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Verfahren zur Beseitigung der bei Aufnahme und Projektion von Linsenrasterfilmen
erzeugten Farbverfälschungen -Bei der Benutzung von Linsenrasterfilmen zur Herstellung
farbig zu projizierender Bilder machen sich fehlerhafte Farben bei der Wiedergabe
häufig bemerkbar. Man beobachtet bei der Wiedergabe eines Films infolge der abschattenden
Wirkung des Objektivs Farbdominanten, die bekanntlich darin bestehen, daß das Bild
nach den Seiten zu einen farbigen Ton aufweist. Die Farben dieser Dominanten entsprechen
denjenigen Farben, die die Randzonen des Aufnahme- bzw. Wiedergabefilters bilden.
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Ein anderer Fehler besteht darin, daß infolge ungleich scharfer Abbildung
verschiedener Objektebenen die Begrenzungskanten eines Gegenstandes mit Farbsäumen
umgeben erscheinen. Sowohl die Farbdominanten als auch die farbigen Säume sollen
durch Verfahren und Einrichtungen gemäß der Erfindung vermieden werden.
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Die farbigen Säume kommen, wie aus Fig. i hervorgeht, zustande, wenn
zwei Gegenstände so durch das Objektiv abgebildet werden, daß ihre Bilder 5 und
6 vor dem Linsenrasterfilm =o liegen und nicht auf seiner lichtempfindlichen Schicht.
Der Punkt =i, an dem die beiden Bilder zusammenstoßen, sei noch vollkommen von dem
Randpunkt des Gegenstandes, der Bild 5 liefert, beleuchtet. Außerdem möge der Punkt
=i vor der Linse 7 liegen. Auf diejenigen Linsen, die in einiger Entfernung von
der Linse 7 hinter dem Bild liegen, treffen alle Strahlen, die von dem das Bild
5 liefernden Gegenstand stammen, vollkommen gleichmäßig auf. Man erhält hier eine
Photographie, die geeignet ist, die Farbwerte gut wiederzugeben. Das entsprechende
gilt für diejenigen Linsen, die hinter dem Bild 6 liegen. Dagegen zeigen die Bilder,
die hinter den Linsen 7 und 8 entstehen, in den den verschiedenen Farbzonen entsprechenden
Teilen Schwärzungen, die weder der Farbzusammensetzung im Bild 5 noch der Farbzusammensetzung
im Bild 6 entsprechen.
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Die Linsen 7 und 8 photographieren also Farben, die verschieden sind
von den Farben der Bilder 5 und 6. Hierdurch werden die Begrenzungskanten der Gegenstände
mit Farbsäumen abgebildet.
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Diese Farbsäume wie auch die Dominanten werden gemäß der Erfindung
zugleich dadurch vermieden, daß beim Aufnehmen und Projizieren das Filter beim Bildwechsel
geändert wird. Diese Änderung kann entweder bei jedem Fortschalteneines auf dem
Film vorhandenen Bildchens zum nächsten erfolgen oder kann auch beispielsweise bei
Zeitlupenaufnahmen erst nach dem Fortschalten mehrerer Bildchen eintreten. Der Filterwechsel
besteht darin, daß entweder die
im Filter voihänderieri-'Farben
durch neue Farben ganz` oder teilweise ersetzt werden, oder daß die Reihenfolge-derFärben
abgeändert wird. Man kann beispielsweise bei einem Dreizonenfilter die Farben cyclisch
vertauschen, so daß bei drei aufeinanderfolgenden Bildchen jede Farbe je einmal
an der rechten, an der linken Kante des Filters und in der Mitte vorhanden war.
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Für ein Farbfilmverfahren, bei dem drei getrennte Teilbilder unter
Vorschaltung von Dreifarbenfiltern aufgenommen werden, ist es bereits bekanntgeworden,
diese Filter cyclisch zu wechseln, um die infolge der räumlichen Parallaxe auftretenden
Farbränder zu unterdrücken. Auch für andere Zwecke, die von denjenigen des Erfindungsgegenstandes
verschieden sind, ist bei der Projektion von Teilfarbenbildern der Wechsel der Farbtriaden
bereits bekanntgeworden.
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Die Anwendung dieser cyclischen Vertauschung der Farbfilter auf den
Linsenrasterfilm hat die Wirkung, daß außer den Farbsäumen zugleich auch die Farbdominanten
verschwinden, die durch Objektivabschattung entstehen und in ihrer Farbe durch diejenigen
Farben bestimmt sind, die die Randzonen des Filters bilden. Da nun bei fortgesetztem
Filterwechsel aufeinanderfolgend verschiedene Farben die Randzonen bilden, so entsteht
als` Mischung im Auge der Eindruck einer geringen Verweißlichung. Eine derartige
Verweißlichung ist aber vollkommen unschädlich und kann vom Beschauer nicht mehr
wahrgenommen werden.
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Die aufeinanderfolgenden Filter können in ihrer Farbenzusammensetzung
nach den verschiedensten Gesichtspunkten bestimmt werden. Die einfachste Möglichkeit
besteht darin, daß man, wie bereits oben erwähnt, in einem Dreizonenfilter die für
die Zonen in Frage kommenden Farben cyclisch vertauscht. Wird dabei vom Filter ein.
kreisförmiger Ausschnitt wirksam, so ist gleichzeitig darauf zu achten, daß auch
die Breite der Zonen in geeigneter Weise abgeändert wird.
