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Vorrichtung zur Erzeugung von in bestimmten Zeitabständen wechselnden
Leuchtbildern Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von in bestimmten
Zeitabständen wechselnden Leuchtbildern, insbesondere für die kinematographische
Bildwiedergabe. Die bewegten Bilder werden jedoch hierbei nicht mittels Projektion,
sondern mittels eines sich drehenden Hohlkörpers hervorgerufen, der in Kammern mit
je einem Spalt für den Lichtaustritt unterteilt ist.
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Derartige Vorrichtungen sind an sich bekannt. Sie haben den Zweck,
daß die erzeugten Leuchtbilder im Raum stehen und von allen Seiten, also nicht nur
wie ein projiziertes Bild von vorn, betrachtet werden können. Die bekannten Vorführungseinrichtungen
mit sich drehendem, das Bild aufnehmendem Hohlkörper gestatteten jedoch nur die
Wiedergabe einzelner oder einiger weniger aufeinanderfolgender Bilder, nicht aber
die Erzeugung lebender Bilder. Zwar wurde bei einem drehbaren, mit einem Austrittsschlitz
versehenen Hohlkörper schon vorgesehen, in dessen Inneres eine Vorrichtung einzusetzen,
welche ein die Bilder enthaltendes Band in der Weise verschiebt, daß während eines
Zeitabschnittes ein auf dem Band befindliches Bild zur Wiedergabe gelangt und nach
Verschiebung des Bandes ein neues Bild an dessen Stelle tritt. Würde man hier aber
ein Band mit Bildern aufeinanderfolgender Bewegungsphasen einfügen -und kinematographische
Effekte hervorrufen wollen, so müßte die Trommel etwa zwanzig Umdrehungen in der
Sekunde machen und bei jeder Umdrehung um ein Bild weitergeschaltet werden, damit
der Eindruck eines bewegten Bildes entsteht. Da aber andererseits die Bilder allseitig
sichtbar gemacht werden sollen, muß die Fortschaltung des Bildes jeweils auf einem
ganz kurzen Bruchteil der Trommelumdrehung erfolgen.
Die bauliche
Durchbildung einer derartigen Vorrichtung wäre außerordentlich schwierig. Außerdem
würde der Bildstreifen durch die plötzliche rasche Vorschubbewegung sehr stark beansprucht,
so daß nur ein hochwertiger Werkstoff für den Bildträger in Betracht kommen könnte.
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Die Erfindung sieht deshalb einen Hohlkörper mit einer Vielzahl von
Kammern vor. Eine derartige Vorrichtung ist zwar ebenfalls bekannt; jedoch sind
hierbei die Bilder in den Einzelkammern unveränderlich angebracht, und der Zylinder
ist von einem zweiten Zylinder umgeben, der eine Öffnung von derselben Höhe wie
der Schlitz der Einzelkammern, jedoch weit größerer Breite, besitzt und sich mit
einer unterschiedlichen Geschwindigkeit dreht, so daß jeweils nach mehreren Umläufen
der Schlitz der nächstfolgenden Kammer freigelegt wird. Hierdurch ist es nur möglich,
eine geringe Anzahl von z. B. vier oder höchstens, zehn Bildern nacheinander vorzuführen,
was für die Darstellung von Bewegungsvorgängen naturgemäß nicht ausreicht.
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Gemäß der Erfindung wird in jeder Einzelkammer des Hohlkörpers ein
von einer Vorratsspule auf eine Aufnahmespule ablaufender Film angeordnet. Ferner
sind die einzelnen Bilder auf den Filmen so angeordnet, daß die jeweils durch aufeinanderfolgende
Spalte sichtbaren Bilder im Zuge eines darzustellenden Bewegungsvorganges verlaufen.
