DE2036998A1 - Verfahren zur Vernetzung von photo graphischen Gelatineschichten - Google Patents
Verfahren zur Vernetzung von photo graphischen GelatineschichtenInfo
- Publication number
- DE2036998A1 DE2036998A1 DE19702036998 DE2036998A DE2036998A1 DE 2036998 A1 DE2036998 A1 DE 2036998A1 DE 19702036998 DE19702036998 DE 19702036998 DE 2036998 A DE2036998 A DE 2036998A DE 2036998 A1 DE2036998 A1 DE 2036998A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- layers
- layer
- compounds
- gelatin
- hardening
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D303/00—Compounds containing three-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom
- C07D303/02—Compounds containing oxirane rings
- C07D303/12—Compounds containing oxirane rings with hydrocarbon radicals, substituted by singly or doubly bound oxygen atoms
- C07D303/18—Compounds containing oxirane rings with hydrocarbon radicals, substituted by singly or doubly bound oxygen atoms by etherified hydroxyl radicals
- C07D303/20—Ethers with hydroxy compounds containing no oxirane rings
- C07D303/24—Ethers with hydroxy compounds containing no oxirane rings with polyhydroxy compounds
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D303/00—Compounds containing three-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom
- C07D303/02—Compounds containing oxirane rings
- C07D303/12—Compounds containing oxirane rings with hydrocarbon radicals, substituted by singly or doubly bound oxygen atoms
- C07D303/16—Compounds containing oxirane rings with hydrocarbon radicals, substituted by singly or doubly bound oxygen atoms by esterified hydroxyl radicals
-
- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C1/00—Photosensitive materials
- G03C1/005—Silver halide emulsions; Preparation thereof; Physical treatment thereof; Incorporation of additives therein
- G03C1/06—Silver halide emulsions; Preparation thereof; Physical treatment thereof; Incorporation of additives therein with non-macromolecular additives
- G03C1/30—Hardeners
- G03C1/306—Hardeners containing an oxirane ring
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Spectroscopy & Molecular Physics (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)
Description
AGFA-GEVAERTAG
za-mka Leverkusen 2 A. JULI 1970
Verfahren zur Vernetzung von photographischen Gelatineschichten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, zur Härtung gelatinehalti- J
ger Schichten mit einem diffusionsfesten Härtungsmittel.
Die irreversible Vernetzung photοgraphischer Schichten ist von
erheblicher Bedeutung, da solche Schichten bekanntlich während ihrer Verarbeitung verschiedenartige wässrige Bäder zu durchlaufen
haben und sie deshalb gegen wässrige, insbesondere alkalihaltige
lösungen resistenter sein müssen als nicht gehärtete
Schichten. Dies wird dadurch erreicht, daß man den als Schichtbildner verwendeten Proteinen Substanzen zusetzt, die in der
Lage sind, mit den Protein-Ketten in Porm einer Vernetzung zu
reagieren und so ihren Schmelzpunkt heraufzusetzen. Dabei darf
109887/1567
jedoch, die Wasserdurchlässigkeit der Proteine nicht verloren
gehen; vielmehr ist es in vielen Fällen, z.B. beim Silbersalz-Diffusionsverfahren,
erwünscht, daß die gehärteten Schichten schnell und reichlich Wasser aufnehmen, um einen raschen und
vollständigen Verarbeitungsprozeß zu gewährleisten.
Es ist bereits eine große Zahl von Verbindungen und Verbindungsklassen bekannt geworden, die als Härtungsmittel für Proteine
verwendet werden können. Es seien beispielsweise genannt:
Metallsalze, wie Chrom-, Aluminium- und Zirkon-Salze, Aldehyde
und halogenhaltige Aldehydverbindungen, wie Formaldehyde, Dialdehyde und Mucochlorsäure, 1,2- und 1,4-Diketone, wie Cyclohexandion-1,2,
Chinone, Chloride von 2-basischen, organischen Säuren, Dianhydride von Tetracarbonsäuren, Verbindungen mit
mehreren reaktionsfähigen Vinylgruppen, wie Vinylsulfone, Acrylamide .
Verbindungen mit mindestens zwei leicht spaltbaren, heterocyclischen
Ringen, wie Äthylenoxid und A'thylenimin, mehrfunktionellen
Methansulfensäureester und Bis- oC -chloracylamido-Verbindungen
sowie heterocyclische Verbindungen mit beweglichen Halogenatomen, z.B. Halogen-1 ,3,5-triazinverbindungen..
