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Verfahren -zur Erzeugung von Bewegungsbildern Die Erfindung besteht
darin, daß eine Schaufläche nicht nur, wie bisher schon bekannt war, in Streifen
zerlegt wird, also z. B. aus Rollen oder Stäben oder aus um Rollen laufenden Bändern
gebildet ist, auf welchen Einzelteile jeweiliger Phasenbilder zur Wiedergabe von
Bewegungsvorgängen aufgebracht sind, sondern daß die Einzelteile in der in mehr
als einer Richtung zerlegten Schaufläche mit Bewegungsbild-Zeitverhältnissen gedreht
oder verschoben werden und durch wahlweise Zusammenfassung vorbestimmter Einzelteile
der Bildfläche eine Aufeinanderfolge wechselnder Phasenbilder eines Bewegungsvorganges
zur Anschauung bringen. Besteht die Schaufläche z. B. aus drehbaren Platten, deren
Vorder- und Rückseite verschiedene Färbung zeigt, so wird dem zu erzeugenden Phasenbild
entsprechend die Vorderseite aller jener Platten dem Beschauer zugekehrt, deren
Gesamtheit das betreffende Phasenbild ergibt. Besteht die Schaufläche aus verschiebbaren
Platten oder Bändern, so werden nur diejenigen Platten- oder Bandelemente jeweils
sichtbar gemacht, deren Zusammenfassung das zu erzeugende Phasenbild darstellt.
Der Wechsel der Phasenbilder wird also durch den Wechsel der Färbung oder Lichtdurchlässigkeit
vorbestimmter Einzelelemente der Bildfläche bewirkt, die aber für den Beschauer
immer an derselben Stelle der Schaufläche verbleiben. Dabei kann. vorteilhaft zwischen
jeder Bildwechselperiode eine Dunkelpause eingeschaltet werden, welche entweder
dadurch hervorgebracht wird, da,ß zeitweise alle Einzelfelder der Schaufläche mit
ihrer einander gleichfarbigen, z. B. schwarzen Seite dem Beschauer zugewendet erscheinen.,
oder es können hierfür auch die an sich bekannten Jalousien als Blenden der Schaufläche
vorgelagert werden, deren Elemente aber erfindungsgemäß mit Bewegungsbild-Zeitverhältnissen
bewegt und synchron mit der Bildveränderungsperiode gesteuert werden, so daß sie
einmal den Vorgang des Bildwechsels durch zeitweise Verdeckung der Bildfläche verhüllen,
das andere Mal die Sicht auf das Phasenbild zeitweise freigeben. Die Jalousieblenden
erfüllen damit die Aufgabe, wie sie bei den üblichen Bewegungsbildapparaten der
mittels Maltheserkreuzantriebes bewegten Blendscheibe zukommt.
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Die Schauflächeneinzelteile können verschiedene Form aufweisen und
sollen nur dem Erfordernis entsprechen, daß sie in ihrer Gesamtheit eine einheitliche
Fläche ergeben. Es können also um eine Achse beliebiger Lage drehbare oder wippende
Platten (Abb. x, 2, 2a rechts), Sphäroide (Abb. 3), Dreikantprismen mit flacher
oder gewölbter Oberfläche (Abb. q.), Zylinder usw. gewählt werden, oder die Platten
können aus zur Schaufläche parallel oder schräg hinter dieser angeordneten Magazinen
in die durch ein Rahmenwerk gebildeten Schauöffnungen fallen oder gezogen werden
(Abb. 5, g), oder endlich können die Einzelteile der Schaufläche aus endlosen oder
endlichen, laufenden oder nach Art der Kameraschlitz- oder -zentralverschlüsse hin
und her schnellenden Bändern (Abb. 2 a links, 6"7, 8) bestehen, deren Oberfläche
abwechselnd
aus z. B. Gewebestreifen und Ausnehmungen geformt sein kann (Abb. 6, 7, 8). Bei
hin und her wippenden Bändern werden die Ausdehnungen der vollen Gewebestreifen
und der Ausnehmungen gleich groß bemessen werden, während bei andauernd laufenden
Bändern die Abmessungen der vollen bzw. leeren Gewebestellen derartig gewählt werden,
daß ihre Laufdauer vor den Einzelelementen der Schaufläche der Bildwechsel- bzw.
