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Vorrichtung zum Steuern von mittels einer Hilfskraft zu bewegenden
Flugzeugbauteilen Die Erfindung betrifft eine 'Vorrichtung zur selbsttätigen Steuerung
von mittels einer Hilfskraft zu bewegenden Flugzeugbauteilen in Abhängigkeit von
der Stellung des Gashebels.
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Es ist bereits bekannt, Hilfssteuerflächen mit dem Gashebel des Flugzeugtriebwerkes
zu kuppeln. So hat man z. B. die an der Hinterkante von Rudern biegsam oder gelenkig
an die Ruder angebrachten Hilfsruderkanten mit dem Gashebel gekuppelt, um zu vermeiden,
daß nach Drosseln des Motors während eines Geradeausfluges das Flugzeug seine vorgeschriebene
Bahn verläßt. Man hat auch bereits die Landeklappen mit dem Gashebel gekuppelt,
für den Fall, daß bei einer im letzten Augenblick nicht mehr durchführbaren Landung
der Gashebel auf Vollgas gestellt werden mußte, um durchstarten zu können. Da es
nämlich beim Durchstarten erforderlich ist, so rasch wie möglich an Höhe zu gewinnen,
ist es unerläßlich, mit dem Verschieben des Gashebels in die Vollgasstellung auch
das Einfahren der Landeklappen zu veranlassen.
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Es wurde weiterhin auch schon vorgeschlagen, die Landeklappen und
sonstige bewegliche Flugzeugbauteile, die mit Hilfe der Hydraulik gesteuert werden,
mit dem Gashebel zur Entlastung eines Flugschülers zu kuppeln.. Es ist auch bekannt,
Steuervorgänge durch Uhrwerke auszulösen.
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Im Gegensatz zu den vorgenannten Einrichtungen besteht die der Eifindung
zugrunde
liegende Aufgabe darin, bei Flugzeugbauteilen, die mittels
einer elektrischen Hilfskraft verstellbar sind, eine Vorrichtung zu schaffen, die
es ermöglicht, den Flugzeugführer zu entlasten oder bei einem ferngesteuerten unbemannten
Flugzeug verschiedene Steuerungen .auszuführen. Die Erfindung erreicht dies dadurch,
daß der Gashebel mit elektrischen Kontakten versehen ist und daß ein ebenfalls mit
elektrischen Kontakten ausgerüstetes Zeitwerk vorgesehen ist, dessen Kontakte mit
den entsprechenden Kontakten des Gashebels in Serie geschaltet sind.
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Der große Vorteil der Erfindung besteht unter anderem darin, daß durch
das Zeitwerk und dessen mit den Kontakten des Gashebels in Serie geschalteten Kontakten
Stromkreise für die Hilfskräfte der zu steuernden Bauteile, z. B. einen Motor, in
gewissen, durch. die Lage der Kontakte des Zeitwerkes bestimmten Zeitabschnitten
geschlossen werden, jedoch nur, wenn gleichzeitig durch Verschieben des Gashebels
in seine Drosselstellung und Kontaktgebung des Zeitwerks beide Stromunterbrechungen
überbrückt sind. In anderen Zeitabschnitten sind die Stromkreise der Antriebseinrichtung
(Motor) durch das Zeitwerk unterbrochen, so daß der Gashebel, ohne irgendwie auf
die Betätigung der Bauteile zu wirken, vorübergehend in seine Drosselstellung gebracht
werden kann.
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Als zu bewegende Bauteile kommen unter anderem Landeklappen, Fahrwerk,
Bombenklappen usw. in Betracht. Als Hilfskraft wird vorzugsweise ein Elektromotor
verwendet, während ,als Zeitwerk ein Uhrwerk, dessen Zeiger auf Kontaktbahnen entlang
schleift, benutzt werden kann. Auf diese Weise wird gemäß der Erfindung erreicht,
daß z. B. die Bombenklappe bereits ausgelöst ist, wenn sich das Flugzeug über dem
Ziel befindet, so daß in diesem Augenblick nur noch die Auslösevorrichtung der Bomben
gesteuert zu werden braucht.