Diese Härtungsmittel sind niedermolekulare Verbindungen. Einige davon sind photographisch aktiv und kommen daher für bestimmte
photographische Emulsionen nicht in Betracht. Andere, wie Metallsalze, erhöhen die Brüchigkeit der Schichten. Dialdehyde
und Diketone wiederum färben verschiedentlich die Schichten an und sind daher unbrauchbar. Weiterhin verändern Säurechloride
und Säureanhydride vielfach den pH der Gießlösungen, so daß sie mit Alkali nachgestellt werden müssen, was unerwünscht
oder nicht möglich ist. Es ist auch bekannt, daß viele Härtungsmittel nach längerer Lagerzeit eine Verschleierung oder
eine Verringerung der Empfindlichkeit der Emulsion hervorrufen.
A-G 684 - 2 -
109887/1567
Wieder andere Härtungsmittel haben den Nachteil, daß der Härtungsprozeß
erst nach längerer Lagerung einsetzt, so daß sich die Eigenschaften der Schichten in unkontrollierbarer Weise verändern.
Schließlich haben alle nicht diffusionsfesten Härtungsmittel den Nachteil, daß sie sich bei mehrschichtigen Materialien
nur schwer auf eine bestimmte Schicht lokalisieren lassen.
Es sind ferner auch hochmolekulare Härtungsmittel bekannt geworden,
wie die Perjodsäure-Oxidationsprodukte der Stärke, sowie
Pflanzengummistoffe, wie Tragant, Gummiarabicum, Alginsäure, Pectine und Xylane. Diese Verbindungen haben jedoch den Nachteil,
dai3 sie nur ein niedriges Härtungsäquivalent besitzen. Ähnliche Nachteile besitzen auch Alginsäureester sowie Maleinsäurehalb- |
ester von hochmolekularen Alkoholen, wie z.B. Polyvinylalkohol.
Schließlich wurden auch makromolekulare Polymerisationsprodukte
des Acrolein als Härtungsmittel vorgeschlagen, die jedoch nur in Form ihrer wasserlöslichen Bisulfit-Verbindungen zur Anwendung
gelangen können. Dies ist insofern von Nachteil, als man nach der Herstellung des Polyacroleins in einem zweiten Arbeitsgang
zur Bisulfit-Verbindung gelangen muß, wobei die Entfernung
überschüssiger, schwefliger Säure bzw. Sulfit nur durch umständliche
Operationen zu erreichen ist.
Nach wie vor besteht ein Bedarf an diffusionsfesten Härtungsmitteln, mit denen sich photographische Materialien herstellen M
lassen, die eine ungehärtete Schicht in Nachbarschaft zu einer hochvernetzten Schicht enthalten. Derartige Systeme haben er-·
hebliche Bedeutung bei sogenannten Stripping-Filmen. Hierfür
sind nicht-diffusionsfeste Härtungsmittel selbstverständlich nicht brauchbar, da sich das Härtungsmittel im gesamten Schichtverband
verteilt und alle Schichten vernetzt werden. Niedermolekulare Härtungsmittel könnten im Prinzip nach bekannten
Methoden diffusionsfest gemacht werden. So wärt ·■
z.B. möglich, längere Alkylreste mit etwa mehr als 10 Kohlenstoff-Atomen einzuführen. Hierbei verlieren jedoch im allgemei-
A-G 684 - 3 -
109887/1567
nen die Härtungsmittel ganz oder teilweise ihre Wirksamkeit.
Hochmolekulare Härtungsmittel sind zwar diffusionsfest, sie besitzen
jedoch - wie bereits oben erwähnt - verschiedene andere Nachteile. Zum Beispiel ist die Viskosität ihrer wässrigen Lösung
relativ hoch, so daß die Verarbeitung erschwert wird. Außerdem ist es schwierig, hochmolekulare Verbindungen von störenden
Verunreinigungen zu befreien.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, niedermolekulare, diffusionsfeste Härtungsmittel für Gelatineschichten zu finden,
die eine auf eine Schicht begrenzte Härtung innerhalb photographischer
Mehrschichtenmaterialien gestatten.
