DE1442142C3 - Verfahren zur Gewinnung von Hefe oder ähnlichem pflanzlichem Zellmaterial mit erhöhtem Trockensubstanzgehalt - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Hefe oder ähnlichem pflanzlichem Zellmaterial mit erhöhtem Trockensubstanzgehalt

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Description

3 4
ist nur durch Erhöhung der Menge an Osmoticum, Bei dem Verfahren der Erfindung wird durch die
z. B. NaCl, möglich. kurzzeitige Einwirkung der gemäß Erfindung ein-
Die schnelle Rückcytorrhyse der Hefezellen hat gesetzten Osmotica auf das Zellmaterial eine beferner zur Folge, daß die erhaltene Hefe zwar sehr stimmte Osmotikumkonzentration und damit ein rasch den gewünschten Trockengehalt erreicht, aber 5 bestimmter osmotischer Druck im Extracellulardamit auch ebenso rasch in der endgültigen Plasti- wasser erzeugt, der die gewünschte Zellcytorrhyse zität vorliegt und in diesem Zustand auf den Strang- bewirkt. Danach wird das Extracellularwasser mit pressen oder sonstigen Formmaschinen weiter ver- dem Osmoticum in an sich bekannter Weise auf arbeitet werden muß. üblichen Trennvorrichtungen, wie Filterpressen,
Das führte zu Schwierigkeiten, als die sich ständig io Zentrifugen, Druckfiltern oder z. B. Aufbringen auf verschlechternde Qualität der als Rohstoff für die einen Saugfilter, weitgehend abgetrennt und sofort Hefe verwendeten Melasse sowie die steigenden der weiteren Verarbeitung, z.B. zu Hefekleinpak-Anforderungen der Konsumenten an die Hefe- kungen oder zu verpackten Hefepfunden, zugeführt, qualität die Hefehersteller zur Erhöhung des Trok- Unmittelbar nach Entfernen des Zellproduktes kensubstanzgehalts der Hefe zwangen, jedoch dem 15 von der Trennvorrichtung, z/B.-, dem Saugfilter, Trockensubstanzgehalt der nach dem Verfahren der erhält man ein cytorrhysiertes Produkt, bei dem das österreichischen Patentschrift 186 216 erhaltenen Ausmaß der Zellschrumpfung zunächst von der Hefe durch die Verarbeitbarkeit beim Kneten auf Konzentration des Osmoticums, z. B. Harnstoff oder den Strangpressen, auf den Abschneidapparaten zur Glycerin, in dem nicht abgetrennten Extracellular-Formung von Pfundstücken oder in Kleinpack- 20 wasser abhängig ist. Während der — vorzugsweise maschinen zum Verpressen zur Würfelform eine nach weiterer Verarbeitung — auf die Trennoperaobere Grenze von etwa 331Vo gesetzt war. Bei der tion folgenden Lagerung ändert sich aber der Zunach dem Verfahren der österreichischen Patent- stand, indem die Zellen allmählich Osmoticum und schrift 186 216 erhaltenen Hefe werden die mit der Flüssigkeit aus dem Osmoticum enthaltenden ExtraErhöhung des Trockensubstanzgehalts über die 25 cellularwasser aufnehmen, was die erwünschte Ver-33%-Grenze hinaus verbundenen Schwierigkeiten armung an Extracellularwasser und den durch die dadurch gelöst, daß man den Hefen Emulgatoren Druckdifferenz an der Trennvorrichtung bedingten zusetzt, was nicht nur zusätzliche Mischvorrichtun- Wert und die dadurch verursachte Plastizitätsgen erforderlich macht, sondern auch mit dem minderung des Zellproduktes zur Folge hat.
