<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung zur Erzielung von plastisch und räumlich freischwebend erscheinenden
EMI1.1
Es ist bekannt, mit Hilfe einer schräggestellten, durchsichtigen Spiegel-oder Glasscheibe und einer Lichtquelle in einer Theaterszene einen Geist oder eine ähnliche Erscheinung vorzuführen. Ferner hat man bereits vorgeschlagen, verdeckt liegende Räume und darin angeordnete Waren mittels eines durchsichtigen Schrägspiegels in einen dem Beschauer sichtbaren Raum hineingeschaehtelt erscheinen zu lassen. Weiter ist es nicht mehr neu, auf einer drehbaren Trommel waagrecht angeordnete, trans- parente Werbeanzeigen mit Hilfe einer solchen Spiegelscheibe in einer durch Kulissen und Hintergrund theaterartig gebildeten Szenerie aufrecht erscheinen zu lassen.
Endlich sind bereits auch zusammen- gesetzte Transparente bekannt, bei denen mehrere durchleuchtete Einzelbilder hintereinander stehen und eine Gesamtszenerie ergeben.
Nach der Erfindung wird nun das optische Prinzip des durchsichtigen Schrägspiegels dadurch in eigenartiger Weise zur Erzielung von plastisch und räumlich freischwebend erscheinenden Bild- wirkungen für Werbe-oder Unterhaltungszwecke ausgenutzt, dass zwei oder mehrere, die einzelnen Teile einer Gesamtdarstellung zeigende, durchsichtige, durchscheinend oder teilweise undurchsichtige Bild- platten mit verschiedenem Abstand von einer schräg dazu liegenden Spiegel-oder Glasscheibe in einem mit einer Schauöffnung versehenen Kasten angeordnet und von einer gemeinsamen Lichtquelle gleich- zeitig durchleuchtet werden.
Durch diesen stufenartigen Aufbau von durchleuchteten Transparenten gegenüber einer schrägen
Spiegel-oder Glasscheibe wird es möglich, eine zusammengesetzte Darstellung mit anschaulicher Plastik und räumlich freischwebend sichtbar zu machen und gleichzeitig die Bildzusammensetzung mit un- beschränkter Mannigfaltigkeit verändern zu können. Durch Vorschaltung von Farbfiltern vor die Licht- quellen oder Teilbilder lassen sich auch noch die verschiedenartigsten Farb- und Raumwirkungen bei der Gesamtdarstellung erzielen. Weiterhin kann durch Änderung des Abstandes der Teilbilder von der
Spiegelscheibe die Plastik und auch die Bildwirkung der Gesamtdarstellung beliebig verändert werden.
Die leichte Austauschbarkeit der Einzelbilder und Farbfilter gestatten eine bequeme und rasche An- passung der Vorrichtung an die Anforderung des jeweiligen Werbe-oder Unterhaltungszweekes. Auch als verkleinerte Musterbühne zum Studium von Beleuchtungswirkungen oder a ! s Hinte : grund für ein
Marionettentheater kann die neue Vorrichtung Verwendung finden. Diese vielseitig benutzbare Vor- richtung ist dabei infolge der Einfachheit ihrer Einzelteile und ihrer Bauart billig in der Anfertigung und im Betrieb.
Werden beiden Seiten der schrägen, durchsichtigen Spiegelseheibe in der Art der Erfindung durchleuchtete Transparente zugeordnet, so ergeben sich in dem mit der Schauöffnung versehenen Kasten zwei der Tiefe nach gestaffelte Bühnen, von denen die eine in der Blickrichtung des Beschauers hinter dem Spiegel und die andere quer dazu vor dem Spiegel liegt und die gleichzeitig oder abwechselnd zur
Wirkung gebracht werden können. Mit dieser Vorrichtung können zwei vollständige plastische Szenen, räumlich ineinandergefügt, dem Auge des Beschauers vorgeführt werden.
Jede der beiden Bühnen kann eine besondere Lichtquelle erhalten, und diese zwei, gegebenenfalls in ihrer Helligkeit geeignet abgestuften
Lichtquellen können mittels einer geeigneten selbsttätigen Schaltvorrichtung oder auch von Hand gleich-
<Desc/Clms Page number 2>
zeitig oder abwechselnd eingeschaltet werden. Ferner kann die Erfindung in der Weise weiter ausgebildet werden, dass durch einzelne oder mehrere aufeinanderfolgende Zwischenräume zwischen den Einzelbildern durchsichtige, durchscheinend oder undurchsichtige Darstellungen oder Körper hindurchbewegt werden, wodurch die Plastik und Anschaulichkeit der Wirkung noch gesteigert wird.
