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Verfahren zum kontinuierlichen verzerrungsfreien Panorama-Photographieren
oder -kinematographieren Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen
verzerrungsfreien Panorama-Photographieren, -Filmen und -Projizieren bei jedem Winkel
von weniger oder mehr als 360°, insbesondere bei Winkeln, die ein Vielfaches von
3600 sind.
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Das erfindungsgemäße Verfahren soll das Photographieren, Filmen und
Projizieren in vollständiger azimutaler Kreisdrehung (3600) der Gesamtheit irgendeines
über einem bestimmten natürlichen oder künstlichen Horizont gelegenen Panoramas
mit.in und außer Bewegung befindlichen Körpern in kontinuierlicher Weise erlauben.
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Das Verfahren soll es ferner ermöglichen, Laufbildaufnahmen zu machen
mit diesem vollständigen und totalen azimutalen Panorama-Sehen über demselben Horizont.
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Das Prinzip der Panorama-Methode des Photographierens, Filmens, Projizierens
oder Laufbildaufnehmens dem der Erfindung besteht darin, die Zone des Films, die
im jeweiligen Moment zu belichten (so im Falle des Photographierens und Filmens)
oder zu beleuchten (so im Falle von Panorama-Bild-und Film-Projektoren) ist, in
Bezug auf den Ort, an dem das Gerät betrieben wird, stationär oder mit geringer
Geschwindigkeit bewegt zu halten und das Gerät sich mit dem darin befestigten Objektiv
oder der Linse um eine zur Hauptlinsenachse normale oder schräge Achse drehen zu
lassen, die durch den optischen Mittelpunkt dieser Linse oder durch den Knotenpunkt
dieses Objektivs führt.
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Auf diese Weise werden die bekannten Eigenschaften von Linsen oder
Objektiven benutzt zur Fixhaltung der Bilder, die sie auf den Film projizieren oder
von einem Film auf eine Leinwand übertragen, wenn sich di.e Linsen oder Objektive
um diesen Punkt drehen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist gekennzeichnet durch Drehen des
Apparates mit einer gleichförmigen Drehgeschwindigkeit um eine durch den Knotenpunkt
des
Objektivs passierende vertikale Achse, wobei die optische Achse des Objektivs-lotrecht
zu der Drehachse liegen kann, während der Teil des zu belichtenden Films in Bezug
auf den Auf stellbereich des Apparates stationär gehalten wird.
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Vorzugsweise verläuft die Drehachse nicht-vertikal.
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Die optische Achse des Objektivs kann auch nicht-lotrecht zu der Drehachse
des Aufnahmeapparates verlaufen.
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Es ist von Vorteil, wenn der zu belichtende Bereich des Films in Bezug
auf den Aufstellbereich des Apparates eine gleichmäßige Längsverschiebung erhält,
wodurch eine Tiefenvergrößerung oder -verkleinerung des Bildes je nach Bewegungsrichtung
erzielbar ist.
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Der Teil des lichtempfindlichen Films kann zylindrisch und von justierbarer
Krümmung sein.
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ZwBchen dem Objektiv und dem zu belichtenden Bereich des Films kann
eine flache oder gekrümmte Fläche vorgesehen sein, die einen sich quer zum Film
erstreckenden Schlitz oder Fenster von verstellbarer
Breite aufweist.
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Die Anzahl von Umdrehungen des Aufnahmeapparates pro Zeiteinheit kann
dergestalt sein, daß in der entsprechenden Projektion der positiven Kopie des so
erhaltenen Negativs aufgrund der Persistenz der Bilder in der Netzhaut (des menschlichen
Auges) der bekannte kinematographische Effekt gewährleistet ist innerhalb der Gesamtheit
der bei jeder Umdrehung erfaßten 3600 oder nur eines Bruchteils dieses Winkels,
auf den die Projektion begrenzt werden soll.
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Vorzugsweise ist die Bewegung des Films sowohl während der Aufnahme
des Negativs als auch bei der Projektion der positiven Kopie kontinuierlich.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Bilder mit überraschender
Schärfe reproduziert, und wenn das Gerät mit einer vertikalen Drehachse umläuft,
erscheinen sie, wie bereits gesagt, vertikal und nicht konvergierend oder verzerrt,
wodurch ein Hauptnachteil der herkömmlichen Geräte überwunden ist.
