<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Die Erfindung bezweckt die Erzielung einer möglichst betriebssicheren Einwirkung eines fahrenden Zuges auf feststehende Betriebsvorrichtungen. Es soll hierdurch möglichst vermieden werden, dass zufällige vereinzelte Leitungsberührungen dieselbe Wirkung hervorbringn können, wie der fahrende Zug. Diesen Bedingungen wird nach der Erfindung dadurch genügt, dass man eine Reihe vom fahrenden Zuge veranlagter Stromstösse mit einer isolierten Schiene oder einer ähnlich wirkenden Vorrichtung derart zusammenwirken lässt, dass sie eine bestimmte Zustands- änderung der Betriebsvorrichtung herbeiführen.
Das Zusammenwirken kann auf verschiedene Arten erfolgen. Man kann z. B. das eine Mittel, die Stromstösse, durch das andere zeitweise wirkungslos machen, sodass es erst nach dem Abrollen der letzten Achse zur Wirksamkeit gelangen kann. Man kann auch die beiden Mittel unabhängig von einander gleichzeitig oder nacheinander so wirken lassen, dass jedes für sich bestimmte Zustandsänderungen veranlasst, die jedoch ihrerseits nur in ihrer Gesamtheit die der Zugfahrt entsprechende Änderung darstellen oder erst gemeinsam veranlassen. Man kann Wechselströme oder gleichgerichtete Stromstösse verwenden, man kann beide Mitte ! auf dieselbe elektrische
Einheit, auf denselben Elektromagneten. oder aber jedes Mittel auf einen besonderen Magneten wirken lassen u. s. w.
DieStromstösse (gleich- oder Wechselstrom) können entwedermittels einer auf der Strecke fest. angebrachten Kontakteinrichtung (Schienendurchbiegungskontakt oder Gleitkontakt u. s. w.) einer örtlichen oder einer auf dem Zuge befindlichen Stromquelle entnommen oder auch erst durch Zusammenwirken des Zuges mit der örtlichen Vorrichtung erzeugt werden. Zur Erzielung der Stromstösse eignet sich unter anderem ein bekannter Streckenstromschliesser, der unter der Einwirkung eines einmaligen Raddruckes eine Reihe von Stromschlüssen herstellt, die in einem in Fig. 1 dargestellten Stromkreise eine Reihe gleichgerichteter Stromstösse hervorruft.
In den Fig. 1 und 2 der Zeichnung sind zwei Abarten der erstgenannten Ausführungssysteme schematisch veranschaulicht: bei der ersten Art, Fig. 1. werden Wechselströme ver- wendet, bei der zweiten, Fig. 2, gleichgerichtete Stromstösse.
Ein in der Pfeilrichtung (Fig. 1) fahrender Zug gelangt zuerst auf die isolierte Schiene J (oder eine ähnlich wirkende Vorrichtung) und stellt einen Stromlauf von der Batterie 1 über den Widerstand 2, Leitung 4. isolierte Schiene i und über die Achsen zur Hauptschiene und Batterie her. Sobald die erste Achse des Zuges den in geringer Entfernung von der isolierten
Schiene liegenden Streckenstromschliesser 8 erreicht, beginnt eine Reihe von Unterbrechungen und Schliessungen eines Leiterkreises, der gebildet wird durch die Achsen des Zuges, durch die isolierte Schiene 5. Leitung 6. die Primärwicklung. 9 eines Wechselstromtransformators, Leitung den Streckenstromschliesser 8 und die Schienen. In diesem Leiterkreis kann kein Strom ent-
EMI1.2
<Desc/Clms Page number 2>
Durch dieses Zusammenwirken der Wechselströme und der isolierten Schiene wird also der angestrebte Zweck der Unempfindlichkeit der Betriebsvorrichtung gegen vereinzelte durch Leitungsfehler und dergl. entstehende Stromsendungen erreicht, unter gleichzeitiger Erfüllung der Bedingung, dass die Zustandsändemngen der Betriebsvorrichtung erst nach dem Abrollen der letzten Achse von der durch die isolierte Schiene abgegrenzten Strecke eintritt.
Die Wirkungsweise der in der Fig. 2 angedeuteten Abart entspricht der beschriebenen.
Doch sind hier die Leitungen 6 und, nicht an einen Transformator angeschlossen, sondern unmittelbar an eine Betriebsvorrichtung dz die auf gleichgerichtete Stromstösse abgestimmt ist. Eine derartige Betriebsvorrichtung kann abermals ein Blockapparat sein, dessen'polarisierter
EMI2.1
feststehenden Elektromagneten gezogen wird. Unter der Einwirkung der gleichgerichteten Strom stösse in den Wicklungen 20, 21 wird jedoch der Anker jedesmal wieder an den Pol 18 angezogen, wie aus den Polzeichen N, S der Figur ersichtlich ist. Durch abwechselnden Eingriff der Schneiden 16, 17 in die Zähne des von einer Feder 2.
