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Planrost für Kessel mit stehender zylindrischer Feuerbüchse Feuerbüchskessel
stehender Bauart werden in der Regel mit einem zylindrischen Außenmantel und einem
zylindrischen Innenmantel hergestellt, wobei letzterer die Feuerbüchse bildet. Dementsprechend
wurde bisher der in die stehende zylindrische Feuerbüchse eingebaute Rost in der
Regel als kreisförmiger Rost gebaut und verwendet, da diese Form in die zylindrische
Feuerbüchse hineinpaßt. Die mit dieser Formgebung verbundenen Nachteile wurden in
Kauf genommen. Damit eine möglichst große Anzahl gleich großer und gleich geformter
Roststäbe bei einem kreisförmigen Rost verwendet werden konnte, wurde dieser in
der Regel aufgeteilt in ein oder mehrere rechteckige oder quadratische Mittelstücke,
die von entsprechend geformten Kreisabschnitten umgeben waren. Die Mittelstücke
konnten aus gleich großen Roststäben hergestellt werden, wohingegen für die umgebenden
Kreisabschnitte die Anfertigung von entsprechend geschlitzten oder mit Düsenlöchern
versehenen Gußstücken erforderlich war.
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Einer solchen Konstruktion haftet als wesentlicher Nachteil an, daß
nur die Mittelstücke den eigentlichen wirksamen Rost bilden, denn nur diese bestehen
aus einzelnen Roststäben, die beim Reinigen des Rostes von Schlacke und zwischen
die Stäbe geklemmter Asche sich gegeneinander bewegen bzw. gegeneinander gerüttelt
werden, so daß sich die Schlacke löst, die Asche durchfällt und somit die Rostspalten
für den Durchtritt der Luft wieder frei werden. Das Reinigen der das Mittelstück
umgebenden, nicht unterteilten Kreisabschnitte ist hingegen sehr schwierig und bei
stark schlackenbildender Kohle während des Betriebes praktisch nicht möglich. Die
Schlacke fließt in die Spalten bzw. Düsen hinein, verstopft diese und kann nur dann
entfernt
werden, wenn der Kesselbetrieb ruht und die betreffenden Stücke des Rostes herausgenommen
werden können.
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Somit sind bei einem kreisförmigen Rost dieser Bauart praktisch nur
die rechteckigen, aus einzelnen Roststäben bestehenden Mittelstücke wirksam; diese
wirksame Rostfläche macht nur einen verhältnismäßig geringen Prozentsatz der Kreisfläche
aus.
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Außerdem ist es ein i\Tachteil, daß ein solcher Rost aus Einzelteilen
verschiedener Form besteht, wodurch die Ersatzfrage schwierig oder eine entsprechend
umfangreiche Lagerhaltung erforderlich ist.
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Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß
der Rost für stehende Kessel mit zylindrischer Feuerbüchse im Grundriß die Form
eines Sechseckes besitzt. Das Sechseck kann aus Parallelogrammen oder Rhomben bestehen,
und jeder Rhombus läßt sich mit gleich langen Roststäben gleicher Form belegen.
Ein solcher sechseckiger Rost besteht demnach also aus Roststäben von ein und derselben
Form. Wenn auch die Fläche eines regelmäßigen Sechseckes um etwa 15% kleiner ist
als die .des umschriebenen Kreises, so ist doch die kleinere Fläche des Sechseckes
wirksamer als die größere Rostfläche des umschriebenen Kreises, weil diese zum Teil
aus sich verstopfenden Kreisabschnitten besteht. Die Vorteile des sechseckigen Rostes
gemäß der Erfindung sind also höhere Brennleistung, einfacherer Aufbau aus gleichen
Roststäben, billigere Herstellung des Rostbelages, da dieser ausschließlich serienmäßig
auf Formmaschinen eingeformt werden kann, wesentlich einfachere Lagerhaltung, da
nur eine Sorte Stäbe verwendet wird.
