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Photographischer Film mit Haftschicht Die Erfindung bezieht sich auf
einen photographischen. Film mit einer Haftschicht aus gehärteter Gelatine.
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Es ist bekannt, daß eine Halogensilbergelatineemulsion nicht unmittelbar
auf einen Schichtträger aufgetragen werden kann, der aus einem organischen Celluloseabkömmling
besteht. Zwischen- oder Unterlageschichten müssen zwischen dem Schichtträger und
der Emulsion angebracht werden, und jede dieser Lagen muß an der angrenzenden gut
haften. Der Grad. des Festhaftens der Lagen muß genau gelenkt werden, um die Bildung
eines. Produktes 2u vermeiden, welches brüchig ist oder in dem sich die Lagen von
der Träger-. schvcht abschälen. Wenn die innere Haftfestigkeit zu groß ist, bricht
der Film, wenn er gebogen wird. Ist das Festhaften jedoch zu schwach; so springen
die Lagen leicht ab oder schälen sich vom Schichtträger ab, insbesondere dann, wenn.der
Film getrocknet ist oder wenn er in den Entwicklungs- öder Fixier-Bädern behandelt.wird.
Obgleich zahlreiche Versuche angestellt wurden, die Gelatineschichten unmittelbar
auf einen Schichtträger, der aus organischen Celluloseabkömmlingen besteht, aufzutragen,
so wurde trotzdem kein allgemein brauchbares Verfahren entwickelt. Es hängt dies
mit dem Unvermögen dieser Verfahren zusammen, gleichzeitig gute Haftfestigkeit und
Schmiegsamkeit der aufgetragenen Schichten zu vereinigen, ohne die eine Eigenschaft
der anderen zu opfern. Die Leichtigkeit, mit welcher organische Celluloseester mit
Gelatine überzogen werden können, wächst in dem Maße wie der Grad der Hydrolyse
des Celluloseesters zunimmt. Es ist andererseits praktisch unmöglich, einen vollständig
esterifizier= ten organischen Ester mit Gelatine zu überziehen. Es wurde gefunden,
daß bei wachsender Hydrolyse die A;bschäleigenschaften in trockenem Zustand zuerst
rasch ansteigen und nachher in einem geringeren Grad zunehmen. Wenn jedoch der Hydrolysengrad
wächst, so entstehen große Schwierigkeiten durch dass
Abschälen
und Aufkräuseln des Films während der Handhabung. Es war bisher unmöglich, diese
Schwierigkeit zu überwinden.
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Auch auf den bisher angewandten Unterschichten haftet die Emulsion
nur unvollkommen. Bei ihrer Anfertigung wurden Versuche angestellt, die Gelatineschichten
cheinisch zu härten, uni ihre Feuchtigkeitsaufnahme herabzusetzen. Wie es bekannt
ist, entspricht dies der allgemeinen Praxis in der Herstellung von photographischen
Emulsionen. Unglücklicherweise sind drei Schwierigkeiten vorhanden, welche bisher
diese Ausführung der Anfertigung von Unterlagschichten unpraktisch gestaltet haben.
Erstens sind .die meisten Härtemittel mit der Gelatineschicht nicht gut vereinbar,
denn viele von ihnen verursachen eine elektrolytische Fällung der Gelatine. Zweitens
zeigen oft solche Härtemittel, die löslich oder auf andere Weise mit der Unterschicht
zu vereinbaren sind, eine geringe Haftfestigkeit des fertigen Films, wenn die Unterschicht
mehrere Wochen lang gelagert war, ehe die Emulsion aufgetragen wurde. Z. B. hat
die Anwendung von Formaldehyd in einer Gelatineschicht einen Film ergeben, der große
Haftfestigkeit zeigte, wenn die Fihnträgerschicht innerhalb zweier Wochen nach ihrer
Anfertigung mit Emulsion überzogen wurde. Dies ist jedoch unpraktisch, weil es häufiger
nötig ist, Lager von Schichtträgern mit Haftschicht längere Zeit zu halten. Formaldehyd
ist daher unbrauchbar in Gelatineschichten als Härtemittel. Eine dritte Schwierigkeit,
die bei dem Versuch, Gelatineunterschichten zu härten, angetroffen wurde, erwächst
aus derb Umstand, daß diese Unterschichten gewöhnlich stark sauer sind, viele der
Härtemittel aber am besten in neutraler oder alkalischer Lösung wirken. Es folgt
daraus, daß die meisten Härtemittel, welche für lichtempfindliche Schichten gebraucht
wurden, nicht für Gelatinetinterschichten anwendbar sind. Scheinbar vermindert die
Anwesenheit von Säuren oder organischen Lösungsmitteln die härtenden Eigenschaften
vieler Stoffe. Z. B, können viele Stoffe, welche in wässeriger Lösung gut härten,
nicht gebraucht werden, um gute Unterschichten beim Auftrag aus saurer Lösung zu
liefern.
