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Schaltung für Asynchronmotoren mit Gegenstrombremswiderstand Bei Antrieben
mittels Asynchronmotoren, welche häufig reversiert «-erden, ist es üblich, mit Gegenstrombremsung
zu arbeiten. Diese Betriebsweise ermöglicht eine Schonung der mechanischen Bremsen,
gestattet die Verwendung der einfachen Fahrschalter und ermöglicht ein sicheres
und weiches Bremsen. Für die meisten Fälle reicht jedoch der vorhandene Anfahrwiderstand
beim Gegenstrombremsen nicht aus, so daß es nötig ist, einen besonderen Gegenstrombremswiderstand
im Rotorkreis zu verwenden. Dadurch wird der Gegenstrom auf das zulässige Maß herabgesetzt.
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Aufgabe vorliegender Erfindung ist eine Schaltung für Gegenstrombremsbetrieb,weldre
eine wesentliche Verbesserung der bekannten Antriebe darstellt. Dies wird dadurch
erreicht, daß der Bremswiderstand in der Anfahrstellung des Schalters kurzgeschlossen
ist.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel wird der
Asynchronmotor 1o mit den Schleifringen 2o von dem Drehstromnetz RST über Umkehrschütze
12, 13 gespeist. Die Umkehrschütze werden von einem Fahrschalter 14 gesteuert, welcher
vermittels des Schalters 15 an die Netzphasen RT
angeschlossen wird. 16, 17
und 18 sind die Anfahrwiderstände; 1g ist der Gegenstrombremswiderstand. Diese Widerstände
liegen hintereinander an den Schleifringen 20 und «-erden von den Schützen 21, 22
und 23 bzw. 24. in den Rotorkreis geschaltet. Das Schütz 24 ist durch die Leitung
75 mit dem Fahrschalter 14 und durch die Leitung 76 über die Kontakte zweier Zeitschalter
25, 26 und die Leitung 7:1. mit der Netzphase R verbunden. Der Fahrschalter besitzt
für jede Fahrtrichtung eine einzige Anfahrstellung, nämlich 3 bzw. 3'. Die Stellungen
1, 2 bzw. 1', 2' sind lediglich vorbereitende Stellungen, welche zum Einschalten
des Schützes 12 bzw. 13 und des Schützes 24 dienen; sie werden daher ohne Aufenthalt
auf den einzelnen Stellungen überschaltet, oder mit anderen Worten: Der Führer bewegt
den Schalter, wenn die Motoren angelassen werden sollen, sofort mit einer einzigen
Bewegung in die Stellung 3 bzw. 3'. Die Zeitschalter 25, 26 werden von den Umkehrschützen
12 bzw. 13 gesteuert, und zwar derart, daß der Zeitschalter sofort seine Kontakte
öffnet, wenn das zugehörige Umkehrschütz anzieht, und daß er seine Kontakte erst
nach Ablauf einer bestimmten Zeit schließt, nachdem das zugehörige Umkehrschütz
abgefallen ist.
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Die Schütze 21, 22, 23 für die Anfahrwiderstände werden in Abhängigkeit
von der Stellung des Schützes 24 mit Hilfe des Zeitschalters 29 erregt. ' Der Zeitschalter
2g
wird vom Schütz 24 derart gesteuert, (laß er seine Kontakte sofort
öffnet, wenn das Schütz 2¢ abgefallen ist, und daß er seine Kontakte nach Ablauf
einer bestimmten Zeit schließt, nachdem das Schütz 24 angezogen hat. Dieser Zeitschalter
29 steuert das Schütz 23. Dieses Schütz beeinflußt einen Zeitschalter 28, welcher
das nächste Schütz 22 steuert. Dieses Schütz steuert wiederum mit Hilfe des Zeitschalters
27 das Schütz 21.
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Die erwähnten Zeitschalter 2,1 bis 23 und 25, 26 können irgendeine
bekannte Ausführti.igsform besitzen. In der Zeichnung sind sie lediglich schematisch
dargestellt.
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Soll der Motor angelassen werden, so wird der Schalter 14 in die entsprechende
Richtung gedreht. Im vorliegenden Falle sei angenommen, daß der Schalter in die
Fahrstellung z bewegt wird. Dann ist für das Umkehrschütz i2 folgender Stromkreis
geschlossen: Von der Netzphase T über den Schalter 15, die Leitung 7 o, die entsprechenden
Finger und Beläge des Schalters r4., die Leitung 71, den Hilfskontakt 72 des Umkehrschützes
13,
die Spule des Umkehrschützes 12, die Leitungen 73 und 74 zur Netzphase
R. Das Umkehrschütz i2 zieht an und der zugehörige Zeitschalter 25 wird sofort geöffnet.
In der ersten Stellung des Schalters 1q. sind also sämtliche Anfahrwiderstände und
der Bremswiderstand im Rotorkreise.