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Um Photos mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens zu erhalten, wird
das entsprechende Gerät an einem bestimmten Punkt aufgestellt, dreht um seine Achse
und nimmt kontinuierlich die Bilder des Panoramas bei jeder Drehgeschwindigkeit
mit einer ganzen oder gebrochenen Zahl von Umdrehungen nach Belieben der Bedienungsperson
auf.
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Und da das Photographieren kontinuierlich und ohne Begrenzung des
Drehwinkels stattfindet, kann das Gerät den Film mit besagtem gesamtem Panorama
wiederholt belichten, wobei es im Laufe seiner auf einanderfolgenden Umdrehungen
wiederholt die Bilder des Panoramas und was darin in Bewegung ist, empfängt. Das
Gerät, das so adäquate Umdrehungen pro Sekunde vollführt, ist dann ein Laufbildapparat.
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Wenn sich das Gerät in seiner kontinuierlichen Drehbewegung um eine
vertikale Achse dreht, werden die aufgenommenen Bilder der zu photographierenden
oder zu filmenden Linien gleichfalls vertikal erscheinen, aber ohne irgendeine Verzerrung
im Gegensatz zu Aufnahmen mit herkömmlichen Geräten.
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Wenn nun in ein erfindungsgemäßes Gerät der, wie beschrieben, belichtete
Film eingeführt und von hinter dem Objektiv her stark beleuchtet wird beim Drehen
des Geräts, arbeitet es als Projektor (Projektionsapparat) und projiziert während
seiner Drehung kontinuierlich das Bild auf die Leinwand, die dem Panorama angeglichen
ist.
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Es ist daher offensichtlich, daß, wenn die Belichtung eines Films
oder die Projektion mit hoher Geschwindigkeit durchgeführt würden, man einen Gesamtpanorama-Film
bzw. Film-Projektion bei vollständiger Drehung erhält, wobei das Bild dem Gesamtraum
über dem gewählten Horizont entspricht.
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Selbstverständlich kann durch Anwenden geeigneter Drehgeschwindigkeiten
bei dem erfindungsgemäßen Aufnahme"- und "Projektions"-gerät die Bewegungsgeschwindigkeit
der Bilder von sich in dem Panorama bewegenden Körpern beschleunigt oder verzögert
werden im Verhältnis zu ihren tatsächlichen Geschwindigkeiten.
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Da die Bewegung des Films sowohl bei Aufnahme als auch bei Projektion
kontinuierlich ist, kann der Film
auch verwendet werden, um darin
einen Ton, magnetisch, optisch oder anderer Aufzeichnungen mit irgendwelchen beliebigen
Bändern aufzuzeichnen, die der Aufnahme in den verschiedenen Abschnitten des Panoramas
und ihrer späteren Reproduktion in den homologen Abschnitten der im Kino verwendeten
Leinwand entsprechen. Auf diese Weise wird auch bezüglich des Ortes der Schallemission
die Illusion der Wirklichkeit gegeben.
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Weitere Aufgabenstellungen, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der anhängenden
Zeichnung.
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Fig. 1 zeigt ein Panoramabild mit einem von dem Gerät erfaßten und
nicht erfaßten Bereich.
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Fig. 2 bis 7 zeigen ein Schema von den Ringen und Abschnitten von
Panoramen und von Vorführungsleinwänden.
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Fig. 8 zeigt einen Horizontalschnitt des Panorama-Photographier- oder
-Filmgeräts.
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Fig. 9 zeigt einen Vertikalschnitt durch das Gerät nach Fig. 8.
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Fig. 10 zeigt einen Vertikalschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Geräts nach Fig. 8.
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Fig. 11 zeigt einen Horizontalschnitt eines Panorama-Filmvorführapparates.
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Die in der Zeichnung verwendeten Buchstaben und Ziffern sind die Bezugszeichen
folgender Teile: A = Projektions-Lichtbundel bzw. -strahl; B1 = Spule unbelichteten
Films; B2 = Spule belichteten Films; C = Ort, an dem das Gerät zur Aufnahme, zum
Filmen oder zur Projektion aufgestellt werden muß; D = Blende des Geräts; E = Gehäuse
des Geräts; F = Schlitz oder Fenster; H = grenzt den zu photographierenden Teil
ab; 1 = photographiertes, gefilmtes oder projiziertes Panorama;
J
= Winkelanzeige; K = nicht erfaßtes Panorama; L = Objektiv des Apparates; M = Film;
N = Tragsockel, mit oder ohne Gyroskop; O = Achse, um die das Gerät drehen muß;
P = zylindrische, stumpfkegelförmige oder kugelartige Leinwand; R = Drehrichtung
der Spule; S = Spule des zu projizierenden Films; T = Spule des projizierten Films;
U = Lichtbündel; V = Bewegung des Films in Bezug auf das Gerät; W1 = Drehung des
Gerätes.