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Es wurde gefunden, daß anorganische Salze des dreiwertigen Chroms,
wie Chromchlorid, als Härtemittel in Gelatineunterschichtlösungen befriedigend wirken.
Diese Verbindungen besitzen keinen jener Nachteile, die angeführt wurden, insbesondere
wird damit gute Haftfestigkeit und: das Kräuseln im nassen Zustand des photographischen
Films vermieden; ohne daß eine weitere Spannung in den Unterschichten bis zu einem
Maß auftritt, daß der Film brüchiz wind. Chromchlorid z. B. ist vollständig löslich
in den gewöhnlichen vorschriftsmäßigen Mitteln für ,die Unterschichtanfertigung,
härtet die Gelatine, wie es gewünscht wird, und der überzogene Schichtträger kann
eine beträchtlich lange Zeit ohne :Nachhärten unverändert aufbewahrt werden, ohne
,daß der Film schlechte oder schädliche Eigenschaften hinsichtlich seiner Haftfestigkeit
annimmt. Ferner verhindert Chromchlorid die elektrolytische Fällung der Gelatine.
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Außer Chromchlorid kann Chromnitrat verwendet werden. Dieses muß jedoch,
um befriedigende Härteergebnisse zu erzeugen, in etwas größerer Menge aufgewendet
werden. Das Härtemittel, das erfindungsgemäß vorzugsweise benutzt wird, ist daher
Chromchlorid.
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Diese Härtemittel sind einzigartig in Hinsicht auf ihre günstige Wirkung
in Lösungen für Gelatineunterschichten und sind befriedigend für diesen Zweck, wenn
viele der gewöhnlich gebräuchlichen Mittel versagen. ' Unter den Härtemitteln, welche
ohne diesen Erfolg versucht wurden, mögen erwähnt werden: Aluminiumchlorid, Thoriumnitrat,
Zirkoniumox_vchlörid, Lanthanchlorid und verschiedene organische Härtemittel, wie
Acetonylaceton, Formaldehyd und Diacetl. Die Haftfestigkeit der Schichten auf dem'
Film oder einer Unterschicht kann verbessert werden, indem man Cellulosenitrate
oder organische Celluloseester zu der erfindungsgemäß gehärteten Gelatine hinzufügt
und auf diese Weise die Haftfestigkeit und Brüchigkeit des Films beeinflußt. Z.
B. verbessert die Beimengung relativ kleiner Mengen von Cellulosenitrat zu der zu
härtenden Gelatineschicht bedeutend die Haftfestigkeit der Emulsion auf dem Schichtträger.
Besonders verbessert man auf diese Weise die Haftfestigkeit, wenn der Film erhitzt
wird, z. B. beim Trocknen nach der Entwicklung, nach der Fixierung und nach dem
Waschen.
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Bei Ausführung der Erfindung wählt man eine Gelatineunterschicht,
welche die gewünschten Eigenschaften der Trockenhaftfestigkeit und Brüchigkeit ergibt,
die jedoch in vielen Fällen eine geringere Feuchthaftfestigkeit besitzt. Man fügt
Chromchlorid hinzu, bis die gewünschten Feuchthaftfestigkeitseigenschaften erhalten
werden. Hierdurch wird der erzielte Fortschritt gegenüber anderen Härtemitteln offenkundig.
Die Brüchigkeit des Films wird ebenso durch Hinzufügung von Cellulosenitrat oder
orga nischen Celluloseestern zu der gehärteten Gelatine gelenkt, und- es ist möglich,
die Brüchigkeit auf diese Weise besser zu regeln als durch die Zusammensetzung der
Gelatinelösung allein. -
Die Menge des Chromchlorids in der Gelatinelösung
kann zwischen 11, bis 2112 °1o des Gewichtes der Gelatine variieren, welche
darin enthalten ist. Es wurde ferner gefunden, daß auch etwas geringere Konzentrationen
-an Chromchlorid wirksam sind, und daß höhere Konzentrationen nach erfolgter Härtung
gebraucht werden können, wenn die Haftfestigkeit vorher zu gering ausgefallen war.
