Bekanntlich werden sehr viele Weichen starr verriegelt, um eine ungewollte Weichenumstellung
durch irgendwelche Störungen auf jeden Fall auszuschließen. Für die Verriegelung
bringt man entweder im Weichenantrieb besondere Verriegelungsmagnete an, die den
Antrieb mechanisch gegen Umstellen sichern, oder aber man setzt einen besonderen motorischen
Riegel an die Weiche, der dieselbe Aufgäbe erfüllt. Für jede Weiche hat man einen
Überwachungsmagneten, der die Endlage der Weiche überwacht und durch seine Kontakte
in den Kuppelströmen der Signale die Signalstellung von der Weichenendlage abhängig
macht. Wird nun die Weiche auch verriegelt, so wird noch ein besonderer zweiter Überwachungsmagnet
vorgesehen, der ebenfalls durch seine Kontakte auf den Kuppelstrom der Signale einwirkt. Für verriegelte Weichen
benutzt man also zwei Überwachungsmagnete, die beide ihre Kontakte in Hintereinanderschaltung
im Signalkuppelstrom haben. Das erfordert natürlich einen nicht unerheblichen Aufwand an Überwachungsmagneten und
außerdem eine außerordentliche Vermehrung der Anzahl der im Signalkuppelstrom liegenden
Kontakte. Hierdurch ergibt sich eine vermehrte Unterhaltung und Störungsanfälligkeit
durch Versagen der Kontakte. Erfindungsgemäß kann man nun die Anzahl der Überwachungskontakte bei verriegelten Weichen
auf die Hälfte herabsetzen, wenn man durch einen Überwachungsmagneten sowohl die Weichenendlage wie auch die Verriegelung
der Weiche überwacht.
Der Erfindungsgegenstand ist in der beiliegenden Abbildung beispielsweise näher erläutert.
Es ist eine an sich bekannte Weichenschaltung mit den Weichenhebelkontakten 21 und
22 und den beiden Springschalterkontakten 11
und 12 vorgesehen. Der Weichenantrieb 50 mit den Antriebskontakten 51 bis 55 steuert
gleichzeitig den Überwachungsmagneten 40. In dem Weichenantrieb möge nun eine Verriegelungseinrichtung in Gestalt eines Verriegelungsmagneten 60 und eines Entriegelungsmagneten
70 vorgesehen sein. Die,Riegelmagnete steuern die Kon takte 61,62 und 71.
Beim Einstellen einer Fahrstraße werden die Kontakte 31 bis 34 umgeschaltet, durch die
die Verriegelung bzw. Entriegelung der 4 Weiche herbeigeführt werden soll. In Grundstellung
fließt der Überwachungsstrom von 30 Volt über den Springschalterkontakt 12,
die beiden Fahrstraßenkontakte 33 und 34, Leitung 4, den Riegelkontakt 62, Weichenmotor
50, Weichenantriebskontakt 52, Leitung 3, Weichenhebelkontakt 22, Überwachungsmagnet
40, Leitung 2, Antriebskontakt 51, Leitung i, Weichenhebelkontakt 21,
Springschalterkontakt 11 zur Batterie zurück. Wird die Weiche umgestellt, so fließt Stellstrom
in bekannter Weise über den Springschalterkontakt 11, den Weichenhebelkontakt
21, Leitung 3, Antriebskontakt 52, den Weichenmotor 50, Riegelkontakt 62, Leitung 4,
die Fahrstraßenkontakte 34, 33, Springschalterkontakt 12 zur Batterie zurück. Hat der
Antrieb die Weiche umgestellt, so schalten die Antriebskontakte 51 bis 55 um, wobei nun
der Stellstrom aus Leitung 3 über den Antriebskontakt 52, Leitung 2, Überwachungsmagnet 40, Weichenhebelkontakt 22, Leitung 1,
Antriebskontakt 51, Weichenmotor 50, Riegelkontakt 62, Leitung4, Fahrstraßenkontakte
34> 33> den Springschalterkontakt 12 zurück zur Batterie fließt. Der Überwachungsmagnet
40 löst den Springschalter aus, wodurch die Kontakte Ii und 12 in die gezeichnete Grundstellung
zurückkehren. Es' fließt nun Überwachungsstrom für die Minuslage der Weiche
aus der Überwachungsbatterie in der bekannten Weise. Soll die Weiche nun verriegelt
werden, z.B. in Pluslage, so werden der Fahrstraßenkontakt 31 geschlossen und der
Fahrstraßenkontakt 33 geöffnet. Es fließt Verriegelungsstrom über den Kontakt 31, Leitung5,
Antriebskontakt 54, Verriegelungskontakt 61, Verriegelungsmagnet 60, Antriebskontakt
53, Leitung 1, Weichenhebelkontakt 21, Springschalterkontakt 11. Der
Magnet 60 verriegelt die Weiche, wobei die Kontakte 61, 62 Und 71 umgeschaltet werden.
