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Ahhängigkeits- und Signalschaltung Bei Kraftstellwerken werden z.
Z. zumeist Antriebe mit Flügelkupplung für das Stellen der Signale verwendet. Diese
Anordnung bietet einen gewissen Schutz gegen Leitungsfehler. Ein falsches Signalbild
kann nur dann auftreten, wenn in die Stelleitung zum Signalantrieb Fremdstrom gerät.
Allerdings gewährt diese Anordnung keinen Schutz gegen Leitungsberührungen. Ist
zwischen der Leitung zur Flügelkupplung und der Stelleitung eine Berührung vorhanden,
so geht das Signal auf Fahrt, wenn z. B. nur Stellstrom vorhanden ist. Hierbei werden
dann die im Stromkreis der Flügelkupplung liegenden Abhängigkeiten unwirksam gemacht.
Zum Schutz gegen derartige Störungen hat man die Leitung zum Signal umgepolt, wie
es z. B. in der Patentschrift 682 978
angegeben ist. Hierbei werden durch
Kontakte am Fahrstraßensignalhebel oder am Signalhebel die Kuppelstrom- oder die
Stellleitungen oder beide umgepolt. Dabei ergibt sich die Schwierigkeit, daß der
Kuppelstrom mit seinen ganzen Abhängigkeiten umgepolt werden muß, was bei verwickelten
Anlagen praktisch nicht möglich ist oder zu einem größeren Aufwand an Kontakten
führt. Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten kann ein Signalstellmagnet zwischengeschaltet
werden, der die Kuppelstromabhä.ngigkeiten mittelbar auf den eigentlichen Kuppelstromkreis,
der umgepolt wird, überträgt. Derartige Signalstellmagnetschalter werden bereits
vielfach verwendet, auch zur Ersparnis von Kontakten
oder zur Gewinnung
einer übersichtlicheren Schaltung in den Fällen, in denen die Signalleitungen nicht
umgepolt werden. Allerdings ergibt sich so der Aufwand eines neuen Magnetschalters.
Erfindungsgemäß kann die Anordnung auch so getroffen werden, daß der den Signalkuppelstrom
anschaltende Stellmagnet gleichzeitig als Wiederholungssperrmagnet für den Rückgabezwang
mitbenutzt wird, so daß man keinen besonderen Magnetschalter benötigt.
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Der Erfindungsgegenstand ist in den Figuren beispielsweise erläutert.
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Fig. i stellt die Abhängigkeitsschaltung eines Signalstellwerkes dar,
welches von einem Befehlsstellwerk einen Befehlsempfang erhält; Fig.2 zeigt eine
einfache Kuppelstromschaltung für ein zweiflügliges Signal, Fig. 3 den zugehörigen
Stellstromkreis und Fig.4 den Signalrückmelderstromkreis. Der Kuppelstromkreis und
der Signalrückmelderstromkreis werden umgepolt zum Schutz gegen Leitungsberührungen.
Der Signalstellstromkreis kann ebenfalls umgepolt werden, wie in der äbengenannten
Patentschrift bereits erläutert ist.
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Der Fahrdienstleiter erteilt den Befehl zur Vornahme einer Signalstellung
dadurch, daß er den Befehlshebel umlegt. Hierbei wird der Kontakt zi am Befehlshebel
geschlossen und der Kontakt 12 geöffnet. Der Befehlsempfangsmagnet 3 erhält Strom
und schließt seinen Kontakt 31. Nunmehr kann der Fahrstraßensignalhebel umgelegt
werden, da der Hebelsperrmagnet S über den Kontakt 31 des Befehlsempfangsmagneten
3, den Kontakt 421 des Signalstellmagneten und bei der Umlegerichtung nach rechts
über den Kontakt z11 am Fahrstraßensignalhebel Strom erhält. Der Hebelsperrmagnet
zieht seinen Anker an und gestattet das weitere Umlegen des Fahrstraßensignalhebels.
Nach Überwindung der Sperrstufen der Hebelsperre S wird zunächst der Kontakt 261
geschlossen, daraufhin der Kontakt 231, die beide am Fahrstraßensignalhebel sitzen.
