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Verfahren zur Wiedeigabe von kinematographischen Bildfolgen mittels
eines gleichförmig bewegten Bildträgers und Bildträger für das Verfahren Die Erfindung
betrifft ein Verfahren, welches ohne Anwendung eines optischen Ausgleiches die Wiedergabe
von kinematographischen Bildfolgen mittels eines gleichförmig bewegten Bildträgers
ermöglicht. Für diesen Zweck hat man bereits vorgeschlagen, jedes Einzelbild einer
kinematographischen Bildfolge mittels eines so kurzen Lichtblitzes zu projizieren,
daß während der Zeitspanne dieses Lichtblitzes keine störend erkennbare Verschiebung
des betreffenden Einzelbildes entsteht. Lichtblitze von der erforderlichen kurzen
Zeitdauer (unter '/"",Sek.), genauer Zeitfolge und hoher Intensität lassen sich
vor allem mit Hilfe von Entladungslampen leicht erzeugen, wenn man die Projektionslampe
durch elektrische Kondensatorent-Ladungen zum Aufleuchten bringt, welche in genauer
Synchronität mit dem Durchzug des Bildträgers periodisch ausgelöst werden. Bei Anwendung
der üblichen Bildfrequenz von etwa 2.4 Bildern pro Sekunde führt dies bekannte Verfahren
jedoch zu einem unerträglichen Flimmern des kinematographischen Bildes.
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Dieses Flimmern läßt sich nur durch Steigerung der Bildwechselzahl
über die Flimmergrenze vermeiden, wobei man sich zweckmäßig eines Vielfachen der
üblichen Bildfrequenz bedient, d. h. auf mindestens 48, vorzugsweise etwa 72, 96
oder noch mehr Bilder pro Sekunde übergeht. Die Aufnahme von Szenen mit derart hohen
Bildfrequenzen bringt jedoch eine erhebliche Verteuerung
(erhöhter
Filmverbrauch) sowie zählreiche technische Schwierigkeiten mit sich. Sie erfordert
vor allem wegen der verkürzten Belichtungszeiten eine Steigerung der Ausleuchtung.
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Nach der Erfindung lassen sich kinematol graphische Bildfolgen mittels
gleichförmig bewegter Bildträger auch ohne Anwendung eines optischen Ausgleiches
oder Erhöhung der Aufnahmegeschwindigkeit dadurch zu einer völlig flimmerfreien
Wiedergabe verwenden, .daß man sich eines Bildträgers bedient, welcher von jeder
einzelnen Bewegungsphase einer Bildfolge normaler Frequenz mindestens zwei unter.
sich gleiche und benachbart angeordnete Einzelbilder trägt, und daß man zur kinematographischen
Vorführung dieses Bildträgers seine Einzelbilder jeweils durch Lichtblitze von einer
Zeitdauer, innerhalb deren diese Bilder keiner erkennbaren Verschiebung unterliegen,
sowie unter Anwendung einer Bildfrequenz projiziert, bei der die aufeinanderfolgenden
Bewegungsphasen wieder mit normaler Frequenz ablaufen.
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Derartige Bildfolgen lassen sich auf dem Kopierwege ohne weiteres
nach normalen Aufnahmen herstellen, indem man jedes Einzelbild des Negatives z.
B. zweimal neben-oder untereinander in das Positiv einkopiert. An die Stelle einer
erschwerten Aufnahme tritt also lediglich ein etwas abgeänderter Kopiervorgang,-
welcher (z. B. bei Anwendung optischer Bildteilung) nicht einmal mit Zeitverlusten
verbunden zu sein braucht. Vor allem aber ermöglicht die aufeinanderfolgende Projektion
gleicher Bilder die Verwendung erheblich höherer Vergrößerungsmaßstäbe, d. h. wesentlich
kleinerer Einzelbilder. Denn die Grenzen, welche bei Anwendung moderner Emulsionen
der Herabsetzung der Bildgröße gesetzt sind, beruhen weniger auf dem hiermit verbundenen
Absinken der Konturenschärfe als auf dem Ansteigen des sog. Kornflimmerns (kinetische
Kettenbildung) innerhalb der schwach gedeckten Halbtöne. Projiziert man zur Wiedergabe
einer Bewegungsphase nicht dasselbe Bild mehrfach (optischer Ausgleich), sondern
erfindungsgemäß getrennte, aber untereinander gleiche Bilder nacheinander, so wirkt
die notwendig verschiedene Kornverteilung in diesen getrennten Bildern bezüglich
des Kornflimmerns wie eine entsprechende Erhöhung der Kornfeinheit.
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Dies gilt vor allem dann, wenn man die nacheinander zu beleuchtenden,
der gleichen Bewegungsphase angehörigen Bilder von vornherein gleichzeitig aufnimmt.
Dies ist z. B. mit jeder Farbenkamera bekannter Art, die mit Strahlenteilung arbeitet,
ohne weiteres möglich, wenn man die den einzelnen Farbauszügen zugeordneten Filter
aus ihrem Strahlengang entfernt. Denn bei gleichzeitig ä_ getrennten Bildfeldern
aufgenommenen 'afdern ist die Kornverteilung natürlich auch .,;t'ton in den Negativen
verschieden.
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.` Die Erfindung sei im folgenden an Hand der Abbildungen näher erläutert.
