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Optisches System mit Linsenraster
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Die Erfindung betrifft allgemein ein optisches System, insbesondere
ein optisches System mit einem Linsenraster zum Betrachten verschiedener Bilder,
die aus mehreren Teilbildern zusammengesetzt sind.
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Es ist bekannt, in optischen Systemen Linsenraster zum Erzielen verschiedenartiger
optischer Effekte zu verwenden. In den bekannten Systemen mit Linsenrastern ist
gewöhnlich eine durchsichtige Scheibe vorhanden, die auf der einen Seite eine ebene
Fläche und auf der anderen Seite eine Reihe von parallelen Längsrippen mit annähernd
parabolischen oder kreisförmigen, glatten Flächen besitzt, die konvexe Linsen bilden.
Auf der Rückseite des Linsenrasters wird auf der ebenen Fläche oder in geringem
Abstand von ihr ein bedrucktes Blatt angeordnet. Dieses bedruckte Blatt ist mit
mindestens zwei miteinander abwechselnden oder wiederholt aufeinanderfolgenden Sätzen
von in Abständen voneinander angeordneten Bildzeilen bedruckt. Jeder dieser Sätze
von Bildzeilen stellt einen entsprechenden Teil eines Originalbildes dar. Die beiden
Bildzeilensätze sind den Rasterlinsen
optisch so zugeordnet, daß
je nach der Stellung der Augen des Betrachters relativ zu den Rasterlinsen die Bildzeilen
des einen oder anderen Satzes für den Betrachter sichtbar sind, der somit in einer
Stellung das erste Teilbild und in einer anderen Stellung das zweite Teilbild erkennen
kann.
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Man kann mit Hilfe dieses Systems mit Linsenraster auch eine räumliche
Bildwirkung erzielen, wenn das eine Teilbild dem Anblick eines mit dem rechten Auge
und das andere Teilbild dem Anblick desselben, aber mit dem rechten Auge mit normaler
Augenparallaxe betrachteten Objekts entspricht. In diesem Fall werden die Rasterlinsen
längs einer Linie angeordnet, die rechtwinklig ist zu einer gedachten Geraden, welche
die beiden Pupillen des Betrachters verbindet. Die konvexen Linsen erzeugen dann
den gewünschten optischen Effekt, der darin besteht, daß die von den Bildzeilen
kommenden Lichtstrahlen so abgelenkt werden, daß die von den Bildzeilen für das
rechtsäugige Teilbild kommenden Lichtstrahlen in das rechte Auge und die von den
Bild zeilen für das linksäugige Teilbild kommenden Lichtstrahlen in das linke Auge
des Betrachters gelangen, der somit den Eindruck eines räumlichen Bildes erhält.
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Optische Systems mit Linsenraster sind schon für die verschiedensten
Zwecke verwendet worden, beispielsweise bei Spielzeug und anderen Gegenständen für
Unterhaltungszwecke; sie sind aber auch schon für ernsthaftere Zwecke verwendet
worden, beispielsweise in Vorrichtungen, die zum Unterricht dienen, wobei das eine
Teilbild Fragen und das andere Teilbild entsprechende Antworten enthält, ferner
für
medizinische Geräte zum Erkennen von Unterschieden zwischen
Röntgenbildern und Proben usw., sowie in der Photographie, in der Drucktechnik und
in Systemen zum Betrachten von Anschauungsmaterial.