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Die Zeichnung veranschaulicht in schematischer Darstellung eine Ausführungsform
der Erfindung. Abb. i ist eine Ansicht von oben, von der Feuerseite her, Abb. 2
eine Ansicht von unten, von der Seite des Aschfalles her; Abb. 3 zeigt einen Roststab
im Aufriß, Abb. 4 den zugehörigen Grundriß.
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über den kreisförmigen Querschnitt der stehenden Feuerbüchse i ist
ein Netz von Roststabträgern 2 gespannt, welche zueinander in Winkeln von etwa 6o;°
angeordnet sind. Die Roststabträger 2 können miteinander verschweißt oder sonstwie
fest verbunden sein. An der Feuerbüchse i finden sie ihre Auflage an Konsolen, angeschweißten
Lappen oder ähnlichem, so daß das Netz der Roststabträger und die Feuerbüchse sich
gegeneinander dehnen können. Die Roststabträger 2 sind unter den angegebenen Winkeln
so angeordnet, daß auf jeweils zweien derselben die Roststäbe 3 eines Rhombus des
Rostes aufliegen, so daß sechs Roststabträger den ganzen Rost tragen. Bei großen
Rosten kann es erforderlich sein, in jedem Rhombus die Roststäbe zu zweien und mehr
hintereinanderzulegen, damit ihre Länge nicht zu groß wird. In diesem Fall sind
zwölf, achtzehn oder mehr Roststabträger erforderlich. Die auf den Mittelpunkt des
Rostes zielenden Stabträger treffen hier nicht in einem Punkt, sondern in einem
kleinen Dreieck zusammen (vgl. Abb. 2), wodurch die Stäbe in der richtigen Entfernung
von ihren Enden, wie auch sonst bei Planroststäben üblich, aufgelagert werden.
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Aus der Abb. 3 ist ersichtlich, daß die Roststäbe praktisch die gleiche
Form haben wie gewöhnliche Planroststäbe; nur an den Enden 4 sind sie unter 6o°
abgeschrägt, wie aus Abb.4 ersichtlich. Um eine wirkungsvolle Schürung des Rostes
zu bewirken, kann jeder zweite Stab z. B. mit einem Schürnocken 5 versehen sein;
dies kann auch für jeden Stab zutreffen. In diesem Fall werden zweckmäßigerweise
die Schürnocken außerhalb der Mitte des Stabes angebracht und die Stäbe so gelegt,
daß die Schürnocken abwechselnd rechts und links liegen. Fährt man dann mit einem
geeigneten Eisen in der Längsrichtung unter den Roststäben hin und her, so wird
der Rost durch den Anschlag des Eisens gegen die Schürnocken intensiv gerüttelt.
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Das Rütteln wie auch das Reinigen der Rostspalten von unten, z. B.
mit einem Haken, kann von zwei Türen des Aschfalles aus bewirkt werden. Von der
Tür 6 werden die beiden rhombischen Felder 7 und 8, von der Tür io die beiden Felder
8 und 9 bedient. Zum Aufwerfen des Brennstoffes, Regelung der Oberluft usw. wird
auch beim sechseckigen Rost nur eine einzige Feuertür benötigt, welche oberhalb
der einen Aschfalltür liegt. Die Zwischenräume zwischen dem sechseckigen Rost und
der zylindrischen Feuerbüchse werden mit Schamottemasse oder ähnlichem ausgefüllt.
Es ist erkennbar, daß, sofern die Beschickungstür über eine Seite des Sechseckes
angebracht ist, die rechts und links davon befindlichen, durch Schamotte bedeckten
Kreisabschnitte gerade an jenen Stellen des Rostes liegen, die sowieso von oben
und von unten nur schwer erreicht, geschürt oder gereinigt werden können, so daß
auch in dieser Hinsicht die sechseckige Grundfläche des Rostes Vorteile bringt.