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Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nun im einzelnen
beschrieben: Wenn das Panorama einer hohlen Kugel ähnelt, wobei das entsprechende
Gerät bzw. der Apparat in der Mitte C steht (vgl. Fig. 1), nimmt der Apparat auf
bzw.
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filmt, in kontinuierlicher Drehbewegung die gesamte Innenfläche der
Kugel (1) mit Ausnahme des Teils K, der unterhalb des Horizontes H liegt, abgegrenzt
von einem Kegel mit der Spitze bei C.
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Umgekehrt, bei der Reproduktion, angenommen, der Projektor nimmt in
gleicher Weise die Mitte C einer hohlen Kugel ein und läßt die Innenfläche der Kugel
auf einer Leinwand sichtbar werden, erhält man auf dieser Leinwand die aufeinanderfolgenden
gefilmten Bilder, so daß auf diese Weise die Gesamtpanoramaprojektion oder Kino
oberhalb des gewählten Horizonts realisiert wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt, wie bereits gesagt, die Fälle
der Panorama-Photographie, -Projektion oder -(Film)Vorführung, beschränkt, wenn
nicht total, auf die Teile des Raums, die lediglich einem vollständigen, kugelartigen
zylindrischen oder stumpfkegelförmigen Ring (vgl. Fig. 2, 3 und 4) entsprechen,
wie auch den Fall beschränkt auf Teilabschnitte dieser Ringe (vgl. Fig. 5, 6 und7).
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In jedem der inbegriffenen Fälle (Fig. 1 bis 7), sei es bei Photographie,
Filmen, Reproduktion, Projektion oder Filmvorführung, muß die Achse 0 nicht notwendig
vertikal verlaufen.
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Anwendung des Verfahrens auf Kameras und Beschreibung ihrer Arbeitsweise:
Entsprechend
den Merkmalen der Erfindung wird der Apparat bei seiner Photographierfunktion auf
eine Basis N montiert - Einspannvorrichtung, Stativ oder ein anderes Gestell wie
z.B. des gyroskopischen Typs, um ihn fest oder parallel zu sich zu halten - und
dreht um eine Achse, wobei er das gesamte gewünschte Panorama bestreicht, während
der zu belichtende Film M, der darin enthalten ist, sich in Bezug auf den Apparat
und mit ihm bewegt, so daß in jedem Augenblick der kleine Bereich des Films, der
kontinuierlich zu belichten ist, Null oder eine sehr geringe Geschwindigkeit im
Verhältnis zu der Basis oder dem Ort aufweist, wo der Apparat lokalisiert ist (Wälzpunkt).
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Das Schema eines solchen Apparates, wie in den Fig.
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8, 9 und 10 angegeben, und seine Arbeitsweise sind folgende: Der Apparat
E mit seinem Objektiv L und den beiden Filmspulen B1 (unbelichteter Film) und B2
(soeben belichteter Film) dreht sich mit einer Geschwindigkeit W1 um eine Achse
0, die im Prinzip, wie bereits gesagt, den optischen Mittelpunkt des Objektivs faßt,
wenn es auch für bestimmte Zwecke ein anderer sein kann.
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Die Hauptsehachse des Objektivs L ist koplanar mit der Drehachse 0
des Apparates, aber nicht notwendig lotrecht zu ihr. Sie bildet zt der Drehachse
O den für das Panorama oder den Panorama-Ring, das bzw.
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der aufgenommen werden soll, geeignetsten Winkel J (vgl. Fig. 9 und
10) in Übereinstimmung mit dem vom Objektiv erfaßten Winkel. So wird, wenn das Gesamtpanorama
oberhalb des Horizonts H erfaßt werden soll, der Winkel J größer sein, als wenn
nur ein Ring erhalten werden soll.
