DE604456C - Verfahren zur Verminderung der elektrischen Erregbarkeit von Folien und aehnlichen kuenstlichen Gebilden - Google Patents
Verfahren zur Verminderung der elektrischen Erregbarkeit von Folien und aehnlichen kuenstlichen GebildenInfo
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Description
- Verfahren zur Verminderung der elektrischen Erregbarkeit von Folien und ähnlichen-künstlichen Gebilden Folien und andere künstliche Gebilde aus Cellulosederiväten, Polyvinylchlorid und ähnlichen Stoffen sowie hochgetrocknete Gelatine- oder Kaseinfolien sind, wie bekannt, sehr leicht elektrisch erregbar. Diese Eigenschaft wird- häufig als lästig empfunden; sehr störend ist beispielsweise die elektrische Erregbarkeit photographischer Fihne aus Nitro-oder Aoetylcellulose, die auf der photographischen Emulsion -entwickelbare sogenarmte Blitzfiguren hinterläßt. Abreißfunken haben häufig auch bei der Herstellung und Verarbeitung, besonders beim Abwickeln von Celluloidbändern, Anlaß zur Entstehung von Bränden gegeben. Ebenso ist die elektrische Erregbarkeit von dünnsten Folien aus Polyvinylchlorid oder Aoetylcellulose zur Herstellung von Zigarettenmundstücken oder für textiltechnische Zwecke unerwünscht, weil derartige Folien im aufgeladenen Zustande an Nichtleitern fest haftenbleiben und in unverletztem Zustande nur mit großer Mühe wieder abgehoben werden können.
- Es wurde nun gefunden, daß bei der Herstellung von Folien u. dgl. ,aus elektrisch -erregbaren Kolloiden das Auftragen von Schichten aus flurbildenden aliphatischeu oder aromatischen polymeren Carbonsäuren und ihren Salzen die elektrische Erregbarkeit stark herabsetzt. Während die Wirkung der meisten der bisher zur Erhöhung der elektrischen: Leitfähigkeit empfohlenen Stoffe darauf beschränkt ist, daß sie hygroskopisch sind und nur auf Grund einer absorbierten Wasserhaut sich nicht statisch aufladen und daher nach Trocknung oft versagen, wirken die neu gefundenen Substanzen auch bei schärfster Austrocknung des Stoffes. Statt der freien Säure und ihrer Salze können auch Mischpolymerisate oder Kondensationsprodukte, welche die Säuren oder ihre Salze enthalten, zur Verwendung kommen.. Der Grad der Verminderung der elektrischen Erregbarkeit hängt in solchen Fällen von der Menge der in den Mischpolymerisaten und - Mischkondensaten enthaltenen wirksamen Säure- oder Salzkomponente ab. Maßgebend für die Wahl der freien Säuren, der Salze oder der Mischverbindungen sind die Löslichkeitsverhältnisse und die Größe des erforderlichen Effekts.
- Als hochpolymere Kolloide, die mit überzugsschichten gemäß der Erfindung versehen werden sollen, kommen alle sich elektrisch aufladenden Folien, z. B. Cellulose- und Pol.yvinylderivate sowie Eiweißstoffe, wie Gelatine, in Frage. Zu den überzugsschichten sollen Polyglukuronsäure, Polyacrylsäure und Polystyrolcarbonsäure und ihre Alkalisalze verwendet werden. Brauchbar sind ferner Mischpolymerisate aus Vinylchlorid/Acrylsäure, Acrylsäurenitril/Acrylsäure, Styrol/ Acrylsäure, Viliylmethyläther / Acrylsäurenitril/Styrolcarbonsäure, soweit sie freie Carboxylgruppen enthalten, und die Salze dieser Säuren. Die Substanzen werden in Lösung auf die Folien oder Fäden aufgetragen und sind beispielsweise bei photographischen Filmen in der Lage, die bisher verwendeten Schichten aus Gelatine in ihrer Funktion als Träger der lichtempfindlichen Salze zu ersetzen. So ist z. B. bei dem kinematographischer Film die Anwendung von freier Acrylsäure in zweifacher Form möglich, als Zusatz zur Haftschicht zwischen Emulsionsträger und Emulsion und schließlich als selbständige Schicht des Films. Diese Anwendungsformen können auch beliebig kombiniert werden.
- Die Substanzen, welche gemäß der Erfindung als überzugsschichten für Filme, Folien und Fäden verwendet werden sollen, sind bisher bereits als filmbildende Massen oder als Zusatz zu filmbildenden Massen benutzt worden. Erfindungsgemäß sollen deshalb nur solche Filme, Folien und Fäden mit üb.erzugsschichten versehen werden, welche die Eigenschaft der starken elektrischen Erregbarkeit noch besitzen. Auch der Zusatz von polymeren Carbonsäuren oder ihren Salzen zu den filmbildenden Massen vor ihrer Verformung wird erfindungsgemäß nicht beansprucht.
