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Anordnung für Schreibempfänger mit selbsttätigem Anlassen und verzögertem
Stilhetzen ' des Streifens Es sind bereits Schreibempfänger für Telegraphiezeichen
bekannt, bei denen der Streifenantrieb bei Empfang der Zeichen selbsttätig angelassen
und am Ende der Aufzeichnung jedes Zeichens oder einige Zeit nach dem letzten Zeichen
selbsttätig wieder stillgesetzt wird. Der Streifenantrieb wird durch den Schreibmagneten
unmittelbar oder über einen zusätzlichen Magneten gesteuert, dessen Anker die Antriebsquelle
ausschaltet bzw. diese mit einer Antriebsrolle kuppelt. Die verzögerte Stillsetzung
des Streifens erfolgt durch umlaufende Glieder, die nach einem bestimmten Winkelweg
die Antriebsvorrichtung stillsetzen, falls nicht inzwischen ein neues Zeichen eintrifft.
Die genannten Anordnungen haben den Nachteil, daß die Antriebsvorrichtung bei jedem
Zeichen bzw. jeder Zeichenfolge angelassen und, wieder stillgesetzt werden muß.
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Die Erfindung geht demgegenüber von den bekannten Anordnungen aus,
bei denen der Streifen durch eine Feder über eine an einem Hebelangeordnete Andruckrolle
gegen eine dauernd umlaufende Antriebsrolle gedrückt wird, so daß der Streifen durch
die Antriebsrolle mitgenommen wird. Die Fernsteuerung des Streifenantriebes erfolgt
auch hier, wie bei den genannten Anordnungen, durch Ein- und Ausschalten des die
Antriebsrolle treibenden Motors. Auch dienen zur Fernschaltung nicht die Empfangszeichen
selbst, sondern besondere Zeichen unterschiedlicher Länge.
Es ist
auch schon bekannt, die Andruckrolle durch einen am Andruckrollenhebel angreifenden
Elektromagneten gegen Streifen und Antriebsrolle zu drücken, so daß der Streifen
durch die Antriebsrolle mitgenommen wird. Die Steuerung des Magneten erfolgt jedoch
auch hier nicht durch die Empfangszeichen selbst, sondern durch besondere Zeichen,
die außer den eigentlichen Empfangszeichen übertragen werden müssen. Die Anordnung
hat außerdem den Nachteil, dal:; zum Andrücken der Andruckrolle zwecks Mitnahme
des Streifens eine große Anzugskraft des Magneten,notwendig ist.
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Erfindungsgemäß werden die :Nachteile der bekannten Anordnungen vermieden
und eine wesentliche Vereinfachung und eine Erhöhung der Betriebssicherheit dadurch
erzielt, daß der Streifen wie bei einer der bekannten Anordnungen durch eine Feder
über eine Andruckrolle gegen eine dauernd umlaufende Antriebsrolle gedrückt wird,
jedoch im Gegensatz zu dieser Anordnung die Federkraft nur so groß ist, daßerst
bei Erregung eines in bekannter Weise am Andruckrollenhebel .angreifenden Magneten
eine Mitnahme des Streifens durch die Antriebsrolle erfolgt. Die erfindungsgemäße
Anordnung kommt mit einem sehr kleinen Hilfsmagneten aus, da sich die Anordnung
leicht so justieren läßt, daß der Magnetanker mit sehr geringem Hub arbeitet. Beim
Einschalten des Magneten wird lediglich die Andruckkraft der Andruckrolle erhöht,
ohne daß der Anker noch einen merkbaren Weg zu über@vinden hat. Die Feder kann dabei
so bemessen werden, daß der Streifen bei unerregtem Magneten durch die dauernd umlaufende
Antriebsvorrichtung gerade noch nicht mitgenommen wird. -Die Erfindung soll an Hand
der Abbildungen näher erläutert werden.
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Abb. i zeigt schematisch die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung
in ihrer einfachsten Ausführung. Die Erfindung ist jedoch auf dieses Ausführungsbeispiel
nicht beschränkt.
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Abb.2 zeigt ein Beispiel für die Verbindung der erfindungsgemäßen
Anordnung mit einer Kontaktwalze als Geber, auf der die Telegraphiezeichen in bekannter
Weise gespeichert sind.
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In der Abb. i stellt i und 2 die Leitung dar, an die der Schreibempfänger
angeschlossen ist. Dem eigentlichen Schreibempfänger wird insbesondere bei drahtlosem
Empfang ein besonderer Verstärker vorgeschaltet sein. Der Schreibmagnet B und der
Kupplungsmagnet !1 für den Streifentransport liegen im einfachsten Falle in Reihe.