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Der Film M führt von Spule B1 zu Spule B2, so daß der Teil des Films
M, der sich in jedem Augenblick vor dem Schlitz oder Fenster F befindet, das den
Durchgang der Lichtstrahlen begrenzt - das Fenster F ist mit der Hauptsehachse des
Objektivs L ausgerichtet und liegt in der Ebene der Drehachse O des Apparates E
- sich entgegen der Drehbewegung des Apparates bewegt.
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Die Vorbeilaufgeschwindigkeit V des Films M vor dem Fenster F ist
mit der Drehgeschwindigkeit W1 in Übereinstimmung gebracht unter Berücksichtigung
des Abstands vom optischen Mittelpunkt des Objektivs L zu gewählten Punkten des
Films M, so daß in praxi der
Filmbereich, der sich zur Belichtung
vor dem Fenster F befindet, die Geschwindigkeit Null oder eine in Bezug auf den
Ort, wo der Apparat lokalisiert ist, reduzierte Geschwindigkeit hat.
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Die Drehbewegung, die mit vertikaler oder schräger Achse (hierfür
reicht es natürlich aus, die Basis N des Apparates zu kippen) ausgeführt werden
kann, wird durch eine mechanische oder elektrische Vorrichtung erzeugt. Die Drehgeschwindigkeit
W1 kann konstant oder variabel gestaltet sein mit manueller oder mechanischer Regulierung
durch mechanische, elektrische oder elektronische Steuerung, die am Apparat E selbst
oder von ihm entfernt angebracht ist.
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Mit einer solchen Steuerung ist es ferner möglich, nur für einen bestimmten
Bruchteil einer Drehung oder für einige Umdrehungen zu photographieren in Übereinstimmung
mit dem Ausmaß des Rundumbildes, das aufgenommen werden soll Zu diesem Zweck sind
Kontakte zum Starten oder Anhalten, wo und wenn gewünscht, vorgesehen.
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Der Antriebsteil, der die Drehbewegung des Apparates E um die Achse
O in Gang setzt, kann selbstverständlich vom Freilauf typ sein, um die Bedienung
des Apparates zu erleichtern, insbesondere wenn nur schnitte des Panoramas aufgenommen
werden sollen.
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Das Fenster F für den Durchgang der Lichtstrahlen ist im Verhältnis
zur Blende des Objektivs L in dessen Fokalebene eher beschränkt für genaue Schärfe
des auf zunehmenden Bildes und 'tSchuß"-Schnelligkeit. Das Fenster F kann flach
(vgl. Fig. 9) oder kilzylindrisch (gekrümmt, vgl. Fig. 10) sein, von justierbarer
Kurvenform, und in allen Fällen kann seine Breite in Ubereinstimmung mit seiner
Direktrix veränderbar sein. Das Fenster F kann ferner mit einem Filter zur besseren
Verteilung des Lichts über seine Öffnung versehen sein, der, wenn nötig, zweckmäßigerweise,
wie es üblich ist, am Objektiv selbst montiert wird. (Für übliche Fälle, sogar von
großer Präzision, dürfte im allgemeinen kein Interesse daran bestehen, das Fenster
F zu krümmen, seine Breite entlang der Direktrix zu ändern oder einen Filter an
ihm anzubringen). Es ist ferner nicht erforderlich, daß das Fenster F im Verhältnis
zur Hauptsehachse des Objektivs L symmetrisch ist, weil es eher zweckmäßig ist
(vgl.
z.B. Fig. 9), das Objektiv L oberhalb der halben Höhe des Fensters F anzuordnen,
wenn ein verhältnismäßig großer Bereich des Panoramas oberhalb des Horizonts H photographiert
werden soll, oder im Gegenteil, wenn ein niedriges Panorama von einem hohen Punkt
aufgenommen wird. (Immer ist jedoch der Erfassungsbereich des Objektivs L zu berücksichtigen).
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Die Öffnung der Blende D kann wie bei herkömmlichen Apparaten variieren.
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Die Regulierung des Fensters F und der Blende D kann durch mechanische
oder elektronische und automatische Vorrichtungen vorgenommen werden, die z.B. mit
einem photoelektrischen Bauelement versehen sind; die Regulierung hängt ferner ab
von der Helligkeit, der Filmempfindlichkeit und von der Bewegungsgeschwindigkeit
von Personen oder Körpern, die aufgenommen werden sollen.
