-
Kraftstellwerk ohne mechanisches Verschlußregister Geht man bei Kraftstellwerken
zu ausschließlich elektrischen Abhängigkeiten statt der bisher verwendeten mechanischen
über. so macht :die Ausbildung der Sperren vor allem beim Fahrstraßensignalhebel
Schwierigkeiten. Bekanntlich ist es dann erforderlich, den Hebel auch in der Grundstellung
zu sperren. Will man hierzu den bisher üblichen Hebelsperrmagneten benutzen, so
erhält dieser außer den bereits vorhandenen beiden Sperren bei 300 und 68° noch
eine weitere Sperre in der Grundstellung, also bei o°. Die Anordnung derartig eng
zusammenliegender Sperrstufen führt zu einer Sperrscheibe mit großem Durchmesser,
damit die Wege noch genügend überwacht werden können. Derartige Sperrscheiben mit
großem Durchmesser lassen sich bei der engen Hebelteilung nicht unterbringen. Es
ist auch bekannt, den Festlegemagneten für die Sperrung der Grundstellung zu benutzen,
wozu man dann jedoch statt des bisher verwendeten einen Sperrmagneten zwei Sperrmagnete
anordnen müßte. Diese Anordnungen haben außerdem den Nachteil, daß man die Sperrmagnete
nicht mehr mit Farbscheiben ausrüsten kann, weil die Sperrinagnete hier in der abgefallenen
Lage zwei verschiedene Bedeutungen erhalten. Erfindungsgemäß werden diese Nachteile
dadurch vermieden, daß der Fahrstraßensignalhebel mit vier Sperrmagneten ausgerüstet
wird, von denen zwei zur Erzielung der Abhängigkeit der Fahrstraße, einer für die
Signalabhängigkeit und einer für die Fahrstraßenfestlegung dient.
-
Der . Erfindungsgegenstand ist in den Fig. r bis 7 beispielsweise
erläutert. Fig. z zeigt die Anordnung der Sperren. Jedem Sperrmagneten i bis q:
ist eine besondere Sperrscheibe zugeordnet. Die vier Sperrscheiben, die mit Sperrnasen
W bzw. W bzw, W, n4 bzw. W versehen sind, sitzen fest auf der
durch
den Stellhebel hz gestellten Achse a. Der Fahrstraßensperrmagnet i sperrt den Hebelumschlag
a¹, - a" von links nach rechts, der Fahrstraßensperrmagnet 2 den Hebelumschlag a=,
a¹ von rechts nach links. Beide sperren den Hebel in der Grundstellung. Wird einer
von diesen Fahrstraßensperrmagneten erregt, so gibt er die betreffende Umlegerichtung
des Hebels frei. Der Signalsperrmagnet 3 sperrt den Hebel in beiden Umlegerichtungen,
und zwar hinter dem Fahrstraßenteil etwa bei 6o°. Der Festlegemagnet .I legt beide
Umlegerichtungen in umgelegter Lage etwa bei ..I5° fest.
-
Die Anwendung dieser Sperrmagnetanordnung auf ein Kraftstellwerk ist
in den Schaltbildern in den Fig. 3 .bis 6 beispielsweise dargestellt. Diesen Schaltungen
liegt die Gleisanordnung nach Fig. 2 zugrunde, die drei Weichen W¹ W² und W³ enthält.
Das Einfahrtsignal A 1/2 dient zur Lenkung der Zugfahrten in die vier Einfahrtgleise
G1 bis Gl4 Fig. 3 -neigt die Schaltung der Hebelsperrmagnete für die Fahrstraßen
und für das Einfahrtsignal. Wird die Handfalle des Fahrstraßensignalliebels gezogen,
so wird Kontakt 61 geschlossen. Hierdurch erhält der Fahrstraßensperrmagnet 2 Strom
über die Hebelkontakte 531 und 541 der feindlichen Fahrstraßenhebel, die Kontakte
28, 29 der Fahrstraßensperrmagnete der feindlichen Fahrstraßen, einen Kontakt 611
am Hebelsperrmagneten 41 der Weiche W¹, einen Hebelkontakt 631 des Weichenhebels,
der in Pluslage der Weiche geschlossen ist, den Fahrstraßenkontakt 5 i i, den Handfallenkontakt
6i und den Kontakt 621 am Weichenüberwachungsmagneten. Der Fahrstraßensperrmangnet
2 zieht seinen Anker an und gestattet das Umlegen des Fahrstraßensignalhebels von
rechts nach links, also für den Umschlag nach a¹. Hierbei wird der Fahrstraßenkontakt
511 umgeschaltet, und es erhält der Signalsperrmagnet 3 Strom über den Kontakt ;1
des Befehlsempfangsmagneten, den Kontakt 73 der Wiederholungssperre und den Kontakt
d.2 des Festlegemagneten .I. Letzterer schließt erst dann, wenn der Anker des Feslegemagneten
d. nach dein Umlegen des Fahrstraßensignalhebels hinter dem Fahrstraßenteil etwa
bei .I5^ eingefallen ist und dadurch das Zurücklegen des Fahrstraßensignalhebels
in die Grundstellung verhindert.