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Wenn das Filter in an sich bekannter Weise aus vier Zonen zusammengesetzt
ist, von denen die beiden Randzonen dieselbe Farbe aufweisen, so genügt es, lediglich
die Farben der beiden mittleren Zonen, die beispielsweise rot und grün sein können,
miteinander zu vertauschen.
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Der Filterwechsel kann auch in an sich bekannter Weise durch ein bandförmiges
Filter erzeugt werden, welches durch das Objektiv läuft. Dieses Band besitzt nebeneinander
angeordnet die verschiedenen gleichzeitig wirksam werdenden Filterfarben. In der
Längsrichtung des Bandes wechseln in an sich bekannter Weise diese Farben. ihre
Anordnung, so däß der durch die Erfindung angestrebte Effekt erzielt wird. In der
Fig. 2 ist 12 der geriffelte Film, dessen lichtempfindliche Schicht 13 ist. Der
Film läuft über Transportrollen, von denen nur die Rolle 14 gezeichnet ist, am Bildfenster
15 vorbei. Vor dem Fihn befindet sich das Objektiv 16, durch das das bandförmige
Filter 17 läuft. Dient die Einrichtung zum Projizieren von Bildern, so kann auf
der anderen Seite des Films die Kondensorlinse 18 angeordnet sein.
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Das Bandfilter 17 ist endlos und läuft über die Rollen 1g. Durch die
Walzen 2o wird die eine Schleife des Bandes aus dem Strahlengang herausgebogen.
_ Um zu erreichen, daß der Filterwechsel im richtigen Augenblick erfolgt, kann die
Antriebsrolle ig über ein Kegelradgetriebe 21 mit dem Verschluß 22 gekuppelt sein.
Außerdem kann eine Übertragung von der Rolle 14. zur Rolle 18 derart angeordnet
sein, daß bei richtiger Einstellung des Striches zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Bildern auch die Begrenzungskante zwischen zwei aufeinanderfolgenden Filtern richtig
eingestellt wird.
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Um die Möglichkeit zu geben, bei Aufnahme und Projektion für dasselbe
auf dem Film befindliche Bildchen die zusammengehörigen Filter leicht herauszufinden,
werden vorzugsweise bei der Aufnahme auf den Film Marken 23 photographiert. Diese
Marken dienen auch zur Kennzeichnung beim Schneiden des Films. Hierbei ist außerdem
darauf zu achten, daß entweder eine zerschnittene Periode durch ein Stück Schwarzfilm
ersetzt wird oder daß beim Schneiden stets nur so viele Bildchen herausgeschnitten
werden, wie vollen Perioden des Filterabstandes entsprechen.
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Eine andere Einrichtung, die gestattet, beim Aufnehmen oder Projizieren
der Bilder die Filter schnell aufeinanderfolgend auszutauschen, ist in Fig. 3 und
q. dargestellt. Die Filter 2¢ bestehen bei diesem Ausführungsbeispiel je aus vier
Zonen, von denen die Randzonen für dieselben Farben durchlässig sind. Die Reihenfolge
der Zonen ist von einem Filter zum nächsten cyclisch vertauscht, wobei die Randzonen
als Einheit gerechnet sind. Die Filter sind in einer kreisförmigen Platte 25 befestigt,
die während des Bildwechsels um 12o ° gedreht wird. Zum Drehen der Scheibe 25 sind
die Einschnitte 26 vorgesehen, so daß sie als Malteserkreuz wirkt. Es ist vorteilhaft,
die Filter so in der kreisförmigen Platte anzubringen, daß sie genau justiert werden
können, da es außerordentlich wichtig ist, daß die Kanten zwischen den Filterzonen
möglichst genau zu den Zylinderlinsen parallel laufen. Um diese genaue Einstellung
während des Aufnehmens und Projizierens auch für die Scheibe 25 zu sichern, können
in der Scheibe Vertiefungen 27 vorgesehen sein, in die ein an einer Feder 28 befindlicher
Stift 29 in der Ruhestellung eingreift.
Damit während des Aufnehmens
kein Licht in das Objektiv gelangt, ist, wie in der Fig. q. dargestellt, das Objektiv
30 mit der die Filter tragenden malteserkreuzähnlichen Platte 25 und der
Antriebsscheibe 31 von dem Gehäuse 32 lichtdicht umschlossen.
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Um den Antrieb der malteserkreuzähnlichen Platte 25 möglichst erschütterungsfrei
zu gestalten, ist es für die Aufnahme vorteilhaft, die Zeit eines Bildwechsels möglichst
voll für das Fortschalten der Platte 25 auszunutzen. Zu diesem Zwecke können auf
der Antriebsscheibe 31 drei um i2o ° gegeneinander .versetzte Stifte 33 angeordnet
sein. Alsdann ist die für den Filterwechsel benötigte Zeit gleich der Zeit des Filterstillstandes,
ebenso wie es für den Film bei der Aufnahme der Fall ist. Da bei der Wiedergabe
im allgemeinen jedoch die Zeit des Stillstandes .größer ist als die Zeit des Transportes,
so muß bei der Wiedergabe die Anzahl der Stifte 33 eine andere sein. Um auch dann
noch Erschütterungen zu vermeiden, können auf der Platte 25 beispielsweise sechs
Filter angeordnet sein, von denen je zwei diametral liegende übereinstimmen.