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Da der Apparat dreht und nur ein kleiner Streifen des Films den Lichtstrahlen
ausgesetzt wird, ist ein Verschluß nicht nötig außer beim Vorgang des Aufwickelns
des belichteten Films, wenn das Fenster F nicht automatisch geschlossen wird.
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Die Drehgeschwindigkeit W1 kann innerhalb weiter Grenzen variieren,
wobei eine Umdrehung in der Sekunde im allgemeinen ausreichend ist.
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So erhält man bei einem Objektiv mit einer Brennweite R = 50 mm, bei
einer Breite des Fensters F = 1,5 mm und bei einer Drehgeschwindigkeit W1 = 1,9
Umdrehungen in der Sekunde, eine Panorama-Aufnahme, bei der die vom Fenster erfaßte
Momentaufnahme (Schnappschuß) eine Dauer aufweist von F F i = W1xd = W1x2x#xR F
1 Sek.
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1,9x2x3,14X50 = 400 Tatsächlich wurden mit einem gebauten Prototyp
einwandfreie Aufnahmen erzielt bei W1 =1U.p.Sek., Fenster F = 3 mm, Blendenöffnung
D = 11 oder 16, und Filmempfindlichtkeit von 16 und 32 DIN.
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Anwendung des Verfahrens bei Filmapparaten und Beschreibund ihrer
Arbeitsweise: Das vorstehend Gesagte gilt auch für das neue kontinuierliche, verzerrungsfreie,
Gesamtpanorama-Filmverfahren.
Es reicht dann aus, dem Apparat eine
Drehgeschwindigkeit W1 zu erteilen, die der, mit welcher gefilmt werden soll, angemessen
ist, und ihn mit einem Film auszurüsten, der in der Quantität der Gesamtzahl der
Umdrehungen des Apparates in den vorgesehenen Filmzeiten entspricht.
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Die Besonderheiten im Falle von Filmapparaten sind hauptsächlich folgende:
Da es sich um Gesamtrotations-Panoramafilme handelt, ist der Filmverbrauch natürlich
hoch, so daß es erforderlich ist, Spulen mit großem Fassungsvermögen zu verwenden
und Maßnahmen zu treffen, die Zentrifugalkräfte, die sich aus der Drehung des Apparates
ergeben, zu vermindern oder auszuschalten.
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In kleinen oder Amateur-Filmapparaten, können beide Spulen B1 und
B2 mit der Drehachse des Apparates zentriert und ober- oder unterhalb des Objektivs
L angeordnet sein, wobei der Film M zwischen den Spulen B1, B2 und dem Apparat in
lichtundurchlässigen Kanälen läuft und von Rollen auf seinem Weg so geführt wird,
daß er vor dem Fenster F vorbeiläuft. Da die Massen
des Films immer
mit der Drehachse zentriert und im Verhältnis zu ihr symmetrisch angeordnet sind,
sind auf diese Weise die Zentrifugalkräfte paarweise diametral entgegengesetzt und
heben sich gegenseitig auf. Ferner, da das Objektiv L sich um seinen optischen Mittelpunkt
dreht, sind die Trägheitskräfte der Exzentermassen klein und werden natürlich durch
richtige Anordnung kompensiert.
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In großen oder Berufskameras kann auch die vorstehende Anordnung verwendet
werden oder weitere zweckmäßigere Anordnungen wie: a) Die Spule S des unbelichteten
Films und die Spule T des belichteten Films sind wieder im wesentlichen mit der
Drehachse zentriert. In diesem Falle können sie sich nicht mit dem Apparat drehen.
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Tatsächlich beträgt die Drehgeschazindigkeit der Spulen in jedem
AugenbliM nur 1/2)?' der Differenz zwischen dem Radius des Kreisumfangs der Spirale
und der Brennweite des Objektivs L und ist daher vernachlässigbar, soweit die Trägheitskräfte
bei der Bewegung in Betracht kommen.
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b) Die Spule S des unbelichteten Films und die Aufwickelspule T des
belichteten Films sind in übereinanderliegenden Lagern koaxial mit dem wechselweise
mit den äußeren und inneren Spiralen verbundenen Film M montiert, d.h. in welchen
das Aufspulen und Abspulen zentripetal bzw. zentrifugal oder umgekehrt sein kann.
