-
Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffen Zusatz zum Patent 7I5
82o Gegenstand des Patents 7I5 820 sowie der Zusatzpatente 7I6 8I2 und 7I7 352 sind
Verfahmen zur Herstellung von Küpenfarbstoffen, die darin bestehen, daß ran Garbonsäuren
von ein-oder mehrkernigen carbocyclischen oder heterocyclischen Ringverbindungen,
die eine Azogruppe oder Azoxygruppe nicht ringförmig gebunden enthalten, oder denen
funktionelle Abkömmlinge mit Aminen von küpenden Ringsystemen kondensiert.
-
Es wurde nun gefunden, daß ähnliche wertvolle Küpenfarbstoffe erhalten
werden, wenn man Ringverbindungen, die eine Azo-oder Azoxygruppe nicht ringförmig
gebunden enthalten und bei denen die Carboxylgruppen nicht unmittelbar in denl Kernen
sitzen, sondern von diesen durch Zwischenglieder getrennt sind, d. h. also Verbindungen,
wie z. B. Azozimtsäure, Azophenylessigsäure, Azophenoxyessigsäureoder deren funktionelle
Abkömmlinge, nach dem Verfahren des Hauptpatents mit Aminen von küpenden Ringsystemen
umsetzt. Dabei können beide Komponenten noch weite@e Substituenten im Molekül enthalten.
-
Die neuen Farbstoffe färben die pflanzliche Faser aus der Küpe in
den verschiedensten Farbtönen und zeichnen sich durch die gleichen guten Echtheitseigenschaften
aus wie die Farbstoffe des Hauptpatents. Sie übertreffen die analogen Farbstoffe
der Patentschrift 555I82 bezüglich Lichtechtheit. Sie übertreffen ferner die gemäß
Patentschrift 268 779 erhältlichen Diazoaminoverbindungen der Anthrachinonreihe
an Farbstärke und Laugenk ochechtheit. Beispiel I In eine Lösung von 35 kg I-Aminio-5-benzoylaminoanthrachinon
in 400 kg o-Dichlorbenzol werden 18 kg ui, m'-Azo@zimtsäumedichliorid (aus
Chloirbenzol hellgelbe Nadeln vom Schmelzpunkt
I65°) eingetragen.
Der Farbstofl scheidet sich alsbald in kristalliner Form ab und wird nach etwa 2stündigem
Rühren bei I6o bis I8o° abgesaugt und gewaschen. Er löst sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit braunroter Farbe und zieht aus violetter Küpe auf die Faser in
kräftigen orangegelben Tönen, die ausgezeichnete Echtheitseigenschaften aufw eisen.
-
Wird die gleiche Menge I-Amino-4-benzoylaminoanthrachinon mit I 8
kg m, m'-Azozimtsäurechlorid kondensiert, so wird ein orangeroter, echter Farbstoff
erhalten, der sich in konzentrierter Schwefelsäure mit brauner Farbe löst. Die Lösungsfarbe
der Küpe ist blau.
-
m, m'-Azozimtsäurechlorid lann aus der entsprechenden m, m'-Azozimtsäure
durch Kochen mit Thionylchlorid dargestellt werden. Die Carbonsäure läßt sich durch
alkalische Reduktion von m-Nitrozimusäure mit Traubenzucker erhalten.
-
Beispiel 2 Werden entsprechend dem Beispiel i an Stelle von I-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon
23kg I-Aminoanthrachinon zur Kondensation verwandt, so wird sein grünstichiggelber,
sehr echter Farbstoff erhalten, der sich in konzentrierter Schwefelsäure meit braunroter
Farbe löst. Die Küpe ist violett gefärbt.
-
Einganz ähnlicher Farbstoff wird erhalten, wenn, man I-Amino-6-chloranthrachinon
mit m, m'-Azozimtsäuredichlorid kondensiert.
-
Beispiel 3 25 kg 5-Aminoanthrapyrimidin werden durch mehrstündiges
Erhitzen in 300kg Trichlorbenzol mit I 8 kg m, m'-Azozimtsäuredichlorid kondensiert.