Es wurde nun ein. Verfahren zur Härtung photographischer Gelatineschichten
durch Zusatz niedermolekularer Härtungsmittel gefunden, wobei als Härtungsmittel Verbindungen verwendet werden, die eine
Isoeyanatgruppe und eine Epoxidgruppierung enthalten.
Besonders geeignet sind Verbindungen der folgenden Formel:
O = C = N - Z - O - CH9 - CH - CH9
worin bedeuten
Z = ein organisches Bruckenglied, vorzugsweise ein verzweigter
oder unverzweigter,gesättigter oder olefinisch ungesättigter aliphatischer Rest mit 2-10 C-Atomen, Arylen, insbesondere
Phehylen, oder Cycloalkylen, vorzugsweise Cyclohexylen,
wobei diese Gruppierungen durch Hetero-Atome, wie
Sauerstoff oder Imino-Gruppen, unterbrochen sein können,
z.B. die Gruppierungen -X-NH-CO- oder -X-NH-GO-O-X-;
X = ein verzweigter oder unverzweigter, gesättigter oder olefinisch
ungesättigter aliphatischer Rest mit 2-10 C-Atomen, Arylen, insbesondere Phenylen, oder Cycloalkylen, insbesondere
Cyclohexylen; die Reste X können dabei weitere Substituenten
tragen, z.B. Hydroxyl, Carboxyl, Alkoxy, Halogen, insbesondere Chlor, oder Alkyl.
A-G 684 . - 4 -
10 9887/1567
Die in der erfindungsgemäßen Weise zu verwundenden Verbindungen
sind durch die Isoeyanat-Gruppe und den Epoxid-Ring charakterisiert.
Beide Gruppen reagieren mit Amino-Gruppen des Protein-Bindemittels,
z.B. der Gelatine. Die Isocyanat-Gruppe reagiert jedoch wesentlich schneller als die Epoxidgruppe und zwar direkt
beim Zumischen dieser Verbindungen zu der Lösung des Proteins. Dadurch wird das Härtungsmittel diffusionsfest mit dem filmbildenden
Mittel verbunden. Die wesentlich langsamer reagierende Epoxid-Gruppe reagiert erst nach der Herstellung der Schicht bei
der Trocknung oder Lagerung dee photographischen Materials. In
diesem Verhalten liegt der Vorteil der in der erfindungsgemäßen Weise zu verwendenden Verbindungen. Das Vernetzungsmittel wird
durch die eine reaktive Gruppe festgelegt, wobei sich die Viskosität der Proteinlösung nicht erhöht. Die Verbindungen verhalten
sich damit wesentlich anders als solche, die zwei Isocyanat- oder zwei Epoxid-Gruppen enthalten. Erstere reagieren in wäßriger
Lösung so schnell, daß bereits eine Vernetzung und starke Erhöhung
der Viskosität der Gießlösungen zu beobachten ist. Verbindungen mit zwei Epoxid-Gruppen reagieren langsam erst bei
der Trocknung bzw. Lagerung. Sie sind daher nicht diffusionsfest
in die Schichten eingelagert.
Als besonders geeignet haben sich Verbindungen der folgenden
Formeln erwiesenί Α
C3H7
1) OH2-GH-CH2-O-CH2-CH-CH-O-Co-NH-(GH2)6-liCO
^ O^ C2H5
2) , CH9-CH-CH9-O-CHp-CH9-CH-O-CO-IiH -/\CH,
n^ c- / c c c. \ ei- J
1O ■ OH, NGO
A-G 684 - 5 -
109887/1567
036998
3) CH2-CH-CH2-O-CO-NH-( \-C (CH^)2-/ ^-NCO
4) CH2-CH-CH2-O-CO-NH-
V.
NCQ
5) CH9-CH-CH9-O-CO-NH-/ \
\t / c \ /
6) CH2-CH-CH2-O-CO-NH-
CH.
