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Wannenofen für Glas Es ist bekannt, die Lebensdauer der Seitenwände
von Wannenofen für Glas dadurch zu erhöhen, daß die Wände auf ihrer ganzen Höhe
oder wenigstens in ihrem oberen Teil als schräg nach außen geneigte Fläche ausgebildet
werden. Durch diese Neigung soll die durch die auflösende Einwirkung der Glasschmelze
auf die feuerbeständige Wand entstehende Lösung am Absinken gehindert und durch
ihr Verbleiben an der Seitenwand eine weitere Zerstörung der Wan-dsteine verhindert
bzw. wesentlich verlangsamt werden. Das Festhalten der Lösung an der Seftenwand
soll weiterhin dadurch gefördert verden, daß die Wand mit quer zur Sinkrichtung
verlaufenden Unebenheiten versehen wird. Bei schwereren Glassorten hat das Glas
eine grö-Bere Dichte als die Dichte der durch die Auflösung aus den feuerfesten
Steinen gebildeten Lösung, so daß eine Aufwärtsbewegung dieser Lösung an der Seitenwand
des Wannenofens erfolgt. Deshalb ist es bei Wannenöfen zur Herstellung von Flintglas
oder ähnlichen Glassorten bereits vorgeschlagen worden, die Seitenwände der M, Tanne
einwärts gegen ihren Boden zu neigen, um die nach oben gerichtete Strömungsgeschwindigkeit
des geschmolzenen Glases gegenüber den Seitenwänden zu verringern.
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Die Erfindtin".-, beruht niin auf der Erkenntnis, daß es weder möglich
noch zweckmäßig ist, die Strömung an den Seitenwänden der Wanne wirksam zu verhindern
oder zu hemmen.
Die Erfindung macht von den For.#chungsergebnisseil
üher die Strömungsverhältnisse im Glasbade von Schine17-wannen zielbewuA# Gebrauch,
indem sie unter Beibehaltun-,-ebräuchlichen Bauweise derartiger Warn öfen eine licue
strömungsgerechte Wann form schafft. Diese `st (ladurch gelzennzeich-' net, daß
die Seitenwände tind vorzugsweise auch der Boden der Wanne auf ihrem gesamten
t mfang im inneren des Ofens tonnen-oder mulGlenförm!-, ausgebildet sind. Hierdurch
wird erreicht, daß alle von der Glasmasse berührten Flächen im wesentlichen Z#'leichee
Ichtet iiiit der Ströl n -nung verlaufen, so daß bei weit,- gehender Vermeidung
toter Ecken die Glasinai;se Ivi'clit am -Mauerwerk entlang gleiten kann. Die Abnutzung
der Wannensteine durch die Glasschine.1ze wird durch die erfindungsgemäße Anpassung
der Steinform an die Gestalt rler Ströniungslinien wesentlich herabgegetzt und vergleich
mäßigt.
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t-, Zn Eine besonders z#veclziiiäri-l-e Ausführungsform wird geschalffen,
indem auf einen iiiii einer Hohlkehle versehenen Stein von etwa ein Fünftel b:s
ein Viertel Seitenwandhöhe. dessen Oberflächenvorderkante gegenüber seiner Grundflächenvonlerkante
zurückspringt, ein zweiter mit flacher Krümmung vorkragender Wannenstein von vier
Fünftel bis drei Viertel Seitenwandhölie aufgesetzt ist. Uin diesen vorkragenden
Steinen einen festen und sicheren Halt zu -eben, können sie schwach konisch gestaltet
sein und sMi mit scheitrechten Fugen gewölbearti- -e-eneinander abstützen.
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Dadurch, daß die beiden Seitenflächen jedes Wandsteines nach deni
Wanneninneren zu schwach konisch verlaufen, ergibt sich auch in der waagerechten
E#berie eine, inehr oder wen-,er starke ni ulden- oder 1 oniieiiföri-ni,-e
Wöib bung der Seitenwände der Wanne nach außen. Dies führt bei U-Flammenführung
dazu, (laß die Seitenwände etwas w(#iter voni Kernpunkt desFlammenkegels entfernt
sind als beigeradlini-em Verlauf der Seitenwände. Infolge-ZD A Jessen werden
die Seitenwände bei der Wanne gemäß der Erfindung von den Flammen weiliger stark
angegriften. Die tonnenförini c
Ausbauchung der Seitunw,-Inde ini Bereich
der Einiege;")finung hat den #'orteil. daß das Glasgemenge inehr zu#,aiiiiiie!igelialteii
wird und nicht so bäufig auseinanderfließt wie bibher. Die tonnen- oder riluldemörinige
Ausbildum, e# desWannenbodens -verhindert die Bildung von Loten Ecken am tineren
Teil der Seiteinv#nde der Wanne.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. i einen senkrechten Längsschnitt durch die eigentliche Wanne eines
Wannenofens. Fig. 2 ist ein Grundriß der Warine. Fig. 3 gibt einen senkrechten
Ouerschnitt durch die Schmelzwanne wieder, währencl ;1,1,e g. 4 in größerem Maßstabe
einen senk-«"Fi J`#chten Schnitt durch eine Seitenwan,1 der ,'S.#linielzwanne veranschaulicht.
