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Verfahren zum Entwässern von Torf Es ist bekannt, daß, die Entwässerung
von Torf und anderen kolloidalen Stoffen mittels Druck durch die Zufügtrn.g von
Torbstaub erleichtert wird, der das Äusfließen - des Wassers in Gang bringt und
dessen - 'Strömung nach außen erleichten. Der Torfstaub, den man durch Wärmebehandltmg
von Torf erhält, hat n:änilich sein kolloidales Gefüge verloren, und selbst «renn
er Wasser aus -dem Torf aufnimmt, kann er von diesem durch Sieben getrennt werden.
Diese Eigenschaft hat man bei Verfahren- ausgenutzt, die darin bestanden, den Rohtorf
mit trockenem Staub mit einem Wassergehalt von ungefähr zo% zu pre§sen, darauf den
Staub abzuscheiden, nachdem er feucht. geworden ist, d. h. bei 40 his 45N Wassergehalt,
und ihn darauf zu trocknen, um ihn erneut für die Behandlung neuer Rohtorfmengen
geeignet zu machen.
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Diese Verfahren arbeiten jedoch nichtwirtschaftlich; denn sie erfordern-die
Zugabe von trockenem Staub, der 2o his 400lo der Rohtorfmen.ge ausmacht, und das
Troch-lien derartig großer Staubmengen ist sehr umständlich. Es ist bekannt, die
durch Wärmetrocknung geschaffene Staubmenge dadurch zu verringern, daß man einen
Teil derselben durch feuchten Staub ersetzt, der als Zusatz bei einem vorhergehenden
'Preßvorgang gedient hat; ,aber die so erzielte Ersparnis gei rügt nicht, um die
Wirtschaftlichkeit des Verfahrens zu gewährleisten.
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Außerdem ist bekannt, dem Rohtorf durch Druck entwässerten Torf zuzusetzen:
Jedoch hat der so, entwässerte Torf seine kolloidalen Eigenschaften -bewahrt und
ist noch fähig, Wasser aufzunehmen in einer Menge, die gleich der im Rohtorf vorhandenen
ist. Hieraus folgt, daß man, anstatt durch Pressen eines derartigen Gemisches eine
wirksame Entwässerung zu erzielen, nur einen Wasseraustausch zwischen dem Rohtorf
und dem entwässerten Torf bewirkt, wobei das Enderzeugnis ein kolloidaler Torf ist,
dessen. Wassergehalt das -Mittel zwischen def. Gehalt der -beiden Bestandteile ist.
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Gemäß einem anderen bekannten Vorschlag wird eine absatzweise Pressung
durchgeführt, indem man mit einem geringen Druck beginnt
und mit
.einem holen Druck aufhört, und zwar in Gegenwart' von `Stoffen (besonders trockener
Torfstaub), welche das Ausströmen des Wassers begünstigen; aber auch dieses Verfahren
bedingt in gleicher Weise einen übermäßig hohen Zierbrauch an Staub.
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Erfindungsgemäß wird die Pressung ebenfalls stufenweise unter gesteigertem
Druck durchgeführt; aber es wird eine Wirtschaftlichkeit .des Betriebes dadurch
erzielt, daß man dem Torf während der ersten Preßstufe nicht trockenen, sondern
-feuchten Staub mit ungefähr 4o% Wasser, der aus der letzten Preßstufe herrührt,
zusetzt und daß dieser feuchte Staub während der letzten Druckstufe wieder aufgefrischt
wird, und zwar durch Hinzufügung einer gerheen, in der Wärme getrockneten Menge
Staubes mit einem Wassergehalt von ungefähr ioo/o.
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Infolge der Tatsache, daß der feuchte Staub-, der einem hohen Drück
ausgesetzt war, noch imstande ist, Flüssigkeit unter geringem Druck aufzusaugen,
wird eine Ersparnis erzielt. Der feuchte Staub kann auch im Arbeitskreislauf erhalten
werden, und es genügt zu seiner Auffrischung die Zugabe einer geringen Menge, etwa
5 0;ö, von Trockenstaub, um die Verluste beim Durchsieben auszugleichen.
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Es ist von den Erfindern früher vorgeschlagen worden, als Mittel zum
Befördern der Entwässerung ein durchlässiges Aufsaugband zu verwenden, auf dem die
kolloidale Masse in dünner Schicht, gegebenenfalls unter Zusatz von trockenem Staub,
gepreßt wird.
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Gemäß der Erfindung empfiehlt es sich, die stufenweise Pressung in
Berührung mit einem derartigen Band durchzuführen, das auf jeder Stufe ersetzt oder
getrocknet wird, so daß es jedesmal das beste Aufsaugvermögen besitzt. Wenn man
so die Verwendung des feuchten Staubes und des Aufsaugbandes verbindet, s o # 'kann
man die Wirkung des Freimachens des Wassers vom Torf und das Abfordern aus demselben
in erhöhtem Maße erreichen als bei vereinigter Anwendung eines Bandes mit trockenem
Staub; denn man kann von trockenem Staub allein infolge der hohen Trocknun;gs'kosten
und mit Rücksicht auf den Wärmewirkungsgrad der Einrichtungen nur in beschränktem
Umfange Gebrauch machen. Dagegen ist es ohne weiteres möglich, ausreichende Mengen
feuchten Staubes zur Verfügung zu stellen, da ja dieser feuchte Staub kostenlos
anfällt.
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Man kann die Erfindung bei der Entwässerung von Torf ü1 vier Stufen
folgendermaßen durchführen: I. Pressung unter i o kg j e Quadratzentimeter -und
Zusatz von 2o% feuchten Staubes Mit einem Wassergehalt von etwa 380,)o, . )I. Pressung
unter zokg je Quadratzentimeter und -einfacher Zerkleinerung der Masse ohne Zusatz,
III. Pressung unter 35 kg je Quadratzentimeter und wiederum mit Zerkleinerung der
Masse .ohne Zusatz, IV. Pressung unter 5o kg je Quadratzentimeter mit Zusatz von
5% trockenem Torfstaub zu dein Rohtorf. Dieser Zusatz dient dazu, um nicht nur die
Entwässerung des Rohtorfs hervorzurufen, sondern auch diejenige des Staubes, der
im Laufe der vorhergehenden Zusammendrückungen auf 4.8 bis 53% befeuchtet worden
ist.
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Nach dieser letzten Pressung hat die behandelte Masse einen Wassergehalt
von etwa 55%, während der Wassergehalt des feuchten Staubes zwischen 36 und q.0%
schwankt. Der Staub kann ohne weiteres dazu dienen, um nach dem Sieben und ohne
Trocknung als Zusatz zu dem Rohtorf verwendet zu werden, der die erste Pressung
erfährt.
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Es ergibt sich somit, daß gemäß der Erfindung die Menge des für die
Entwässerung benötigten trockenen Staubes nur etwa 5% der Rohrnasse beträgt, während
bei den bekannten Verfahren diese Menge -o bis 4o0,'o ausmacht. Die Zahl der Preßstufen
kann ebenso wie die Höhe der, Drücke und die Mengen des verwendeten feuchten Staubes
den Bedingungen des Einzelfalles angepaßt werden.