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Verfahren und Vorrichtung zur Synchronisierung von Bild- und Tonbändern
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und Vorrichtungen zur Synchronisierung
von Bild-und Tonbändern. Dabei sollen die beiden Streifen nicht nur mit gleicher
mittlerer Geschwindigkeit oder einem bestimmten Geschwindigkeitsverhältnis durch
das Aufnahme- und/oder Wiedergabegerät geführt werden; sondern es sollen darüber
hinaus die einander entsprechenden homologen Punkte an bestimmten Stellen des Geräts
gleichlaufend durchgeführt werden, so daB auf diese Weise eine Lippensynchronisierung
ermöglicht wird.
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Es ist bekannt, Tonträger, wie Schallplatten, Phonowalzen, oder die
mitdrehenden Teile derselben mit einer sichtbaren, durch intermittierendes Licht
belichteten Markierung zu versehen, wobei entweder die Geschwindigkeit des Tonträgers
oder die Belichtungsfrequenz kontinuierlich verstellt werden kann, bis die Synchronisierung
erreicht ist, was sich dadurch ausdrückt, daß die Markierung unbeweglich stillzustehen
scheint.
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Die verbreitetste Ausführungsform solcher Anordnungen besteht aus
einer ununterbrochenen Reihe von dunklen und hellen Streifen, die in Einklang mit
dem Tonträger in Drehung gehalten und durch elektrisches Licht, das mit der konstanten
Netzfrequenz (ioomal je Sekunde) aufleuchtet, belichtet werden. Durch Regelung der
Drehgeschwindigkeit der Platte sowie durch Anbringen einer geeigneten Zahl von reflektierenden
Streifen kann der sichtbare Stillstand dieser Markierungen stroboskopisch
'verwi,;klicht.werdgn.
Zn .diesem Fall drqht sich die' Platte synchron mit der gewünschten Drehzahl.
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Die gleiche Maßnahme ist. bei. KinQgerälen be-, kannt, so daß selbstverständlich
durch Kombination eines solchen Kinogeräts mit derobengenannten Tonvorrichxung auch
die Synchronisierung von Bild und Ton verwirklicht werden kann.
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Mit diesen und ähnlichen Einrichtungen ist es aber nicht möglich,
die Abstimmung von Tonband und Kinofilm zu überwachen bzw. wiederherzustellen. Wenn
durch irgendeine Ursache, beispie2-weise beim Anlassen des Geräts, eine Differenz
in den Geschwindigkeiten von Tonband und Kinofilm auftritt; ist es nicht mehr möglich,
mit Sicherheit die homologen, Pünkte wieder in Einklang zu bringen und .die Übereinstimmung
von Bild und Ton herbeizuführen, da sieh unter solchen Umständen der Verschiebungsgrad
*nicht ermitteln bzw. durch Einregeln der Geschwindigkeit beseitigen läßt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Synchronisierung von Bild- und
Tonbändern mit Hilfe einer mit einem Kino- und ,einem Tonapparat verbundenen optischen
Vorrichtung besteht darin, daß dusch Einregeln_der.Dr:ehgeschwindigkeit des Kinoapparats
im Verhältnis zu der des Tonbands, an dem über die ganze Länge in gleichen Abständen
liegende Markierungen angebracht sind, die Synchronisierung von Ton und Bild stattfindet,
wenn die genannten Markierungen anscheinend zum Stillstand kommen. Die Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens kann so ausgebildet werden, daß innerhalb einer
frei drehbaren durchsichtigen Trommel 8, deren Umfang dem Abstand zweier Markierungen
3 auf der. über die Trommel umlarifenden Seite des Tonbands entspricht, ein doppelseitiger
Drehspiegel 5t angeordnet ist, der von der Kamera oder dem Bildwiedergabegerät mit
solcher Übersetzung angetrieben wird, daß er sich um die Hälfte langsamer dreht,
als die Markierungen des Tonbands auf, der Trommel 8 umlaufen. Erfindungsgemäß sind
diese Markierungen gleichartig und liegen über die ganze Länge des Tonbands in gleichen
Abständen voneinander. Diese Abstände sind so gewählt, daß . jedes in einem von
Bildfilm getriebenen rotierenden Spiegel oder Spiegelsatz betrachtete Markierungsbild
nur dann unbeweglich bleibt, wenn der Spiegel die halbe Winkelgeschwindigkeit von
derjenigen des Tonbands hat, das um eine zum rotierenden Spiegel konzentrisch angeordnete
Trommel kontinuierlich abläuft.