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In der US-PS 3 586 592 ist angegeben, wie man ein System mit Linsenraster
zum Erzeugen eines räumlichen Bildes verwenden kann. Es wird ein Hohlspiegel verwendet,
auf dem verschiedene Schlieren miteinander abwechseln. Die Verwendung von Linsenrastern
zum Betrachten von zwei verschiedenen Bildern ist beispielsweise in den US-PS 3
225 457 und 2 832 593 beschrieben. Dabei behandelt die US-PS 3 225 457 die Verwendung
von Linsenrastern in Unterrichtshilfen und die US-PS 2 832 593 die Verwendung von
Linsenrastern in einem Betrachtungsgerät zum Spielen. In beiden Patentschriften
ist angegeben, daß die beiden Teilbilder auf einem einzigen Blatt angeordnet sind,
das unter dem Linsenraster angeordnet wird. In der US-Patentschrift 3 832 032 ist
ein Linsenraster beschrieben, der zusammen mit einer Bildwand verwendet wird, auf
deren Rückseite ein Projektor vorgesehen ist. Dabei ist die Rasterscheibe auf ihrer
ebenen Fläche mit mehreren lichtzerstreuenden Streifen und mit diesen abwechselnden
lichtabsorbierenden Streifen versehen, damit eine Beeinträchtigung des Kontrasts
eines durch die Bildwand hindurch projizierten Bildes vermieden wird. In verschiedenen
älteren Patentschriften sind mehrlagige Linsenraster beschrieben. Beispielsweise
wird gemäß der US-PS 3 213 753 ein derartiger mehrlagiger Raster zur Lichtpolarisation
verwendet. Die US-PS 3 706 486 lehrt die Verwendung von mehrlagigen Linsenrastern
für photographische Zwecke. Dabei sind in einer Lage Blendenöffnungen zur Verbesserung
der Schärfentiefe vorgesehen. Gemäß der US-PS 3 827 783 sind zwischen ebenen Flächen
von Scheiben Rasterlinsen vorgesehen, die dazu dienen, durch die
Scheiben
getretenes Licht zu reflektieren oder zu fokussieren.
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Die US-PS 3 827 798 beschreibt ein optisches Gerät, in dem diskrete
Linsenflächen von optischen Elementen von herabgesetzter Dicke gebildet werden.
Gemäß der US-PS 3 781 091 wird ein optisches Element mit unterschiedlich dicken
Teilen zum Modulieren eines optischen Bildes verwendet.
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Linsenraster sind auch schon für verschiedene andere Zwecke verwendet
worden. Beispielsweise ist gemäß der US-PS 3 721 818 ein Linsenraster in Form einer
Deckenleuchte beschrieben, die für das Licht einer darin eingeschlossenen Lichtquelle
durchlässig ist. Gemäß der US-PS 2 740 954 kann ein Linsenraster als Betrachtungsscheibe
für einen Bildschirm verwendet werden, wobei der Linsenraster die Zeilen des Fernsehbildes
optisch in Reihen von Rasterpunkten auflöst. Die US-PS 3 526 451 beschreibt Haftschalen
mit zwei nebeneinander angeordneten Linsenrastern.
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Man kann auch Rasterlinsen aus verschieden geformten Teilen derart
zusammensetzen, daß das durch einen Teil des Formkörpers tretende Licht durch einen
anderen Teil der geformten Linse tritt und daher in Abhängigkeit von dem Einfallswinkel
des Lichtes unterschiedliche optische Effekte erzielt werden. Gemäß der US-PS 3
565 733 kann man den Wirkungsgrad derartiger Linsenraster erhöhen, indem man die
Rasterlinsen auf einer Scheibe in kleinen Abständen voneinander anordnet, damit
die Scheibe weniger Licht absorbiert. In der US-PS 3 449 158 ist ein Verfahren zum
Herstellen eines phasenbeeinflussenden linsenrasterähnlichen Verbundkörpers beschrieben,
mit dem ähnliche Effekte wie mit Linsenrastern erzeugt werden können.
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Ein schwerwiegender Nachteil der bekannten Systeme mit Linsenrastern
besteht darin, daß man damit nur jeweils bestimmte Kombinationen von Teilbildern
betrachten kann. Da die beiden zu betrachtenden Teilbilder auf ein und demselben
bedruckten Blatt in miteinander abwechselnden Bildzeilen vorgesehen sind, kann man
den Linsenraster jeweils nur zum Betrachten der beiden auf dasselbe Blatt gedruckten
Teilbilder verwenden. Wenn man eins der Teilbilder ändern will, muß man auch das
andere Teilbild ändern bzw. neu drucken.
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Dadurch wird aber das Anwendungsgebiet des Systems mit Linsenraster
sehr stark eingeschränkt, weil immer nur zwei bestimmte Bilder betrachtet und zwei
bestimmte Sätze von Informationen miteinander verglichen werden können. Dagegen
ist es im allgemeinen nicht möglich, nur ein Bild aus zu wechseln, das andere aber
beizubehalten.
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Diese Möglichkeit des Auswechselns eines Teilbildes bei Beibehaltung
des anderen wäre für viele Zwecke sehr vorteilhaft. Beispielsweise könnte man dann
ein Teilbild festlegen und das andere ständig verändern und dadurch einen Vergleich
zwischen mehreren Veränderlichen einerseits und einer konstanten Bezugsgröße ermöglichen.
