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Verfahren und Vorrichtung zum regiemäßigen Bearbeiten von Bildfilmen
Vor ihrer endgültigen Fertigstellung werden die kinematographischen Bildfihne einer
sehr eingehenden und zeitraubenden regiemäßigen. Bearbeitung unterworfen, die als
Schneiden des Films bezeichnet wird. Bei dieser B:earbeitung werden in zahlreich
wiederholten Versuchsvorführungen diejenigen Stellen ermittelt, an denen Abänderungen,
Verbessierungen, Umgruppierungen, Kürzungen oder Einfügungen :erforderlich sind,
Die gründliche und genaue Durchführung dieser regiemäßisgen Bearbeitung ist für
.den Wert des fertiggestellten Films von grundlegender Bedeutung.
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Bei den wiederholten Versuchsvorführungen ist es naturgemäß für den
Bearbeiter wichtig, sich bestimmte Abschnitte des, Bildfilms zu merken. Dies ist
aber in der Praxis mit Schwierigkeiten verbunden, da die Bildinhalte meist sehr
schnell wechseln und häufig Bilder von ähnlichem Inhalt vorkommen. Eine Verwechslungeinzelner
Abschnitte ist daher leicht möglich.
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Zur Erleichterung der regiemäßigen Bearbeitung von Bildfilmen ist
-es. bereits bekannt, gleichzeitig mit dem ablaufenden Film eine Folge von mit der
Bilderzahl oder dem Bildinhalt in Beziehung gesetzten Zeichen, Zahlen, Kennworten
u. dgl. synchron mit dem Bildfilm fortzuschalten und eine Kennzeichinung der gewünschten
Filmbilder an Hand dieser Zeichen usw. vorzunehmen. Die Vorrichtung zum synchronen
Ablauf der Zeichen usw, war hierbei als. eine gesonderte Appaxatux ausgebildet,
und,der Beobachter war genötigt, seine Aufmerksamkeit'.dauernd zwischen dem zu beobachtenden
P'r<oj,ektionsbild und den ab,-laufenden Zeichen zu wechseln. Dies: wirkte für
eine längere Beobachtung sehr erschweirend und ermüdend, und es gelang außerdem
nur bei größter Aufmerksamkeit, zu einem b,er stimmten gewünschten Bilde das @entsprechende
Zeichen zu -ermitteln und vielleicht noch besonders zu registrieren.
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Die Erfindung erleichtert nun die regiemäßige Bearbeitung von Bildfilmen
mit einfachen und verhältnismäßig billigen Mitteln und vermeidet dabei die angegebenen
Schwierigkeiten.
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Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur regiemäßigen Bearbeitung
von
Bildfilmen, bei dem während der Versuch§-vorführung der Bildfilme
eine Folge von mit der Bilderzahl oder dem Bildinhalt in Beziehung gebrachten Zeichen,
Zahlen, Kennworten o. dgl. synchron mit dem Bildfilm fortgeschaltet wird, und besteht
darin, daß bei einem derartigen Verfahren die mit dem Bildfilm synchron ablaufende
Folge von Zeichen, Zahlen, Kennworten o. dgl. durch optische Projektion gleiehz.eitig
und im gleichen Blickwinkel mit den Filmbildern wahrnehmbar gemacht und nach Bedarf,
vorzugsr weise auf einem besonderen Träger, registriert wird.