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Zum Beispiel, beim Filmen mit einer Geschwindigkeit W1 = 16 U.p.Sek.
und mit einem Apparat, dessen Objektiv eine Brennweite R = 25 mm und eine Fensteröffnung
F = 1275 mm hat, erhält man eine "Momentaufnahme" von i = 12.5 1 16x2x3,14x25 -
200 Sek., die zum Filmen im allgemeinen angemessen ist, wenn man die Blendenöffnung
auf den zweckmäßigsten Wert eingestellt hat.
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Anwendung des Verfahrens auf Panorama-Filmvorführapparate und ihre
Arbeitsweise: Das Verfahren der Projektion im Gesamtrotations-Panoramakino besteht
in Übereinstimmung mit dem des
Filmens darin, daß der so belichtete
Film in ein in gleicher Weise wie der Filmapparat gebautes Filmvorfuhrgerät eingesetzt
wird, wobei der Film M vor dem Fenster F beleuchtet, das Gerät in angemessene kontinuierliche
Drehung versetzt und die Bilder auf die Leinwand P projiziert werden, die einen
Teil einer kugelartigen Fläche, einen Ring oder Abschnitt desselben, wie bereits
erwähnt, bildet.
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Die Drehgeschwindigkeit des Vorführapparats, so daß das menschliche
Auge das Bild in der Netzhaut festhält, ist ähnlich der im klassischen Kino herkömmlicherweise
angenommenen, das heißt, 16 Umdrehungen per Sekunde, die den als Minimum angesehenen
16 Bildern entsprechen, oder 18 Bildern per Sekunde im Falle von Tonfilmen.
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Das Schema eines Vorführgeräts ist in Fig. 11 gezeigt.
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Wie der Filmapparat, dreht sich das Vorführgerät um die Achse 0, die
durch den optischen Mittelpunkt des Objektivs L führt, und der belichtete Film läuft
so von der Spule S (B1) zu der Spule T (B2), daß der vor dem Fenster F befindliche
Teil stets angehalten ist oder sich langsam bewegt. Da das Fenster F von einem
Bündel
U starken Lichts bestrahlt wird, wird das Bild des Films M auf die Leinwand P projiziert
mit einer Geschwindigkeit von 16 oder mehr Bildern pro Sekunde (normalerweise 24).
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Die Anzahl der Male, in der in jeder Sekunde das gesamte Bild auf
die Panorama-Leinwand P projiziert wird, ist, wie bereits gesagt, gleich der Zahl,
die die Geschwindigkeit W1 der Drehung des Vorführapparats in U.p.Sek. ausdrückt.
Und dieses Bild wird an jedem Punkt der Leinwand P beibehalten während eines Sekundenbruchteils
gleich dem Verhältnis A/360, wobei der Durchschnitt des das Fenster F passierenden
Lichtbündels A in Größenordnungen von 60 ausgedrückt wird, einer ausreichenden Zeit,
in der die Folge der Bilder vollkommen sichtbar ist, da A in der Ordnung von 60
bis 1200 sein kann, folglich bei A/360 gleich 1/6 bis 1/3.
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Auf diese Weise werden die Helligkeit und die Farbe der Bilder nicht
über ein annehmbares Maß hinaus beeinträchtigt und können angemessen ausgeglichen
werden.
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Im Hinblick auf die Größe der durch die in Bewegung befindlichen Teile
erzeugten Kräfte gilt wiederum
das vorstehend für den Filmapparat
Gesagte, was in diesem Falle einfacher ist, weil der Film nicht gegen Lichteinfall
geschützt werden muß. Und da auch der Leuchtfokus (engl. luminousfocus) fixiert
und seine Ausrichtung auf den Film durch Spiegel und Prismen vorgenommen werden
kann, müssen nur diese die Bewegung des Vorführgerätes begleiten, so daß die hervorgerufenen
Zentrifugalkräfte keine Bedeutung haben.
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Beim Filmen mit einem 24 mm Film (der im klassischen Kino einem 35
mm Film entspräche), einem Objektiv mit einer Brennweite von 15 mm und bei 16 Bildern
per Sekunde, entspräche 1 Stunde der Projektion den folgenden Filmmetern -= = 2x3,1416v0,015X16s602
= 5400 m was nicht übertrieben ist, da es sich um Gesamtpanorama-Kino handelt. Analog
erhielte man bei Objektiven mit Brennweiten von 25 mm und 24 Bildern per Sekunde
mit einem 35 mm Film pro Stunde x = 13.600 Filmmeter.
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Patentansprüche :