Bei Verwendung von z. B. acht Kammern ist also das erste Bild in der ersten, das
zweite Bild in der zweiten, das dritte Bild in der dritten Kammer vorhanden. Auf
dem Film der ersten Kammer befinden sich dann hinter dem ersten Bild das neunte,
siebzehnte, fündundzwanzigste Bild usf. Selbstverständlich kann auch eine größere
Zahl von 'Kammern als acht gewählt werden. Die Einzelfilme werden bei Erreichung
einer bestimmten Stelle auf dem Umfang des Hohlkörpers, beispielsweise hinter Einer
Abdeckung, weitergeschaltet. Auf diese Weise -,wird ein fortlaufendes Bewegungsbild
erzeugt.
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Durch die Anordnung gemäß der Erfindung werden erhebliche Vorteile
erreicht. Die Umdrehungsgeschwindigkeit der Trommel kann stark herabgesetzt werden.
Sind z. B. acht Kammern vorgesehen, so braucht die Trommel nur 21/2mal in der Sekunde
umzulaufen, damit zwanzig Bilder in diesem Zeitraum am Auge vorüberziehen. Die Fortschaltung
des Bandes wird dadurch vereinfacht, und infolge der geringeren Zugbeanspruchung
kann jetzt auch ein billigerer Werkstoff, wie z. B. Papier, als Bildträger dienen.
Außerdem wird die Lagerung der Trommel erleichtert, weil wegen der geringeren Umdrehungsgeschwindigkeit
auch kleinere Fliehkräfte auftreten.
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Schließlich folgt aus der langsameren Umdrehung eine bessere Ausleuchtung
der Einzelbilder, und das scheinbar bewegte Bild wird bei Verwendung der gleichen
Lichtquelle heller erscheinen als bei Verwendung eines einzigen Films mit fortlaufenden
Bewegungsphasen in einer Vorrichtung der bekannten Bauform.
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Man kann mit dem Gegenstand der Erfindung auch statt flächenhafter
Bilder eine räumliche Wiedergabe erreichen. Zu diesem Zweck werden in dem Hohlkörper
je zwei Kammern einander zugeordnet, in denen sich je zwei zusammengehörige Stereoskopfilme
befinden, die den Stereoskopbildern zugeordneten Spalte mit Polarisationsfiltern
belegt sind, die um 9o' gegeneinander versetzte Polarisationsachsen haben, während
der Beobachter sich einer Filterbrille bedient, deren einzelne Filter im gleichen
Sinne wie die Spaltfilter polarisiert sind.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Fig. i und z zeigen eine Vorrichtung zur Erzeugung ton flächenhaften,
bewegten Bildern in Draufsicht und Seitenansicht.
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Fig. 3 ist eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Erzeugung von
bewegten Stereoskopbildern.
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Die waagerecht angeordnete Scheibe i ist auf einer Achse 2 drehbar
gelagert. Die Beleuchtung des Bildes erfolgt durch eine Lichtquelle 6, die in Richtung
der Drehachse der Scheibe angeordnet ist. Die von der Lichtquelle 6 ausgehenden
Strahlen durchdringen das Bild und treten dann durch einen schmalen Spalt 8 nach
außen, wo sie dem Betrachter zugänglich werden.
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Die Kammern i sind oben durch einen Deckel 2o, der in Richtung der
verlängerten Drehachse eine Öffnung hat, abgeschlossen. Durch diese Öffnung sind
die Aufhänge- und Zuleitungsschnüre 3o der elektrischen Glühlampe 6 geführt. Der
Apparat ist wie ein Kreisel lediglich am unteren Ende der ochse z gelagert. Die
Lagerstelle 23 ist entsprechend ausgebildet. Die Scheibe i wird mittels einer auf
der Achse z aufgesetzten Riemenscheibe durch einen Elektromotor oder von Hand gedreht.
Bei dieser Drehung drehen sich die Kammern 7 mit ihren Spalten 8 und auch die hinter
den Spalten befindlichen Bilder 5 mit, während die undrehbar aufgehängte Glühbirne
6 an der Drehung nicht teilnimmt.