Die Zeichnung zeigt mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung in den Fig. 1 bis 9 in schematischer Darstellung. Fig. 1 und 2 veranschaulichen eine erste Ausführungsform mit etwa quadratischer Bühne im Querschnitt und in Seitenansicht, und Fig. 3 zeigt dazugehörige Einzelteile. Fig. 4 und 5 geben in Draufsicht und in Vorderansicht eine zweite Ausführungsform für längliche Bühnen wieder, und Fig. 6 zeigt eine dritte Ausführungsform der Erfindung. Fig. 7 und 8 lassen im Querschnitt und in Draufsicht eine vierte Ausführungsform erkennen, bei der eine bewegte Darstellung mit einer ruhenden Szene vereinigt ist. Fig. 9 zeigt die Vereinigung der Vorrichtung nach der Erfindung mit einem Transparent.
Die ganze Vorrichtung ist bei der Anordnung nach Fig. 1 und 2 in einem Kasten 1, z. B. aus Holz oder Metallblech, untergebracht, der in beliebiger Grösse ausgeführt sein kann. An der dem Beschauer zugekehrten Seite ist der Kasten 1 mit einem z. B. rechteckigen Ausschnitt 2 versehen und im Innern durch eine Querwand von etwa halber Höhe der Aussenwände unterteilt. Von der Querwand erstreckt sich in schräger Stellung nach oben ein durchsichtiger Spiegel 4, an dessen Stelle auch eine gefärbte oder eine keine Doppelbrechung aufweisende Glasscheibe oder irgendeine andere transparent spiegelnde
Scheibe treten kann. Der Spiegel 4 und die Querwand trennen das Innere des Kastens 1 in die beiden
Bühnen 5 und 6.
Die vordere Bühne 5 enthält mehrere waagrecht übereinanderliegende Glasplatten 7,
8 und 9, welche in seitliche Schienen 10 der Querwand 3 und der Vorderwand des Kastens 1 eingeschoben werden können und sich in verschiedenem Abstand vom Spiegel 4 befinden. Die Platten 7, 8, 9 sind mit durchscheinenden oder teilweise undurchsichtigen Darstellungen oder mit beiden Arten von Dar- stellungen versehen, die aufgemalt, aufgedruckt, aufgeklebt, ausgespart oder sonstwie, z. B. photo- graphisch, aufgebracht sein können. Unterhalb der Platte 9 ist eine Lichtquelle, z. B. eine elektrische Glühlampe 11, und in die Hinterbühne 6 ist eine zweite Glühlampe 12 nötigenfalls von geringerer Licht- stärke eingebaut.
Das Auge des Beschauers erblickt hinter dem Spiegel 4 den Punkt A der Platte 7 in A', den
Punkt B der Platte 8 in B', den Punkt 0 der Platte 9 in 0'und eine vierte, z. B. farbige Platte M, in IT als Hintergrund. Falls die Rückwand des Kastens 1, die z. B. weiss gefärbt oder transparent oder selbst mit einem transparenten oder undurchsichtigen Bild versehen sein kann, weiter als das Hinter- grundbild H'vom Spiegel 4 entfernt ist, erscheint sie als weiterer Hintergrund H". Bei Ausbildung der Platten 7, 8, 9 in der Art der Fig. 3 ergibt sich eine plastisch gestaffelte Gesamtdarstellung, Fig. 2, die durch die auswechselbare Farbplatte 14 eine beliebige Färbung erhalten kann.
Durch eine in die
Hinterbühne 6 über der Lampe 12 in Seitenschienen 20 eingesetzte, zweite austauschbare Farbplatte 15, z. B. eine Mattglasseheibe mit Farbfilter, können der Hintergrund Rund die Teilbilder der Platten 7, 8, 9 in geeigneter Weise gefärbt werden.
EMI2.1
in ähnlicher Weise wie die Vorderbühne, mehrere Bildplatten 17, 18, 19 enthalten, die wie Fig. 1 in gestricheltenLinien zeigt, in lotrechter Anordnung mit verschiedenem Abstand vom Spiegel 4 vorgesehen werden. Diese Bildplatten werden in Schienen 20 eingeschoben, und die auf ihnen angebrachten Darstellungen fügen sich in die Gesamtszene der Plattenbilder von 7, 8, 9 in entsprechender Weise ein, wenn sie von einer gegenüber der Lampe 11 entsprechend in der Lichtstärke abgestuften Lichtquelle gleichzeitig mit den Platten 7, 8, 9 durchleuchtet werden.
Wenn gewünscht, können sie auch für sich allein durchleuchtet werden, um die durch die beiden Plattengruppen gegebenen plastischen Darstellungen getrennt und abwechselnd vorzuführen. Wenn die Scheiben 7, 8, 9 in andere Schienen eingeführt werden, wird ihr Abstand vom Spiegel 4 und damit die plastische Wirkung des erzielten Gesamtbildes entsprechend verändert.
