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Verfahren zur Herstellung von Filmbändern zur Darstellung farbiger lebender Bilder und Apparat zur Projizierung dieser Bänder.
Die Erfindung betrifft die Aufnahme und Wiedergabe lebender Bilder in natürlichen Farben mittels eines neuen Aufnahme-und Wiedergabeverfahrens und eines entsprechenden Apparates.
Man hat bisher bei der Erzeugung lebender Bilder in natürlichen Farben Filmbänder verwendet, auf welchen die Bilder in einer einzigen hintereinanderliegenden Reihe vorgesehen find und jedes Bild ein oder mehrere Male auf dem Film wiedergegeben ist : die Duplikate des gleichen Bildes werden hiebei durch verschiedenfarbige Schirme oder Filter aufgenommen. Bei der Wieder-
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das Bild und einen Schirm oder ein Filter hindurchschickt, welche die gleiche Farbe besitzen wie der Schirm, durch welches dan Bild aufgenommen wurde.
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Gegenstand grün erscheinen wird.
Auf dieser Erscheinung, welche darin besteht, dass weissem Licht als grün gesehen wird, wenn das Auge sich gewöhnt hat, in Rot zu blicken, d. h. dass in weissem Licht scheinbar die komplementären Farben derjenigen Lichtfarbe auftreten, in welche
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Diese in dem vorliegenden Verfahren verwendete Erscheinung, nach welcher auf der Netzhaut des Auges der Eindurck von Grün oder von Komplementärfarben erfolgt und sich infolge des Beharrungsvermögens des Sehnervs veimiacht mit dem vorhergehenden Eindruck von Rot oder 5 einer anderen Farbe, bringt das Ergebnis hervor, dass das Bild nahezu in natürlichen Farben gesehen wild.
Die Geschwindigkeit, mit welcher die Bilder projiziert werden, ist eine solche, dass die Gehirnnerveal des Beschauers nicht in der Lage sind, das Rot oder eine andere unmittelbar gesehene Farbe von dem Grün oder einer Komplementarfarbe der scheinbaren Bilder zu sondern, vielmehr übeidecken sich die Eindrücke und es entsteht trotz der Verwendung eines einzigen 0 Farbfilters ein Bild in natürlichen Farben.
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Farbschirm, die übrigen Bilder ohne Zwischenschaltung eines Schiimes aufgenommen ; diese Bilder sind deshalb gewöhnliche Schwarz-Weissbilder der üblichen Art.
Der Projektionsapparat zur Wiedergabe eines solchen Films ist gleichfalls mit einem Drehglied derselben allgemeinen Art versehen. Wenn der Film wiedergegeben wird, wird dieses Drehglied entsprechend dem Antrieb der Filmbewegungsvorrichtung in Umdrehung versetzt, so dass die durch einen Farbschhm hindurch aufgenommenen, abwechselnden Bilder durch einen Schirm von gleicher Farbe, die übrigen Bilder ohne Zwischenschaltung eines Farbschinnes wiedergegeben werden. Wenn auf dieee Weise eü-i vorzugsweise roter Scbinn verwendet wird, werden abwechselnde Bilder derart gezeigt, dass das Element "Rot" in dem Bild in sehr ausgeprägtem Masse zum Aus-
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welches in Wirklichkeit ein Schwarz-Weissbild ist.
Infolge des Vorherrschens der roten Farbe in don ersten Bilde ist jedoch das Auge beim zweiten Bilde für das Element Rot nicht empfindlich und erhält deshalb von diesem zweiten Bild einen Eindruck, bei welchem das rote Element fehlt
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kombinieren sich mit dem vom ersten Bilde gelieferten roten Element, so dass das Auge einen Eindruck des Bildes in seinen natürlichen Farben erhält.
In den Zeichnungen ist eine Vorrichtung veranschaulicht, welche zür Ausführung der Erfindung verwendet werden kann. Es bedeutet : Fig. 1 eine Seitenansicht des neuen Kinematographen, Fig. 2 eine Draufsicht auf einen kombinierten Blend- und Farbschium für eine kinemato- graphische Kamera, Fig. 3 eine Draufsicht auf einen kombinierten Blend- und Farbschium für eine kinematographische Projektionsmaschine. Fig. 4 eine schematische Draufsicht auf einen Bandfilm.
