-
Muffenverbindung für keramische Rohre, in die blänke elektrische Leiter
eingezogen sind Keramische Isolierstoffe, wie z. B. Porzellan, besitzen außerordentlich
günstige Eigenschaften, die ihre Verwendung als Kabelisolation fürelektrische Kabelleitungen
besonders geeignet erscheinen lassen. Sie vereinigen eine den bisher als Kabelisolation;
verwendeten Werkstoffen überlegene elektrische Isolationsfähigkeit und Durchschlagsfestigkeit
mit einer absoluten chemischen Widerstandsfähigkeit, die eine langsame Zerstörung
des im Erdboden verlegten Kabels durch irgendwelche chemischen Eimvrirkungen ausschließt.
-
Bei derartigen Kabeln besteht nun die Schwierigkeit, eine sowohl in
elektrischer als auch mechanischer Hinsicht völlig einwandfreie Verbindung der einzelnen
Keramikrohre herzustellen. Bei bekannten Anordnungen hat man nun entweder Rohre
mit an den Stoßstellen verschieden ausgebildeten Stirnflächen verwendet, was jedoch
-eine umständliche Montage bedingte, oder man fügt bei Verbindung glatter zylindrischer
Rohre Dichtungsringe an der Stoßstelle ein und gießt diese dann durch Zement o.
dgl. aus. Das letztere Verfahren ist zwar einfach, aber in elektrischer Hinsicht
unbefriedigend, da es bei höheren elektrischen Anforderungen große Verluste zur
Folge hat.
-
Die Erfindung gestattet nun, diese Nachteile bei Verbindung glatter
zylindrischer Rohre und der dadurch ermöglichten einfachen Montage mittels Dichtung
und Schraubmuffe zu vermeiden, indem sie an der Stoßstelle besondere Kriechwege
vorsieht, deren Länge dem vorliegenden Spannungsgefälle beliebig angepaßt werden
kann. Erreicht wird dieses dadurch, daß im Innern
der Rohrenden
eine sie überbrückende Rohrgeb benenfalls einlage angeordnet ist, die gegebenenfalls
einen gegen die Dichtungen anliegenden Bund an geformt besitzt.
-
Erfindungsgemäß soll ein keramisches Kabel den in Abb. i dargestellten
grundsätzlichen Aufbau besitzen.
-
Die Kabelisolation besteht aus einer An einanderreihung von einzelnen
keramischen Isolierrohren b, ?. B. aus Porzellan, die durch geeignete flüssigkeitsdicht
schließende und zugleich elastische Kupplungsmuffen miteinander verbunden sind.
Im Hohlraum des keramischen Isolierrohres befinden sich ein oder mehrere aus Einzeldrähten
oder verseilten Adern bestehende Leiter a, z. B. aus Aluminium. Der Hohlraum zwischen
Leitera und dem keramischen Rohr b kann mit Luft, einer isolierenden halbfesten
Masse (Vergußmasse) oder einer isolierenden Flüssigkeit, z. B. öl, unter normalem
oder erhöhtem Druck gefüllt sein.
-
Die Ausführung der Kupplungsmuffe, die flüssigkeitsdicht schließen
muß und außerdem zur Vermeidung von mechanischen Temperaturspannungen nicht vollkommen
starr sein soll, kann in mannigfacher Weise ,ausgeführt werden. Abb. i bis 6 zeigen
einige Ausführ ungsbeispiele.
-
In Abb. i erfolgt die Verbindung unter Verwendung konisch ausgebildeter
Dichtungen c, die aus elektrisch hochwertigem Dichtungsmaterial, z. B. Gummi, bestehen.
Die konischen Dichtungen e werden mittels geeigneter überwurfschraubmuffen d aus
Metall oder Isolierstoff sowohl an die Außenwände der Rohrenden als auch an den
Stirnflächen gegeneinandergepreßt und geben einen völlig flüssigkeitsdichtenden,
druckfesten und zugleich elastischen Abschluß. Die zu einer Verbindungsmuffe gehörigen
beiden Dichtungen c können auch aus einem Stück hergestellt werden.
-
Zur Erhöhung der elektrischen Festigkeit an der Verbindungsstelle
und zur Erzielung einer dem vorliegenden Spannungsgefälle angepaßten Kriechweg länge
ist bei der Ausführung nach Abb. i ein weiteres keramisches Isolierrohre lose oder
einseitig verkittet zwischen Leiterft und keramischem Mantel b angeordnet. Der Kriechweg
kann in vorteilhafter Weise dadurch weiter vergrößert werden, daß das keratnische
Zwischenrohr f entsprechend Abb. 2 noch mit einem Mittelbund versehen und zwischen
die Dichtungen geklemmt wird.