Beim Vergleich von Röntgenbildern könnte man ein fest angeordnet es Röntgenbild
verwenden, das einen Normalzustand darstellt und mit mehreren einzeln nacheinander
in Stellung gebrachten Röntgenbildern verglichen wird. Das fest angeordnete Bild
könnte auch einen dunklen Teil haben, der ein vollkommen schwarzes Bild ergibt.
Dann kann man für verschiedene Darstellungen eine Anzahl von anderen Bildern verwenden,
die gegeneinander ausgetauscht werden können. Wenn der Betrachter den Betrachtungswinkel
ändert, sieht er ähnlich wie bei einem automatischen Diaprojektor zwischen den beiden
aufeinanderfolgenden Darstellungen jeweils ein schwarzes Bild.
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Ferner könnte man derartige Einrichtungen in Spielzeug oder Schmuck
verwenden, wobei ein Bild fest angeordnet und das andere Bild auswechselbar ist,
so daß man eine Anzahl von unterschiedlichen Spielgegenständen oder Schmuckstücken
erhalten kann. Beispielsweise kann das fest angeordnete Teilbild das Zifferblatt
einer Uhr darstellen, während die auswechselbaren zweiten Teilbilder unterschiedlich
gestaltet sind, so daß je nachdem, welches dieser zweiten Teilbilder eingesetzt
worden ist, bei der Betrachtung in einer der beiden Betrachtungsrichtungen jeweils
ein anderes Bild erscheint.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines optischen
Systems, das einen Linsenraster besitzt und ein Auswechseln jedes der beiden betrachteten
Teilbilder unabhängig von dem anderen ermöglicht.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines
optischen Systems mit einem ersten Teilbild, das durch einen Linsenraster betrachtet
werden kann und aus mehreren in Abständen voneinander angeordneten, parallelen Streifen
und zwischen diesen angeordneten, durchsichtigen Streifen besteht.
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Ferner besteht eine Aufgabe der Erfindung in der Schaffung eines
optischen Systems mit einem Linsenraster, einem ersten Teilbild, das in einer ersten
Ebene liegt, und einem zweiten Teilbild, das unterhalb der ersten Ebene in einer
zweiten Ebene liegt, wobei die in beiden Ebenen angeordneten Teilbilder durch die
Rasterlinsen hindurch betrachtet werden können und die zweite Ebene Information
enthält, die durch Projektion von vornt von hinten oder von innen erzeugt worden
ist.
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Die Erfindung hat ferner die Aufgabe, ein optisches System zu schaffen,
das einen Linsenraster und mindestens zwei Teilbilder besitzt, die durch den Linsenraster
hindurch wahlweise betrachtet werden können, sowie einen Gegenstand, der nur bei
Betrachtung eines der Teilbilder erkennbar ist.
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Ferner besteht eine Aufgabe der Erfindung in der Schaffung eines
optischen Systems, das einen Linsenraster besitzt und derart mit einer Uhr kombiniert
istw daß unter verschiedenen Betrachtungswinkeln je eines von zwei Bildern erkennbar
ist.
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Die Erfindung hat ferner die Aufgabe der Schaffung einer Uhr, die
mit einem System mit Linsenraster versehen ist, das es ermöglicht, durch das Uhrglas
hindurch unter einem Betrachtungswinkel ein Zifferblatt und unter einem anderen
Betrachtungswinkel ein Bild oder andere Informationen zu erkennen.
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Außerdem besteht eine Aufgabe der Erfindung in der Schaffung einer
Uhr mit einem optischen System mit einem Linsenraster, durch den hindurch unter
einem Betrachtungswinkel ein erstes Teilbild erkennbar ist, das ein Zifferblatt
darstellt, und unter einem zweiten Betrachtungswinkel ein zweites Teilbild, wobei
die Zeiger der Uhr nur bei Betrachtung des Zifferblattes erkennbar sind.
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Weiter besteht eine Aufgabe darin, bei der Lösung aller vorstehend
genannten Aufgaben die Einschränkungen und Nachteile der bekannten Systeme mit Linsenraster
zu vermeiden.