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#4, Die Wanne besteht in der üblichen 'Weisu, aus der eigentlichen
Schmelzwanne a. und dein Arbeitsraum b, die durch einen offenen Durc#-lauf
c miteinander verbunden sind.
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Die Seitenwände cl, e, f der Schmelzwanne sind an ihrer
Innenseite tonnen- bzw. muldenförmig ausgehöhlt. Sie bestehen aus einzelnen Wannensteinblöcken,
von denen jeweils zwe; g und h übereinander angeordnet sind. Die unterste
Steinreilie g besitzt etwa ein Viertel bis ein Fünftel Seitenwandhöhe. Die
Oberfläche der Steine springt gegenüber #lii-,er Grundfläche derart zurück, daß
nach dein Wanneninneren zu eine Holilkeille i entsteht. Die obere Steinreille li
niiiiiiit drei Viertel bis vier Fünftel der Seitenwandhöhe ein. D`e Steineh schließen
unten mit der Oberfläche der Steineg bündig ab, wilirend sie nach oben mit ihrer
Vorderfläche.i nach innen mit flacher Krümmung auslaufen.
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Die die-Seitenwande der Schmelzwanne bildenden Wannensteine -I und
h lassen also nach dem Wanneninneren zu eine tonnen- bzw*. muldenförmige Aushöhlung
entstehen, die den Strömungsverhältnissen im Glasbade angepaßt ist.
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Forschungen haben ergeben, daß in der einel c
räumigen Schmelzwanne
die Glasniasse an der Oberfläche am heißesten und diinnflüss,1-steii. am Boden ani
kältesten und zähesteil ist. Unter dem Einfluß dieser Teniperaturzustände strömt
das Glas in Bodennähe von allen Teilen der Seitenwände auf die heißere Wannenmitte
zu, in der es dann aufsteigt. Die sieh so ergebenden Strömungen sind in Fig.
, der Zeichnung durch Pfeillinien angedeutet. Es ist ersichtlich, daß die
innere Seite der Wannenwände diesem Strömungsverlauf angepaßt ist. Die Glastriasse
findet infolgedessen an den Wannenwänden keinen erheblichen Widerstand, gleitet
vielmehr leicht an ihnen entlang. so daß die Steine der Wanne keiner erheblichen
Abnutzung unterworfen werden. Die bei der üblichen Bauweise zwischen den Seitenwänden
und dem #,#7aiiiieill)o(leii eiiestehenden toten Winkel werden erfinrIungsgemäß
durch den Vorsprung L, der Steine i ausgefüllt, so daß hier in der sich umwälzenden
Glasmasse keine schädlichen Wirbel sich bilden können, dieselbe vielmehr gut abgeleitet
wird.
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Damit die nach innen vorkragenden Seitenwandsteine j einen
festen Halt finden, sind sie zweckmäßig von innen nach außen etwas
ko-
nisch gestaltet. Sie stützen sich infolgedessen mit ihren scheitrecht
ausgeführten Filgen i
gewölbeartig gegeneinander ab und trägen sich
selbst. Die Steine f werden zweckmäßig im Querschnitt nach oben hin schwächer,
wie insbesondere Fig. 4 erkennen läßt. Diese Ausführung befördert in erwünschter
Weise den Wärmeabfluß im oberen Teil der Wannenwände, die in an sich bekannter Weise
auch noch im Bereiche von Luftdüsennt liegen kÖnnen. Die Überwölbung it der Schmelzwanne
stützt sich auf Konsole o ab, die an den Ankerstielen p angeordnet sind.
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Bei dem gezeichneten und beschriebenen Ausführungsbeispiel ist nur
die eigentlche Schmelzwanne a erfindungsgemäß den Strümungsverhältnissen in der
Glasmasse angepaßt. Es ist selbstverständlich auch möglich, den Arbeitsraum
b ebenfalls in dieser Weise auszubilden. Gegebenenfalls kann auch der Boden
q der Wanne nach unten in ähnlicher Weise wie die Seitenwände niuldenförmig ausgehöhlt
werden.
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Die tonnen- bzw. muldenförinige Ausbildung des Schmelzraumes erleichtert
auch durch die Anpassung an die auftretenden Strömungsverhältnisse eine bessere
Homogenisierung der gesamten Glasmasse. Die neue Anordnung ist auch für einräumige
Wannen mit und ohne Durchfluß von Vorteil.