DE975796C - Verfahren zur Herstellung gegen Wasser und Gas laengsundurchlaessiger Spleissstellenin symmetrischen Kabeln, insbesondere Seekabeln, mit Polyaethylen als Aderisolierungund Kabelmantelmaterial - Google Patents
Verfahren zur Herstellung gegen Wasser und Gas laengsundurchlaessiger Spleissstellenin symmetrischen Kabeln, insbesondere Seekabeln, mit Polyaethylen als Aderisolierungund KabelmantelmaterialInfo
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Description
AUSGEGEBENAM
20. SEPTEMBER 1962
F 8191 VIIId j 2i c
Bei der Verwendung von polyäthylenisolierten, symmetrischen Trägerfrequenzkabeln mit Polyäthylenmantel,
insbesondere als Seekabel, müssen auch die Spleißstellen der Kabel wasserdicht isoliert
werden, um damit den Hauptvorteil der polyäthylenisolierten Ader gegenüber der papierisolierten
zu wahren, der in der Unempfindlichkeit der Isolierung gegen Feuchtigkeit besteht. Außerdem
soll verhindert werden, daß infolge eines Mantelfehlers die ganze Kabelstrecke voll Wasser läuft.
Es müssen also in möglichst geringen Abständen wasserdichte Stopfen in die Kabelstrecke eingebaut
werden.
Es sind ölgefüllte Starkstromkabel bekannt, welche zur Längsabdichtung Damm-Muffen enthalten,
die dadurch hergestellt werden, daß das Kabel an einer beliebigen Stelle mit einer leicht
schmelzbaren Metallegierung ausgegossen wird. Das Metall schrumpft beim Erkalten um die
Papierisolation der Adern und ergibt so eine Längsabdichtung. Allerdings haben diese Damm-Muffen
keine völlig dicht abschließende Wirkung, und sie sind nicht für die Verwendung an Spleißstellen
bestimmt, da sie keine Isolierung der Kabeladern ergeben. Weiterhin sind Kabel mit Luftraumisolation
bekannt, die Sperrmuffen enthalten, welche
209 674/2
verhindern sollen, daß bei einem Undichtwerden des Kabelmantels die eindringende Feuchtigkeit
das gesamte Kabel unbrauchbar macht. Zum Aufbau dieser Muffen werden Stoffe, wie Metall,
Gummi, Porzellan u. ä., verwendet.
Insbesondere ist ein luftraumisoliertes HF-Kabel mit einem konzentrischen Innenleiter oder mehreren
symmetrischen Adergruppen und einem als Schirm oder Außenleiter vorgesehenen Kabelmantel
bekannt, welches zwecks Längsabdichtung Polyäthylenstopfen enthält, die während oder nach
Herstellung des äußeren Kabelmantels auf den oder die Innenleiter aufgespritzt werden. Eine besondere
Abdichtung des Stopfens gegen den Kabelmantel und die Verwendung der Stopfen an Spleißstellen
ist nicht vorgesehen.
Es ist auch bereits ein Verfahren zur Herstellung von in mehradrigen elektrischen Kabeln
mit längswasserdurchlässiger Isolierung in Abständen vorgesehenen Dichtungsstopfen vorgeschlagen
worden, bei dem die Leiter nicht unterbrochen werden, der Kabelmantel an der abzudichtenden
Stelle entfernt und der freie Innenraum einer die beiden Enden des Kabelmantels verbindenden Muffe
ausgegossen wird; dieses Verfahren soll insbesondere zur Herstellung von Dichtungsstopfen in
Fernmeldekabeln, deren Luftraumisolierung unter Verwendung thermoplastischer Isolierstoffe, wie
Polystvrol od. dgl., aufgebaut ist, verwendet werden. Bei diesem Verfahren soll einfach nach Entfernung
des Kabelmantels die Isolierung jeder Ader auf einer gegen die Länge der Dichtungsstelle
kurzen Strecke entfernt und der freie Innenraum der Muffe mit einer unhygroskopischen, sich nachträglich
verfestigenden Isoliermasse ausgegossen werden, die die von der Isolation befreiten Stellen
der Adern wasserdicht umschließt.