Es wurde gefunden, daß, wenn man alle Faktoren in Betracht zieht, eine Menge von
i112°10 von der Gewichtsmenge der Gelatine als eine op. timale Konzentration erscheint.
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In den Zeichnungen sind verschiedene vergrößerte Querschnittsansichten
von photographischen Filmen dargestellt, welche nach der erfindungsgemäßen Methode
in mehreren Ausführungsformen dargestellt sind.
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Wie Abb. i zeigt, ist der Schichtträger io, der aus einem organischen
Säureester der Cellulose besteht, die zum Teil hydrolisieri ist, mit einer Lage
i i von Gelatine überzogen, welche erfindungsgemäß gehärtet wurde. Auf der gehärteten
Gelatinelage i i befindet sich dann als Überzug die lichtempfindliche Emuisionsschicht
12. Diese Ausführungsform ist eine Abart der gewöhnlichen Ausführung von Unterschichten.
Sie zeigt, wie es durch den Gebrauch des erfindungsgemäßen Gelatinehärtemittels
möglich ist, eine Gelatineüberzugslösung zu erhalten, welche man unmittel bar auf
den organischen hydrolysierten Celluloseester auftragen kann: Bisher ist es zwar
möglich gewesen, Gelatine unmittelbar auf einen beliebigen Cellulosenitratschichtträger
aufzubringen, aber es war praktisch unmöglich, Gelatine auf einen organischen Celluloseesterschichtträger
aufzutragen, der den photo graphischen Ansprüchen genügt.
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Abb.2 zeigt einen ähnlichen Film, in welchem der Schichtträger 13
aus einem hydrolysierten Celluloseacetat besteht. Auf der Trägerschicht 13 ist die
gehärtete Gelatineschicht i i und eine reine Gelatineschicht 1 ¢ über der Schicht
i 1 aufgetragen. Die Gelatinesrhicht 14- ist häufig nötig, um bessere Adhäsion der
Emul-Konssc'hicht 12 zu sichern.
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Abb. 3 zeigt einen Schichtträger 15 aus Celluloseacetatpropionat,
welcher hydrolysiert oder vollständig esterifiziert sein kann, überzogen mit einer
Schicht 16 von hydrolysiertem Celluloseacetatpropionat, welches den Ester der Trägerschicht
15 nicht angreift. Man kann ebenso weitere Lagen von stärker hydrolysiertem Celluloseesterlverwenden,
wie eine Schicht von Celluloseacetatpropionat, die bis zu einem Fällungswert von
95010 hydrolysiert und die von einer Celluloseacetatpropionatschicht von einem Fällungswert
von 8o °/o überzögen ist. Auf der hydrolysierten Celluloseacetatpropionatschicht
16 sind aufgetragen: die erfin dungsgemäß gehärtete Gelatineschicht i r, die reine
Gelatineschicht 1q. und die Emulsionsschicht i2. Diese Ausführung ist dort vorteil
haft, wo ein vollständig esterifizierter. organischer Celluloseester als Trägerfilm
in Gebrauch ist. Die Schicht, welche darauf gelagert ist, kann soweit -wie möglich
hydroly -siert sein, ohne den Ester des Schichtträgers und die sich anschließende
gehärtete Gelatine Schicht zu zerstören. Naßhaftfestigkeit des Films wird durch
die Menge des Härtemittels, welches der Gelatine beigefügt ist, bestimmt. Die Haftfestigkeit
der Emulsion hingegen wird durch die sehr dünne Gelatineschicht erzeugt, welche
sich auf der gehärteten Gelatinelage befindet.
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In Abb. q. wird eine Ausführungsform ge zeigt, in welcher die Trägerschicht
io eines Celluloseesters mit einem hydrolysierten organischen Säureester 16 überzogen
ist, wie z. B. hydrolysiertem Celluloseacetatpropionat. Über der Schicht 16 befindet
sich eine Schicht 17 von gehärteter Gelatine und Cellulosenitrat oder Celluloseacetat,
apf welche die Emulsionssehicht 12 folgt. Wie oben beschrieben wurde, ist eine derartige
Ausführungsform manchmal erwünscht, um die Haftfestigkeit und Brüchigkeit des Films
zu beeinflussen.
