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Verfahren und Einrichtung zur Vorführung von Filmen Den Gegenstand
der Erfindung bildet ein Verfahren zur Vorführung von Finnen. Das Verfahren besteht
im wesentlichen darin, während der Vorführung des Films Teile desselben in stärkerer
Vergrößerung, als der übrigen Vorführung entspricht, vorzuführen, um beim Beschauer
den überraschenden Eindruck zu erwecken, daß die auf der Leinwand dargestellten
Personen oder bewegten Gegenstände, etwa nachdem sie sich schon vorher dem Zuschauer
scheinbar dauernd genähert hatten, in natürlicher oder übertriebener Größe scheinbar
in die unmittelbare Nähe des Zuschauers gelangen. Um diesen Eindruck hervorzurufen,
wird erfindungsgemäß einerseits das auf die Leinwand geworfene Bild durch Einschalten
einer der Bildvergrößerung in ihrer Brennweite angepaßten Linseneinrichtung stark
vergrößert und gleichzeitig anderseits der Projektionsschirm in dem für das vergrößerte
Bild notwendigen Maße durch Zurückziehen der die freie Projektionsfläche bestimmenden
Maskierungen freigegeben.
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Um in dem Augenblick des Überganges von dem Normalbild auf das vergrößerte
Bild eine sprungweise und dadurch illusionsstörende Vergrößerung derjenigen Gegenstände
oder Personen, welche im Mittelpunkt des Interesses stehen, zu vermeiden, ist es
zweckmäßig, dafür zu sorgen, daß die Bildgröße der sich scheinbar auf den Zuschauerraum
zu bewegenden Personen oder der scheinbar heraneilenden Gegenstände in den letzten
Augenblicken, in welchen das Projektionsbild noch seine normale Größe hat, nicht
wesentlich verschieden ist von der Bildgröße dieser Personen oder Gegenstände in
den ersten Augenblicken nach der erfolgten Einschalteng der dem vergrößerten Bild
angepaßten Linsen. Bei der Durchführung des Verfahrens kann derart vorgegangen werden,
daß die Bildvergrößerung plötzlich erfolgt, wobei in dem Augenblick der Linsenumschaltung
auch die Schirmmaskierungen sofort in dem für die endgültige Bildvergrößerung notwendigen
Maße zur Freigabe des Projektionsschirmes zurückgezogen werden, was zur Folge hat,
daß das Verhältnis derjenigen Fläche, welche die die Aufmerksamkeit erregenden Personen
oder Gegenstände einnimmt, zu der Fläche, welche von den übrigen Bildteilen, wie
Hinter- und Vordergrund, eingenommen wird, kurz nach erfolgter Bildvergrößerung
wesentlich geringer ist als bei den letzten Bildern vor der Vergrößerung. Da aber
durch das Überwiegen des Vorder- und Hintergrundes die Aufmerksamkeit von den Hauptgegenständen
oder Personen abgezogen wird, welche sich scheinbar auf den Zuschauerraum zu bewegen,
besteht eine andere Ausführungsform der Erfindung darin, nach der erfolgten Linsenumschaltung
den Projektionsschirm allmählich in Übereinstimmung mit dem Anwachsen der Hauptgegenstände
oder Hauptpersonen freizugeben, so daß das Verhältnis zwischen der von den Hauptpersonen
oder Gegenständen eingenommenen Fläche - zu den Flächen der Umgebung dauernd das
gleiche bleibt wie in den letzten Augenblicken der normalen
Bildgröße.
Bei Verwendung des letztgenannten Verfahrens empfiehlt es sich, nicht nur die Projektionsfläche
entsprechend dem Anwachsen der Hauptpersonen zu vergrößern, sondern auch das projizierte
Bild in Übereinstimmung mit dem Anwachsen des Projektionsschirmes durch geeignete
Abblendvorrichtungen allmählich größer werden zu lassen.
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Die Durchführung des neuen Verfahrens wird im folgenden beispielsweise
beschrieben, wobei zur Veranschaulichung der die Schirmfläche mehr oder weniger
freigebenden Schirmverkleidung in der Zeichnung eine Ausführungsform des Schirmes
mit seinen Verkleidungen gezeigt ist, und zwar stellt Abb. x den Projektionsschirm
in Ansicht von vorn mit zurückgezogenen Maskierungen dar; Abb.2 veranschaulicht
den Projektionsschirm in Ansicht von vorn mit den für die Normalbildgröße erforderlichen
Maskierungen, während schließlich Abb. 3 den Projektionsschirm nach Abb. 2 in Ansicht
von der Seite zeigt.
