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Vorrichtung zur Erzeugung wechselnder, plastischer Leuchtbilder Zur
Erzeugung wechselnder Leuchtbilder sind Vorrichtungen beschrieben, bei denen flächenhaft;.
Bilder innerhalb eines drehbaren Rahmens angeordnet sind und von einer Lichtquelle
entweder angestrahlt oder durchleuchtet werden. Dabei besteht dieser Drehrahmen
aus einem Hohlkörper, der einen Schlitz besitzt, hinter welchem sich das betreffende
Bild auf einer bogenförmigen Fläche befindet. Bei rascher Drehung des Hohlkörpers
um seine Achse wird infolge der raschen Bewegung des Schlitzes vor dem Auge ein
visuelles flächiges Bild erzeugt. Dabei ist auch schon daran gedacht worden, ein
Band mit einer Vielzahl von Bildern in den Hohlkörper einzusetzen und so zu schalten,
daß während eines Zeitabschnittes ein auf dem Band befindliches Bild die gekrümmte
Fläche einnimmt, worauf das Band verschoben wird und das nächstfolgende Bild an
die Stelle des bisherigen tritt.
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Andere bekannte Vorrichtungen bedienen sich zur Erzeugung von plastischen
Leuchtfiguren oder Leuchtbildern eines drehbaren Rahmens, der im Innern eine Lichtquelle
trägt und an dem verschiedene Schablonen mit seitlichen Schlitzen oder sonstigen
transparenten Aussparungen angebracht sind. Mittels eines in besonderer Weise geschalteten
zweiten Zylinders wird erreicht, daß jeweils Licht nur zu einer Schablone Zutritt
hat und je nach Schaltung auf die einzelnen Schablonen nacheinander verschiedene
Leuchtfiguren entstehen. Diese bekannte Einrichtung hat
sich zur
Erzeugung von Leuchtplastiken für Reklamezwecke als geeignet erwiesen. Sie besitzt
jedoch den Nachteil, daß man bezüglich der Zahl der zu erzeugenden Leuchtfiguren
beschränkt ist, weil nur wenige Schablonen an dem ersten Zylinder angebracht werden
können.
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Die Erfindung geht von der überraschenden Feststellung aus, daß bei
der Erzeugung von plastischen Leuchtbildern oder Leuchtfiguren auf Schlitzblenden,
wie Schablonenkästen o. dgl., wie sie die erwähnten bekannten Vorrichtungen benutzen,
verzichtet werden kann. Statt dessen ist gemäß der Erfindung in dem Drehrahmen ein
absatzweise abrollender Streifen mit einer Vielzahl auf dunklem Grund mit scharfen
Umrißlinien wiedergegebenen Einzelbildern angeordnet, die einzeln nacheinander nach
dem Weiterschalten des Streifens frei sichtbar sind. Diese Vorrichtung bietet gegenüber
der bekannten Verwendung von Schablonen zur Erzeugung von Leuchtbildern den großen
Vorteil, daß die Zahl der aufeinanderfolgenden plastischen Leuchtbilder ganz erheblich
vergrößert werden kann. In der Anbringung einer größeren Zahl von Schablonenkästen
ist man beschränkt, weil diese aus Gründen der erforderlichen Lichtausstrahlung
eine nicht zu unterschreitende Breite haben müssen. Weiter ist die wesentlich gesteigerte
Lichthelligkeit der Leuchtfiguren, die bei der vorliegenden Konstruktion gegenüber
einer Ausleuchtung von Schablonenkästen gegeben ist, von Bedeutung; denn während
die Schablonenkästen nur durch einen ziemlich engen Ausschnitt des in der Mitte
stehenden Zylinders, in dem die Lichtquelle steht, ausgeleuchtet werden können,
da mehrere solcher Kästen -zur Nacheinanderausleuchtung um den Zylinder angeordnet
sein müssen, ergibt sich bei Erzeugung der Leuchtkörper durch Bildstreifen eine
volle Lichtausnutzung, da ja nur eine einzige Kammer vorhanden ist, über die die
beidseitigen Streifen fortgeschaltet werden. Schließlich kann auch noch darauf hingewiesen
werden, daß die sechs Schablonenkästen zur Darstellung einer bestimmten Anzahl von
Leuchtkörpern ein Mehrfaches der Bildstreifen nach der vorliegenden Erfindung kosten,
durch die außerdem eine vielfache Zahl von Leuchtkörpern zur Erscheinung gebracht
werden kann. Für die Zahl der wechselnden Bilder ist praktisch kaum eine Grenze
gezogen, da die Spulen ohne weiteres einen sehr langen Bildstreifen aufnehmen können.
