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Vorrichtung zur Kontrolle von Filmen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Kontrolle von Filmen, z. B. Bild- oder Tonfilmen, auf Zusammengehörigkeit einzelner
Filmabschnitte. Bekanntlich sind vorführfähige Filme keineswegs einfache Positivkopien
der unveränderten Aufnahmenegative, sondern Ergebnisse einer oft langwierigen, Filmteile
aussondernden und neu zusammenstellenden Regiearbeit. In der Regel wird nach der
aus vielen Teilen zusammengesetzten, aus der Regiearbeit hervorgehenden endgültigen
Streifenzusammenstellung das Aufnahmenegativ umgearbeitet; das umgearbeitete Negativ
wird dann als Mutternegativ für die Erzeugung von handelsfähigen Positiven benutzt.
Bei der Negativumarbeitung unterlaufen aber erfahrungsmäßig häufig Verwechselungsfehler,
besonders dann, wenn ein Film mehrere Szenen enthält, deren Inhalt sehr ähnlich
ist.
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Man ist deshalb dazu übergegangen, in solchen und ähnlichen Fällen
die Richtigkeit der Umarbeitung bzw. irgendwelcher Veränderung durch eine Sichtkontrolle
zu prüfen, indem man den Musterstreifen und das zu prüfende Filmband durch einen
Prüfer vergleichen läßt, der die Übereinstimmung bzw. Unstimmigkeiten im Inhalt
der kinematographischen Einzelbilder beider Filme festzustellen hat. Hierbei hat
man auch Apparate verwendet, bei welchen die zu vergleichenden Filme in Parallellage
hinter einem größeren gemeinsamen Betrachtungsfenster vorbeigezogen und an bestimmten
Stellen angehalten wurden, um die beiderseitigen Filminhalte zu@prüfen. Es hat sich
herausgestellt, daß es trotzdem noch oft zu Fehlergebnissen kommt, da der Prüfer
gleichartig aussehende Szenen oder Szenenteile schwer unterscheiden kann. Darum
hat man vorgeschlagen, nicht den Bildinhalt der Filme zu vergleichen, sondern besondere
fortlaufende Markierungen auf diesen. Dieses ohne Apparatur durchgeführte Verfahren
hat sich auch insofern bewährt, als dadurch die Verwechselungsgefahr wegen gleichartig
aussehender Szenenteile als ausgeschaltet gelten kann.
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Die Erfindung hat sich nun zum Ziel gesetzt, eine Vorrichtung zu schaffen,
die es ermögficht, das letztgenannte Verfahren in einer besonders praktischen Art
auszuführen. Nach der Erfindung werden der zu kontrollierende Film und der Vergleichsfilm
bzw. der Vergleichsmarkenträger mit ungleichförmiger Geschwindigkeit an der Prüfstelle
vorbeibewegt, und zwar wird die Laufgeschwindigkeit an sich höher gewählt, als es
die Möglichkeit sicherer Prüfung noch gestattet, aber dann wesentlich verringert
oder
kurzzeitig stillgesetzt, wenn die Marken tragenden Filmteile
an der Prüfungsstelle vorbeiziehen. Diese Ungleichförmigkeit der Filmvorziehgeschwindigkeit
kann mechanisch durch bekannte Sonderantriebseinrichtungen, wie Exzenter, Kurbelschleifen,
malteserkreuzartige Elemente usw., hervorgerufen werden.' Man kann aber beispielsweise
die Ungleichförmigkeit des Filmlaufes für den vorliegenden Zweck (mehr Zeit zur
Vergleichung der Marken zu haben) auch.durch optische Maßnahmen ersetzen, die bei
gleichförmiger Filmbewegung bewirken, daß die Filmteile in der Nähe der Marken bei
Passieren der Prüfstelle infolge Mitschwenkung des Gesichtsfeldes der Betrachtungsvorrichtung
sich langsamer zu bewegen scheinen als die Filmteile zwischen diesen Verzögerungsstellen;
auch kurzseitiger Stillstand kann so optisch erzielt werden. Hierzu können beispielsweise
Mittel benutzt werden, die in der Filmtechnik zur Herbe%führung des optischen Ausgleiches
von Bildwanderungen bereits bekannt sind.
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In den Abb.i bis 8 ist die Erfindung durch Anwendungsbeispiele erläutert.