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bildet. Der absatzweise Vorschub des Films durch den Rahmen 5 erfolgt durch eine Rolle 8, welche unter Vermittlung eines Genfer-Getriebes von der Antriebswelle der Maschine absatzweise in Umdrehung versetzt wird.
Die Antriebswelle treibt ferner eine horizontale Welle 9 an, auf welcher ein kombinierter Blend- und Farbschim befestigt werden kann, der während der schritt-
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Mechanismus einer kinematographischen Kamera rein schematisch. wobei selbstverständlich die Vorrichtung in einem lichtdichten Gehäuse sitzen muss.
Fig. 2 veranschaulicht den bei dem Aufnahmeapparat verwendeten Schiim. Derselbe wird von einem Drehglied gebildet, welches auf der Welle 9 befestigt werden kann und besteht teilweise
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und einander schräg gegenüber bennden. sich undurchsichtige Teile 11 und 12, welche vor die Bildöfmung bewegt weiden können, wenn der Film bewegt wird. Auf der dem Farbfilter gegen- überliegenden Seite des Drehgliedes ist eine Öffnung 13 vorgesehen, durch welche das Bild auf- genommen werden kann.
Die Grösse dieser Öffnung kann zweckmässigerweise durch einen sektor- förmigen Teil 14 verstellt werden, welcher durch eine Schraube 15 an dem Drehglied festgestellt weiden kann ; hiebei überlagert die Kante des Sektors 14 die Öffnung des Drehgliedes mehr oder weniger.
Wenn ein Drehglied der in Fig. 2 veranschaulichten Art auf die Welle 9 einer Kamera auf- gebracht und die Vorrichtung so angeordnet wird, dass das Glied bei je zwei Schaltbewegungen des Films einmal gedreht. wird, werden abwechselnde Bilder durch den roten Schirm 10 bzw. durch die Öffnung 7J ohne Zwischenschaltung irgend eines Schirmes aufgenommen. Man erhält so einen
Film der in Fig. 4 angegebenen Art, d. h. ein Band, auf welchem Bilder in einer einzigen Reihe hintereinanderliegen, von denen die Bilder R durch einen roten Schirm aufgenommen, die Bilder B gewöhnliche Schwarz-Weissbilder sind.
Fig. 3 zeigt das bei dem Projektionsapparat verwendete Drehglied. Dasselbe hesitzt einen Farbschirm 16, welcher dem Farbschirm 10 des Drehgliedes gemäss Fig. 2 gleicht und zu beiden
Seiten des Schirmes lichtundurchlässige Sektoren 17 und 18. Gerade gegenüber dem Farb- schirm 16 ist das Drehglied mit einem breiten Ausschnitt oder mehreren schmalen Ausschnitten 19 versehen (Fig. 3), welche durch schmale, lichtundurchlässige Sektoren voneinander getrennt sind.
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Durch diese Schlitze wird das projizierte Bild hei weissem Licht gesehen. Die Anwendung einer Mehrzahl von Schlitzen an Stelle eines einzigen breiten Schlitzes hat den Vorteil, dass hiedurch das Auge weniger ermüdet.
Ein Drehglied der in Fig. 3 veranschaulichten Art wird auf der Welle 9 eines Projektionsapparates angebracht und durch dessen Antriebemechanitmus einmal auf je zwei Schaltbewegungen des Filmes gedreht. Wenn eine Maschine mit einem Film der in Fig. 4 veranschaulichten Art betrieben wird, wird jedes durch einen roten Schum aufgenommene Bild R durch den roten Schirm 16 des Drehgliedes wiedergegeben. Der Bi1dwecbsel erfolgt, während sich einer der Sektoren 17, 18 in Blendstellung befindet. Die übrigen abwechselnden Bilder B (Fig. 4) werden dann ohne Zwischenschaltung eines Schimes durch die Schlitze 19 des Drehgliedes wiedergegeben.
Es findet also zuerst eine Projektion eines Bildes durch einen roten Schirm statt und unmittelbar darauf ohne Zwischenschaltung eines Pchumes die Projektion eines gleichen Schwarz-Weissbildes ; diese Projektionsfolge wird für die ganze Bilderreille des Filmes beibehalten. Dadurch wird auf
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um die von den ersteren Negativen gemachten monochromen Positive ohne Zwischenschaltung eines Farbfilters abwechselnd projizieren zu können mit den Positiven, welche aus den mittels des roten Farbfilters aufgenommenen Negativen erzeugt wurden und die durch ein rotes Farbfilter projiziert werden können.