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Abb.5 zeigt eine Ausführungsform, in welcher der Schichtträger io,
bestehend aus einem organischen Celluloseester, direkt mit einer Mischung von gehärteter
Gelatine und Cellulosenitrat 18 überzogen ist. Auf diese folgt unmittelbar die Emulsionsschicht
12. Diese Ausführungsform ist ähnlich jener in Abb. i, abgesehen davon, daß Cellulosenitrat
mit der erfindungsgemäß gehärteten Gelatineschicht gemischt ist. Wie schon oben
bemerkt wurde, verbessert die Hinzufügung von CellulosenitratdieHaftfestigkeit der
Emulsion auf der Trägerschicht, wenn der Film z. B. nach dem Entwickeln, Fixieren
und Waschen getrocknet wird. .
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Abb.6 ist eine Ausführungsform, wobei der aus organischem Celluloseester
bestehende Schichtträger io mit einer Schicht 16 eines hydrolysierten Celluloseacetatpropionats
überzogen ist, auf welche eine Schicht 18 von gehärteter Gelatine und Cellulosenitrat
folgt. Hieran schließt sich eine reine Gelatineschicht 1q. und die Emulsionsschicht
12. In diesem Fall sowie in jenem der Abb. 3 kann die hydrolysierte Celluloseacetatpropionatschicht
16 oder andere hydrolysierte, gemischte organische Celluloseester ersetzt werden
durch Lagen von stufenweise hydrolysierten, gemischten organischen Celluloseestern.
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Für die Zusammensetzung der erfindungs gemäß gehärteten Gelatineschicht
seien die folgenden Beispiele angeführt:
Beispiel i Ein Filmträger
von Celluloseacetat, welches bis zu einem Fällungswert von 9o% hydrolysiert ist
und einen Acetylgehalt von 40,50/0 aufweist, wird überzogen mit einer Schichtlösung
folgender Zusammensetzung:
Gelatine ............... °,9°/o |
Eisessig ............... I'oo/o |
Wasser ............... 1°,5% |
Aceton .......... 70 0/ |
0 |
Methylcellosolve |
(Methoxyäthanol) ..... 5 0% |
Methylalköhol . . . . . . . . . . i o, I °/o |
Chromchlorid .. .. 2,5% |
vom Gewicht der Gelatine. |
Nach der Trocknung wird diese Schicht mit der üblichenEmulsionsschicht überzogen.
Der Gehalt an Essigsäure kann in dieser Vorschrift zwischen o,6 bis 1,50/0 und der
Gehalt an Wasser von 6 bis 13 0% schwanken.
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Beispiel e Der Filmschichtträger besteht aus hydrolysiertem Celluloseacetatpropionat
mit einem Fällungswert von 970/0, einem Acetylgehalt von 3o0/0 und einem Propionylgehalt
von 16% und ist überzogen mit einer hydrolysierten Celluloseacetatpropionatschicht
mit einem Fällungswert von ungefähr 880/0. Dieser Celluloseester ist stärker hydrolysiert
als jener auf der Trägerschicht und setzt sich damit chemisch nicht um. Die Unterschicht
ist wie folgt zusammengesetzt:
Hydrolysiertes Celluloseacetat- |
propionat (Fällungswert 88 0/0) 3 0/0 |
Aceton . . . . . . . . . . . . . . . . . 6o0/" |
Methylcellosolve |
(Methoxyäthanol) . . . : . . . . . i° o% |
Methylalkohol . . . . . . . . . . . . . . . :2704 0 |
Diese Schicht ist bedeckt von erfindungsgemäß gehärteter Gelatine folgender . Zusammensetzung:
Gelatine . . . . . . . . . . . . i0/0 |
Essigsäure ......... 10/0 - |
Aceton ._ ..........-6o0% |
Wasser ... . . . . . . . 4 bis 12/p |
Methylalkohol ...... 27. - 3504 |
Chromchlorid ....... i - 20/, |
vom Gewicht der Gelatine. |
Diese Schicht ist mit der gewöhnlichen Halogensilberemulsion überzogen.