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Gemäß der Erfindung besitzt ein optisches System ein durchsichtiges
Flächengebilde, das auf einer Seite eine ebene Fläche besitzt und dessen entgegengesetzte
Flache von zahlreichen parallelen Rasterlinsen gebildet wird. Nun wird ein erstes
Teilbild, das aus zahlreichen, in Abständen voneinander angeordneten, parallelen
Streifen wad zwischen diesen angeordneten, durchsichtigen Streifen besteht, im Bereich
der ebenen Fläche des durchsichtigen Flächengebildes fest angeordnet. Dann kann
man ein zweites Teilbild, das ebenfalls aus zahlreichen in Abständen voneinander
angeordneten, parallelen Bildstreifen besteht, unter dem ersten Teilbild so anordnen,
daß die Bildstreifen des zweiten Teilbildes unter den durchsichtigen Streifen des
ersten Rasterbildes zu liegen konidien.
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Die Erfindung schafft ein optisches System mit einem Linsenraster
und einem durch diesen hindurch zu betrachtenden, ersten Teilbild, das aus zahlreichen
in Abständen voneinander angeordneten, parallelen Bildstreifen und zwischen diesen
angeordneten, durchsichtigen, bildfreien oder leeren Streifen besteht. Unter dem
ersten Teilbild kann man in einer zweiten Ebene ein zweites Teilbild oder eine Zeichendarstellung
anordnen. Bei der Betrachtung unter einem Winkel erkennt man das erste Teilbild.
Bei der Betrachtung unter einem zweiten Winkel erkennt man durch die durchsichtigen
oder bildfreien Streifen des ersten Teilbildes hindurch das zweite Teilbild. Dieses
optische System kann beispielsweise in einer Uhr verwendet werden.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung werden Ausführungsbeispi ele
derselben nachstehend an Hand der Zeichnungen beschrieben, in denen gleiche Bezugszeichen
gleiche
oder ähnliche Teile bezeichnen. Es zeigt Fig. 1 eine schematische Darstellung der
optischen Grundlagen der Funktion der bekannten Linsenraster, Fig. 2 eine schematische
Darstellung der optischen Grundlagen der Funktion einer Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 3 schematisch eine zweite Ausführungsform der Erfindung, Fig. 4 schaubildlich
mit auseinandergezogenen Teilen eine Ausführungsform des optischen Systems mit Linsenraster
gemäß der Erfindung.
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Fig. 5A und 513 zeigen in isometrischen Darstellungen eine Uhr mit
dem optischen System gemäß der Erfindung, wobei auch die beiden zu betrachtenden
Teilbilder gezeigt sind.
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Fig. 6 zeigt in einer isometrischfn Darstellung die auseinardergezogenen
Hauptteile einer n&ch einer Ausführungsform der Erfindung ausgebildeten Uhr.
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Fig. 7 zeigt in einem Vertikalschnitt eine erfindungsgemtiß ausgebildete
Uhr, in welcher der Linsenraster selbst das Zifferblatt bildet.
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Fig. 8 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform der Uhr gemäß Fig.
7 mit einem Armband, das vollständig aus Linsenrastermaterial besteht.
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Nachstehend wird der Gegenstand der Erfindung an Hand der Zeichnungen
beschrieben. Danach werden bestimmte Merkmale der Erfindung an Hand der Zeichnungen
ausführlich
erläutert.
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In Fig. 1 ist ein System mit Linsenraster nach dem Stand der Technik
schematisch dargestellt. Dieses System besitzt eine Linsenrasterscheibe 10, die
auf der einen Seite mit einer ebenen Fläche 12 und auf der anderen Seite mit einer
kontinuierlichen Folge von Rasterlinsen in Form von Rippen 14 ausgebildet ist. Unter
der Linsenrasterscheibe befindet sich ein Blatt 16 mit zwei Sätzen von miteinander
abwechselnden Bildzeilen 18, 20. Die Bildzeilen 16 wurden durch das Zerlegen eines
ersten Originalbildes und die Bildzeilen 18 durch das Zerlegen eines zweiten Originalbildes
erhalten. Die beiden Sätze von Bildzeilen sind so angeordnet, daß der Betrachter
je nach der Stellung seiner Augen relativ zu dem Linsenraster die Bildzeilen des
einen oder anderen Satzes erkennen kann.
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Wenn man das System gemäß Fig. 1 in der Richtung der Sichtlinien
9 betrachtet (Teil A), treffen diese auf dem Linsenraster unter einem solchen Winkel
auf, daß sie gebrochen und zu den Bildzeilen 18 hin abgelenkt werden, so daß der
Betrachter ein zusammenhängendes, vollständiges Bild erkennt, das dem ersten Originalbild
entspricht.