Der schwer lösliche Farbstoff wird nach dem Erkalten abgesaugt und gewaschen. Er
löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit braunroter Farbe. Aus dunkelbraunroter
Küpe wird Baumwolle in sehr echten gelben Tönen gefärbt.
-
Wird an Stelle von 5-Aminoanthrapyrimidin die gleiche Menge 4-Aminoanthrapyrimidin
kondensiert, so entsteht ein grünstichiggelber Küpenfarbstoff.
-
Beispiel 4 48 kg Aminodibenzanthron werden in sehr feiner Verteilung
in 6oo kg Trichlorbenzol bei i So' gerührt. Man gibt I8 kg m, m'-Azozimtsäuredichlorid
hinzu und rührt etwa 3 Stunden bei Ioo° weiter. Das gebildete Kondensationserzeugnis
wird noch warm abgesaugt, gewaschen und getrocknet. Es löst sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit dunkelbraunroter Farbe und zieht aus blauer Küpe auf Baumwolle
in blauen Tönen.
-
Beispiel 5 Eine Lösung von 35 kg I-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon
in 4oo kg Monochlorbenzol wird mit I8k,g, p, p'-Azozimtsäuredichlorid (aus Benzol
gelbe Nadeln vom Schmelzpunkt 22I') versetzt und das ganze 2 bis 3 Stunden unter
Rückflußkühlung gekocht. Der bereits heiß ausgeschiedene kristalline Farbstoff wird
abgesaugt und gewaschen. Er löst sich in konzentrierter Schwefelsäure rotbraun und
zieht aus violetter Küpe auf Baumwolle in goldorangen Tönen auf, die vorzügliche
Echtheitseigenschaften aufweisen.
-
Die Kondensation von I-Amino-6-chloranthrachinon mit p, p'-Azozimtsätredichlorid
führt zu einem rotstichiggelben, wertvollen Farbstoff und die von I-Amino-4-methzoxyanthrachinon
mit p, p'-Azozimtsäuredichlorid zu einem orangebraunen Küpenfarbstoff.
-
p, p'-Azozimtsäuredichlorid kann aus der p,p'-Azozimtsäure durch Kochen
mitThionylchlorid in Chlorbenzollösung erhalten werden. p, p'-Azozimusäure läßt
sich durch alkalische Reduktion von p-Nitrozimtsäure mit Traubenzucker herstellen.
-
Beispiel 6 28 kg p, p'-Azophenoxyessigsäuredichlorid (aus Benzin fleischfarbene
Nadeln vom Schmelzpunkt I25°) werden mit 35 kg I-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon
durch mehrstündiges Erwärmen in o-Dicblorbenzol auf I6o bis I8o° kondensiert. Das
nach Erkalten abgeschiedene Kondensationserzeugnis löst sich in konzentrierter Schwefelsäure
orange. Aus violettstichig oter Küpe wird Baumwolle in echten grünstichiggelben
Tönen gefärbt.
-
p, p'-Azophenoxyessigsäuredichlorid lann aus der p, p'-Azophenoxyessigsäure
durch Kochen mit Thionylchlorid in Chlorbenzol erhalten werden. p, p'-Azophenoxyessigsäure
läßt sich aus der p-Nitrophenoxyessigsäure durch alkalische Reduktion mit Traubenzucker
herstellen.
-
Beispiel7 ' I5k,g, p, p'-Azophenylessigsäure werden mit überschüssigem
Thionylchlorid in o-Dichlorbenzol so lange gekocht, bis alles gelöst ist. Dabei
hat sich das Säuredichlorid gebildet. Das überschüssige Thionylchlorzd wird abdestilliert.
Ohne das Säuredichlorid zu isolieren, läßt man die Lösung zu einer 16o° warmen Lösung
von 35 kg 1-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon in 400 kg o-Dichlorbenzol zufließen.
-Nach etwa 2stündigem Erwärmen
auf I 6o° läßt man erkalten, saugt
ab und wäscht nach. Das Kondensationserzeugnis löst sich braun in konzentrierter
Schwefelsäure und zieht aus dunkelroter Küpe auf Baumwolle in echten gelben Tönen.