Bildsichtbarkeitsperiode entspricht.
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In gleicher oder ähnlicher Weise wie die Einzelteile der Bildfläche
sind auch die Jalousieblenden beschaffen, wie überhaupt die Gesamtheit aller mit
Bewegungsbild-Zeitverhältnissen bewegten Schauflächenteile oder die aller mit ersteren
synchron bewegten jalousieelemente (Abb. 2 a links, 6, g) entweder als Schaufläche
oder als jalousieabdeckvorrichtung aufgefaßt werden kann, nur mit dem Bedingnis,
da,ß jeweils die dem Beschauer näher stehende Fläche als Abdeckfläche für die dahinter
stehende Fläche oder Flächenteile zu dienen bestimmt ist.
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Als Material für diese Flächeneinzelteile kommen z. B. Holz, Metall,
Glas, Leder, Gewebe und Kunststoffe aller Art in Betracht, für die Schaltung dienen
z. B. elektrische, mechanische oder pneumatische Antriebe.
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Die Beleuchtung der Bildfläche kann mittels Tageslichts oder künstlicher
Lichtquellen erfolgen, bei Wahl durchsichtigen oder durchscheinenden Materials kann
die Beleuchtung auch von rückwärts geschehen. Die Färbung der Bildfläche kann auch
durch farbige Beleuchtung bewirkt oder beeinflußt werden, wobei deren Zeitdauer
Bewegungsbild-Zeitverhältnissen angepaßt werden kann.
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In den schematischen Zeichnungen i bis g sind die erwähnten Vorrichtungen
dargestellt Abb. i zeigt die Bildfläche aus Einzelteilen bestehend, die z. B. als
um waagerechte, zentral gelagerte Achsen drehbare Zylinder oder Platten ausgebildet
sind. Es kann aber auch eine exzentrische Lagerung der Achse gewählt werden. In
der Abb. 3 sind in der Aufsicht von oben Beispiele von linsenförmigen, in Abb. ¢
von dreikantprismenförmigen Einzelelementen mit nach innen gewölbter Oberfläche
dargestellt, und zwar um eine senkrechte Achse drehbar. Abb.2 veranschaulicht die
Seitenansicht der in Abb. i dargestellten Schaufläche zusammen mit den ihr vorgelagerten
jalousieelernenten, Abb. 2 a zeigt die aus drehbaren Platten bestehende Schaufläche
mit der vor ihr befindlichen Jalousie, welche hier aus Elementen in. Form von endlos
um Walzen mit Bewegungsbild-Zeitverhältnissen laufenden oder hin und her schnellenden
Bändern gebildet ist; deren abwechselnd volle und leere Flächen den Blick auf die
Schaufläche entweder versperren oder freigeben. Abweichend von diesem gewöhnlichen
Fall abwechselnder Verdeckung oder Sichtbarmachung der gesamten Schaufläche ist
aber in der Zeichnung 2 a der Zustand der Jalousie bei einer weiteren Möglichkeit
der Bildbildung vorgeführt: Es wird nämlich hier nicht die gesamte Schaufläche von
der vorgelagerten Jalousie abwechselnd zeitweise in ihrer Gesamtheit verdeckt oder
dem Ausblick auf das durch die Einzelelemente der Schaufläche zusammengesetzte ganze
Phasenbild freigegeben, sondern mit einer der Form des Phasenbildes angepaßten Auswahl
werden die Jalousiebänder über den einzelnen Elementen der Schaufläche derart gesteuert,
daß sie bildmäßig einzelne Sehauflächenelemente sichtbar werden lassen, einzelne
andere aber verdecken. Dadurch können sie die Form und mit ihrer von der Farbe der
Schauflächenteile verschiedenen Färbung den Gesamteindruck des sich darbietenden
Phasenbildes farbig ergänzen und verändern.