NCO
7)
X ^
MCO
8)
iso
NH-CO-O-CH0-OH-CH,
_ rT , '0,H7 iso
iso C5H7 I 3 7
iso C5H7 I 3 7
NCO
9) CH2-CH-CH2-O-CO-NH-(CH2)g-NCO
10) Ch2-GH-CH2-O-CH2-O-CO-NH-
NCO
CH,
A-G 684
- 6 -109887/1587
11) CH2-CH-CH2-O-CH2-CH2-O-Co-NH-(CH2)6-NC0
ο·
12) CH0-CH-CH0-O-CH9-Ch9-O-CO-CH-/ V_CH,
\2d/ 2 W
IiCO
CH
CH2-CH-CH2-O-CH2-Ch2-O-CO-NH-CH2H
0'"
CH
1OH,
TCO
OH, CH, ι 3 ι 3
14) CH2-CH-CH2-O-CH2-CH2-CH-O-CO-NH-CH2-C-CH2-Ch-(CH2)2-NC0
CH,
CH-
CH,
15) CH2-CH-CH2-O-CH2-Ch2-CH-O-CO-NH-(CH2)6-NC0
16) CH2-CH-CH2-O-CH2-CH2-Ch-O-C-NH-CH2-
CH, 17) CH2-CH-CH2-O-CH2-CH2-CH-O-C-NH-Ch2
ο· ο
CH2-NCO
CH,
3 ITCO
A-G 684
_ 7 109887/1567
Verbindungen der obengenannten Art sind an sich bekannt. Sie sind in der deutschen Patentschrift 862 888 beschrieben. Die
Herstellung einiger der Verbindungen ist im folgenden im einzelnen angegeben, die übrigen werden in analoger Weise hergestellt.
Man löst 25 g Diphenylmeth?indiisocyanat-(4,4) (Desmodur-44)
(0,1 Mol) in 100 ml Xylol, erhitzt auf 100° und tropft bei dieser Temperatur 7,4 g Glycid (0,1 Mol) zu; man läßt erkalten,
giei3t vom ausgeschiedenen Öl ab und kocht dieses mehrmals mit Petroläther. aus. Ausbeute etwa 30 g.
Man erhitzt 52,2 g (0,3 Mol) Toluylen-2,4-diisocyanat (0,3 Mol) in 150 ml Waschbenzin auf 100°, setzt 100 mg 1,2,4-T.riazol zu
und tropft unter Rühren 22,2 g Glycid (0,3 Mol) ein. Vom ausgeschiedenen Bisglycidylurethan gießt man heiß ab, läßt erkalten
und filtriert das kristallisierte Produkt ab. Ausbeute 40 - 50 g.
Man erhitzt 67 g Isophorondiisocyanat (0,3 Mol) auf 100°, tropft unter Rühren 22,2 g Glycid (0,3 Mol) zu, läßt erkalten
und kocht die zähe Masse mehrmals mit Petroläther aus. Ausbeute: 70 g.
a) Man erwärmt eine Lösung von 33,6 g Hexamethylendiisocyanat in 20 g absolutem Benzol auf 80° und läßt unter Rühren 7 g
Glycid zutropfen. Anschließend rührt man bei 80° eine Stunde
nach, filtriert die lösung ab und entfernt das Benzol und das überschüssige Diisocyanat im Vakuum. Ein dickflüssiges Öl
bleibt zurück. Ausbeute: 35 g.
b) Man erhitzt 50,4 g Hexamethylendiisocyanat (0,3 Mol) auf 100°,
tropft unter Rühren 22,2 g Glycid (0r3 Mol) zu, läßt erkalten
und kocht das zähe Öl mehrmals mit Petroläther aus. Ausbeute: 60 g.
A-G 684 - 8 -
109887/156 7
Man erhitzt 17,4 g (0,1 Mol) technisches loluylendiisocyanat
(etwa 80 °ß> 2,4- bzw. 20 # 2,6-Toluylendiisocyariat) auf 100°,
tropft unter Rühren 11,8 g Äthylenglykolmonoglycidäther zu,
läßt nach 30 Minuten erkalten und schüttelt das Öl mehrmals mit Petroläther aus. Ausbeute: 30 g eines Öls, das noch größere
Mengen Petroläther enthält.
Zur Herstellung der in der erfindungsgemäßen Weise zu verwendenden
Verbindungen sei ferner auf die deutsche Patentschrift
(P 19 01 024.3) verwiesen,
Unter photographischen Schichten werden im vorliegenden Zusammenhang
ganz allgemein Schichten verstanden, die im Rahmen
photographischer Materialien Anwendung finden, z.B. lichtempfindliche SiIberhalogenidemulsionsschichten, Schutzschichten,
Filterschichten, Antihaloschichten, Rückschichten oder ganz allgemein photographische Hilfsschichten.