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Wenn man dagegen das System gemäß Fig. 1 in der Richtung der Sichtlinien
11 betrachtet (Teil B), treffen diese auf den gekrummten Flächen 14 unter einem
solchen Winkel auf, daß nur die Bildelemente 20 sichtbar sind und der Betrachter
daher ein zusammenhängendes, vollständiges Bild erkennt, das dem zweiten Originalbild
entspricht.
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Bei der bekannten Einrichtung sind Bildelemente beider Teilbilder
in Form von miteinander abwechselnden Bildzeilen auf einem einzigen Blatt 16 angeordnet,
das in einer einzigen Ebene unter dem Linsenraster liegt.
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Wenn man daher eines der Teilbilder, z. B. das Teilbild 18, auswechseln
will, muß man das ganze Blatt 16, d. h. auch das andere Teilbild 20, auswechseln.
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In der Fig. 2 sind nun die optischen Grundlagen dargestellt, welche
gemäß der Erfindung neuartige Effekte ermöglichen. Die Bilder werden wieder durch
einen Linsenraster 10 hindurch betrachtet, doch ist im Anschluß an dessen ebene
Fläche 12 ein erstes Bildblatt 22 angeordnet, das nur das erste Teilbild enthält.
Dieses Bild besteht aus zahlreichen, in Abständen voneinander angeordneten, parallelen
Streifen, die durch Zerlegen des ersten Originalbildes erhalten worden sind und
mit durchsichtigen Streifen 26 des ersten Bildblattes abwechseln. Unter dem ersten
Bildblatt befindet sich ein zweites Bildblatt 24, welches das zweite zu betrachtende
Teilbild enthält. In der Ausführungsform gemäß Fig. 2 besteht auch das zweite Teilbild
aus zahlreichen in Abständen voneinander angeordneten parallelen Streifen 20, die
unter den durchsichtigen Streifen 26 angeordnet sind. Die Zwischenräume 28 zwischen
den parallelen Streifen 20 des zweiten Teilbildes können ebenfalls durchsichtig
sein.
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Bei der Betrachtung des in Fig. 2 gezeigten Systems in der Richtung
der Sichtlinien 9 (Teil A) treffen diese auf den Rasterlinsen unter einem solchen
Winkel auf, daß die Sichtlinien so abgelenkt werden, daß die Bildzeilen 18 erkennbar
sind und ein zusammenhängendes, vollständiges Bild ergeben, das dem ersten Originalbild
entspricht.
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Bei der Betrachtung in der Richtung der Sichtlinien 11 (Teil B) treffen
diese auf den Rasterlinsen winter einem solchen Winkel auf, daß die Sichtlinien
zu den durchsichtigen Streifen 26 hin abgelenkt werden und der Betrachter durch
diese hindurch die unter ihnen angeordneten parallelen Streifen 20 des zweiten Teilbildes
erkennt, die ein zusammenhängendes, vollständiges Bild ergeben, das dem zweiten
Originalbild entspricht.
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In den Teilen A und B der Fig. 1 und 2 sind die verschiedenen Betrachtungsrichtungen
nur der besseren Verständlichkeit der Erklärung wegen voneinander getrennt dargestellt.
Tatsächlich kann der Betrachter durch bloße Änderung des Betrachtungswinkels wahlweise
das eine und das andere Teilbild erkennen, ohne daß er dazu seine Stellung zu verändern
braucht In der Fig. 3 ist dargestellt, daß das mit dem zweiten Teilbild versehene,
zweite Bildblatt 24 nicht aus zahlreichen in Abständen voneinander angeordneten,
parallelen Streifen zu bestehen braucht, die durch Zerlegen des Originalbildes erhalten
wurden, sondern auch mit einem durchgehenden zweiten Teilbild versehen werden kann.
In diesem Pall ist durch die durchsichtigen Streifen 26 in dem ersten Bildblatt
22 hindurch scheinbar das ganze zweite Teilbild sichtbar.
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Man kann in der angegebenen Weise Bildblätter verwenden, die durch
Bedrucken oder Kaschieren oder auf andere Weise mit den entsprechenden Teilbildern
versehen worden sind. Man kann das erste Teilbild aber auch erhalten, indem man
die zahlreichen in Abständen voneinander angeordneten, parallelen Streifen durch
Drucken oder
Kaschieren direkt auf der ebenen Fläche 12 des Linsenrasters
anbringt.