Demgegenüber betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung gegen Wasser und Gas
längsundurchlässiger Spleißstellen in symmetrischen Kabeln, insbesondere Seekabeln, mit Polyäthylen
als Aderisolierung und Kabelmantelmaterial, wobei alle zusammengehörenden Leiter
der zu verbindenden Kabel an ein und derselben Stelle miteinander verbunden werden; erfindungsgemäß
werden die so verspleißten Adern derart mit Polyäthylen umspritzt, daß sowohl die Adern
gegeneinander isoliert sind als auch ein-mit der Leiterisolierung verschweißter Sperrstopfen gebildet
wird, der an seinem LTmfang mit den Enden von zwei auf den Stopfen aufgeschobenen Polyäthylenschläuchen
verschweißt wird, die an ihren anderen Enden mit dem Kabelmantel verschweißt werden.
Hierdurch wird eine vollkommene Längsabdichtung des Kabelmantels an der Spleißstelle erreicht
und außerdem an dieser Stelle ein nach außen vollkommen dichter Verschluß des Kabelmantels
erzielt.
Dabei wird also kein besonderes Muffengehäuse benötigt, was den Vorteil hat, daß die Dicke der
Verbindungsstelle ganz wenig über der des Kabels liegt. Gehäuselose Muffenverbindungen sind zwar
schon bekannt, doch ist hierbei die Muffenverbindung nur aus Gründen der Materialersparnis gehäuselos
ausgeführt und dient vor allem nicht dazu, einen wasserdichten Stopfen in das Kabel einzubauen.
Die Erfindung wird an Hand der Figuren erläutert. In Fig. ι sind mit 1 die beiden Kabelenden
dargestellt, von denen der aus Polyäthylen bestehende Mantel sichtbar ist und aus dem die mit
Polyäthylen isolierten Adern 2 herausragen. Auf die Kabelmäntel sind Schlauchstücke 3, ebenfalls
aus Polyäthylen bestehend, aufgeschoben. Die Kabeladern werden an den Enden 4 in üblicher
Weise abisoliert und mittels der Löthülsen 5 miteinander verbunden. Gemäß der Erfindung wird
nun auf diesen Stellen ein Stopfen aus Polyäthylen aufgespritzt, durch welchen gleichzeitig die einzelnen
Adern gegeneinander isoliert werden und ein längsundurchlässiger Sperrstopfen hergestellt
wird. Zu diesem Zwecke können auf die isolierten Adern des Kabels Paßstücke 6 aufgeschoben werden,
die aus Teilstücken zusammengesetzt werden. Diese Teilstücke sind so bemessen und geformt, ·
daß sie ohne wesentliche Verbiegung der aufgedrillten Kabeladern zwischen diese eingeschoben
werden können und daß diese in die Nuten dieser Teilstücke paßrecht zu liegen kommen.
In der Fig. 2 sind zwei derartige Teilstücke beispielsweise gezeigt. Es stellen 2 die isolierten Adern
dar, über bzw. unter welche die Teilstücke 6 derart geschoben werden, daß die Adern 2 in die
Nuten 9 der Teilstücke zu liegen kommen. Über die Paßstücke 6 werden die Kastenhälften 7 (Fig. 1)
geschoben, welche die Paßstücke in ihrer Lage halten und die äußere Begrenzung für den zu
spritzenden Stopfen darstellen. Nach Verschrauben der beiden Kastenhälften 7 wird der Innenraum
durch den Spritznippel 8 mit Polyäthylen ausgespritzt.