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Soll der Motor beschleunigt werden, so wird der Schalter in die Stellung
2 bewegt, so daß für das Schütz 2q. folgender Stromkreis geschlossen ist: Von der
Netzphase T über den Schalter 15, die Leitung 7o, die entsprechenden Finger
und Beläge des Schalters 1q., die Leitung 75, die Spule des Schützes 2:1, die Leitung
76, die geschlossenen Kontakte des Zeitschalters 26, die Leitungen 73 und 74 zur
Netzphase R. Das Schütz 24. zieht an und schließt den Gegenstrombremswiderstand
kurz. Beim Anziehen schaltet das Schütz 2.4 den Zeitschalter 29, welches seine Kontakte
nicht sofort schließt, sondern erst nach Ablauf einer bestimmten Zeit. Wird nun
der Schalter 14 in die Stellung 3 bewegt, dann ist, nachdem der Schalter 29 seine
Kontakte geschlossen hat, folgender Stromkreis für das Schütz 23 geschlossen: Von
der Netzphase T über den Schalter 15, die Leitung 7o, die entsprechenden
Finger und Beläge des Schalters 1q., die Leitung 8o, die geschlossenen Kontakte
des Zeitschalters 29, die Spule des Schützes 23, die Leitung 74 zur Netzphase R.
Das Anfahrschütz 23 zieht an, schließt den Anfahrwiderstand 18 kurz und schaltet
den Zeitschalter 28. Dieser schließt erst nach einer bestimmten Zeit seine Kontakte
und steuert dann das Anfahrschütz 22 und dieses wieder über den Zeitschalter 227
(las Anfahrschütz :2r, so daß die Anfahrwiderstände 18, 1- und 16 in bestimmten
Zeitabständen hintereinander kurzgeschlossen werden.
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Soll der Motor reversiert bzw. mit Gegenstrom gebremst werden, so
wird der Fahrschalter in die Stellung 3' bewegt. Dadurch wird der Stromkreis des
Schützes 12 unterbrochen, so daß dieses abfällt, während für das Schütz 13 folgender
Stromkreis geschlossen wird: Von der Netzphase T über den Schalter 15, die Leitung
70, die entsprechenden Finger und Beläge des Schalters 1q., die Leitung 81, den
Hilfskontakt 82 des Schützes 12, die Spule des Schützes 13, die Leitung 74
zur Netzphase T. Das Umkehrschütz 13 zieht also an und schaltet den zugehörigen
Zeitschalter 26, welcher sofort seine Kontakte öffnet. Beim Abfallen des Schützes
12- wird zwar der zugehörige Zeitschalter 25 auch geschaltet; dieser schließt aber
nicht sofort seine Kontakte, sondern hält diese noch eine bestimmte Zeit nach dem
Abfallen des Schützes r2 geöffnet. Es sind also beide Schalter 25 und 26 geöffnet,
so daß die Spule des Schützes 2¢ während einer bestimmten Zeit nicht erregt werden
kann; sie wird vielmehr erst dann erregt, wenn der ,Schalter 25 seine Kontakte geschlossen
hat. Beim Umkehren des Schalters 1q. bleibt also der Gegenstrombremswiderstand im
Rotorkreis und ebenso die Anfahrwiderstände, welche nur nach Kurzschließen des Gegenstrombremswiderstandes
kurzgeschlossen werden können.
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Der Motor wird nunmehr bis auf die Drehzahl o verzögert. Der Zeitschalter
25 ist derart eingestellt, daß er etwa in diesem Zeitpunkt seine Kontakte schließt,
so daß für das Schütz 24 der Erregerstromkreis geschlossen ist und der Gegenstromwiderstand
kurzgeschlossen wird. Der Motor wird dann, wie bereits beschrieben, durch Kurzschließen
der einzelnen Anfahrwiderstände in der anderen Richtung beschleunigt.
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Man kann selbstverständlich auf dieselbe Weise mit den Fahrstellungen
i', 2', 3' anfahren und durch Umschalter auf die Fahrstellung 3 Gegenstrom geben
bzw. reversieren.