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Fig. 4 zeigt die wesentlichen Teile des optischen Systems gemäß der
Erfindung mit dem Linsenraster 10, dem ersten Bildblatt 22 und dem zweiten Bildblatt
24. Das zweite Bildblatt ist unter dem ersten Bildblatt 22 in einer anderen Ebene
als dieses angeordnet, so daß man jedes der Teilbilder auswechseln kann, ohne das
andere Teilbild zu beeinflussen. Wenn das erste Bildblatt 22 beispielsweise Information
in Form eines Satzes von rTormalkurven enthält, kann man das zweite Bildblatt 24
auswechseln, das beispielsweise verschiedene Meßwertkurven darstellt. Zum Vergleich
der Normalkurven mit den Meßwertkurven braucht der Betrachter dann bei der Betrachtung
der Bildblätter durch den Linsenraster hindurch nur den Betrachtungswinkel zu verändern.
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Ferner kann man zum Vergleich von Röntgenaufnahmen das erste Bildblatt
22 mit einer Röntgenaufnahme versehen, die einet Normalzustand darstellt, und durch
den Vergleich dieses Bildes mit einer Reihe von anderen Röntgenbildern Veränderungen
gegenüber dem Normalzustand erkennen.
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Andererseits kann man auch das erste Bildblatt 22 auswechseln und
das andere Bildblatt 24 an Ort und Stelle belassen. Wenn beispielsweise in einer
Lehrvorrichtung das Blatt 22 eine bestimmte Wortfolge oder eine Frage enthält, kann
man durch Auswechseln des Blattes 22 diese Wortfolge oder Frage verändern, während
das Blatt 24 an Ort und Stelle bleibt. Da die Bildblätter 22 und 24 in verschiedenen
Ebenen angeordnet sind, kann man diese beiden Ebenen in Abständen voneinander anordnen,
so daß zwischen den Blättern 22 und 24 ein
dreidimensionaler Gegenstand
angeordnet werden kann, der dann bei der Betrachtung des auf dem Blatt 22 vorgesehenen,
ersten Teilbildes nicht sichtbar ist. Wenn der Betrachter seine Betrachtungsrichtung
dagegen so verändert, daß er durch die durchsichtigen Streifen des ersten Blatts
hindurch das zweite Teilbild erkennen kann, ist er auch imstande, auf dem zweiten
Teilbild die unter dem ersten Bildblatt angeordneten Gegenstände zu erkennen.
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Vorstehend wurde die auf jedem Bildblatt vorgesehene Information
als "Teilbild" bezeichnet, doch versteht es sich, daß das Teilbild nicht nur ein
tatsächliches Bildw sondern Informationen und Zeichen jeder Art darstellen kann.
Beispielsweise kann das erste Teilbild aus einer Folge von identischen, gleichfarbigen
parallelen Streifen bestehen, so daß bei einer Verwendung von einheitlich schwarzen
Streifen das erste Teilbild als einheitliche schwarze Fläche erscheint. Auch das
zweite Teilbild kann aus gleichen Bild zeilen bestehen, welche dieselbe Farbe oder
ein einheitliches Muster haben.
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Die durch Zerlegen der Originalbilder erhaltenen, parallelen Zeilen
brauchen keine durchgehenden Streifen darzustellen, sondern können auch aus je einer
Reihe von kleinen Punkten bestehen, wie das bei der Rasterätzung üblich ist, oder
aus sehr feinen parallelen Linien, wenn das Blatt durch Photogravüre oder Drucken
hergestellt worden ist.
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Die Rippen können auf den Linsenrastern mit großen oder kleinen Abständen