Wie erwähnt, unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise beim
Arbeiten mit .18 Lichtblitzen pro Sekunde von der Vorführung einer Aufnahme, deren
Bildfrequenz d:8 Bilder pro Sekunde beträgt, dadurch daß nicht 4.8, sondern nur
a4. verschiedene Bewegungsphasen, aber jede dieser Bewegungsphasen -zweimal hintereinander
unter Benutzung von getrennten, untereinander gleichen Bildern projiziert werden.
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Fig. 1 zeigt schematisch einen Ausschnitt aus einen solchen Bildstreifen.
.Die erste Bewegungsphase B, wird von den .obersten beiden Bildern in völliger Cbereinstirninung
wiedergegeben, während die beiden folgenden Bilder eine zweite Bewegungsphase h,
die beiden nächsten Bilder eine dritte Bewegungsphase B3 usf. zeigen.
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Verwendet man für Aufnahme h11,1 Wiedergabe Einzelbilder gleicher
und normaler Größe, so ergibt sich für den Bildstreifen im vorliegenden Falle die
doppelte Länge. Diese Verdoppelung braucht sich jedoch nur auf die Kopie, dagegen
nicht auf das Originalnegativ zu beziehen. Denn die Verdoppelung der Einzelbilder
wird zweckmäßig erst beim Kopieren, und zwar vorzugsweise bei der Herstellung des
Dubnegativ es vorgenominen. Sie stellt bei Schmalfilmen mit Tonstreifen sogar einen
besonderen Vorteil dar, weil für die Tonaufzeichnung eine entsprechend größere Aufzeichnungslänge
verfügbar und somit eine bessere Wiedergabe erzielbar wird.
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In den meisten Fällen wird es jedoch zweckmäßig sein, für die Vorführung
einen Bildträger zu verwenden, dessen normale Bildfelder in zwei oder mehr Teilfelder
aufgeteilt sind, welche verkleinerte, unter sich identisch gleiche Bilder einer
einzigen Bewegungsphase enthalten. Diese unter sich gleichen Bilder können in der
Ablaufrichtung entweder nebeneinander oder hintereinander angeordnet werden.
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Verschiedene Möglichkeiten hierfür sind in Fig. 2 angedeutet. Das
Rechteck N gibt die Größe des normalen Bildfeldes wieder, das bei .1I in vier gleiche
Einzelbilder zrt, bis nr, aufgeteilt ist. Bei O ist eine Aufteilung des Bildfeldes
in drei Reihen, also in neun Einzelbilder, und bei P eine noch weitergehende Aufteilung
in vier Reihen, also in insgesamt Sechszehn Einzelbiider angedeutet. Die Bilder
nzl
. . . besitzen dabei die Größe eines normalen 16-mm-Schmalfilmbildes, die
Bilder p1 . .. die Größe eines normalen 8-mm-Schmalfilmbildes. Da man zweckmäßig
für jede Bewegungsphase vier untereinander gleiche Einzelbilder vorsieht, ist die
Aufteilung M für normale Kinoprojektionen, die AufteilungP für Kleinprojektionen
vorzuziehen.
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Bei der Vorführung werden die einzelnen Teilbildchen des gleichförmig
bewegten Bildträgers nacheinander blitzartig beleuchtet. Hierbei können die untereinander
liegenden Bilder nacheinander über dasselbe Objektiv projiziert werden, während
für neb.eneinanderliegende Bilder getrennte, durch eine Blende abwechselnd freigegebene
Objektive benutzt werden müssen. ' Um hierbei ausreichenden Platz für die Objektive
zu gewinnen, legt man zweckmäßig nach Art von Fi,g. 3 die aufeinanderfolgend zu
projizierenden gleichartigen Bilder um mindestens eine Bildhöhe auseinander, gibt
also z. B. den Bildern qo und gs bzw. q1 und q4 den gleichen einer einzigen Bewegungsphase
angehörenden Bildinhalt. Auf diese Weise macht, sich eine Trennung der Strahlengänge
durch Prismen o. dgl. unnötig.
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Am einfachsten wird die optische Anordnung natürlich, wenn man die
.aufeinanderfolgenden Bilder ausschließlich in der Durchzugsrichtung hintereinander
aufträgt, da man dann mit einem einzigen Objektiv und ohne jede Blende auskommen
kann. Da, wie bemerkt, für jede Bewegungsphase vorzugsweise drei oder vier Bilder
verwendet werden sollen, ergibt sich hierbei eine erhöhte Durchzugsgeschwindigkeit,
die jedoch bei gleichförmig bewegtem Bildträger auf keinerlei Schwierigkeit stößt.
Die erhöhte Filmlänge läßt sich .dadurch unschädlich machen, daß man verschiedene
Darbietungen in entsprechend verkleinerten Bildern nebeneinander aufträgt.
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Ein solcher Filmstreifen ist in Fig.4 ausschnittweise -dargestellt.
Die zwei Bildfolgen F, und F2 liegen nebeneinander auf dem gleichen Filmstreifen
und sind zweckmäßig mit entgegengesetzter Ablaufrichtung einkopiert. Die Transportlochung
L liegt in der Mitte; die beiden Tonstreifen T, und T2 sind an den Seiten angeordnet.
Diese Verteilung läßt sich ohne weiteres auf einem 16-mm-Schmalfilm unterbringen.
Die Einzelbildchen erhalten dann etwa die Größe eines normalen 8-mm-Schmalfilmbildes,
können aber bedenkenlos in der üblichen Größe einer 16-mm-Schmalfilmprojektion auf
dem Bildschirm abgebildet werden.