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Beispiel 3 Der Film besteht aus Celluloseacetatpropionat mit einem
Fällungswert von 98% und wird überzogen mit einer Lösung, von Celluist. Die Zusammensetzung
dieser Lösung ist wie folgt: .
Hydrolysiertes Celluloseacetat- |
propionat (Fällungswert 95 %) 301, |
Aceton . . . . . . . . . . . . . . . . . 6o0/0 |
Methylcellosolve |
(Methoxyäthanol) ......... 1o% |
Methylalkohol . . . . . . . . . . . . . . . 2704 |
Diese Lage ist von einer Gelatine- und Celluloseaoetatschicht überzogen, welche
die folgende Zusammensetzung hat:
Gelatine . .. . . . . . . . 1 0/0 |
Celluloseacetat (9o 0% |
Fällungswert, |
4o,.5 % Acetyl) ... o,80/, |
Essigsäure ........ i o/ |
0 |
Aceton .......... 6o o/ |
0 |
Methylcel losolve |
(Methoxyäthanol) io % |
Methylalkohol ..... 16,2 bis 24,2% |
Chromchlorid ...... 1,5 0% |
vom Gewicht der Gelatine. |
Auf diese gehärtete Gelatineschicht wird eine reine Gelatineschicht folgender Zusammensetzung
aufgetragen:
Gelatine ................ 3 0/0 |
Wasser . . ... ......... 4o 01, |
Methylalkohol . . . . . . . . . . . 56, 70/, |
Essigsäure . . . . . . . . . . . . . . 0,304 |
EineHalogensilber-Gelatine-Emulsionsschicht wird auf die reine Gelatine aufgetragen.
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Beispiel 4 Ein Filmschichtträger von Celluloseacetat (Cellulosetriacetat)
mit einem Fällungswert von ungefähr 980/0 wird mit einer Schicht von hydrolysiertem
Celluloseacetat mit einem Fällungswert von ungefähr 920/0 überzogen. Diese überzuglösung.
hat die folgende Zusammensetzung:
Hydrolysiertes Cellu- |
.. loseacetat (95 0% Fäl- |
lungswert) ....... i bis 3 0% |
Äthylendichlorid .. .-. . 4o - 8o0/,) |
Methylalkohol ....... 17 - 59% |
Diese Celluloseacetatunterschicht wird überzogen mit einer Schichtlösung von erfindungsgemäß
gehärteter Gelatine im Gemisch mit Cellulosenitrat von folgender Zusammensetzung:
Gelatine ........... . I,5-0/0 |
Cellulosenitrat . . . . . . . . . . . 0,3010 |
Aceton .. ....... 60 0/0 |
Methylcellosolve. (Methoxy- |
äthanol) .... ; . . . . . . . . . 1o o/ |
0 |
Zu dieser Lösung wird Chromehlorid in einer Gewichtsmenge (bezogen
auf Gelatine) von 20/0 hinzugefügt. Die lichtempfindliche Emulsionsschicht kann
unmittelbar auf diese Lage von gehärteter Gelatine und Cellulosenitrat aufgetragen
werden.
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Beispiel 5 Ein Film aus vollständig esterifiziertem Celluloseacetatpropionat
wird mit einer hydrolysierten Celluloseacetatpropionatlösung überschichtet, in welcher
der Celluloseester aus einer Mischung von 6o % Celluloseacetatpropionat mit einem
Fällungswert von 95 0/0 und mit 40 % und Celluloseacetatpropionat mit einem Fällungswert
von 88 0% besteht. Diese Mischung haftet fest auf eineih vollständig esterifizierten
Film, zweckmäßig wird noch eine Zwischenschicht von folgender Zusammensetzung aufgetragen:
Celluloseester ....... i bis 3 0/0 |
Äthylendichlorid ..... 40 - 80% |
Methylalkohol ....... 17 - 79% |
Diese ist überschichtet mit einer Schichtlösung von erfindungsgemäß gehärteter Gelatine
im Gemisch mit Cellulosenitrat von folgender Zusammensetzung:
Gelatine . . . . . . . . . . . . . . i, 5 0% |
_Cellulosenitrat .......... o,60/0 |
Aceton ... 70 0/ |
0 |
Methylcellosolve (Methoxy- |
äthanol) .............. io % |
Wasser . . ........ 6 0/ |
a |
Methylalkohol . .-. . . . . . . . . i 1,9% |
Zu dieser Lösung wird Essigsäure gleich dem Gewicht der Gelatine und außerdem Chromchlorid
gleich i % vom Gewicht der Gelatine hinzugefügt. Auf diese Schicht aus gehärteter
Gelatine und dem Cellulosenitrat wird eine Gelatineschicht aufgetragen von folgender
Zusammensetzung: - .