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Benutzt man bei der Vorrichtung nach der Erfindung einen undurchsichtigen
Bildstreifen, so kann dieser auf seiner Rückseite Ergänzungsbilder zu den jeweils
auf der Vorderseite sichtbaren Bildern -tragen. Die Vorderseite ist dann auf etwa
9o° der Umdrehung, die Rückseite innerhalb der folgenden go° sichtbar, so daß sich
insgesamt ein aus den beiden Bildhälften zusammengesetztes Leuchtbild ergibt.
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Wird dagegen ein durchleuchteter Bildstreifen verwendet, so wird dieser
gemäß der Erfindung zweckmäßig so geführt, daß je zwei einander ergänzende Bilder
unter einem Winkel zueinander stehend frei sichtbar und gleichzeitig durchleuchtbar
sind.
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Zur Ausleuchtung der Bilder kann eine in der Achse des Drehrahmens
fest angeordnete Lichtquells benutzt werden. Zweckmäßig erscheint auch eine Ausführungsform,
bei der die Lichtquelle unterhalb des Bildstreifens angeordnet und gegen den Sektor
abgedeckt ist, den die beiden gleichzeitig beleuchteten Bilder begrenzen.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen der Erfindung
beispielsweise dargestellt.
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Fig. i und ia zeigen eine Vorrichtung mit durchleuchtetem Bildstreifen,
Fig.2 und 2a zeigen eine Ausführungsform, bei der die beiden Hälften jedes Bildes
nebeneinander auf dem Streifen angeordnet sind und durchleuchtet werden, Fig. 3
und 3a zeigen eine Bauform, bei der die beiden Bildhälften auf der Vorder- und Rückseite
eines undurchsichtigen Bildstreifens angebracht sind.
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Das aus Fig. i in Seitenansicht erkennbare Gerät ist in Fig. ia aus
der Sicht von oben her, bei abgenoinmenen Deckel, dargestellt. Das Gerät besitzt
eine rotierende Scheibe i, die auf einer Achse 2 befestigt ist. Die Achse ist kreiselartig
in einem einzigen Stützpunkt 3 gelagert. Der Antrieb der Scheibe ist durch eine
auf die Achse 2 aufgesetzte Riemenscheibe. und durch einen Antriebsriemen 5 schematisch
angedeutet. Der Riemen 5 wird beispielsweise durch einen Elektromotor angetrieben.
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Auf der Scheibe i befindet sich eine lichtdicht abgeschlossene Kammer
6, die auf der einen Seite einen Ausschnitt hat. In diesem Ausschnitt steht das
gerade zu betrachtende durchleuchtbare helle Bild 7 eines dunklen Bildstreifens
8, der zwischen zwei Rollen 9 und io läuft. Der Bildstreifen deckt den Ausschnitt
i i der Kammer vollständig ab. Oben ist die Kammer durch einen Deckel 12 abgeschlossen.
Die Kammer umschließt ferner eine Lichtquelle 13, welche stationär an einem Kabel
1.4 aufgehängt ist. das durch eine Öffnung r5 der Deckplatte 12 hindurchgeführt
ist. Das Aufhängekabei befindet sich genau in der Drehachse der Scheibe i. Von den
von der Lichtquelle 13 ausgehenden Strahlen ist ein Strahl 16 besonders herausgezeichnet,
der
von einer spiegelnden oder weißen Wand 17 der Kammer derart
zurückgeworfen wird, daß er das Bild 7 in der Mitte durchdringt und nach außen tritt.
Andere Strahlen der 1_ichtquelle werden in ähnlicher Weise von der Wand 17 zurückgeworfen
und durchdringen das Bild, das also in voller Beleuchtung von einem außen stehenden
Betrachter wahrgenommen wird.
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Wird nun die Scheibe im Sinne des Pfeiles 18 in rasche Umdrehung versetzt,
so ist das Bild 7 ständig sichtbar. Infolge der scharf umgrenzten Umrißlinie des
Bildes bildet sich bei der Drehung der Scheibe i für den Betrachter ein leuchtender
Drehkörper heraus, dessen Achsenschnitt der Umrißlinie entspricht.