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Da sich diese Markierungen infolge ihres feststehenden Abstands voneinander
beim Asynchronlaufen des Tonbands gesondert vor den Augen vorbeischieben, vermag
der Operateur diese Verstellung in der .gewünschten Richtung zu .neutralisieren,
ohne jedoch hierbei eine. Periode zu überspringen, so daß auf diese Weise die ursprüngliche
Abstimmung erhalten bleibt.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Synchronisierung
und , Abstiminung zwischen Tonbandgeschwindigkeit und Bildfilmablauf noch dadurch
erleichtert, daß ein- oder beiderseitig äer Markierungen und längs des Tonbands
weitere Anzeigemarkierungen angebracht werden. Form, Aufstellung und Farbe dieser
Anzeigeiriarkierungen sollen vorzugsweise zu beiden Seiten der Markierungen verschieden
sein.
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Als Anzeigemarkierungen können Ziffern, Buchstaben, kleine Pfeile,
Keile usw. benutzt werden, die beiderseitig jeder Markierung oder als Verlängerüng
derselben angeordnet sind. Das Markierungszeichen selbst soll im Vergleich zu der
Anzeigemarkierung etwas größer ausgebildet sein, ` z. B. als ein Stern, ein Quadrat,
eine' fortlaufende Numerierung usw.
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Durch diese. Anzeigemarkierungen wird die Möglichkeit geshaffen, hei
eventueller Geschwindigkeitsverschiebung, wobei die Hauptmarkierung aus dein Gesichtsfeld
verschwindet, die Richtung zu erkennen, in der dieTonbandgeschwindigkeit geändert
werden muß um die Synchronisierung von Bild und Ton wieder gegenseitig in Einklang
zu bringen. Bei gewöhnlichen Geschwindigkeitsverschiebungen kann also mit Sicherheit
wieder das synchrone Tempo und die Üllereinstimmung der homologen Punkte, Übereinstimmung
von Ton und Bild, herbeigeführt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im nachstehenden an Hand
der Zeichnungen beschrieben. Die Fig. r bis 3 stellen Tonbandstreifen nach Art der
Magnettonbänder dar, die erfindungsgemäß mit jeweils verschiedenen Markierungen
versehen sind. Fig. 4. ist die Ansicht einer optischen Vorrichtung, die in Kombination
mit dem Magnetband angewandt wird.
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Die bekannten Magnettonbänder sind gewöhnlich 6 mm breit und besitzen
eine magnetische Schicht auf einer Unterlage aus Kunststoff oder Papier. Jeder Punkt
der Bandaufnahme hat einen übereinstimmenden 'homologen Punkt auf dem Kinofilm,
so daß es schließlich darauf ankommt, das Tonband und den Kinofilm mittels gesonderter
Antriebsmittel unter Aufrechterhaltung der Synchro-, nisierung von .Ton und Bild
in einem ganz bestimmten gegenseitigen Geschwindigkeitsverhältnis abzurollen. Die
Geschwindigkeit kann dabei entweder für beide Streifen gleich oder für das Tonband
höher sein. Im wesentlichen wird die Synchronisierung durch Einregelung der Geschwindigkeit
eines der Apparate aufrechterhalten, meistens der des Kinoapparats, wobei man sich
einer geeigneten Vorrichtung bedient, die die Geschwindigkeitsabweichungen getreu
wiedergibt und entweder nach dem Differentialprinzip oder nach dem stroboskopischen
oder einem anderen optischen Prinzip arbeitet. Die Erfindung bezieht sich ausschließlich
auf die nach optischem Prinzip arbeitenden Apparate.