voneinander angeordnet sein. Beispielsweise kann man große Linsenraster mit etwa
6 Linsen pro cm und auch sehr kleine Linsenraster mit bis zu 46 Linsen pro cm herstellen.
Ein Linsenraster mittlerer Größe kann
beispielsweise etwa 24 Linsen
pro cm besitzen. Im allgemeinen kann man gute Ergebnisse erziclen, wenn unter jeder
Linsc zwei verschiedene Streifen angeordnet sind. Beispielsweise erkennt man in
Fig. 2, daß unter jeder einzelnen Rasterlinse sowohl ein Streifen 18 als auch ein
ihm benachbarter, durchsichtiger Streifen 26 angeordnet ist. cnn man dieses Prinzip
auf einen Linsenraster 10 mit 24 Rasterlinsen pro cm w'endet, kommt man bei Betrachtung
von zwei Teilbildern bei dem Bildblatt 22 pro cm auf 48 parallele Streifen, und
zwar 24 Bildzeilen 18 und 24 zwischen ihnen angeordnete, durchsichtige Streifen
26. Vorstehend wurde von nur zwei Teilbildern gesprochen, doch kann man auch mehr
als zwei Teilbilder verwenden, die auf je einem Bildblatt vorgesehen und in mtereinanderliegenden
Ebenen angeordnet sind. Dabei besitzt jedes über einem gegebenen Bildblatt angeordnete
Bildblatt durchsichtige Streifen, die eine Betrachtung jedes darunter angeordneten
Bildblattes ermöglichen. Wenn beispielsweise vier Teilbilder betrachtet werden sollen,
enthält das erste bzw. oberste Bildblatt zahlreiche, in Abständen voneinander angeordnete,
parallele Streifen, die das erste Teilbild darstellen, und zwischen ihnen jeweils
drei durchsichtige Streifen für die Betrachtung je eines der drei Teilbilder, die
auf den darunter angeordneten Bildblättern vorgesehen sind. Dabei können die drei
durchsichtigen Streifen natürlich einen einzigen Streifen bilden, der so breit ist,
daß durch ihn hindurch die drei unter ihm angeordneten Bilder betrachtet werden
können.
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In der Beschreibung und den Patentansprüchen umfaßt der Ausdruck
"Bild" jede Darstellung in Form eines Bildes, eines Musters, einer Schrift, eines
Zeichens oder einer Information, die mit einer Druckmaschine gedruckt
oder
von einem Künstler oder durch Schreiben oder photographisch oder auf beliebige andere
Weise hergestellt worden ist. Der Ausdruck "durchsichtige Streifen" umfaßt sowohl
Ausnehmungen als auch Streifen aus durchsichtigem Matereal.
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Das erfindungsgemäße Betrachtungssystem mit Linsenraster kann für
die verschiedenartigsten Zwecke angewendet werden. Nachstehend wird ein Anwendungsbeispiel
beschrieben, bei dem neuartige Vorteile erzielt werden, die nach dem Stand der Technik
nicht erzielbar sind. In Fig. 5 ist eine Uhr 30 dargestellt, die ein Gehäuse 32
und einen Deckel 34, beispielsweise ein Uhrglas besitzt. Das Gehäuse und das Uhrglas
bilden zusammen eine Umschließung, die alle Teile einer üblichen Uhr enthält. Mit
Hilfe eines an dem Gehäuse angebrachten Bandes 36 kann man die Uhr am Handgelenk
befestigen. Diese Uhr ist mit einem erfindungsgemäßen System mit Linsenraster versehen,
das so angeordnet ist, daß bei Betrachtung der Uhr durch das Uhrglas 34 hindurch
der Betrachter in einer ersten Blickrichtung ein Bild 38 erblickt. Dies ist in Fig.
5A gezeigt. Bei einer Betrachtung unter einem nur wenig veränderten'Winkel erblickt
man dagegen gemäß Fig. 5B das Zifferblatt 40. Dabei sind die Uhrzeiger 42 nur zusammen
mit dem Zifferblatt, aber nicht über dem in Fig. 5A dargestellten Bild 38 sichtbar.
Dieser Effekt konnte bisher im allgemeinen nicht erzielt werden. In den meisten
bekannten Uhren mit Linsenrastern kann man zwar wahlweise ein Bild und ein Zifferblatt
sehen, doch sind die Zeiger sowohl auf dem Bild als auch auf dem Zifferblatt zu
sehen, weil in den bekannten Uhren sowohl das Zifferblatt als auch das Bild aus
parallelen Streifen bestehen und auf einem einzigen Blatt
vorgesehen
sind. Daher müssen in den bekannten Uhren die Zeiger direkt über diesem einzigen
Blatt angeordnet werden und sind die Zeiger bei der Betrachtung sowohl des Bildes
als auch des Zifferblatts sichtbar. Erfindungsgemäß kann man die Zeiger über nur
einem der Bildblätter anordnen, insbesondere über dem das Zifferblatt darstellenden
Bildblatt, so daß bei der Betrachtung des Bildes die Zeiger nicht sichtbar sind.