Durch das Unterbrechen des Fahrstr,aßenkontaktes 33 war der Überwachungsstrom für
die Weichenendlage über den Magneten 40 unterbrochen worden. Nach erfolgter Verriegelung
erhält der Magnet 40 nun wieder Überwachungstrom auf folgendem Wege:
Fahrstraßenkontakt 31, Leitung 5, Antriebskontakt 54, Riegelkontakt 61, Weichenmotor
50, Antriebsköntakt 52, Leitung 3, Weichen- -hebelkontakt 22, Überwachungsmagnet 40,
Leitung 2, Antriebskontakt 51, Leitung 1, Weichenhebelkontakt 21, Springschalterkontakt
11. Der Überwachungsmagnet zieht nun seinen Anker wieder an, wobei er nicht nur
die Weichenendlage, sondern auch die erfolgte Verriegelung durch den Kontakt 61 überwacht.
Wird der Fahrstraßenhebel zurückgelegt, so wird der Kontakt 31 wieder geöffnet
und der Kontakt 33 geschlossen. Durch den Kontakt 31 wird der Überwachungsstrom
unterbrochen, der Magnet 40 wird stromlos. Durch den Kontakt 33 wird der Entriegelungsstromkreis geschlossen: Springschalterkontakt
12, Fahrstraßenkontakte 33, 34, Leitung 4, Entriegelungsmagnet 70, Entriegelungskontakt
71, Antriebskontakt 53, Lei-'rung i, Weichenhebelkontakt 21, Springschalterkontakt 11. Ist die Weiche entriegelt, so
schalten die Kontakte 61, 62 und 71 in die dargestellte
Grundstellung zurück. Es fließt nun wieder der anfangs bereits beschriebene
Weichenüberwachungsstrom über Leitung 4, wobei der Kontakt 62 diesen Stromkreis nur
dann schließt, wenn die Entriegelung tatsächlich erfolgt ist. Der Überwachungsmagnet 40
zieht seinen Anker wieder an und zeigt damit nur die Weichenendlage an. Der Fahrstraßenkontakt
32 schließt den Verriegelungs- und der Fahrstraßenkontakt 34 den Entriegelungsstromkreis für die Minuslage der Weiche. Im
Signalkuppelstrom befinden sich jetzt nur noch die Kontakte des Überwachungsmagneten
40, wo diese Kontakte bei eingestellter Fahrstraße sowohl die Weichenendlage wie
auch die Weichenverriegelung überwachen. Bei nicht eingestellter Fahrstraße überwachen
die Kontakte des Magneten 40 nur die Weichenendlage, nicht jedoch die Verriegelung.
Die dargestellte Schaltung soll nur in einem Beispiel den Erfindungsgegenstand erläutern.
Man kann natürlich die Anordnung auch anders treffen. Man muß hierbei folgende Fälle unterscheiden: Entwede'r wird die
Weiche von mehreren Fahrten berührt, von denen ein Teil die Verriegelung der Weiche
verlangt,' ein anderer Teil wieder nicht, oder aber die Weiche wird bei allen. Signalfahrten
verriegelt. Im ersteren Fall ist es zweckmäßig, die Anordnung in der in der Abbildung
dargestellten Form zu wählen. Es ist natürlich auch möglich, an Stelle eines Überwachungsmagneten
40 zwei Überwachungsmagnete vorzusehen, die abwechselnd stromdurchflossen
werden. Der eine Magnet erhält nur dann Strom, wenn die Weiche verriegelt ist. Seine Kontakte liegen dann nur in den
Kuppelströmen, deren Fahrten eine Verriegelung· der Weiche verlangen. Der zweite Ma-
gnet erhält nur dann Strom, wenn die Weiche sich in der Endlage befindet, jedoch nicht
verriegelt ist. Dessen Kontakte liegen dann nur in den Signalkuppelströmen, deren Fahrten
eine Verriegelung der Weiche nicht erfordern. Wird-die Weiche stets verriegelt, so
kann es auch zweckmäßig sein, den Weichenüberwachungsmagneten nur beim Einstellen
einer Fahrstraße einzuschalten, während im
ίο anderen Fall eine Lampenmeldung für die
Weichenüberwachung genügen würde.