Gelatine . . . . . . . . . . . i bis 3 0/0 |
Wasser ....... io - 400/0 |
Methylalkohol....... 57 - 89% |
Diese Gelatineschichtlösung kann auch ein dispergierendes Mittel, ferner einen die
statische Elektrizität vernichtenden Bestandteil und ein Gelatinehärtemittel enthalten.
Die Gelatineschicht, welche mit diesen Beimischungen aufgetragen wird, hat zwei
Zwecke: Sie verbessert die Haftfestigkeit der Emulsionsschicht, weil die vermehrte
Konzentration des Cellulosenitrats in der gemischten Schicht dazu neigt, die Haftfestigkeit
der Emulsionsschicht auf dem Film zu verringern, und ferner fällt ihr die Aufgabe
der Vernichtung der statischen Elektrizität zu, besonders wenn es sich um einen
Röntgenfilm handelt. _ -Die übliche Halogensilberemulsionsschicht wird dann unmittelbar
auf die Gelatineschicht aufgetragen. In den Beispielen 4 und 5 besitzt das Cellulosenitrat
der gehärteten Gelatineschicht eine Alkohollöslichkeit von 3o bis ioo 0% und einen
Stickstoffgehalt von i i bis 120j,. Das Verhältnis des Cellulosenitrats in der gemischten
Schicht kann in Beispie14 zwischen o,i bis ungefähr o,3"/, und in Beispiels von
o,3 bis i,5%schwanken.
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Der Gehalt an Lösungsmittel der Schichtlösung kann ebenfalls schwanken
und beträgt an Aceton 2o bis- 8o °/o und an Wasser 6 bis io 0/0 oder mehr. Der Gehalt
an Lösungs mittel der Schichtlösung ist ebenfalls veränderlich und beträgt an Aceton
2o bis 8o 0/0 und an Wasser- 6 bis io 0/0 oder mehr. Der Zusatz von Methylalkohol
kann verringert oder vollständig weggelassen werden.
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In der obigen Beschreibung wurde der Fällungswert verschiedener Celluloseester
erwähnt. Man versteht darunter den Grad der Hydrolyse, den die übliche Probe ergibt.
In dem Maß, wie der Grad der Hydrolyse wächst, sinkt der Fällungswert.
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Zahlreiche bedeutende Vorteile werden durch den Gebrauch von Chromchlorid
oder Chromnitrat als Härtemittel für Gelatineschichtlösungen gemäß vorliegender
Erfindung erreicht. Der Hauptvorteil ist die lange Lagerfähigkeit des überschichteten
Filmträgers, wobei keinerlei Nachhärtung der. Schichtlösung eintritt, ehe der Film
mit Emulsion überzogen wird. Ein Vorteil ist auch die Beherrschung der Haftfestigkeit
und des Kräuselns, ohne daß Spannungen in der Schicht auftreten, welche die Brüchigkeit
des Films auslösen. Ein weiterer Vorteil ist der relativ große 'Feuchtigkeitsgehalt,
welchen der Film in dieser Form aufnehmen kann. Die Haltbarkeit der Schicht nimmt
durch die Vermehrung des Wassers und durch die Härtung zu, ohne daß sich die Haftfestigkeit
vermindert. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Schicht beruht in ihrem Verhalten
gegen statische Elektrizität. Um diese besonders bei Röntgenfilmen zu vermeiden,
war es bisher nötig, auf beiden Seiten des Schichtträgers je eine die statische
Elektrizität vernichtende Schicht anzubringen. Durch eine erfindungsgemäß gehärtete
einzige Gelatineschicht ergeben sich so gute -elektrische Eigenschaften des Films,
daß es möglich ist, die zweite antistatische Schicht zu ersparen und damit die Erzeugung
von anti statischen Filmen zu vereinfachen.
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Aus diesen Darlegungen geht der bedeutende Fortschritt des neuen Films
gegenüber den üblichen deutlich hervor.