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Aus der Fig. 6 ist der Aufbau der Uhr noch besser erkennbar. Das
Gehause 32 der Uhr enthält alle jene Teile, die für die einwandfreie Funktion einer
Uhr erforderlich sind. Das Uhrglas 34 ist über dem Uhrgehäuse 32 angeordnet und
bildet mit diesem zusammen eine Umschließung, in der unter dem Uhrglas 34 der Linsenraster
38 angeordnet ist. Unter diesem ist im Bereich seiner ebenen Fläche das erste Bildblatt
40 vorgesehen, das mit mehreren im Abstand voneinander angeordneten, parallelen
Streifen 42, die das erste Teilbild darstellen, im Wechsel mit durchsichtigen Streifen
44 versehen ist. In einer Ebene unter dem ersten Bildblatt 40 befindet sich ein
zweites Bildblatt 46, welches mit dem Bild des Zifferblatts versehen ist. Dieses
kann entweder von einer Reihe von im Abstand voneinander parallel angeordneten Streifen
gebildet werden oder ein vollständiges Bild sein. Die Zeiger 48 sind zwischen dem
ersten und dem zweiten Blatt 40 bzw. 46 angeordnet und daher nur über dem Zifferblatt
46 sichtbar, bei der Betrachtung des Bildes auf dem ersten Blatt dagegen nicht erkennbar.
Die Zeiger 48 sind in an sich bekannter Weise mechanisch mit dem Uhrwerk verbunden.
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Außer dem Vorteil, der darin besteht, daß die Zeiger nur in einer
der beiden Betrachtungsrichtungen sichtbar sind, wird der Vorteil erzielt, daß die
Bilder ausgewechselt werden können, ohne daß das Zifferblatt ausgewechselt wird.
Man kann eine Reihe von verschiedenen Uhren einfach dadurch erhalten, daß man verschiedene
Uhren mit Bildblättern 40 mit unterschiedlichen Teilbildern versieht, während alle
Uhren dieselben Zeiger und dasselbe Zifferblatt besitzen.
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In der Ausführungsform gemäß Fig. 7 bildet der Linsenraster selbst
das Uhrglas und sind die Bild zeilen des ersten Teilbildes direkt auf der Unterseite
des Linsenrasters vorgesehen. Man kann auch Uhren mit mehreren Bildern versehen,
die nacheinander betrachtet werden könneun, wenn mehrere Bildblätter untereinander
angeordnet sind.
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In der in Fig. 8 dargestellten Ausführungsform einer Armbanduhr besteht
das ganze Armband 50 aus Linsenrastermaterial, beispielsweise aus Kunststoff. Die
unter dem Armband angeordnete Uhr 52 ist mit einem strichpunl:-tiert angedeuteten
Zifferblatt versehen. In dieser Ausführungsform hat das Armband das Aussehen einer
einheitlichen Flache sofern es nicht unter jenem Winkel betrachtet wird, unter dem
durch das Armband hindurch die Uhr sichtbar ist. Man kann durch das Armband hindurch
auch wechselnde Musterungen erkennen, wenn man unter ihm zwei oder mehrere IJusterungsbilder
anordnet.
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Die auf den Uhren vorgesehenen Bilder können Karikaturen, graphische
Darstellungen, ein Photo des Benutzers oder andere Bilder sein. Man kann die Uhr
auch
für Werbezwecke verwenden, indem man auf dem Zifferblatt oder dem zusätzlichen bild
eine Firmenmarke vorsieht.
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Der verstehend beschriebene Linsenraster besteht allgemein aus durchschichtigem
Material, wie Celluloseacetat, Gals, durchschichtigem Kunststoff oder dergleichen.
Die Erfindung kann auch auf Uhren mit Leuchtdioden angewendet werden oder auf Kleidungsstücke
mit biegeelastischen Linsenrastern, durch die man entweder dieHaut oder die Unterbekleidung
des Trägern sehen am oder ein vorherbestimmtes Muster aus vorgewählten Farben. Ferner
kann die Erfindung beispielsweise auf Schulte, Gürtel, Regenmäbtel, $Duscgvorhönge,
Bildwände und -schirme, Brieftaschen usw. angewendet werden.
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Im Rahmen des Erfindungsgedankens kann der Flachmann die Lehre der
Erfindung auch auf andere als die vorstehend beschriebenen und angegebenen Ausführungs-
und Anwendungsbeispiele anwenden.
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L e e r s e i t e