Die Wirkung der in der erfindungsgemäßen Weise zu verwendenden
Verbindungen wird nicht beeinträchtigt durch die üblichen
photographischen Zusätze. Ebenso sind die erfindungsgemäßen
Härtungsmittel indifferent gegenüber photographisch wirksamen Substanzen, wie Farbkornponenten, Stabilisatoren, Sensibilisatoren
und dergleichen. Sie üben ferner keinen Einflui3 auf die *
lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionen aus.
Die Verbindungen werden in Form ihrer Lösungen in aprotischen lösungsmitteln in Mengen von 0,5 bis 8 <fa, vorzugsweise 1 bis
5 i° (bezogen auf das Trockengewicht von Gelatine) eingesetzt.
Die Zugabe erfolgt vor dem Vergießen der Lösungen,und zwar vorzugsweise vor der Digestion. Man digeriert die lösungen anschließend
bei 35° bis 400C mindestens 1/2 Stunde, damit die
Isocyanatgruppen vollständig reagiert haben. Nur so 1st gewähr-
A-G 684 - 9 -
109887/1567
2Q3S998 10
leistet, daß das Härtungsmittel diffusionsfest festgelegt wird.
Das Schichtbindemittel kann außer Gelatine noch andere wasserlösliche hochmolekulare Verbindungen wie Polyvinylalkohol,
Polyvinylpyrrolidon, Polyäthylenoxid und Polyacrylamid und Latices wasserunlöslicher hochmolekularer Verbindungen enthalten,
wie z.B. Polyäthylacrylat, Polybutylacrylat und andere Mischpolymerisate, die als Weichmacher oder silberdeckkrafterhöhende
Zusätze dienen. Nach dem Beguß kann sich vor Auftrag einer neuen Schicht eine längere Trocknung anschließen. Der
technische Fortschritt besteht bei Anwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen darin, daß die Härtung einer Schicht streng
auf diese beschränkt bleibt. Man hat beim Aufbau von Schichtverbänden keine Schwierigkeit, auf eine hochgehärtete Schicht
eine weniger oder nicht gehärtete Schicht folgen zu lassen. Schichtverbände dieser Art lassen sich im allgemeinen mit den
konventionellen Härtungsmitteln nur mit Hilfe bestimmter Vorsichtsmaßnahmen
herstellen. Wenn man z.B. auf eine mit Formalin gehärtete Schicht I eine ungehärtete bei 360C abwaschbare
Gelatine auftragen will, muß man entweder das überschüssige Formalin aus der Schicht I durch Lagern oder Tempern bei höheren
Temperaturen entfernen oder besser noch zwischen Schicht I und II eine Zwischenschicht legen, die das Formalin bindet.
Den Schmelzpunkt der Schichten bestimmt man in der folgenden Weise:
Die auf eine Unterlage gegossene Schicht wird zur Hälfte in Wasser eingetaucht, das kontinuierlich bis auf 1000G erwärmt
wird. Die Temperatur, bei der die Schicht von der Unterlage abläuft (Schlierenbildung), wird als Schmelzpunkt bzw. Abschmelzpunkt
bezeichnet. Die Abschmelzpunkte der in der erfindungsgemäßen
Weise gehärteten Schichten wurden in anderen Versuchen nach einer 5 Minuten langen Behandlung mit einer 5 ^igen wässrigen
Sodalösung sofort nach der Trocknung bzw. nach der oben · angegebenen Lagerung bestimmt. Unter den Bedingungen der Messungen
zeigten reine Gelatineschichten ohne Härtungsmittel in keinem Fall eine Schmelzpunkterhöhung.
A-G 684 - 10 -
10 9887/1567
Zu 160 ecm einer 10 $igen Gelatine setzt man 5 ecm einer 5
Saponinlösung als Netzmittel und jeweils 2 f>
der Verbindungen, bezogen auf den Gehalt an Gelatine. Die Verbindungen werden in
Essigester gelöst und in der Gelatine dispergiert. Der pH-Wert der Lösung wird auf 6,2 gestellt. Die Gießlösungen gießt man
auf eine präparierte Oellulose-'Triacetatunterlage. Nach der
Trocknung lagert man die Schichten (1) 36 Stunden bei 57°C und "A yb Luftfeuchtigkeii . Wach der Bestimmung des Abschmelzpunktes
wird auf diesen Unterguß eine konventionelle Silberhaiogenidgelabineemulsion
ohne Härtungsmitte] aufgetragen, die auf 1 Liter 45 g Silberhalogenid und 60 g Gelatine enthält. Nach
dem Klimatisieren - 36 Stunden bei 57°C und 34 $ rel. Luftfeuchtigkeit
- bestimmt man den Schmelzpunkt der Emulsionsschicht
(Schicht II).