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Wird der Bildstreifen 8 nach einer bestimmten Zeit um ein Bild weitergeschaltet,
was sich z. B. mit Hilfe eines Maltheserkreuzes auch während der Drehung der Scheibe
i ohne weiteres erreichen läßt, so erscheint ein neuer Drehkörper vor dem Betrachter,
der den anderen scharf umgrenzten Umrißlinien des zweiten Bildes entspricht. Durch
Weiterschalten des Bildstreifens hat man es also in der Hand, beliebig abwechselnde
leuchtende Drehkörper nacheinander zu erzeugen. Das Bild 7 ist bei dieser Ausführungsform
in der Richtung eines Radius der Scheibe i und senkrecht zu ihrer Oberfläche angeordnet,
was aber grundsätzlich nicht der Fall zu sein braucht, jedoch den besten Leuchteffekt
ergibt.
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Bei diesem Beispiel ist der durch die Drehung entstehende Leuchtkörper
'als solcher nicht vollkommen, da das Bild 7 nur über den halben Umfang der Drehscheibe
hin sichtbar ist und über eine Wegstrecke von iso° immer wieder verschwindet. Man
kann die Leuchterscheinung des Drehkörpers vervollständigen, indem man gemäß Fig.
2 und .2a zwei in einem Winkel zueinanderstehende Bilder gleichzeitig beleuchtet.
Fig.2 stellt eine Draufsicht, Fig.2a einen Schnitt durch den Apparat längs der Linie
A-B der Fig. 2 dar.
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In Fig.2 wird statt der rotierenden Scheibe i ein rotierender Sektor
ig benutzt. Der Bildstreifen 2o, der von einer Rolle 21 ab- und auf eine -Rolle
22 aufläuft, ist über eine Rolle 23 derart geführt, daß zu gleicher Zeit zwei Bilder
24Q und 24b durchleuchtet werden. Diese Bilder begrenzen den Sektor i9 zum Teil
in radialer Richtung.- Eine Lichtquelle 25 ist in diesem Falle unterhalb des Sektors
i9 angeordnet und hat die Form eines Ringes. Sie befindet sich in einem lichtdichten
Kasten 26, der das Licht nur nach oben austreten läßt.
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Der kreisförmige Kasten ist an der Seitenwand mit einem ringförmigen
Spiegel 27 belegt, der so gekrümmt ist, daß die von ihm -zurückgeworfenen Strahlen
die Bilder 24Q und 24b gut anstrahlen. Für bestimmte, etwa die Bildmitte treffende
Strahlen 28 ist der Strahlengang- besonders herausgezeichnet. Der Setkor ig sitzt
auf einer Drehachse 2g, die von einem Elektromotor 3o angetrieben wird. Aus dem
Motor ist in der Darstellung der Fig.2a ein Stück herausgebrochen, so daß dahinter
der ringförmige Beleuchtungskörper 25 und seine Befestigungsachse 31 sichtbar wird.
Mit 32 sind die elektrischen Zuleitungsdrähte und mit 33 die elektrischen Anschlu.ßklemmen
angedeutet.
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Die Bilder 24Q und 24b haben wieder scharfe Umrißlinien u. z. stellt
Bild 24b die Ergänzung des Bildes 24Q zu einem Kelchglase dar. Bei genügend rascher
Drehung des Sektors 1g empfindet -das Auge beide Bilder äls eine geschlossene Einheit,
so daß ein leuchtender, plastisch wirkender Römer erscheint. Im vorliegenden Falle
handelt es sich um eine symmetrische Bildergänzung. Die Ergänzungsbilder können
aber auch unsymmetrisch sein und ungleichartige Teile darstellen. So kann z. B.
auf dem Bild 24, der Kopf eines Fisches und der vordere Teil des Fischrumpfes, auf
dem Bild 24b der Rest des Fisches mit dem Schwanz dargestellt sein. Auch in diesem
Falle würde das Auge bei genügend rascher Drehung des Sektors 1g den Fisch vollständig,
also vom Kopf bis zum Schwanz, sehen.