- Die bisher als überzugsschichten von Folien verwendeten Körper sind indifferente Harze, Wachse oder metallische Seifen. Diese Produkte sind für die Elektrizität nicht leitend und wirken daher nicht in demselben Sinne wie die polymeren Carbonsäuren, die freie oder an Basen gebundene Carboxylgruppen besitzen und .erfindungsgemäß verwendet werden sollen.
- Auch mit Formaldehyd und Salzen oder Säuren. behandelte Folien. haben ihre elektrische Erregbarkeit nicht verloren, da die Säuren und Salze keine auf dem Film verbleibenden Überzüge bilden, sondern mit Wasser wieder entfernt werden. Die nach vorliegender Erfindung- erhaltenen Überzüge sollen, wie die Beispiele zeigen, bleibende, in Wasser unlösliche Überzüge bilden. B eis p i-e 1-e i. Eine i %ige Lösung eines Mischpolymerisats aus q.oo/o Acrylsäurenitril und 6o% des Natriumsalzes der Acrylsäure in einem Gemisch von Aceton und Methanol wird in bekannter Weise auf beiden Seiteneines 200a starken Filius aus Celluloseacetat angetragen. Ein derartiger Film, der auch nach mehrstündiger Trocknung bei 8o° ein aufgeladenes Elektrometer sofort zu entladen imstande ist, wird ohne weitere Präparation beiderseitig mit Emulsion begossen. und findet als Röntgen-Blattfilm Verwendung.
- 2. Eine 1/4 %ige Lösung des Acrylsäurederivats von Beispiel i in Methanol-Alkohol i : i wird in bekannter Weise an. einen i 3o &, starken Film aus Nitrocellulose angetragen, der in üblicher Weise auf einen kinematographischen Film, Fmbrasterfilm, photographischen Film o. dgl. weiterverarbeitet wird. Die elektrische Erregbarkeit dieses Filius ist derartig weit herabgesetzt, daß auch nach sehr starkem Reiben des begossenen unbelichteten Films auf dem .entwickelten Film keine Einwirkungen von elektrischen Aufladungen festzustellen sind.
- 3. Eine 3o &, starke Folie aus Polyvinylchlorid wird mit einer i/ 2 %igen Lösung in Methylenchloriid eines Mischpolymerisats aus 75010 Vinylchlorid und 25% Acrylsäure in bekannter Weise präpariert. Von nichtpräparierten Folien unterscheidet sich ein derart behandeltes Material dadurch,, daß @es beim Abwickeln von der Böbine keinerlei auf elektrische Erregungen zurückzuführende Klebeeigenschaften aufweist.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verminderung der elektrischen Erregbarkeit von Folien und ähnlichen künstlichen Gebilden aus Cellulo.seestern oder anderen hochpolymeren Kolloiden, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Oberfläche der geformten Gebilde Schichten aus polymeren Carbonsäuren oder deren Salzen sowie aus Mischpolymerisaten oder Mischkondensaten, welche polymere Carbonsäuren oder deren Salze enthalten, aufträgt.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei photographischen und insbesondere bei kinematographischen Filmen der Schutzkörper als Zusatz zur Haftschicht oder ;als besondere Schicht auf der Rückseite des Films verwendet wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE397275D BE397275A (de) | 1932-07-03 | ||
DEI44777D DE604456C (de) | 1932-07-03 | 1932-07-03 | Verfahren zur Verminderung der elektrischen Erregbarkeit von Folien und aehnlichen kuenstlichen Gebilden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI44777D DE604456C (de) | 1932-07-03 | 1932-07-03 | Verfahren zur Verminderung der elektrischen Erregbarkeit von Folien und aehnlichen kuenstlichen Gebilden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE604456C true DE604456C (de) | 1934-10-20 |
Family
ID=7191370
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI44777D Expired DE604456C (de) | 1932-07-03 | 1932-07-03 | Verfahren zur Verminderung der elektrischen Erregbarkeit von Folien und aehnlichen kuenstlichen Gebilden |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE397275A (de) |
DE (1) | DE604456C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE746812C (de) * | 1942-05-09 | 1944-08-25 | Kurt Herbert & Co Vormals Otto | Verfahren zur Herstellung von UEberzuegen auf thermoplastischen Kunststoffen |
DE2532916A1 (de) * | 1974-07-24 | 1976-02-05 | Eastman Kodak Co | Photographisches aufzeichnungsmaterial und antistatische beschichtungsmasse zur herstellung desselben |
-
0
- BE BE397275D patent/BE397275A/xx unknown
-
1932
- 1932-07-03 DE DEI44777D patent/DE604456C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE746812C (de) * | 1942-05-09 | 1944-08-25 | Kurt Herbert & Co Vormals Otto | Verfahren zur Herstellung von UEberzuegen auf thermoplastischen Kunststoffen |
DE2532916A1 (de) * | 1974-07-24 | 1976-02-05 | Eastman Kodak Co | Photographisches aufzeichnungsmaterial und antistatische beschichtungsmasse zur herstellung desselben |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE397275A (de) |
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