Härtungsmittel
Schmelzpunkt der Schicht I in C
Schme1ζpunkt Bemerkungen
der Schicht II in 0C
Vergleich
2 # 1,3, 5, -N, Ii', N"-Trisacryloy!-hexahydro
triazin
> 1000G
>1000C
2 °/o Verbindung b
2 cJo Verbindung 7
2 <f> Verbindung 9
2 % Verbindung 10
2 f* Verbindung 1.6
2 cJo Verbindung 7
2 <f> Verbindung 9
2 % Verbindung 10
2 f* Verbindung 1.6
> 1000C
> 1000C
> 1000C
> 1000C
> 1OG0C
360C 400C 4O0C
400C 390C
Keine Beeinflussung der photographischen Eigenschaften
Aus den Werten ist zu ersehen, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen
im Gegensatz zu dem Triazinhärter diffusionsfest sind und die Härtung jeweils nur auf die Schicht beschränkt ist, der man
das Härtungsmittel zugesetzt hat.
A-G 684
- 1 1 -
109887/1567
Zu einem Liter einer für Schwarzweiß-Material üblichen Silberhalogenidgelatineemulsion
mit 80 g Gelatine pro Liter wurden jeweils 1, 2 und 5 % der erfindungsgemäßen Verbindungen in
Essigesterlösung gelöst und in emulgierter Form zugesetzt (Prozentgehalt bezogen auf Gelatine). Die Lösungen werden 1/2
Stunde stehen gelassen bei 360C und anschließend nach Zusatz von
Saponin als Netzmittel auf eine barytierte Papierunterlage gegossen. Die Schmelzpunkte werden nach folgenden Lagerbedingungen
bestimmt:
Begingung I:
48-stündige Lagerung der Schichten bei Raumtemperatur unter
Peuchtigkeitsabschluß.
Bedingung | II | 1 | • • |
Schichtschmelzpunkt | in 0C n. | 1000C *) 1000C |
MB | io rel. Luft-* |
36-stündige | 2 | Bedingung I | Bedingung II | 45°C 1000C |
||||
feuchtigkeit | 3 | 81° | 10· 10· |
440C 1000C |
||||
Tabelle II | 4 | Lagerung der Schichten bei 570C und 35 | 42° 46° . |
10· | 1000C 1000C |
Quellung in # | ||
7 | • | 41° 84° |
1 ' | 1000C 1000C |
||||
Verbindung | 5 | 10' .100° | 10· 10' |
1000C 1000C |
495 400 |
|||
50° 2' 100° |
5' 10' |
540 | ||||||
2 U Verb. | 62° 10' 100° |
10' 10' |
590 | |||||
1 ia 2 <?o Verb. |
- 12 ■ | 360 280 |
||||||
1 rfo 2 °!a * |
590 550 |
|||||||
1 % 2 % ' |
520 . 390 |
|||||||
2 % Verb. | ||||||||
A-G 684 | ||||||||
87/1567
Tabelle II (Portsetzung)
Verbindung
Schichtschmelzpunkt in C n.
Bedingung I Bedingung II
Quellung in
Verb. 10
Verb. 11
Verb. 12
Verb. 13
Verb. H
10' 100
38°
50°
50°
50°
2' 100
2' 100
50°
2· 100
2· 100
Tr7O
45
100c
10' 10O0O *)
10' 10O0G
3' 1000C
10· 1000C
10' 1000C
10' 1000C
10» 1000C
10' 1000C
2' 1000C
10' 1000C
10' 1000C
10· 10O0C
430
490 420
465 390
515 360
480 410
480 390
*) 10' 100° bedeutet: Der Schmelzpunkt der Gelatine liegt über
10O0C. Me Schicht löst sich erst nach
10 Minuten Kochen in Wasser ab.
Vfie man aus der Tabelle ersieht, härten die erfindungsgemäßen
Verbindungen gut. Sie beeinflussen die photographischen Eigenschaften der Emulsion nicht.
Die Quellung der Schichten wird nach 10-minütigem Behandeln der
Schichten in destilliertem Wasser bei 220C gravimetrisch bestimmt
und in Prozent angegeben.