Parallel zum Kupplungsmagneten A liegt ein Kondensator C, der den Abfall des Kupplungsmagneten
derart verzögert. dal-', sein Anker; um die Dauer einer Wortpause der Telegraphiezeichen
verzögert abfällt. Auf diese Weise wird erreicht, daß der Kupplungsmagnet in den
Pausen zwischen den Elementen eines Zeichens, zwischen den Zeichen selbst und in
den Wortpausen nicht zum Abfall kommt. Die Anordnung kann jedoch auch so verzögert
werden, dali die Entkupplung erst bei einer größeren Telegraphiepause, insbesondere
am Schluß des Telegraphierens, ausgelöst wird.
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Der Kupplungsmagnet betätigt den Anker ; , auf dem die Rolle 5 drehbar
angeordnet ist und an dem die Feder 6 im gleichen Sinne wie der MagnetA angreift.
Gegenüber der Rolle 5 ist die dauernd umlaufende Antriebsrolle .l für den Streifen
angeordnet. Die Feder 6 ist so bemessen, daß der abgefallene Anker ; mit seiner
Rolle 5 den Streifen mit geringem Druck gegen die Antriebsrolle hält, ohne daß der
Streifen von der Antriebsrolle mitgenommen wird. Erst bei Erregung des Kupplungsmagneten
A wird der Anker? angezogen und der Druck gegen die Antriebsrolle erhöht, so daß
der Streifen durch die Antriebsvorrichtung ,l mitgenommen wird. Der Hub des Ankers
kann bei dieser Anordnung sehr klein eingestellt und der Kupplungsmagnet mit geringen
Strömen sicher betätigt werden.
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Als Schreibvorrichtung kann eine bekannte umlaufende Schreibspindel
; dienen. Der Streifen wird dann durch den Anker b des Schreibmagneten B im Takte
der Telegraphiezeichen gegen die Schraubspindel gedrückt, die die Zeichen durch
Aneinanderreihen gleich langer -Striche senkrecht zur Bewegungsrichtung des Streifens
aufzeichnet.
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Zwischen Antriebsrolle a und Schreibrädchen wird der Streifen durch
eine Feder gespannt oder eine Rücklaufsperre für den Streifen vorgesehen. _ Die
Verzögerung des Kupplungsgliedes ; kann jedoch auch mechanisch, beispielsweise durch
einen Kolben, der ein Luftpolster steuert. erzielt werden.
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In der Abb.2 ist angenommen, daß als Telegraphiezeichen Morsezeichen
durch eine Kontaktwalze i gegeben werden. Die Morsezeichen sind in bekannter Weise
auf der Walze entgegen der durch Pfeil angedeuteten Drehrichtung der Walze aufgetragen.
An der linken Seite des abgewickelt dargestellten Walzenumfanges ist der Schleifring
mit der Bürste D für die Stromzufuhr der Walze sichtbar, mit dem alle übrigen Kontaktstücke
2 leitend verbunden sind. Daneben sind von links nach rechts die Morsezeichen a
(.-), m (-) usw. aufgetragen.
Jedem Kontaktring eines Morsezeichens
ist eine Kontaktfeder E und eine Taste zugeordnet. Bei Druck einer Taste werden
die Kontaktfedern E in bekannter Weise auf den zugehörigen Kontaktring aufgelegt.
Die Walze i kann dauernd umlaufen oder durch Tastendruck nur für eine Umdrehung
freigegeben werden. Die Kontaktfedern E befinden sich in der Ausgangslage der Walze
in Höhe o ... o der Walze.
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An die Kontaktfedern E und die Bürste D ist der Schreibmagnet B über
eine Stromquelle angeschlossen. Die Anordnung ist hier so getroffen, daß der Anker
b des Schreibmagneten in der Ruhelage ein Hilfsrelais D betätigt, das mit seinem
Kontakt d den Kupplungsmagneten A für den Streifentransport bei Nichterregtsein
des Schreibmagneten B abschaltet. Auf diese Weise ist eine sichere Steuerung des
Kupplungsmagneten durch den Schreibmagneten gewährleistet.
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Parallel zum Kupplungsmagneten liegt ein Kondensator C, der den Abfall
des Kupplungsmagneten derart verzögert, daß dieser nach einer der Pause zwischen
zwei Morsezeichen entsprechenden Zeit, d. h. nach dreifacher Punktdauer, nach Abfall
des Relais B zum Abfall kommt und den Streifenantrieb entkuppelt. Auf diese Weise
werden die Zeichen auf dem Streifen in richtigen Abständen niedergeschrieben und
kein unnötiges Papier verschrieben.
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Der Abfall des Kupplungsmagneten kann auch in bekannter Weise durch
eine zweite Wicklung verzögert werden.
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Um den Anfang jedes Zeichens auf dem Streifen nicht zu verstümmeln,
werden die Kontaktstücke der Zeichen am Beginn des Walzenumfanges zweckmäßig etwas
verlängert.