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In der Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. An dem einen Pol einer Stromquelle i sind drei Motoren 2, 3 und q.
angeschlossen. Der zweite Pol der Stromquelle führt zu einem Kontakt 5 des Gashebels
6, während der Kontakt 7 mit dem Zeiger 8 eines Zeitwerkes g leitend verbunden ist.
An dem Zeitwerk g sind mehrere, z. B. zwei Kontakte i o und i i angeordnet, die
jeweils nüt dem entsprechenden Motor 2 bzw. 3 und q. leitend verbunden sind.
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Die Kontakte 5, 7 des Gashebels 6 sind so angeordnet, daß sie mit
der Drosselstellung des Gashebels miteinander in Berührung kommen und den Zeiger
8 des Zeitwerkes mit dem einen Pol der Stromquelle leitend verbinden. Das Zeitwerk
y ist beliebig z. B. durch Verschieben oder Umschalten der Kontakte von Hand oder
durch Fvrz,.steuerung eitzstellbar. Angenommen, das Flugzeug benötigt eine Stunde
zum Anflug eines zu bombardierenden Zieles, so @vi:-d der Kontakt io an einer Stelle
angebracht, an der der Zeiger 8 nach etwa -" Stunden Flugzeit auf ihn tritt und
ihn etwa nach 5"-,1 Stunden Flugzeit verläßt. In diesem Zeitraum ist also der Stromkreis
des Elektromotors 2, der z. B. die Bombenklappe betätigt, an dieser Stelle vorgeschaltet,
und er wird nach Wegnehmen des Gases über die Kontakte 5, 7 geschlossen.
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Befindet sich nämlich das Flugzeug in der Gegend des Zieles, so muß
es für den Bombenabwurf in Gleitflug übergehen. Dies kann es aber nur, trenn vorher
die .Motoren gedrosselt sind, d. h. der Gasliebe16 in die Drosselstellung versch«#enkt
wurde. In diesem Augenblick treffen die Kontakte 5, 7 aufeinander und schließen
den vorbereitend durch die Kontakte 8, io geschalteten Stromkreis des Motors 2,
der hierdurch in Betrieb gesetzt wird, wodurch die Bombenklappen .geöffnet werden.
Ein weiterer nicht dargestellter Kontakt kann in der V ollgassiellung des Gashebels
6 in dem genannten Zeitraum die Bombenklappen wieder schließen.
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Benötigt das Flugzeug eine 'Stunde zum Anflug seines Zieles, so ist
für seine Rückkunft mit einer Zeit von 2i,;; Stunden nach dem Start zu rechnen.
Das Zeitwerk ist also mit einem Kontakt i i in der Zeitspanne von 21.'.i und 2ü/"
Stunden zu versehen. Ist diese Zeit von 21 1 Stunden verflossen, so wird der Stromkreis
der 2vIotoren 3 und .l durch die ,Kontakte 8, i i des Zeitwerkes vorbereitend geschaltet
und wird endgültig durch Wegnehmen des Gases, wie es ja zum Landen erforderlich
ist, geschlossen, so daß die Motoren 3 und 4. das Fahrwerk (Motor 3) und die Landeklappen
(Motor 4) steuern.
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Die auf dem Zeitwerk angebrachten Kon- i takte können so ausgebildet
sein, daß sie aus einzelnen wahlweise leitend miteinander zu verbindenden Metallkuppen
bestehen, auf denen der Zeiger 8 entlang schleift. Es können demnach beliebig lange
und beliebig verschiedene Zeitabschnitte gewählt werden, innerhalb denen die einzelnen
Steuerungen erfolgen sollen. -Die Steuerung beschränkt sich auch nicht auf die angeführten
Bauteile, sondern es können sonstige Landehilfen, Sturzflugbremsen o. dgl. durch
diese Vorrichtung betätigt werden.