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In den Fig. r bis 3 ist das Tonband r erfindungsgemäß und vorzugsweise
an der Rückseite mit Synchronmarkierungen a, 3 oder .4 in Form von Kreuzen oder
Kreisen bedruckt. Prinzipiell kann eine beliebige Markierungsform gewählt werden;
statt gleichförmiger Markierungen wird in gewissen Fällen eine fortlaufende Numerierung
bevorzugt in
der Absicht, die Montage des Tonbands und des zugehörigen
Kinofilms zu erleichtern.
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Als zusätzliches Merkmal der Erfindung werden daneben Anzeigemarkierungen,
z. B. Punkte (Fig. i), Pfeile 6, keilförmige Streifen 7, vOrgesehen. Die Gestaltung
dieser Zeichen ist von nebensächlicher Bedeutung; sie können eventuell auch Wörter
bilden. Hauptsache ist, daß diese Bezeichnungen über eine gewisse Länge entweder
einseitig (Fig. i) oder beiderseitig (Fig. 2 und 3) der Markierung 2, 3 oder 4 angebracht
werden, um bei auftretender Verschiebung des stillstehenden Markierungsbilds dieRichtungdieserVerschiebungleichter
beobachten zu können.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Anzeigemarkierungert
6 und 7 beiderseitig jeder Synchronmarkierung verschieden, sei es in der Form oder
lediglich in der Anbringung, z. B. Pfeile in umgekehrter Stellung, damit beim Verschwinden
der Synchronmarkierung aus dem Gesichtsfeld sofort feststellbar ist, ob die Geschwindigkeit
erhöht oder vermindert werden muß, uni das synchrone Tempo und die Übereinstimmung
der beiden Aufzeichnungsträger wiederherzustellen.
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Die Synchronmarkierungen sollen in so großen Abständen voneinander
angeordnet sein, daB sie sich beim Asynchronlaufen des Bandes in gemäßigtem Tempo
vorbeischieben und ohne Mühe zu beobachten sind, so daß Tonband und Bildfilm mit
Hilfe der Anzeigemarkierungen mit Sicherheit wieder auf den homologen Punkt eingestellt
werden können.
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Fig. 4 stellt eine schematische Darstellung des St.roboskops dar,
das vorzugsweise in Kombination mit dem erfindungsgemäßen Tonband benutzt wird.
Das Tonband i der Fig. 2 läuft um eine durchsichtige Trommel 8 'herum, die ihrerseits
frei uni eine vertikale Achse drehbar ist. Der Abstand der Markierungen 3 voneinander
entspricht einer einzelnen Umfangslänge des um die Trommel gespannten Tonbands.
Ein doppelseitiger Drehspiegel 9 ist innerhalb der Trommel 8 angeordnet und wird
synchron durch die Kamera oder das Wiedergabegerät mittels der Achse io, der Zahnräder
i i und 12 und der Zahntrommel 13 angetrieben, um die sich der Kinofilm vorwärtsbewegt.
Die Übersetzung ist so -gewählt, daß sich der Spiegel uni die Hälfte langsamer dreht,
als die Markierungen des Tonbands mit der Trommel 8 herumlaufen. Der Operateur 15
beobachtet im Spiegel nur dann ein unbewegliches Bild der Markierung 3, wenn die
genannten Geschwindigkeitsverhältnisse erreicht sind.
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Wenn das Tonband und der Kiniofilm mit verschiedener Geschwindigkeit
laufen, Asynchronlaufen des Films, kann der Operateur ein Auswandern der Synchronmarkierung
mit ihren betreffenden Anzeigemarkierungen 6 beobachten. Da die Synchronmarkierung
rasch aus dem Gesichtsfeld geht, kann er an Hand der Anzeigemarkierungen feststellen,
ob zwecks Wiederabstimmung und Synchronisierung von Ton und Bild die Geschwindigkeit
des Kinofilms beschleunigt oder verlangsamt werden muß.