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Die Platte i ist beim dargestellten Beispiel mit lichtdichten Spaltkammern
7 vollkommen besetzt. In jeder Kammer befindet sich ein Bildstreifen 5, der über
Rollen läuft und für
absatzweisen Vorschub während der Drehung der
Scheibe i eingerichtet ist. Sämtliche Bildstreifen 5 erhalten ihre Beleuchtung durch
die in Richtung der Drehachse angeordnete Lichtquelle 6, welche nach außen hin durch
die Glocke 16 lichtdicht abgeschlossen ist. An einer Stelle des Umfanges ist eine
feststehende abschirmende Wand 15 angeordnet. Der absatzweise Vorschub der einzelnen
Bildstreifen erfolgt immer dann, wenn der entsprechende Spalt hinter der Wand 15
vorbeigeht. Auf diese Weise vollzieht sich der Bildwechsel unbemerkt vom Betrachter.
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Es ist ferner möglich, den ablaufenden Bildstreifen mit Vier- oder
Mehrfarbendruckbildern zu besetzen, wodurch zu den sonstigen Effekten, nämlich der
Leuchtwirkung, der Plastizität und der magischen Stellung des Leuchtbildes im Raume
noch der weitere Effekt eines farbenrichtigen Bildes hinzutritt.
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Bei der Ausführungsform nach Fig.3 sind auf der Scheibe i zwei lichtdichte
Kammern 7, 7a mit je einem Spalt 8,8a und je einer Bildspule im Hintergrund nebeneinandergesetzt.
Wählt man nun zu der Spule 5 der Kammer 7 eine stereoskopische Zusatzspule 5a in
Kammer 7a, so muß man für das plastische Sehen noch berücksichtigen, daß das rechte
Auge bei der Drehung lediglich das Bild 5, das linke Auge dagegen lediglich das
Bild 5a wahrnehmen darf. Zu diesem Zweck werden die Spalte 8, 8a der beiden Kammern
mit je einem Polarisationsfilter 18, i8a bedeckt, wobei die Polarisationsachse des
Filters 18
senkrecht zu derjenigen des Filters 18a steht. Die also mit den
Filtern bedeckten Spalten muß der Betrachter durch eine Brille betrachten, die ebenfalls
Polarisationsfilter 18', i 8a' hat, deren Polarisationsachsen im gleichen Sinne
gegeneinander verdreht sind wie diejenigen der Spaltfilter. Als Filter kann man
Turmalinplatten verwenden.
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Wird der Apparat gemäß Fig.3 in Richtung des Pfeiles 9 in rasche Umdrehungen
versetzt, so trifft der von einem Punkt x des Bildes 5 herrührende Lichtstrahl 14
das rechte Auge des Betrachters und' wird von diesem Auge bemerkt, da die Polarisationsfilter
18 und 18' gleichartig sind. Kurz vorher traf der gleiche Lichtstrahl 1q. bei der
Drehung auch das linke Auge io; das jedoch vermöge der ungleichen Polarisationsfilter
18, 18a' gegen diesen Lichtstrahl unempfindlich ist. Unendlich kurze Zeit später
empfindet das linke Auge i oa den von dem stereoskopen Bildpunkt x' des Bildes 5a
kommenden Lichtstrahl 1¢a, weil die Polarisationsfilter i 8a und i 8a' einander
gleich sind. Der gleiche Lichtstrahl iqa macht auf das rechte Auge infolge der ungleichen
Filter 18; 18' keinen Eindruck.
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Der Zeitunterschied, der zwischen dem Auftreffen des Strahles 1q.
auf das rechte Auge und dem Auftreffen des Strahles xq.a auf das linke Auge vergeht,
ist so gering, daß. er physiologisch nicht empfunden wird. Es kommt daher eine vollkommene
Stereoskopwirkung zustande. Die Weiterschaltung der Spulen 5 und 5a erfolgt dann
in der gleichen Weise wie bei der Vorrichtung nach Fig. i und 2. Man erhält den
Eindruck eines von ä.llen Seiten sichtbaren, im Raum stehenden plastischen Leuchtfilms.
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Die Erfindung läßt sich vermöge der verschiedenartigen Wirkungen nicht
nur für Reklamezwecke, sondern auch für Heimkinos u. dgl. verwenden.