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Verfahren zum Überblenden kinematographischer Bildfolgen, insbesondere
von Farbfilmen Zum pausenlosen und stetigen Übergang einer kinematographischen Bildfolge
in eine andere bedient man sich bekanntlich der Überblendung, die beispielsweise
beim Schwarzweißfilm so erreicht wird, daß eine gewisse Anzahl der zu Ende gehenden
Szene mit abnehmender und die gleiche Anzahl Bilder der anschließenden Szene mit
zunehmender Helligkeit gleichzeitig zur Projektion gelangen. Die Übertragung dieses
Verfahrens auf Farbfilme scheitert daran, daß die naturgetreue Farbwiedergabe willkürliche
Änderungen der Bildhelligkeit nicht zuläßt, vielmehr müssen die an der überblendung
beteiligten Bildabschnitte bei der Aufnahme und beim Kopieren durchaus normale Belichtung
erhalten. Gemäß der Erfindung kann dieser Forderung in der Weise entsprochen werden,.
daß die Bilder der zur Überblendung bestimmten Filmenden nicht gleichzeitig, sondern
ineinander verschachtelt zur Projektion gelangen, und zwar derart, daß beispielsweise
die Bilder der zu Ende gehenden Filmabschnitte E an Zahl stetig abnehmen, während
diejenigen des anschließenden Filmabschnittes A stetig zunehmen und schließlich
nur noch allein vertreten sind. Die Einzelbilder bedürfen hierbei in bezug auf Farbinhalt
und Farbsättigung keiner Änderung, sie können in den überblendungsabschnitt so eingesetzt
werden, wie sie nach der Aufnahme und Entwicklung normalerweise gewonnen wurden:
Wählt ,man eine Überblendungsdauer von etwa r'/z Sekunden,
d. h.
insgesamt 36 Bilder für den Übergang vom Filmabschnitt E (Ende) zum Filmabschnitt
A (Anfang), so vermag das betrachtende Auge den Bildänderungen nicht zu folgen,
die sich ablösenden Bilder verschwimmen vielmehr ineinander, und die Überblendung
vollzieht sich in gewohnter, für das Auge erträglicher Weise.
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Die Verschachtelung der Teilbilder E und A; die zahlreiche Kombinationen
zuläßt, kann beispielsweise in folgender Reihenfolge erfolgen:... E E E E
AEEEAEEAEAEAAAEAAAA.
. . usw.
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Für die praktische Verwirklichung des neuen Verfahrens bieten sich
zahlreiche Wege. Einer davon besteht darin, daß die Teilbilder der für den Übergang
vorgesehenen Negativfilmenden einzeln ausgeschnitten und in der vorgeschriebenen
Reihenfolge auf einem Blankfilm aufgeklebt werden, der hierauf beiderseits mit den
jeweils anschließenden Filmabschnitten zu verbinden ist. Dieses Verfahren hat den
Vorzug, daß das auf diese Weise erzielte Gesamtnegativ ohne weiteres in einer normalen
Kopiermaschine zur Gewinnung einer beliebigen Anzahl von Kopiefilmen benutzt werden
kann.
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Will man Ausschneiden der Teilbilder und deren Aufkleben auf einen
Blankfilm vermeiden, so kann gemäß Abb. i durch ein optisches Kopierverfahren auch
eine Verschachtelung der Teilbilder E und A erzielt werden. Zu diesem Zweck ist
lediglich dafür Sorge zu tragen, daß das Kopierlicht mittels einer geeigneten Steuervorrichtung,
beispielsweise mittels einer Schaltwalze so beeinflußt wird, daß zunächst die Teilbilder
E unter Freilassung der für die Teilbilder A vorzusehenden Lücken kopiert werden,
worauf nach erfolgter Zurückholung des Kopiefilms die Teilbilder A einzukopieren
sind, unter selbstverständlicher Vermeidung einer Doppelbelichtung der bereits belichteten
E-Bilder. Gemäß Abb. i wird dies dadurch erreicht, daß das Steuerorgan, beispielsweise
eine Schaltwalze, eine elektromagnetisch beeinflußte Blende 9 betätigt, die in den
Strahlengang tritt, wenn auf dem Kopiefilm 2 eine Bildlücke entstehen soll oder
wenn im Bildfenster 7 ein bereits belichtetes Bildfeld erscheint. In Abb. i bezeichnet
3 die Kopierlampe, 4 einen Kondensor, i den Negativfilm (E oder A), 6 das zugehörige
Bildfenster, 5 ein Objektiv, das die Bilder von i auf 2 überträgt. 8 ist ein in
passender Weise gesteuerter Elektromagnet, der die Blende 9 je nach Bedarf in die
Lage g' überführt bzw. im Fall Verspiegelung das Kopierlicht etwa in Richtung in
ablenkt, d. h. unwirksam macht.