Nachteil verbunden ist, daß die für die Verarbeitung 30 Da die Aufnahme des Osmoticum enthaltenden erforderliche hohe Plastizität der Hefe auch nach Extracellularwassers nur allmählich erfolgt, verläßt der Pfundierung in den meisten Fällen erhalten das Zellmaterial bzw. die Hefe die Trennvorrichbleibt, die Verbraucher — Bäcker — aber trockene tung, z. B. das Filter, in noch sehr plastischem ZuHefe bevorzugen, weil sie sich leichter dosieren und stand, wobei bei Verwendung von Glycerin als aufbewahren läßt und auch rein äußerlich den 35 Osmoticum das in der Extracellularflüssigkeit entEindruck höherer Trockenheit macht. haltene Glycerin noch zusätzlich als Gleitmittel
Es wurde gefunden, daß man die mit dem vor- wirkt. Dieses sehr plastische Zellmaterial läßt sich bekannten Verfahren verbundenen Nachteile beim trotz hohen Trockensubstanzgehalts gut formen, Verfahren zur Gewinnung von Hefe oder ähnlichem ohne zu bröckeln und kann mit hoher Stundenpflanzlichem Zellmaterial mit erhöhtem Trocken- 40 leistung, geringem Kraftaufwand und geringer, substanzgehalt durch Einwirkung von osmotisch durch das Kneten verursachter Erwärmung mittels wirksamen Stoffen auf das Ausgangszellmaterial Strangpressen und Abschneidevorrichtungen zu und Abtrennung der cytorrhysierten Zellen von Pfundstücken geformt oder vom Stempel einer osmotisch wirksamem Extracellularwasser in Ab- Kleinpackmaschine in Sekundenbruchteilen in hängigkeit von dem beim Abtrennen wirksamen 45 Würfelform umgepreßt werden.
Druck bzw. Druckunterschied in sehr einfacher Durch den auf die Verformung folgenden, stark Weise umgehen kann, wenn man dem Ausgangs- gesteigerten Auftrocknungsprozeß des Zellmaterials zellmaterial als osmotisch wirksamen Stoff 0,1 bis bzw. der Hefe im verpackten Hefepfund nimmt die 5 Gewichtsprozent' einer Substanz zusetzt, die von Tendenz zum Schimmelbefall ab und die Haltbarkeit den Zellen ohne nennenswerte Gärerscheinungen 50 der Hefe zu, was für den Versand unter klimatisch aufgenommen werden kann, diese kurzzeitig auf das schwierigen Bedingungen wichtig ist.
Ausgangszellmaterial einwirken läßt, und das Zeil- Als Ausgangsmaterial kann gemäß Erfindung eine, material auch nach der Abtrennung des dem wirk- Suspension der Zellen, z. B. Heferahm, oder ein samen Druck bzw. Druckunterschied entsprechen- bereits teilweise oder weitgehend vom Extracelluden Teiles des Extracellularwassers unter der Ein- 55 larwasser befreites Zellmaterial * verwendet werden, wirkung des restlichen, osmotisch wirksamen, eine Man kann aber auch als Ausgangsmaterial ein ZeIlohne nennenswerte Gärerscheinungen von den material benutzen, das zuvor der Behandlung mit Zellen aufnehmbare Substanz enthaltenden Extra- osmotisch wirksamen Substanzen, wie z. B. Natriumcellularwassers beläßt. chlorid usw., in an sich bekannter Weise unterwor-
AIs Osmotica, die von den Zellen ohne nennens- 60 fen worden ist.
werte Gärerscheinurigen aufgenommen werden, Als Osmotica werden gemäß Erfindung Substan-
werden vorzugsweise Harnstoff oder Glycerin ver- zen verwendet, die von den Zellen ohne Gärerschei-
wendet. Es können hierfür auch andere Verbindun- nungen aufgenommen werden. Gärerscheinungen
gen benutzt werden, z. B. wasserlösliche Kohlen- sind unerwünscht, da dann z. B. Heferahm zu schäu-
hydrate, die durch Hefe nicht vergoren werden, 65 men beginnt, der bei der Entwässerung gebildete
wie Triosen, Tetrosen, Pentosen, Hexosen, Mono-, . Hefekuchen sprossende Zellen enthält, wodurch der
Di- und Trisaccharide, mehrwertige Alkohole mit gewünschte Ausreifezustand beeinträchtigt wird, der
mehr als drei Hydroxylgruppen, z. B. Sorbit, u. a. gebildete Hefekuchen durch Gasbildung auseinander-
getrieben wird und die unvermeidliche Wärmestauung die Hefe schädigt.