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Abb. 5 zeigt ein Rahmenwerk, von welchem in der Schnittrichtung A-B
ein vertikaler Querschnitt in vergrößertem Maßstabe in Abb. 6 dargestellt ist. In
jedem der Fächer befinden sich mehrere, z. B. je drei, um Rollen aufwickelba,re
Bänder mit abwechselnd vollen und leeren Flächen, wobei in Abb. 6 der Fall gezeigt
ist, in dem die leere Fläche des ersten Bandes den Blick auf die volle Fläche des
zweiten Bandes freigibt. Die Gesamtheit aller in der dem Beschauer zunächst stehenden
Fläche angebrachten Bänder bilden jeweils die Jalousie für die dahinter befindlichen,
in zweiter bzw. in dritter usw. Reihe angebrachten Bildbänder. Bei Beleuchtung der
Schaufläche von rückwärts kann aber auch die umgekehrte Reihenfolge gelten, insbesondere
in dem vorangezogenen Falle, wie bei Abb. 2a, bei welchem durch Verdeckung wahlweise
vorbestimmter Einzelfelder die Form des Phasenbildes bestimmt wird.
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Durch verschiedene Farbenwahl der Bildbänder wird ein Wechsel- in
der Farbe der Phasenbilder sowie auch die Erzeugung mehrfarbiger Bilder ermöglicht,
indem z. B. dem Phasenbild entsprechend vorbestimmte volle Felder der beispielsweise
gelben zweiten Bandgruppe gleichzeitig zusammen mit solchen Feldern der roten dritten
Bandgruppe sichtbar gemacht werden. Infolge des raschen Bildwechsels und der dadurch
hervorgerufenen Verschmelzung von Farbeneindrücken im Auge des Betrachters können
sogar Mischfarbeneindrücke erzielt werden.
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Abb. 7 und 8 zeigen andeutungsweise größere Längen der Bildbänder,
und zwar Abb. 7 im Schnitt und Abb. 8 in der Aufsicht, woraus der Wechsel ihrer
vollen und leeren Flächen ersichtlich ist.
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Endlich ist in Abb. g wieder der Rahmen y mit einigen Fächern oder
Kasten k'-, k2, k3, k4
veranschaulicht, in welchen Platten verschiedener
Färbung
oder Lichtdurchlässigkeit P1, p2,153 in Randführungen f mit Bewegungsbild-Zeitverhältnissen
verschiebbar beweglich angeordnet sind. Wieder bilden die jeweils sichtbaren Platten
wählbarer Färbung der verschiedenen Kasten (z. B. erste Platte jedes Kastens schwarz,
zweite Platte rot, dritte Platte blau usw.) in ihrer Gesamtheit das Phasenbild auf
der Schaufläche, während gleichzeitig die vor dem gerade zur Anschauung bestimmten
Plattenelement in ihren Führungen zu verschiebenden Platten des einen Kastens in
die für sie bestimmten Führungen des nächsthöheren Gefaches gehoben oder in die
des nächstniedrigeren Kastens versenkt sind. Es kann aber auch «-feder die erste
bzw. zweite üsw. Platte jedes Kastens als Jalousieverdeckungsplatte für die dahinter
befindliche Platte in Anwendung kommen. Bezüglich des Falles der Beleuchtung der
Bildfläche von rückwärts gilt aber auch hier das Vorhergesagte hinsichtlich der
Umkehrung der Reihenfolge, insbesondere bei Formung des Phasenbildes durch Verdeckung
wahlweise vorbestimmter Einzelfelder.
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Diese Art der Bewegungsbilder eignet sich vornehmlich für Reklamezwecke.
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Mit den beschriebenen Vorrichtungen können auch ruhende, also nicht
bewegliche, wechselnde Bilder vorgeführt werden.