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Abb. i zeigt lediglich eine schematische Ausführung des Erfindungsgedankens,
sie läßt sich naturgemäß in verschiedener Hinsicht ändern oder ergänzen. Das in
Abb. i dargestellte Verfahren kann ebenfalls mit Hilfe einer normalen Kopiermaschine
durchgeführt werden, es ist lediglich zur Steuerung des Kopierlichtes eine geeignete
Vorrichtung hinzuzufügen, die beispielsweise auch auf dieLichtquelle3 selbst unmittelbar
einwirken kann, sofern diese genügend trägheitsfrei gewählt wird. In diesem Fall
hat das zeitweilige Erlöschen der Lichtquelle 3 die gleiche Wirkung wie der Übergang
der Blende 9 in die Lage g', die in diesem Fall entbehrlich wird, so daß weitgehend
normale Kopiermaschinen Verwendung finden können.
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Will man die Unterbrechung des Arbeitsganges, wie sie bei einer Anordnung
gemäß Abb. i durch das Zurückholen des Filmbandes 2 und den Austausch der Negativfilme
E und A bei i notwendigerweise eintritt, vermeiden, so ist nach Abb. 2 zu verfahren.
Diese zeigt für die Filmenden E und A je eine unabhängige Lichtquelle 3 und 3',
Kondensor 4 und 4', Bildfenster 6 und 6', während zur wechselweisen Abdeckung der
beiden Strahlenwege je eine ruckweise fortbewegte Bandblende oder Maske 13, 14 vorgesehen
ist. Die Spiegel 11, 12 und Ob-
jektiv 5 entwerfen das von i oder i' herrührende
Filmbild stets- im Bildfenster 7, hinter welchem die Überblendung nunmehr in einem
Arbeitsgang erzielbar ist, sofern die Steuerung der Masken 13, 14 in der zwar erwähnten
gesetzmäßigen Weise geregelt wird. Auch hier kann an Stelle von mechanisch fortbewegten
Masken 13; 14 eine unmittelbare Steuerung der Lichtquellen 3 und 3' selbst in Frage
kommen.
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In bestimmten Fällen ist das vorstehend beschriebene Verfahren, das
vorzugsweise für Farbfilme bestimmt ist, auch für Schwarzweißfilme geeignet, namentlich
dann, wenn zwei Filmabschnitte verschiedenen Inhalts aneinandergereiht werden sollen,
bei welchem die erforderliche Abstufung der Schwärzung aus irgendeinem Grunde unterblieben
ist. Auch fertige Positivfilme können bei entsprechender Verschachtelung der Endbilder
nachträglich Überblendung erhalten. Handelt es sich bei einem Positiv- oder Negativfilm
lediglich um ein Auf- oder Abblenden einer Bildfolge, so ist das beschriebene Verfahren
ebenfalls mit Vorteil anwendbar. Entspricht in diesem Fall beispielsweise E der
i vorhandenen auf- oder abzublendenden Bildreihe, so entsprechen in dem eingangs
gegebenen Schema der Verschachtelung den A-Feldern am besten gleichmäßig geschwärzte
Filmflächen von einer Transparenz, die der mittleren Transparenz der auf- i oder
abzublendenden Filmbilder entspricht und einen für das betrachtende Auge möglichst
schonenden Übergang bietet.