Die Osmotica werden dem Ausgangsmaterial, z. B. Heferahm, in einer Menge von 0,1 bis 5, vorzugsweise 0,3 bis 2 Gewichtsprozent, zugesetzt. Es können sowohl größere als auch geringere Mengen benutzt werden. Je konzentrierter das Ausgangszellmaterial ist, desto geringer ist auch die benötigte Menge Osmoticum.
Bei den beiden, gemäß Erfindung, bevorzugt verwendeten Osmotica Harnstoff und Glycerin handelt es sich nicht um ausgesprochene Fremdstoffe. Harnstoff wird z. B. in der Hefeerzeugung häufig als Stickstofflieferant benutzt und von der Hefe bei Anwesenheit von Kohlenstofflieferanten und Sauerstoff von den Hefezellen assimiliert. Glycerin tritt in geringer Konzentration als natürlicher Bestandteil der Hefezellen auf.
Aus Zentralblatt für Bakteriologie, (1905), S. 386 bis 388 ist es zwar bekannt, daß Harnstoff und Glycerin osmotische Wirkungen auf lebende Hefezellen (Preßhefe) ausüben und daß Harnstoff langsam in die Hefezeilen einzudringen vermag. Diese Literaturstelle enthält aber keinen Hinweis, daß die Harastoffäufnahme der Zellen von einer Wasseraufnahme begleitet ist, bzw. daß man dadurch eine Änderung der Plastizität eines so behandelten Hefekuchens erzielen kann.
Bei Verfahrensdurchführung soll das gemäß Erfindung benutzte Osmoticum nur kurzzeitig, d. h. nur so lange auf das Zellmaterial einwirken, daß eine Cytorrhyse der Zellen erreicht wird. Wird dieser Zeitpunkt wesentlich überschritten, setzt eine — allerdings langsame — Aufnahme des Osmoticums in die Zellen ein, die von einer Wasseraufnahme begleitet ist und die angestrebte Zellcytorrhyse unwirksam machen würde. Diese von der Cytorrhysegeschwindigkeit abhängige Einwirkungszeit des gemäß Erfindung eingesetzten Osmoticums auf das Zellmaterial kann zwar durch Erhöhung der benutzten Osmoticummenge verlängert werden, die eine Erhöhung der Osmoticumkonzentration im Extracellularwasser zur Folge haben würde. Dieser Erhöhung der Osmoticummenge dürfte aber durch die Aufnahmefähigkeit der Zellen für das eingesetzte Osmoticum eine obere Grenze gesetzt sein.
In der Praxis empfiehlt es sich daher, das Zellmaterial erst kurz bzw. unmittelbar vor dem Abtrennen des Extracellularwassers mit dem Osmoticum in Berührung zu bringen. So soll zwischen dem Ansteigen des osmotischen Druckes in der Extracellularfiüssigkeit und dem Abtrennen des Extracellularwassers auf der Trennvorrichtung eine nach Sekunden oder Minuten bemessene Zeitspanne, z. B. 5 Sekunden bis 2 Minuten, insbesondere 20 Sekunden bis 1 Minute verstreichen.