Zu einem Liter einer gießfertigen Silberchlorid-Bromid-Emulsion, die 60 g Gelatine, 38 g Silbernitrat in Form der Halogenide und
18 g 1-Hydroxy-4-sulfo-2-naphthoesaureheptadecylamid als Blaugrünkuppler
enthält, werden jeweils 3 g Verbindung 5 und 3 g
A-G 684
- 13 -
109887/1567
Verbindung 9 gegeben. Die Emulsionen wurden auf einen Schichtträger
aus Triacetylcellulose gegossen. Die Prüfung der Schichtschmelzpunkte und die Quellungsmessung erfolgte nach Lagerung
des Materials 36 Stunden hei 570C und 34.96 rel, luftfeuchtigkeit.
Schmelzpunkt Quellung in °,
10 Min. 220C
5 fo Verb. 5 10· 100° 560
5 ?> Verb. 9 10' 100° 4C-J
0 <fo Härtungsmittel 36°
> 800
Die photographischen Eigenschaften werden nicht beeinflußt und die Farbnuance des Farbstoffs nicht verändert.
Einer 6 $igen Gelatinelösung werden 2 % Verbindung 7 zugesetzt
(bezogen auf Gelatine). Die Mischung wird" 1/2 Stunde bei 400C
digeriert und nach Zusatz eines Netzmittels auf einen präpaierten Celluloseacetatträger gegossen. Man trocknet die Schicht
und bewahrt sie 36 Stunden bei 34 ί° rel. Luftfeuchtigkeit und
570C auf. Danach gießt man darauf eine Schicht aus Gelatine,
die kein Härtungsmittel enthält. Nach der Trocknung trägt man eine Silberhalogenidgelatineemulsion auf, der man 2 0Ja Verbindung
7 zugesetzt hat und die ebenfalls 1/2 Stunde bei 400C digeriert wurde. Nach der Aufbewahrung - 36 Stunden bei 34 $
rel. Luftfeuchtigkeit und 570C - ist der Schmelzpunkt der oberen
und unteren Schicht auf. 100° gestiegen. Der Schmelzpunkt der
mittleren Schicht liegt bei 420C, ein Beweis für die Diffusionsfestigkeit des Härtungsmittels.
A-G 684 -U-
109887/1567
Claims (3)
- Patentansprüche1« Verfahren zur Härtung photographischer Gelatineschichten durch Zusatz eines Härtungsmittels zu der Schicht und Trocknung, dadurch gekennzeichnet, daß ein Härtungsmittel verwendet wird, das eine Isocyanat-Gruppe und eine Epoxid-G-ruppierung enthält.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Härtungsmittel der folgenden Formel verwendet wird:O ■ = G = N - Z - O - CH0 - GH - CH2 χ /worin bedeutetZ = ein verzweigter oder unverzweigter, gesättigter oder olefinisch ungesättigter aliphatischer Rest mit 2-10 C-Atomen, Arylen oder Cycloalkylen.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß "Z" eine Brücke der folgenden Formeln darstellt:-C-NH-CO- oder -C-NH-CO-O-X-worin bedeutetX = ein vei'zweigter oder unverzweigter, gesättigter oder olefinisch ungesättigter aliphatischer Rest mit 2-10 C-Atomen, Arylen oder Cycloalkylen.A-G 684 - 15 -109887/1567
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702036998 DE2036998A1 (de) | 1970-07-25 | 1970-07-25 | Verfahren zur Vernetzung von photo graphischen Gelatineschichten |
BE769663A BE769663A (nl) | 1970-07-25 | 1971-07-08 | Werkwijze voor de verharding van fotografische gelatinelagen |
GB3418071A GB1308871A (en) | 1970-07-25 | 1971-07-21 | Process for corss-linking photographic gelatine layers |
US00164811A US3729318A (en) | 1970-07-25 | 1971-07-21 | Process for cross-linking silver halide gelatino emulsion layer containing non-diffusible compound having epoxide and isocyanate groups |
FR7127099A FR2103289A5 (de) | 1970-07-25 | 1971-07-23 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702036998 DE2036998A1 (de) | 1970-07-25 | 1970-07-25 | Verfahren zur Vernetzung von photo graphischen Gelatineschichten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2036998A1 true DE2036998A1 (de) | 1972-02-10 |
Family
ID=5777889