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Zur Ausübung .des Verfahrens geeignete Zeichen sowie Mittel, diese
sichtbar zu machen oder zu registrieren, sind an sich bereits bekannt. Die im nachstehenden
aufgeführten Maßnahmen bilden für sich genommen nicht den Gegenstand der Erfindung:
Sie sind nur im Zusammenhang mit dem zu würdigen, was oben als Wesen der Erfindung
angegeben ist. So kann beispielsweise eine Nummernreihe benutzt werden, die auf
dem Bildfihn;-band selbst (im Bildteil oder außerhalb- desselben) oder auf einem
synchron laufenden. Begleitstreifen; wie für andere Zwecke bekannt, aufgebracht
ist. Die Zeichen können entweder schon auf dem unexponierten Rohmaterial vorhanden
sein oder erst gelegentlich der Herstellung der Versuchsbildfilmkopie miteinander
kopiert werden. Die Axt des Aufbringens kann verschieden -sein; so z. B. kann ein
beliebiges Druckverfahren benutzt werden, es können die Zeichen durch Perforierung,
Zahnung u. dgl. entstehen usw. Bei Verwerx:-dung eines Druckverfahrens kann eine
Auftragsmasse benutzt werden, die sich für Projektion mit normalem Licht eignet;
es können aber auch Auftragsmassen benutzt werden, die nur bei Ausleuchtung mit
besondei-,em Licht, z. B. ultraviolettem Licht, ein Projektionsbild geben, oder
@es können lumineszente Stoffe benutzt werden usw. Benutzt man solche Sonderauftragsmassen,
so kann man die Zeichen unbeschadet :der Filmbild wirkung auf der Rückseite des
Filmbandes .unter Ausnutzung der ganzen Fläche drucken und erhält dadurch sehr große
Zeichen.
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Sind die Zeichen im Filmbild selbst angeordnet, so können sie entweder
einfach mit dem Bild mitprojiziert werden, oder es kann nebenher noch der das Zeichen
enthaltende Filmbildteil durch eine gesonderte Projektions.-einricbtung, gegebenenfalls
mit verstärkter Vergrößerung, auf den :Schirm geworfen werden.
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Sind die Zeichen außerhalb des Filmbildteils auf .dem Film vorhanden,
so können z. B. die Zeichen durch .eine Erweiterung des Bildfensterausschnittes
mitausgeleuchtet und projiziert werden. Schließt sich eine solche Erweiterung an
die seitliche Begrenzung des Bildfenstexausschnittes an, so kann ein normaler Projektionsappaxat
mit normalem, nur etwas abgeändertem Bildfenster verwendet werden. Es kann aber
auch eine solche Erweiterung an der oberen oder unteren Begrenzung es Bildfensters
liegen; dann wird zur Projektion entweder der Bildsprung des Bildfilms um so viel
vergrößert, als es die Erweiterung des Bildfenstexausschnittes verlangt, oder es
kann ein Bildfensterausschnitt benutzt werden, der nur an der Erweiterungs',-stelle
die normale, im übrigen aber eine geringere Höhe besitzt. Will man die Veränderung
des Bildfensters vermeiden, so kann für die Projektion der Zeichen auch .eine Sonder@-projektionseinrichtungä
wie im vorigen Absatz beschrieben, verwendet werden. Unter Um; ständen kann ,es
auch vorteilhaft sein, die Zeichen in Form von sog. Zwischentiteln des Bildfilms
zu projizieren, d: h. die Filmbilderreihe regelmäßig mit dem, betreffenden Zeichen
zu unterbrechen.
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Es kann auch mehreren aufeinanderfolgen, den Bildern das gleiche Zeichen
zugeordnet werden, wie dies für andere Zwecke bekannt ist. Es können auch ungleich
lange Stücke je ein Zeichen bekommen, z. B. ganze Szenen oder charakteristische
Szenenteile. Es ist dann die Zeichenfolge nicht mit der Bilderzabl, sondern mit
dem Bilderinhalt üi Beziehung gebracht. Die Zeichen können auch auf einem langsam
laufenden Begleitstreifen angeordnet sein, dessen Inhalt durch gewöhnliche, nicht
kinematographische Projektion auf den Bildschirm geworfen werden, wo die projizierten
Zeichen wänderschriftartig an einer feststehenden Marke vorbeiziehen.
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Als Zeichenfolge kann auch die Projektion der Anzeige eines Zählwerkes;
das synchron mit dem Versuchsbildfilm abläuft, verwendet werden, wobei das vergrößerte
Abbild auf den Schirm so projiziert wird, daß es für den Beschauer rin gleichen
Blickwinkel mit dem eigentlichen Projektionsbild zur Wahrnehmung kommt.