-
Fig.4 stellt dar, wie die Weichenhebel von den Fahrstraßensignalhebeln
abhängig gemacht werden. Der Weichenhebel W¹ ist mit einem Hebelsperrmagneten :Il
ausgestattet, der nur dann Strom erhält, wenn bei allen Fahrstraßen, die über die
Weiche führen, die Hebel in Grundstellung stehen (überprüft durch die Hebelkontakte
51j bzw. 32j), die I# ahrstraßenhebel gesperrt sind (Kontakte der Fahrstraßensperrmagnete
2i, i i) und wenn die Handfallen der Fahrstraßensignalhebel nicht gezogen sind (Handfallenkontakt
(i2).
-
In Fig. 5 ist die Schaltung des Signalkuppelstroinkreises dargestellt.
Die Kontakte 31, 3-2 werden durch den Signalhebelsperrinagneten 3, die Kontakte
515, 323 bz«-. 516 und 526 werden durch den Fahrstraßensignalliebel gesteuert. Mit
81 und 82 sind die Kuppelmagnete im Signalantrieb bezeichnet. Durch die Sperrzelle
9 wird erzielt, daß der Kuppelmagnet 82 nur in einer bestimmten Richtung vom Strom
durchflossen wird. Der Kontakt 811 wird durch den Kuppelmagnet 81 gesteuert. Die
Einrichtung im Stellwerk und der Signalantrieb sind durch die Kabeladern 03 und
o.4 verbunden.
-
Bei Einstellung des Fahrstraßensignalhebels a¹ werden die Kontakte
515 und 510 geschlossen, desgleichen die Kontakte 31, 32 nach dein Ankeranzug des
Signalhebelsperrmagneten 3. Der Kuppelmagnet 8t erhält jetzt Strom über Kontakt
31, Kontakt 515, Leitung 03, Kuppelmagnet 81, Leitung o-, Kontakt 516 und Kontakt
32. Durch den erregten Kuppelmagneten 81 wird der erste Flügel des Signals A 1/2
in bekannter Weise mit dem Signalantriebsmotor gekuppelt, so daß beim Anlaufen des
:Motors das einflüglige Signalbild erscheint.
-
Die Schaltung des Festlegemagneten .I zeigt Fig. 6. Sie besteht aus
zwei Stromkreisen, ! von denen der linke für die Auflösung, der rechte zur Erzielung
der Freibewegbarkeit dienen. Ist der Zug auf Gleis i eingefahren, so schließt der
vom Zug beeinflußte Kontakt 75, so daß der Festlegemagnet .I über den Hebelkontakt
513, Leitung 01, den Antriebkontakt 74, der den Rücklauf des Signalantriebes prüft,
Leitung 02, den Kontakt 33 am Signalsperrmagneten 3, der seinen Ankerabfall überwacht,
Strom erhält. Damit der Fahrstraßensignalhebel nicht festgelegt wird. wenn er nur
innerhalb der freien Bewegbarkeit umgelegt wird, erhält der Festlegeinagnet d. noch
einen Stromkreis über den eigenen Kontakt .Il und die Hebelkontakte 514 und 52..l.
Der Hebel wird also nur dann gesperrt, wenn er zur Sperrung des Signal über die
45-Stellung hinausgelegt wird.
-
In Fi-. ; endlich ist noch gezeigt, daß die Schaltung noch übersichtlicher
angeordnet werden kann, dadurch, daß der Stromkreis des Signalsperrmagneten 3 von
dein des Fahrstraßensperrmagneten 2 vollständig getrennt wird. In diesem Falle wird
ein Kontakt 22 des Fahrstraßenmagneten -2 in den Stromkreis des Signalsperrmagneterl
3 gelegt, dessen übrige Abhängigkeiten unverändert bleiben.
Hierbei
muß jedoch die Sperrnase n= des Fahrstraßensperrmagneten 2 so ausgebildet werden,
daß sie in umgelegter Lage den Anker des Fahrstraßensperrmagneten nicht gehoben
hält. Der Handfallenkontakt 01 muß in umgelegter Lage des Hebels geschlossen bleiben.
Wenn dann eine Weiche aufgefahren wird und dadurch z. B. der Kontakt 62r unterbrochen
wird, so wird der Fahrstraßensperrmagnet 2 stromlos. Dieser öffnet seinen Kontakt
22, so daß auch der Signalhebelsperrmagnet stromlos wird und den Signalkuppelstrom
unterbricht (vgl. Fig.5).