Statt der im allgemeinen aus Metall, vorzugsweise Eisen, bestehenden Paßstücke 6 können auch
Polyäthylenscheiben verwendet werden, die paßrechte Bohrungen zur Aufnahme der Kabeladern 2
enthalten und vor dem Verspleißen der Kabeladern auf diese aufgeschoben werden. Diese Scheiben aus
Polyäthylen bringen den Vorteil mit sich, daß die oben beschriebenen kostspieligen Paßstücke und das
umständliche Einsetzen derselben vermieden wird. In der Fig. 3 stellt 1 wieder die Mantel der
Kabelenden dar; 2 sind die isolierten Kabeladern. Mit 10 ist der in der oben beschriebenen Weise hergestellte
Stopfen aus Polyäthylen bezeichnet. 3 sind wieder die aus Polyäthylen bestehenden Schlauchstücke,
die zuvor auf die Kabelenden aufgeschoben waren und nunmehr so verschoben sind, daß ihre
Enden einerseits auf den Kabelenden liegen und andererseits mit geringem Abstand voneinander
auf dem Kabelstopf en 10 aufliegen. Zur Herstellung eines feuchtigkeitsdichten Abschlusses werden um
die Nahtstellen 11 zwischen den Schlauchstücken und den Kabelmänteln sowie an der Nahtstelle 12
auf dem Stopfen Ringwülste aus Polyäthylen gelegt, welche durch Wärmebehandlung in bekannter
Weise mit den neben- bzw. aufeinanderliegenden Teilen verschweißt werden.
Zum Spritzen des Polyäthylens wird zweckmäßig eine Handspindelpresse ähnlich einer Fettpresse
verwendet, wobei die Presse so bemessen ist, daß sie in einen handelsüblichen Lötkolben eingesetzt
und von diesem beheizt werden kann. Die Spritzformen sind so ausgeführt, daß sie mit wenigen
Handgriffen an die Spritzapparatur angeschlossen
ίο und nach dem Spritzen leicht geöffnet werden
können.
Die Konstruktion der Spritzformen sowie der Handspindelpresse ermöglicht die Verwendung
eines verhältnismäßig hohen Spritzdruckes. Auf diese Weise wird das Spritzmaterial gut mit der
Aderisolierung bzw. dem Polyäthylenmantel verschweißt, ohne daß es nötig wäre, die Formen und
die zu verschweißenden Teile vorzuwärmen. Da der Spritzvorgang selbst nur Minuten dauert,
die Formen bereits nach verhältnismäßig kurzer Zeit geöffnet werden können, also die Abisolierung
der Adern sehr schnell geht, und mehrere bzw. alle Adern des Kabels in einem Guß umspritzt werden,
nimmt die Herstellung einer derartigen Verbindung zweier Kabel nicht mehr Zeit in Anspruch, als für
den entsprechenden Arbeitsvorgang an einem Kabel gleicher Viererzahl mit Papierluftraumisolierung
gebraucht wird. Mehrere in Gruppen aufgeteilte Adern können dabei sektorförmig oder in konzenirischen
Zylindern zusammengefaßt werden. Darüber hinaus weist das Verfahren gemäß der Erfindung
den Vorteil auf, daß durch ein und denselben Spritzvorgang nicht nur sämtliche Adern gegeneinander
isoliert werden, sondern daß auch gleichzeitig ein Sperrstopfen geschaffen wird, der nach
dem Verschweißen mit den aufgeschobenen Schlauchenden nicht nur feuchtigkeitsdicht, sondern
auch gegenüber in dem Kabel auftretenden Gasdrücken mechanisch fest ist. Kabel mit gemäß der
Erfindung hergestellten Sperrstopfen können daher auch mit Druckgasüberwachungseinrichtungen versehen
werden, ohne daß ein Übertreten des Druckgases von einem Prüfabschnitt in den anderen zu
befürchten ist.