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702036998 Pending DE2036998A1 (de) | 1970-07-25 | 1970-07-25 | Verfahren zur Vernetzung von photo graphischen Gelatineschichten |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3729318A (de) |
BE (1) | BE769663A (de) |
DE (1) | DE2036998A1 (de) |
FR (1) | FR2103289A5 (de) |
GB (1) | GB1308871A (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5248148B2 (de) * | 1971-08-23 | 1977-12-07 | ||
US4540657A (en) * | 1984-06-06 | 1985-09-10 | Eastman Kodak Company | Photographic coupler solvents and photographic elements employing same |
US4731428A (en) * | 1986-11-03 | 1988-03-15 | American Cyanamid Co. | Epoxidized isocyanates and process for their preparation |
AU2003255521A1 (en) * | 2002-07-01 | 2004-01-19 | Hunstman Advanced Materials (Switzerland) Gmbh | Isocyanato-containing polyether urethane monoepoxides |
CN108840842B (zh) * | 2018-06-01 | 2020-05-08 | 万华化学集团股份有限公司 | 一种环氧树脂发泡剂,环氧树脂组合物及其制备和应用 |
-
1970
- 1970-07-25 DE DE19702036998 patent/DE2036998A1/de active Pending
-
1971
- 1971-07-08 BE BE769663A patent/BE769663A/nl unknown
- 1971-07-21 GB GB3418071A patent/GB1308871A/en not_active Expired
- 1971-07-21 US US00164811A patent/US3729318A/en not_active Expired - Lifetime
- 1971-07-23 FR FR7127099A patent/FR2103289A5/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE769663A (nl) | 1972-01-10 |
FR2103289A5 (de) | 1972-04-07 |
US3729318A (en) | 1973-04-24 |
GB1308871A (en) | 1973-03-07 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2439551C2 (de) | Verfahren zur Härtung photographischer Schichten | |
DE1693159B2 (de) | Verfahren zum haerten der wasserloeslichen polymeren gelatine und polyvinylalkohol | |
DE1957625C2 (de) | Photographisches Material | |
EP0049449B1 (de) | Lichtempfindliches fotografisches Silberhalogenid-Aufzeichnungsmaterial | |
DE2036998A1 (de) | Verfahren zur Vernetzung von photo graphischen Gelatineschichten | |
EP0029127B1 (de) | Verfahren zur Härtung eines photographischen Materials und lichtempfindliches Material | |
EP0027988B1 (de) | Lichtempfindliches photographisches Silberhalogenidmaterial | |
DE2332317A1 (de) | Verfahren zur haertung photographischer schichten | |
EP0031959B1 (de) | Verfahren zur Härtung photographischer Gelatineschichten | |
DE2616376A1 (de) | Verfahren zur haertung photographischer schichten | |
EP0282865A1 (de) | Härtungsmittel für Proteine, eine damit gehärtete Bindemittelschicht und ein eine solche Schicht enthaltendes fotografisches Aufzeichnungsmaterial | |
DE1254346B (de) | Verfahren zur Herstellung von wasserunloeslichen Gelatineschichten | |
DE3523360A1 (de) | Lichtempfindliches fotografisches aufzeichnungsmaterial | |
EP0395785B1 (de) | Schichtträger für lichtempfindliche Materialien und Antirollschicht auf der Rückseite | |
DE1597496A1 (de) | Verfahren zur Haertung von photographischen,gelatinehaltigen Schichten | |
DE1296513B (de) | Verfahren zum Haerten von gelatinehaltigen photographischen Schichten, insbesondere Halogensilberemulsionsschichten | |
DE2225230A1 (de) | Verfahren zur haertung photographischer schichten | |
DE1130283B (de) | Verfahren zum Haerten photographischer Schichten | |
DE1135164B (de) | Verfahren zum Haerten von Proteinen | |
DE1281844B (de) | Verfahren zum Haerten von gelatinehaltigen photographischen Schichten | |
DE2408814A1 (de) | Haertung photographischer schichten | |
DE1130590B (de) | Verfahren zum Haerten von Proteinen | |
DE2317677C2 (de) | Verfahren zur Härtung photographischer Schichten | |
DE2514425A1 (de) | Verfahren zum haerten proteinartiger substanzen | |
DE2364473C2 (de) | Verfahren zur Beschleunigung der Härtung photographischer gelatinehaltiger Mehrschichtenmaterialien |