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Für den Leuchteffekt ist es um so günstiger, je kleiner der Winkel
ist, den die beiden Bilder 24Q und 24b der Fig. 2 gegeneinander einnehmen. Man kann
mit der Verkleinerung dieses Winkels bis zur äußersten Grenze gehen und den Winkel
zu Null werden lassen. Dieser Fall ist in den Fig. 3 und 3a dargestellt. Soweit
in diesen Figuren die gleichen Bezugszeichen wie in den früheren Figuren vorhanden
sind, bedeuten sie die gleichen Teile des Apparates.
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Um die Achse 2g läuft ein schmaler Steg um, der zwei Rollen 35 und
36 trägt, zwischen denen ein undurchsichtiger Bildstreifen 37 läuft. Dieser Bildstreifen
trägt auf der Vorderseite eine Reihe von Bildern 38, und auf der Rückseite
eine Reihe von Bildern 38b. je ein Bild 38Q der Vorderseite ergänzt sich mit dem
zugehörigen. Bild 38b der Rückseite zu einer bildmäßigen Einheit. Aus Fig. 3Q ist
ersichtlich., daß ,das Bild der Vorderseite 38Q den Schwanz und das hintere Rumpfstück
eines Fisches darstellt. Auf dem entsprechenden Bild 381, der Rückseite ist
der Kopf des Fisches und der vordere Teil des Rumpfes zu erkennen. Bei genügend
rascher Drehung des Steges 34 erscheint dem Betrachter ein vollständiger Fisch,
leuchtend und plastisch.
Ist der Bildstreifen durchsichtig, so muß
die Lichtquelle derart angeordnet sein, daß ihre Strahlen das Bild durchdringen.
Bei Verwendung eines undurchsichtigen Bildstreifens müssen die Lichtstrahlen von
der Bildfläche derart reflektiert werden, daß der Betrachter die Umrisse des Bildes
vollkommen beleuchtet sieht. Da das ganze Gerät, soweit es nicht die beleuchteten
Bilder selbst betrifft, in schwarz gehalten ist, entsteht bei im Dunklen bzw. Halbdunklen
vorgeführten Bildern .der Eindruck, als ob sie losgelöst und frei im Raume schwebten.
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Eine gewisse Schwierigkeit bereitet die praktische Erzeugung von leuchtenden
Drehkörpern, welche, wie z. B. der Stiel eines Weinglases, einen sehr kleinen Durchmesser
haben. Die Schwierigkeit besteht darin, daß man hier die Umrißlinien fast unmittelbar
bis an die Drehachse der Scheibe heranführen muß. Diese Aufgabe ist aber, wie das
Beispiel der Fig. :2 zeigt, dadurch gelöst worden, daß die Lichtquelle unterhalb
des Bildes angebracht ist, wodurch es möglich wurde, den Umriß des Bildes in unmittelbare
Nähe der Drehachse zu bringen-.
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Die Erfindung eignet sich besonders für die Zwecke der Lichtreklame.
Man kann mit ihrer Hilfe sehr eigenartige Reklameeffekte dadurch erzielen, daß man
den Umriß des Bildes noch über die Drehachse hinausführt. In diesem Fall entstehen
Drehkörper, deren Querschnitte keine Kreise, sondern Ellipsen sind.
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Man kann die beschriebenen Einrichtungen auch ohne weiteres mit Schlitzkammern
kombinieren, die in ihrem Innern ein Bild enthalten. Wenn man als Bild einer Schlitzkammer
ein Schriftbild wählt und eine Spaltkammer auf einem Sektor der sich drehenden Einrichtung
und auf einen anderen Sektor eine Vorrichtung gemäß der "Erfindung anordnet, wobei
sowohl für passende Beleuchtung des Schriftbildes als auch der Umrißbilder gesorgt
wird, so erhält der Betrachter bei der Drehung der Einrichtung den Eindruck, als
ob eine leuchtende Schrift inmitten eines leuchtenden Drehkörpers stünde.
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Eine derartige kombinierte Einrichtung bietet zugleich die Möglichkeit,
weitergehende Variationen der erzeugten Leuchterscheinungen hervorzurufen, indem
sowohl die gemäß der Erfindung erzeugten Leuchtkörper als auch die Schriftbilder
durch Weiterschaltung gewechselt werden. Dieser Wechsel kann entweder bei beiden
Einrichtungen in gleichem Zeitabstand oder auch in verschiedenem Zeitverhältnis
erfolgen.