Claims (9)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung gegen Wasser und Gas längsundurchlässiger Spleißstellen in symmetrischen Kabeln, insbesondere Seekabeln, mit Polyäthylen als Aderisolierung und Kabelmantelmaterial, wobei alle zusammengehörenden Leiter der zu verbindenden Kabel an ein und derselben Stelle miteinander verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß die so verspleißten Adern derart mit Polyäthylen umspritzt werden, daß sowohl die Adern (4) gegeneinander isoliert sind als auch ein mit der Leiterisolation verschweißter Sperrstopfen (10) gebildet wird, der an seinem Umfang mit den Enden von zwei auf den Stopfen aufgeschobenen Polyäthylenschläuchen (3) verschweißt wird (12), die an ihren anderen Enden mit dem Kabelmantel verschweißt werden (11).
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem einzigen Spritz-Vorgang sämtliche Adern des Kabels gleichzeitig mit Polyäthylen umspritzt werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Adern des Kabels in Gruppen aufgeteilt und diese Gruppen nacheinander umspritzt werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Adern sektorförmig oder in konzentrischen Zylindern zu Gruppen zusammengefaßt werden.
- 5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur seitlichen Begrenzung der einzuspritzenden Stopfen Paßstücke (6) verwendet werden, welche aus zwischen die aufgedrillten Adern einschiebbaren Teilstücken bestehen und nach der Herstellung des Stopfens entfernt werden.
- 6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur seitlichen Begrenzung der einzuspritzenden Stopfen Polyäthylenscheiben verwendet werden, welche vor dem Verspleißen auf die mit Polyäthylen isolierten Adern aufgeschoben werden.
- 7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Schlauchstücke (3) aus Polyäthylen, die vor dem Verspleißen der Adern über die Mäntel der beiden Kabelenden (1) gesteckt werden, auf dem Stopfen (10) nicht ganz aneinanderstoßend zusammengeschoben werden und an dieser Stoßstelle sowie an den Stellen, wo sie den Kabelmantel überlappen, mit Ringwülsten (11, 12) umspritzt und auf diese Weise mit dem Stopfen bzw. dem Kabelmantel verschweißt werden.
- 8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Spritzen des Polyäthylens eine Handspindelpresse benutzt wird, die so bemessen und beschaffen ist, daß sie in einen handelsüblichen Lötkolben eingesetzt und mit diesem beheizt werden kann.
- 9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- i« zeichnet, daß das Polyäthylen mit einem derart hohen Druck in die Formen gespritzt wird, daß eine Vorwärmung der Formen und der zu verschweißenden Teile nicht erforderlich ist.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 649 144, 702 137; französische Patentschrift Nr. 858 505; Zeitschrift »Elektrotechnik«, Nr. 10 (1951), S. 445, Abb. ι bis 4.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 509 697/348 3.56 (209 674/2 9.62)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEF8191A DE975796C (de) | 1952-01-24 | 1952-01-24 | Verfahren zur Herstellung gegen Wasser und Gas laengsundurchlaessiger Spleissstellenin symmetrischen Kabeln, insbesondere Seekabeln, mit Polyaethylen als Aderisolierungund Kabelmantelmaterial |
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Publications (1)
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DEF8191A Expired DE975796C (de) | 1952-01-24 | 1952-01-24 | Verfahren zur Herstellung gegen Wasser und Gas laengsundurchlaessiger Spleissstellenin symmetrischen Kabeln, insbesondere Seekabeln, mit Polyaethylen als Aderisolierungund Kabelmantelmaterial |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE975796C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2681494A1 (fr) * | 1991-09-13 | 1993-03-19 | Thomson Csf | Dispositif d'ancrage electrique pour antenne acoustique remorquee. |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE649144C (de) * | 1933-10-22 | 1937-08-16 | Aeg | Verfahren zur Herstellung kleiner Damm-Muffen fuer oelgefuellte Kabelanlagen |
FR858505A (fr) * | 1938-09-01 | 1940-11-27 | Materiel Telephonique | Câbles à haute fréquence à intervalles d'air tels que câbles sous-marins |
DE702137C (de) * | 1933-12-04 | 1941-01-31 | Int Standard Electric Corp | Verfahren zur Herstellung von Kabelverbindungen pa |
-
1952
- 1952-01-24 DE DEF8191A patent/DE975796C/de not_active Expired
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