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Das Zählwerk .kann auch mit einer Registriereinrichtung versehen sein,
die bei Auslösung, z. B. .durch Drücken auf einen Knopf, den Abdruck der jeweiligen
Zählwerksanzeig e auf einem Papierstreifen- o. dgl. selbsttätig bewirkt. Hierdurch
kann dem Betrachter das besondere Vormerken der Zeichen, nach welchen später .die
Abänderung des Films vorgenommen werden soll, erspart werden.
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Es ist vorteilhaft, .die erfindungsgemäße Einrichtung mit einer Vorrichtung
zu verbinden, die es gestattet, aus. einer Anzahl vorbereiteter Schablonen, Schrifttafeln
o. dgl. eine
auszuwählen und zur Wahrnehmung bzw. Registrierung
zu bringen. Solche Schablonen können beliebige Anweisungen und Bemerkungen enthalten,
z. B. folgenden Inhalt haben: Heller kopieren, Großaufnahme, Wegschneiden, Neuaufnahme
usw.
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Derartige Inschriften können in Form von Druckklischees in ,einem
Sammelbehälter vereinigt sein und nach Auswahl zusammen mit der Zeichenfolge zum
Abdruck auf :einem Papierstreifen o.,dgl. gebracht werden.
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Von besonderer Bedeutung ist die Erfindung als Hilfsmittel bei der
regiemäßigen Bearbeitung von Filmen, die mit Tondarbietungen synchronisiert sind
oder synchronisiert "verden sollen. Die Erfindung ermöglicht hierbei, Synchronisierungsfehler
festzustellen und auszumerzen und auf diese Weise einwandfrei nachsynchronisierte
Tonbildfilme zu gewinnen, so daß die Erfindung nicht nur für Bildkorrekturen, sondern
auch für Tonkorrekturen angewandt werden kann.
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An Hand der Abb. i bis 6 wird nach; stehend der Gegenstand der Erfindung
an Ausführungsbeispielen schematisch erläutert.
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Abb. i zeigt einen Film, .der die Zeichen im Filmbild selbst, nahe
der unteren Begrenzung desselben, ,aufweist. In , Abb. z sind die Zeichen am Filmrand
zwischen den Perforationslöchern, und in Abb.3 ist ein Teil. der Filmbildhöhe geopfert,
um Platz für die zwischen -den Filmbildern liegenden Zeichen zu schaffen. In Abb.
i bis 3 sind mehreren aufeinanderfolgenr den Filmbildern gleiche Zeichen zugeordnet.
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Abb. q. stellt einen Versuchsbildfilm dar, in dem die Zeichen als
Zwischentitel auftreten. Abb.5 zeigt die Wahrnehmbarmachung der Zeichen an Bildfilmen
nach Abb. 2 auf dem Projektionswege mit Hilfe des Projektors i. In Abb. 6 ist ein
Regietisch wiedergegeben, der einen Doppelprojektor 5 trägt. In diesem werden einerseits.
der B@ldfihm 6 und anderseits der die Zeichen tragende Biegleitfilm.7 ausgeleuchtet
und die Einzelbilder bzw. Zeichen auf der P'rojektionsflä@che 8 zur Wahr-' nehmung
gebracht. Im Innern des Tisches ist an Stelle g ein Sammelbehälter für Schrifttafeln
untergebracht, aüs dem einzelne Tafeln durch Drücken auf einer der Tasten io hervorgehoben
werden können. Das Zeichenbild auf der Projektionsfläche 8 und die bei 9 hervorgehobene
Schrifttafel stehen gleich oder annähernd gleich weit von einem ihnen zugekehrten
photographischen Aufnahmeapparat i i entfernt. Letzterer wird automatisch betätigt,
indem durch den Druck auf eine der Tasten io folgende Vorgänge nacheinander selbsttätig
ausgelöst werden: i. Herausheben der gewählten. Schrifttafel aus dem Vorratsbehälter
in die sichtbare Lage. (Jedem Tastknopf entspricht eine Tafel.) z. Photographische
Aufnahme des. Zeichens und der Schrifttafel durch Aufnahmeapparat i i.
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3. Zurücktreten der Schrifttafel auf Fortschaltung des Aufnahmestreifens
im Apparat i i um ein Stück.
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Die hierzu nötigen selbsttätigen Einrichfun: gen sind im Innern des
Regietisches untergebracht.