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Abb. i zeigt eine erfindungsmäßige Einrichtung für ungleichförmige
Filmbewegung, nm den Marken an- der Prüfstelle bzw. den um die Marken. herumliegenden
Filmteilen einen -verlangsamten Vorschub geben zu können. Der Antrieb der zu vergleichenden
Filme 36. und 37 erfolgt durch eine exzentrisch gelagerte -Triebrolle 31; -die über
-ein Kegelradgetriebe 32 von einer biegsamen Welle 33 angetrieben wird. Das Lager
für die Triebrolle 3i sitzt am einen Ende eines zweiarmigen, bei 34 drehbar befestigten
Hebels 35, der -durch Federbelastung den ständigen Eingriff .der Triebrolle
31 in die Perforation der Filme 36, 37 sichert. Die Beobachtungsstelle befindet
sich in einer mit Lampe, Kondensor und Betrachtungslinse ausgestatteten Betrachtungsvorrichtung.
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Abb.2 stellt eine das Ablesen der Marken in anderer Weise erleichternde
Vorrichtung dar. Die Filme 38, 39 werden durch die fest gelagerte Triebrolle 4o
gleichförmig fortbewegt. Die Betrachtung der -Filmteile an der Prüfstelle 41 erfolgt
mittels Optik 42 über einen Reflexionsspiegel 43. Dieser Spiegel ist um Achse44
drehbar, und diese Drehung wird dadurch gesteuert; daß -an dem Spiegel ein ein Röllchen
45 tragender Hebel 46 angeordnet ist und das Röllchen 45 durch Federung ständig
an die von Triebrolle 40 mitgenommene unrunde Scheibe 47 angedrückt wird. Auf diese
Weise kann man es erreichen, daß bei Passieren der Marken durch .die Prüfstelle
das Auge des Prüfers den Marken gleichsam nachgeht, und je nach dem Umriß der unrunden
Scheibe kann es auch zu einem kurzseitigen, scheinbaren Stillstand der Marken kommen.
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Abb. 3 zeigt eine Anordnung, bei welcher die Ausleuchtung der ' die
Marken tragenden Ränder der beiden Filme 48 und 49 (im Schnitt gezeichnet) durch
eine Lichtquelle 5o erfolgt, die durch einen Koll.ektorkontakt 51 immer dann eingeschaltet.
wird, wenn eine Marke an der Prüfstelle vorbeikommen soll. Eine solche Einrichtung
wird als Hilfseinrichtung zu einer Vorrichtung nach Abb. i oder 2 benutzt, wobei
also der Film im ersten Fall ungleichförmig, im zweiten Fall gleichförmig vorgezogen
wird. Das unterbrochene Licht bewirkt, daß nur der interessierende Teil .der Filzne
zur Betrachtung kommt. Die Betrachtung kann einfach durch Linse 52 oder in anderer
Weise erfolgen.
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In Abb. 4 ist eine Antriebseinrichtung für zu vergleichende Filme
53, 54 dargestellt, die einen kurzseitigen Stillstand der Filme bei den Markenpunkten
an der Prüfstelle gestattet. Die Filme werden durch Greifer 55 vorgezogen, die.
arn Arm. 56 der Kulisse 57 befestigt sind. In der Kulisse dreht sich gleichförmig
ein Kulissenstein 58, der eine sphärische Dreiecksform besitzt. Der Antrieb des'
Kulissensteins erfolgt über ein Winkelradgetriebe 59 vom Motor 6o aus; hierbei führen
die Greifer 55 die bekannte Vorziehbewegung aus. Eine solche Stillstandsperiode
in der Filmbewegung ermÖglicht eine wesentliche Erhöhung der durchschnittlichen
Vorzugsgeschwindigkeit der Filme, ohne die- Prüfsicherheit herabzusetzen. Die Prüfstelle
ist durch den schraffiertem Kreis 61 angedeutet.
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Um bei Feststellung eines Fehlers die Filme anhalten und rückwärtsdrehen
sowie eine Phasenverschiebung zwischen den Filmen vornehmen zu können, kann durch
Druck auf Taste 62 der - elektrische Motorkreis bei 63 unterbrochen werden. Damit
auch bei Aufhören des Tastendruckes -die Motorleistung ausgeschaltet bleibt, ist
der Unterbrechungsschalter mit einem Haken 64 versehen, der sich unter der Nase
65 einer Blattfeder 66 einhakt. Bei unterbrochenem Stromkreis können die Filme (jeder
für sich) durch die Triebrollen 67 und 68 mittels der Handkurbeln 69 und 70 zurückgedreht
werden. Soll der Film wieder mit Motorkraft vorgezogen werden, so wird die Feder
66 mittels des an ihr befestigten- Handgriffes 71 etwa nach rechts zurückgezogen;
hierdurch wird der Haken 6q. freigegeben, und der Unterbrechungsschalter des- Motorkreises
schließt sich wieder.