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Um die Projektion der vergrößerten Bilder durchzuführen, ist es nötig,
im Augenblick der Vergrößerung eine hinsichtlich ihrer Brennweite dem vergrößerten
Bilde angepaßte Linse einzuschalten. Stehen drei Projektionsmaschinen zur Verfügung,
so ist es zweckmäßig, eine von ihnen ausschließlich für die Projektion der vergrößerten
Bilder einzurichten, während die beiden anderen in bekannter Weise zur Vorführung
der Bilder von normaler Größe dienen. Die Linsen, welche in die Apparate eingesetzt
sind, sind einerseits von den Raumverhältnissen und anderseits von der Größe des
zu projizierenden Bildes abhängig. Ist z. B. der Abstand zwischen der Lichtmaschine
und dem Projektionsschirm 30 m, und soll das vergrößerte Bild eine Seitenlänge
von =o m erhalten, so wird in die für die vergrößerten Bilder eingerichtete Maschine
eine Linse von 75 mm Brennweite eingesetzt. Die beiden anderen Maschinen erhalten
Linsen von z25 mm Brennweite, so daß sie entsprechend kleinere Bilder von ungefähr
6 m Seitenlänge projizieren. Sind nicht drei, sondern nur zwei Projektionsmaschinen
vorhanden, so ist die eine Maschine hinsichtlich ihrer Linsen- und Abblendvorrichtung
derart einzurichten, daß sie auch die vergrößerten Bilder projizieren kann, wobei
naturgemäß die Verhältnisse zwischen den Linsenabmessungen einerseits und der Bildgröße
anderseits dieselben sind wie bei der Verwendung von drei Apparaten. Wenn nun im
Laufe der Vorführung der Augenblick gekommen ist, in dem die Umschaltung von dem
Normalfihn auf das vergrößerte Bild erfolgen soll, so wird die bis dahin in Tätigkeit
gewesene, die Normalbilder projizierende Maschine durch Schließen der Projektionsöffnungen
oder auf eine sonstige beliebige Weise abgeschaltet und gleichzeitig die zum Projizieren
der vergrößerten Bilder vorbereitete Maschine durch Öffnen der Projektionsöffnung
in Tätigkeit gesetzt. Gleichzeitig mit dieser Umschaltung wird die Fläche des Projektionsschirmes
vergrößert, was zweckmäßigerweise automatisch erfolgen kann. Um die Schirmflächenvergrößerung
herbeiführen zu können, sind die Maskierungen der Projektionsfläche z verschiebbar
angeordnet, und zwar werden die seitlichen Zugvorhänge 2, die mit Hilfe von Rollen
3 von einer Laufschiene q. getragen werden, seitlich ausgefahren, während gleichzeitig
die obere Maskierung 5 hochgewunden wird, so daß die Größe der freien, für die Normalfihngröße
(z. B. ein Bild von 6 m Seitenlänge) bestimmten Projektionsfläche =a (Abb. 2) bis
zur Größe der Fläche rb (Abb. x) (beispielsweise für die Aufnahme des Bildes von
=o m Seitenlänge) gesteigert wird. Zur Vergrößerung der Projektionsfläche genügt
das Zurückziehen der seitlichen Zugvorhänge 2 und der oberen Maskierung 5, während
die untere Maskierung 6 in ihrer Lage nicht verändert wird. Das Zurückziehen der
Maskierungen kann sprunghaft von der Größe xa auf die Größe zb in dem Augenblick
erfolgen, in welchem derjenige Projektionsapparat eingeschaltet wird, der mit der
für die vergrößerten Bilder geeigneten Linse versehen ist. Um zu erreichen, daß
auch nach erfolgter Vergrößerung die Bildmitte mit der Mitte des vergrößerten Projektionsbildes
zusammenfällt, ist die optische Achse des zur Projektion der vergrößerten Bilder
dienenden Apparates von vornherein derart eingestellt worden, daß sie gegenüber
der Achse des Projektionsapparates für die Normalbilder angehoben ist.
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Das Zurückziehen der Maskierungen kann aber auch allmählich in Abhängigkeit
von dem Anwachsen der scheinbar auf die Zuschauermenge zueilenden Personen oder
Gegenstände geschehen. In letzterem Falle muß die optische Achse des zur Projektion
der vergrößerten Bilder dienenden Apparates allmählich entsprechend dem Anwachsen
der freien Projektionsfläche gehoben werden. Gleichzeitig werden auch die vor dem
Projektionsapparat befindlichen Ab-Blendvorrichtungen in Übereinstimmung mit der
Vergrößerung des Bildes und dem Anwachsen der Projektionsachse geöffnet. Zweckmäßigerweise
werden die Vorrichtungen zum Anheben der optischen Achse, ferner die Abblendvorrichtung
und schließlich die Vorrichtung zum Zurückziehen der Maskierungen in Abhängigkeit
voneinander gebracht. Die letztgenannten Vorrichtungen, die mechanisch oder elektrisch
betrieben werden können, sind in der Zeichnung nicht dargestellt.
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Der durch das Anwachsen des Projektions-Bildes bei dem Zuschauer hervorgerufene
Eindruck, daß eine Person oder ein Gegenstand
schließlich in die
unmittelbare Nähe des Beschauers gelangt, ermöglicht die Wirkung von Szenen, welche
das Erscheinen von Personen oder sich bewegenden Gegenständen, wie Schiffen, Lokomotiven
u. dgl., behandeln, erheblich zu steigern.