Nun erhält die Wicklung 41 des als Stützmagnet ausgebildeten Magneten A, B ' Strom
über den Kontakt 31, die parallel liegenden Kontakte q.21 und 261 und den Kontakt
231. Der Magnet A zieht seinen Anker A1 an (Fig. 5). Dadurch verliert der
Anker B1 des stromlosen Magneten B seine Stütze und fällt ab. Hierbei wird der Anker
A1 des erregten Magneten A nicht abgestützt, weil dieser bei Unterbrechung des Signalkuppelstromkreises
jederzeit abfallen muß. Die Wirkungsweise des Stützmagneten A, B ist aus Fig. 5
zu ersehen. Nach dem Ankeranzug des Magneten A und dem Ankerabfall des Magneten
B werden die Kontakte 412 und 413 im Signalkuppelstromkreis (Fig. 2) geschlossen.
Im gleichen Stromkreis «.erden die Kontakte 241 und 251 bereits bei Einstellung
des Fahrstraßensignalhebels geschlossen. Es fließt nun Kuppelstrom über die Kontakte
241, 412, Leitung oi, Wicklung 71 der Signalflügelkupplung I, Leitung 02 und die
Kontakte 413 und 251. Außerdem erhält der Signalantrieb Stellstrom über den Kontakt
431 des Signalstellmagneten 4i, Leitung o3, den Antriebskontakt in" die Feldwicklung
F" den Anker des Motors 111 und Leitung 05.
Das Signal geht auf Fahrt.
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Hat das Signal die Fahrtlage erreicht, so schaltet sein Flügelkontakt
8 (Fig. 4) den in Grundstellung stromdurchflossenen Rückmelderstromkreis über den
Kontakt 51 des Haltrückmelders 5, Leitung o6, Sperrzelle 9i, Kontakt 8, Leitung
07, Haltrückmelderkontakt 52, Haltrückmelder 5 ab. Der Haltrückmelder schaltet
seine Kontakte 51 und 52 um, so daß nun der Fahrtrückmelderkreis geschlossen wird:
Fahrtrückmelder 6, Kontakt 52, Leitung 07, Flügelkontakt 8, Sperrzelle 92,
Leitung o6, Kontakt 51. Der Fahrtrückmelder meldet die Fahrtstellung des Signals.
Nach dem Zurücklegen des Signalhebels werden die Kontakte 211 bis 261 wieder geöffnet.
Der Kuppelstrom'wird unterbrochen, und das Signal geht in die Haltlage. Der Antrieb
läuft durch Schließen des Kontaktes 221, was in bekannter Weise vorübergehend geschieht,
über Leitung o4 nach Halt zurück. Der Flügelkontakt 8 schaltet (Fig. 4) wieder !
zurück, so @daß der Fahrtrückmelder stromlos und der Haltrückmelder wieder erregt
werden. Eine erneute Signalstellung ist nicht möglich, weil durch den geöffneten
Kontakt 421 des Signalstellmagneten verhindert wird, daß der Hebelsperrmagnet S
wieder Strom erhält. Erst wenn der Fahrdienstleiter seinen Befehlshebel zurücknimmt,
wird der Kontakt i i geöffnet. Dadurch wird der Befehlsempfangsmagnet stromlos,
der seinen Kontakt 31 wieder öffnet und den Kontakt 32 schließt. Nunmehr erhält
die Wicklung 42 des Stützmagneten B Strom, die ihren Anker anzieht, wodurch die
Grundstellung wieder hergestellt und eine erneute Signalstellung von einem erneuten
Befehl durch Kontakt 31 abhängig gemacht ist. Für das zweiflügelige Signal wird
der Fahrstraßensignalhebel nach der entgegengesetzten Seite umgelegt. Hierbei werden
die Kontakte 2q2 und 252 geschlossen. Es entsteht nun folgender Stromkreis: Stromquelle
Kontakt 252, Kontakt 413, Leitung o2, Kupplung 71, Leitung o i, Kontakt 41.2, Kontakt
2q.2 zur Erde. Der Kupplungsmagnet 71 wird erregt und schließt seinen Kontakt 711.
Nun erhält auch der Kupplungsmagnet 72 über den Kontakt 711
und
über die Sperrzelle 93 Strom. Es sind jetzt beide Signalflügel mit dem Motor
M gekuppelt, so. daß beim Umlaufen des Motors das zweiflüglige Signalbild erscheint.