entsprechend dem Kabelmanteldurchmesser ausgebrochen und nachgefeilt werden. Aneinandergesetzt habendie Scheiben 3 und 4 den gleichen Aussendurchmesser und die gleichen Mittelpunkte der Öffnungen wie die Scheibe 1. Alle drei Teile können mittels Kopfschrauben zusammengeschraubt werden ; hiefür sind in der Scheibe l vier Durchgangslöcher 7 und in den Scheiben 3 und 4 je zwei Gewindelöcher 8 vorgesehen.
Danebensindnochvierbzw. je zwei grössere Löcher 9 für die Bolzen vorgesehen, mit denen die Pressplatten nach Einbringen der Dichtungsmasse zusammengezogen werden.
DiesistinFig. Sin einem Längsschnitt durch ein Muffenende dargestellt. Die Pressplatten sind aus den äusseren Scheiben 1 und den inneren Scheiben 3 und 4 zusammengeschraubt, nachdem sie über dem nicht dargestellten Kabel zusammengesetzt sind. Dabei liegen die Innenscheiben 3 und 4 an dem Hohlraum 10 an, in den die Dichtungsmasse eingebracht wird. Die Pressplatten werden mittels Bolzenschrauben 11 gehalten. Wie in Fig. 3 dargestellt, ist dabei die zur inneren Pressplatte gehörige Scheibe 1 mit Gewindelöchern versehen. Anstatt der Bolzenschrauben können Stehbolzen mit Muttern verwendet werden.
Fig. 4 zeigt als Aufsicht auf ein Muffenende in Verbindung mit Fig. 3 die Anordnung der Pressplatten in dem aus zwei gleichen Halbzylindern 12 zusammengesetzten Muffenkörper. Je eine Längskante der zy- lindrischen Halbschalen 12 istderart nach aussen gekröpft, dass sie der glatten Längskante der andern Halbschale als Sitz dienen kann, wobei die aufsitzende Fläche eine Abschrägung erhalten muss, die das ein- wandfreie Eindringen der Dichtungsmasse gewährleistet. Der Zusammenhalt der Halbschalen 12 wird durch Verlötung der Nähte 13 und durch Aufwicklung von Drahtbünden 14 oder durch andere Mittel wie Klemmringe, Schraubenbänder od. dgl. gesichert.
Als Werkstoff für die Halbschalen kommt Messing- oder Blei blech, aber auch Stahlblech bei guter Vorverzinnung der Längskanten in Frage. Die Längsnähte 13 können nach der Verlötung auch noch durch ein wasserdichtes Kunststoffklebeband abgedeckt werden.
In Fig. 5 ist eine fertige Muffe in verkleinertem Massstab im Längsschnitt unter Verwendung der gleichen Bezugszeichen für die bisher erwähnten Teile dargestellt. Der Schnitt zeigt nur das durch die Muffe hindurchgehende Hauptkabel 15, und die abzweigenden Kabel sind hinter der Schnittebene liegend anzunehmen. Die Spleissstelle ist in der üblichen Weise zu einer Keule 16 geformt und mit feuchtigkeitsun-
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1