J in bekannter Weise beeinflussten Rechens kann nun dessen allmähliche Aufwärtsdrehung und damit in bekannter Weise mittels der halben Welle 23 und der Sperrklinke 425 die Freigabe der Riegelstange 26 des Blockfeldes erfolgen.
Die Schaltung der Fig. 3 entspricht jener der Fig. 2, sie könnte aber ohne weiteres durch eine andere ersetzt werden, z. B. durch eine der in den Figuren 4 bis 7 dargestellten. Die Schaltungen der Fig. 2, 4, 5, 6,7 unterscheiden sich von einander nur durch die Anordnung des
EMI2.2
üblichen polarisierten Ankers könnte auch ein gewöhnlicher, von einem Elektromagneten 28 (Fig. 8) und einer Feder beeinflusster Anker 30 verwendet werden.
Wenn ein Stromsehliesser verwendet wird, der nach einer einzigen Schienendurchbiegung selbsttätig mehrere Stromstösse veranlasst, so braucht er nicht unbedingt in der Fahrtrichtung
EMI2.3
an der isolierten Schiene selbst oder ihr gegenüberliegend angeordnet werden, da er bekanntlich auch nach dem Abrollen der letzten Achse noch eine Reihe von Stromschlüssen bewirkt.
In den Fig. 9,10 und 11 ist eine Ausführungsform in drei verschiedenen Zuständen der Betriebsvorrichtung dargestellt, die im Wesentlichen die Teile des bekannten Blockapparates
EMI2.4
für die Druckstange. . Magnet und Anker sind dieselben wie in der Fig. 3. Überdies ist eine Kontaktvorrichtung vorgesehen, mittels derer der Rechen nach einer gewissen Aufwärtsdrehunrg
EMI2.5
sprechender RechenbeM-egung (Fig. 10) an den Hebel J. an und veranlasst die Schliessung der Kontaktes J. J. S'.
Die Fig. 9 zeigt die Betriebsvorrichtung im Ruhezustande vor der Zugfahrt. Fig. 10 in t'mem Übergangszustande und die Fig. 11 im Endzustande.
EMI2.6
des Ankers 1-1 und demzufolge die Vollendung der Rechenbewegung und damit auch die Freigabe der Klinke 25, der Riegelstange 26 und endlich die Beseitigung der Druckknopfsperre. 3 : 2.
Wenn die Stromsendevorrichtung (Streckenstromschliesser 8) so eingerichtet ist, dass sie noch hinter der letzten Achse mehrere Stromstösse aussenden kann, so ist es nicht nötig, den Rechen vor Schliessung des Kontaktes 34. 38 bis an den letzten Zahn laufen zu lassen. Man kann dann den ganzen Umfang des Rechens mit Zähnen versehen und dadurch auch die Unempfindlichkeit gegen zufällige Einwirkungen erhöhen.
Auch kann die Schaltung nach einer der Fig. 12 oder 13 getroffen werden, in denen die Bezeichnungen dieselbe Bedeutung, wie in den anderen Figuren haben. Bei der Anordnung nach Fig. 12 wird die Magnetwicklung 20. : 21 durch die Achsen des Zuges nicht kurzgeschlossen, sondern durch den Kontakt : 14. 38 und die Leitung 40 von dem Streckenstromschliesser 8 unabhängig gemacht, sobald der Rechen unter dem Einfluss der ersten Achsen die Lage nach Fig. 10 erreicht
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
kann.
Die Verlegung des Streckenstromschliessers an die in der Fig. 13 angenommene Stelle ermöglicht auch bei dieser Schaltung die Verwendung des vollgezahnten Rechens, da hier auch nach dem Abrollen der letzten Achse noch Stromstösse ausgesandt werden.
Eine dritte Ausführungsform der Erfindung veranschaulichen die Fig. 14 bis 16, in denen des Beispiels wegen eine andere Betriebsvorrichtung dargestellt ist, die als Druckknopfsperre ausgebildet ist. Die mit Zahlen unter 50 bezeichneten Teile der Fig. 14 bis 17 entsprechen den gleichbezeichneten Teilen der früheren Figuren.
Ein feststehender Elektromagnet 59 steuert mittels seines um den Punkt 60 drehbaren
Ankers 61 eine Sperre für den Übertragungshebel 53 und einen Kontakt 63 so. dass bei ab- gefallenem Anker (Fig. 14 und 16) der Kontakt geöffnet, bei angezogenem Anker (Fig. 15) geschlossen ist und der Übertragungshebel 53 in der perrlage festgehalten wird. Da im Ruhe- zustande (Fig. 14) die Magnetwicklung 20. 21 von den Streckenkontakteinrichtungen abgeschaltet ist, so kann eine Rechenbewegung erst stattfinden, wenn durch Befahren der isolierten Schiene 5 der Magnet 59 mittels des Stromkreises 1, 59, 64,. 5, Achse A oder B.... 27, 3, 1 erregt und dadurch der Kontakt 6. 3 geschlossen ist (Fig. 15).