-
Eine andere Ausführungsform der Verbindungsmuffe zeigen Abb. 3, 4.
und 5.
-
Nach Abb.3 und q. besteht die Muffe aus einem über die Kabelrohre
gezogenen keramischen Rohr g, das mit Hilfe kleiner, konischer Abdichtungsringe
lt aus beliebigem Dichtungsmaterial beim Zusammenbau des Kabels in konzentrischer
Lage zu den Kabelrohren festgehalten wird. Der zwischen dem Rohr g und den Kabelrohren
bestehende Luftraum wird dann durch die öffnungen L mit einer isolierenden Vergußmasse
k, die in warmem Zustande leichtflüssig ist und nach dem Erkalten noch elastisch
bleibt, z. B. Kabelvergußmasse, ausgegossen. Die öffnungen m sind für das Entweichen
der Luft beim Ausgießen der Muffe vorgesehen. Um ein Eindringen der Vergußmasse
in das Innere des Kabels zu verhindern, wird an der Verbindungsstelle ein Rohr!
aus Isoliermaterial, das gleichzeitig zur Erhöhung des Kriechweges dient, angeordnet.
Die konischen Abdichtungsringe lt, die ein Herausquellen der Vergußmasse während
des Ausgießens der Muffe verhindern, können nach Abb. 5 zur besseren Anpassung an
den Außendurchmesser der Kabelrohre mit einem Schlitz versehen werden. Um trotzdem
das Austreten der Vergußmasse zu verhindern, wird der Schlitz nach Abb.5 zweckmäßig
einfach oder mehrfach unterteilt. Die in Abb.3, q. und 5 gezeichnete Verbindungsmuffe
eignet sich vorwiegend für Kabel mit Luftfüllung oder Flüssigkeitsfüllung unter
geringem Druck.
-
Nach Abb.6 können bei keramischen Kabeln in an sich bekannter Weise
mit Hilfe von keramischen T-Stücken p Abzweigungen und mit Hilfe von keramischen
Winkelstücken q auch Richtungsänderungen in der Kabelführung unter beliebigem Winkel
ausgeführt werden. Die keramischen Winkel-bzw. T-Stücke werden wieder durch Muffen
d nach einer der vorbeschriebenen Ausführungsarten mit den geraden Rohrstücken b
verbunden. In Abb. 6 sind in einem Rohr beispielsweise zwei Leitera untergebracht.
An Stelle des nach der Abzweigung links folgenden zylindrischen Kabelrohres b kann
in diesem Falle ein konisches Zwischenstück eingesetzt werden, das den Übergang
zu dem für nur einen Leiter erforderlichen geringeren Rohrquerschnitt vermittelt.
Die Abzweigung des Leiters kann auch durch Anklemmen des in die Abzweigung mündenden
Leiters an den durchgehenden Leiter unmittelbar vor dem keramischen T-Stück erfolgen.
-
Die Verlegung eines gemäß der Erfindung hergestellten Kabels erfolgt
bei Kabel mit Luftfüllung nach Abb.7 zweckmäßig nicht waagerecht, sondern mit schwachem
Neigungswinkel a, um evtl. auftretendem Kondenswasser eine Abflußmöglichkeit zu
geben. Das im Kabelkanal a verlegte keramische Kabel b, dessen einzelne Teile durch
Muffen d flüssigkeitsdicht verbunden sind, erhält zu diesem
Zwecke
an den tiefstgelegernen Stellern jeweils ein besonderes, mit Ausflußöffnung versehenes
Isolierstücks, das etwa anfallendes Wasser abführt.
-
Es können auch mehrere keramische Kabel in einem Kanal zusammen untergebracht
werden.
-
Abb.9 zeigt dies für den Fall einer Drehstromversorgung. Es sind dabei
drei keramische Kabelt, u und v in .einem Kabelkanal w zusammen untergebracht.
Die einzelnen keramischen Kabel werden dabei durch in bestimmten Abständen vorgesehene
Stützen w in ihrer gegenseitigen Lage festgehalten. Die Stützen w können einteilig
oder mehrteilig und aus beliebigem Werkstoff hergestellt werden. Zur günstigen Raumausnutzung
werden die Verbindungsmuffen der Isolierrohre des Kabels, z: B. x und y, gegeneinander
versetzt angeordnet.