Wie Fig. 4 und 5 zeigen, können die beiden Bühnen 5 und 6 auch durch gemeinsame Lichtquellen beleuchtet werden. Es sind hier in Aussparungen der Querwand 3 des Kastens 1 z. B. drei elektrische Glühlampen 22,23, 24 angebracht, welche zur Hälfte nach der Vorderbühne 5 und zur Hälfte nach der Hinterbühne 6 hin ihr Licht strahlen. Den einzelnen Lampenhälften sind verschiedenfarbige Lichtfilter 25 bis 30 vorgeschaltet, so dass sich durch abwechselndes Einschalten einzelner oder mehrerer Lampen die mannigfaltigsten Farbwirkungen bei der Gesamtdarstellung der zwei Bühnen erreichen lassen. Diese Anordnung kommt vor allem bei länglichen Bühnen in der Art der Fig. 5 in Betracht, wie sie z. B. bei Namen-und Anzeigeschildern erforderlich sind.
Die Wechsel-und Wahlschaltung der Lampen kann durch irgendein selbsttätiges Schaltwerk 31 beliebiger Bauart. erfolgen. Die ganze Vorrichtung kann mit einem Stecker 32 zum Anschluss an ein Lichtnetz versehen und im übrigen in der Art der Fig. 1 und 2 ausgestaltet sein.
Wie Fig. 6 erkennen lässt, können auch körperliche Gegenstände, z. B. eine Uhr 84 und Ringe 33, die auf den durchsichtigen oder durchscheinenden Platten 7 und 8 aufgelegt sind, im Spiegel 4 zur Erscheinung gebracht werden. Die Platten 7 und 8 können mit transparenten Darstellungen, z. B. Um-
<Desc/Clms Page number 3>
rahmungen oder Anzeigen versehen sein, die zu den Gegenständen 33, : J4 passen. Die Vorrichtung nach
Fig. 6 ist im übrigen in ähnlicher Weise wie die Anordnung nach Fig. 1 und 2 ausgebildet. Die Hinter- bühne 6 kann unter Umständen ganz wegfallen, wenn die Querwand 3 eine bis zur oberen Wand des
Kastens 1 gehende Verlängerung 3'erhält, wie in Fig. 6 gestrichelt angedeutet ist.
Eine in eine Er- weiterung 35 des Kastens eingebaute Glühlampe 36 kann zur besseren Beleuchtung der Gegenstände 33,34 vorgesehen sein.
Fig. 7 und 8 zeigen, wie bewegte Figuren oder Darstellungen in die Bildbühnen nach der Erfindung eingefügt werden können. Die Vorrichtung der Fig. 7 und 8 weist hinsichtlich der Anordnung der ruhenden Bilder die gleiche Bauart wie die Anordnung nach Fig. 1 und 2 auf, jedoch ist zwischen den Bildplatten "I, 8, 9 ein durchscheinendes endloses Band, z. B. ein Zellulosefilm 37, beweglich angeordnet, der mittels Rollen 38 an diesen Platten entlanggeführt wird und die in Bewegung vorzuführenden Darstellungen oder Figuren zeigt. Die Bewegung geht im Spiegel 4 in beliebiger Richtung vor sich und kann sich über alle Stufen der Vorderbühne 5 oder nur einzelnen davon erstrecken.
Die bewegten Darstellungen oder Figuren können beliebiger Art sein, und es kann auch eine Laufschrift auf diese Weise mit der Bilddarstellung verbunden werden. Auch körperliche Gegenstände können mittels des endlosen Bandes 37 durch die plastische Gesamtdarstellung hindurchgeführt werden. Ähnlich wie die Vorderbühne 5 kann auch die Hinterbühne 6 mit derartigen bewegten Teilen ausgestattet werden. Die Bewegung kann von Hand oder selbsttätig, z. B. durch einen Elektromotor oder ein Uhrwerk 39, erfolgen, die mit einer der Rollen 38 gekuppelt sind und dauernd oder absatzweise wirken.
Wie Fig. 8 zeigt, können auf dem endlosen Film 37 beispielsweise Schiffe abgebildet sein, die durch einzelne Stufen einer durch die mit Abstand hintereinander liegenden Platten 7, 8, 9 wiedergegebenen, einen See darstellenden plastischen Gebirgslandschaft sich h'ndurchbewegen. Hier ist auf der Platte 7 z. B. ein Haus und ein Raum an den Seiten der Bühne dargestellt, während dahinter durch die nächste Platte 8 eine Anhöhe mit Schloss und durch eine dritte Platte 9 im Hintergrund Berge veranschaulicht sind. Auf einer vierten Platte 9'kann die hinter den Bergen sichtbare Sonne abgebildet sein. Die Schiffe des Films 37 durchziehen nacheinander diese drei Bühnenteile in wechselnder Richtung. Um einen Sonnenaufgang vorzuführen, kann die vierte Platte 9'beweglich, z.
B. drehbar, angeordnet sein, indem sie als aussen gezahnte Kreisseheibe ausgebildet ist, die durch den Motor 39 in Umdrehung versetzt wird.
Durch Vorschaltung von geeigneten Farbfiltern vor die Lampen 11 und 12 der Vorder-und der Hinterbühne kann auch hier wieder jede gewünschte Färbung erreicht werden.
EMI3.1