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In Abb. 5 ist eine Hilfseinrichtung zur Vergleichung von Ziffern,
Buchstaben usw.
mit verschiedener Kopflage dargestellt. Es ist angenommen,
daß .der im Querschnitt gezeichnete Musterfilm 12 aus Teilen zusammengesetzt ist,
die .durch Kontaktkopie aus den Teilen gewonnen wurden, die den zu kontrollierenden
Film 13 bilden, und daß Marken schon vor dem Kopieren auf Film 13 waren. Demgemäß
ergibt sich für die Marken der beiden Filme eine symmetrische Lage, was durch die
beiden Pfeile 14 und 15 angedeutet ist. Da eine Vergleichung von zwei Zahlen. (die
man sich statt der Pfeile zu denken hat) schwierig ist, wenn sie nicht beide sehrichtig
stehen, so ist ein Spiegel 16 angeordnet, der mit Hilfe des vom Pfeil 14 abgeleiteten
Spiegelbildes 14' gestattet, mittels Optik 17 zwei gleichgerichtete Pfeile bzw.
Marken zu projizieren oder zu sehen.
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Es kann aber auch vorkommen, daß die beiden zu vergleichenden Filme
nicht symmetrisch liegende, sondern gleichgelegene Marken aufweisen. Ein solcher
Fall ist in Abb. 6 dargestellt. Die Filme 18 und i9 sind mit Marken (symbolisiert
durch die Pfeile 2o und 21) versehen, die, infolge ihrer gleichen Anordnung auf
den Filmen, weit auseinanderliegen müssen. Das ist für die Vergleichung ebenfalls
ungünstig, und darum ist eine periskopartige, aus zwei Prismen 22 und 23 bestehende
Einrichtung vorgesehen, die die Marken in der aus der Abbildung ohne weitere Erklärung
ersichtlichen Weise einander nähert.
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In Abb. 7 und 8 ist der Musterfilm in bekannter Weise durch ein Zählwerk
24 ersetzt, vor dessen Anzeigefläche 25 der zu prüfende Film 26 vorübergezogen wird.
Abb. 7 stellt die Vorderansicht, Abb. 8 eine Seitenansicht dar. Die Marken (hier
die Zahlen 2r2, 213, 214) am untern Ende des Filmes passieren die Prüfstelle knapp
über der Anzeigefläche des Zählwerkes. Wenn die Zahlen des Zählwerkes nicht sprungweise,
sondern durch langsame Drehung von Zehnerrädern wechseln, so ist die Vergleichung
erschwert; es ist darum vor dem Zählwerk eine umlaufende Blende 27 angeordnet, .die
rechteckige Ausschnitte 28 besitzt. Die Zahl der Ausschnitte und die Umlaufzahl
der Scheibenblende sind gegenüber der Filmbewegungsgeschwindigkeit so gewählt, daß
an der Anzeigefläche des Zählwerkes immer eine Filmmarke mit einem die Anzeige des
Zählwerkes freigebenden Blendenausschnitt zusammentrifft. Auf diese Weise wird erreicht,
daß der die Prüfstelle beobachtende Betrachter nicht durch den langsam erfolgenden
Zahlenwechsel des Zählwerkes unsicher wird, denn letzterer bleibt ihm verdeckt.
Der Antrieb der Prüfeinrichtung kann auf beliebige Weise in erfindungsmäßig ungleichförmiger
Art erfolgen; in der Abbildung ist hierzu ein Spezialfederwerk-smotor 29 vorgesehen,
; der durch Flügelzapfen 30 aufzuziehen. ist. Das Vorziehen des Filmes erfolgt
ebenfalls durch einen Federwerksmotor mit ungleichförmigem Ablauf; die diesbezüglichen
Einrichtungsteile sind der Übersicht halber nicht eingezeichnet.
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Da die Funktion des Erfindungsgegenstandes vom Inhalt der Aufzeichnungen
auf den Filmen ganz unabhängig ist, ist die Erfindung sowohl -für Bildfilme - als
. auch für Tonfilme oder sonstige bandförmige Aufzeichnungsträger verwendbar. Die
Marken können in Zahlen, Buchstabenreihen oder sonstigen, eine systemmäßige Zusammenstellung
gestattenden Zeichen bestehen und auch verschiedenfarbig sein.