DE72093C - Eine mit Hand- und Fufsbetrieb versehene Vorrichtung zum Fortbewegen von Schlitten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Stuhlschlitten, mit welchem der Fahrende im Stande ist, sich selbst ohne fremde Hülfe fortbewegen zu können.

In der Zeichnung ist dieser Stuhlschlitten durch Fig. 1 in Ansicht und durch Fig. 2 und 3 im Schnitt veranschaulicht.

Die Einrichtung des Stuhlschlittens ist nun folgende. An beiden Seiten des Stuhlschlittens befinden sich die Hebel h und h\ welche durch eine Welle g mit einander verbunden sind. Auf diese Welle sind nun die beiden Hebel f aufgekeilt, deren untere Augen mit den gegabelten Verbindungsstangen e mittelst Bolzen in Verbindung stehen. Diese Verbindungsstangen sind an den unteren Enden mit je einer Spiralfeder verbunden, welche sich um die Trommeln k wickeln. An jede dieser Federn ist eine andere genietet, welche an ihren anderen Enden an den Verbindungsstangen η befestigt sind. Die Verbindungsstangen η greifen nun an einen Tritt 0, welcher durch zwei an den Seiten hervorstehende Bolzen in den Gleitstücken ρ geführt wird. Zwischen den hinteren Beinen des Schlittens befindet sich die Welle b, welche in federnden Lagern α läuft und auf welche die beiden Trommeln k und an den äufsersten Enden derselben die zwei gezahnten Räder c aufgekeilt sind.

Um nun den Stuhlschlitten fortzubewegen, zieht der Fahrende die beiden Hebel h und Tz¹ von I bis II und tritt zugleich mit den Beinen nach unten. Dadurch laufen die Federn von den Trommeln ab, welche zugleich die Welle in Pfeilrichtung bewegen.

Diese theilt es den gezahnten Rädern mit, welche von dem Eis in die Höhe gedrückt werden. Werden nun die Hebel in ihre vorige Stellung zurückgebracht, so läuft die Feder wieder auf und bewirkt ein anderseitiges Drehen der Räder, so dafs die Zähne derselben in das Eis einschlagen und ein schnelles Fortrücken bewirken. Für Fahrer von ungleicher Gröfse ist der Stuhl derartig einzurichten, dafs er nach Bedarf hoch und niedrig zu stellen ist.

Die Kufen sind eventuell unten geschlossen und mit einer wellenförmigen Feder und einer Schiene auszufüllen. Dieses soll zum Heben des Schlittens im unbenutzten Zustande dienen, um die gezahnten Räder in gleiche Höhe mit der Unterkantenkufe zu bringen. Will man mit dem Schlitten lenken, so hat man nur nöthig, mit den Hebeln der entgegengesetzten Seite zu drücken. Um bei abschüssigen Wegen schnell halten zu können, ist zwischen den Gleitstücken ρ die Bremse i angebracht, so dafs man nur auf den durch eine Feder gehaltenen Tritt zu drücken braucht, um dieselbe in Thätigkeit zu setzen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine mit Hand- und Fufsbetrieb versehene Vorrichtung zum Fortbewegen von Schlitten, dadurch gekennzeichnet, dafs durch die Bewegung der Hand- urid Fufshebel (h bezw. n) in der einen Richtung Federn von einer Trommel (k) abgezogen und gespannt werden, wobei die Trommel gedreht wird und die auf der Trommelachse befestigten Treibräder (c) durch die Form ihrer Zähne sich aus dem Eis oder Schnee ausheben, worauf bei der Rückwärtsbewegung der Hebel die Federn sich wieder aufwickeln und die Trommel drehen, wodurch die Treibräder mit ihren Zähnen in den Boden eingreifen und den Schlitten fortbewegen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.