Der hochgehende Rechen 22 beseitigt dann wohl die durch die halbe Welle 23 gebildete Sperre des Hebels JJ, doch wird dieser noch so lange von dem
Magnet-Anker 61 in der Sperrlage festgehalten (Fig. 15), bis durch Abrollen der letzten Achse Z (Fig. 16) der Elektromagnet 59 stromlos und sein Anker 61 durch die Feder 62 abgerissen wird.
Dabei schnellt auch der Hebel JJ in die Lage nach Fig. 16 und gibt durch Mitnahme der Sperr- klinke 52 die Druckstange frei.
Der von dem Rechen nach den ersten Stromstössen geschlossene Kontakt 66 macht für den Fall, dass der Streckenstromschliesser 8 nach Fig. 17 angeordnet ist, die Vollendung der durch Mitwirkung der isolierten Schiene eingeleiteten Rechenbewegung von dem weiteren Zustande der isolierten Schiene unabhängig.
Statt der beschriebenen könnte auch irgend eine andere Betriebsvorrichtung, z. B. ein Blockapparat nach Fig. 3 mittels des Magneten 9 in das gewünschte Abhängigkeitsverhältnis zu den beiden wirksamen Mitteln (eine Stromstösse erzeugende und eine für die Dauer der Zugfahrt wirksame Stromschliessung) gebracht werden. Der Magnet 59 hätte nur die Klinke 2. 5 (Fig. 3) in der Sperrlage festzuhalten. Auch kann statt des Arbeitsstrommagneten ; 9 ein Ruhestrommagnet 67 (Fig. 18) verwendet werden, der bei besetzter isolierter Schiene durch den Kurzschluss über die Achsen unwirksam \\ird und hinter der letzten Achse die Sperre durch Ankeranziehung beseitigt.
Man kann auch den mittels der isolierten Schiene hergestellten Stromkreis auf ein besonderes Sperrorgan einwirken lassen. das die Druckstange unmittelbar sperrt, wie z. B. in der Fig. 19 an einem Blockapparat angedeutet ist. In dieser Figur sind von dem Blockapparat nur die zum
EMI3.2
Weise freigegeben werden. Die Druckstange 33 bleibt unter der Einwirkung des Magneten 68 bis zum Abrollen der letzten Achse gesperrt.
Auch bei dieser Einrichtung könnte natürlich der Arbeitsstrommagnet 68 durch einen nach Fig. 20 angeordneten Ruhestrommagnet 72 mit Anker J ersetzt werden. Um den bedeutenden
EMI3.3
schaltung der Batterie 1 über den bekannten Widerstand an die isolierte Schiene ; ;.
Die zur Rückführung des Rechens in den Ruhezustand erforderlichen Schaltungen und baulichen Einrichtungen sind, da sie für das Verständnis des Erfindungsgegenstandes belanglos sind, nicht in der Zeichnung berücksichtigt. Es ist selbstverständlich, dass zwischen die Magnet- wicklung 20.'21 und die im Anschluss"daran gezeichneten Leitungen bestimmte Umschalter eingefügt werden, die die Betriebsvorrichtung von den beschriebenen Mitteln und dann auch von anderen Betriebsstellen abhängig machen, etwa wie in der Fig. 21 schematisch angedeutet ist. In dieser Figur ist 81 die Druckstange der einen Betriebsvorrichtung, 82 die einer anderen, die z. B. beide für Wechselstrom etrieb eingerichtet sind.
In der Ruhelage ist der Magnet 20. 21 der ersten Vorrichtung über die von der Druckstange 81 gesteuerten Schalter 84, 85 an die
<Desc/Clms Page number 4>
EMI4.1
Rückeitung 92. 83 (Induktor) hergestellt, es kann also das Blockfeld 81 geblockt und das andere, 82 entblockt werden.
Die Schaltungsweisen und Vorrichtungen können verschieden kombiniert werden, es kann also auch überall, wo in der Zeichnung Gleichstrom vorausgesetzt ist, Wechselstrom Verwendet werden. Es können auch zweckmässig Relais zwischen die Betriebsvorrichtung und die Streckeneinrichtung geschaltet werden. Man kann auch, statt Wechselstrom zu erzeugen, die Wicklungen 93, 94 (Fig. 22) der Magnete durch getrennte Leitungen 95, 96 mit einem vom Zuge bewegten Umschalter 97 verbinden, wodurch gleichfalls Ankerschwingungen veranlasst werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Einwirkung eines Zuges auf eine Betriebsvorrichtung, die mit einem rgleichgerichtete Stromstösse erzeugenden Schienenkontakt und einer isolierten Schiene oder einer ähnlich wirkenden Kontaktvorrichtung zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass Stromquelle, isolierte Schiene, Schienenkontakt und die die Rückleitung bildende Schiene derart hintereinander geschaltet sind, dass durch Befahren der isolierten Schiene die Stromquelle kurzgeschlossen wird, so dass die die Betriebseinrichtung beeinflussenden Stromstösse erst nach dem Befahren der isolierten Schiene entstehen können.