Das nach dem Abtrennen des Extracellularwassers — dessen Menge von dem an der Trennvorrichtung wirksamen Druckunterschied abhängt — erhaltene Zellmaterial wird — vorzugsweise so, wie es ist — (gewünschtenfalls kann eine bemessene Nachwaschoperation vorgenommen werden, vorausgesetzt, es wird für die Aufrechterhaltung der Osmoticumkonzentration in dem in der Zellmasse befindlichen Extracellularwasser Sorge getragen) sofort auf möglichst kurzem Wege der weiteren Verarbeitung zugeführt. Würde es z. B. erst einige Stunden nach dieser Operation geformt und abgepackt werden, ginge der Vorteil der leichten Formbarkeit verloren, weil die Hefe dann schon erhärtet ist.
Die mit dem Verfahren gemäß Erfindung verbundenen Vorteile beruhen auf dem langsamen Erhärten des Filterkuchens, was eine Erhöhung des Trokkensubstanzgehaltes der Hefe sowie die Verwendung von Melassen minderer Qualität ohne zusätzliche Emulgatorverwendung und den Wegfall der sehr sorgfältig zu steuernden und innerhalb der kurzen Rückcytorrhysedauer zu beendenden Verdrängung der Osmoticum enthaltenden Extracellularflüssigkoit auf dem Filter ermöglicht, was unter anderem nicht nur durch den Wegfall der Waschoperation die Verfahrensführung erleichtert und die Leistungsfähigkeit der Druckfilter um etwa 40% steigert, sondern auch die Anwendung anderer Trennvorrichtungen, wie z. B. Zentrifugen oder Filterpressen möglich macht.
B eispiel 1
Von einer größeren Menge Heferahm gleicher Beschaffenheit werden 6 Portionen zu je 100 1 abgetrennt. Die erste Portion wird unbehandelt auf ein Vakuumdrehfilter gebracht und ohne Auswaschen bei 700 mm Hg Vakuum entwässert. Aus der vom Filter abgenommenen Hefe werden Hefepfunde her-. gestellt. Die Plastizität wird in mm-Einsinktiefe des genormten Probekörpers eines käuflichen, gewichtsbelasteten Plastizitätsmessers ausgedrückt. Ermittelter Wert nach 24 Stunden Lagerung: 6,00 mm.
Die zweite Portion von 100 1 Heferahm wird mit 0,1 kg Harnstoff versetzt, in gleicher Weise entwässert und zu blockförmigen Hefepfunden mit je 500 g Gewicht ausgeformt.
Die Zusätze zu den restlichen Portionen betragen 0,5, 1,0, 2,0 bzw. 5,0 kg Harnstoff.
Nach einer Lagerung von 24 Stunden zeigten die Pfunde der einzelnen Portionen die in der nachfolgenden Tabelle angeführten Plastizitäts- bzw. Trokkensubstanzwerte:
HarnstofFzusatz in kg Hefepfunde Differenz zu unbehandelter Hefetrockensubstanz "/0
Nr. der Portion zu 1001 Heferahm Plastizität (mm) Hefe nach 24 Stunden 24 Stunden nach Zugabe
des Hcferahms 0,00 28,8
0,0 24 Stunden nach Zugabe 1,14 29,0
1 0,1 6,00 1,79 29,7
2 0,5 4,86 2,79 31,0
3 1,0 4,21 4,21- 32,8
4 2,0 3,21 5,13 38,2
5 5,0 1,79
f) 0,87
Beispiel 2
Man arbeitet wie im Beispiel 1, setzt jedoch an Stelle der angegebenen Mengen Harnstoff den Hefeportionen 0,15, 0,75, 1,53, 3,06 bzw. 7,65 kg Glycerin je 100 1 Heferahm zu. Dabei erhält man die aus der nachstehenden Tabelle ersichtlichen Ergebnisse:
Glycerinzusatz in kg Hefepfunde Differenz zu unbehandelter
Hefe nach 24 Stunden
Hefetrockensubstanz °/o
24 Stunden nach Zugabe
Nr. der Portion zu 100 1 Heferahm Plastizität (mm) 0,00 28,8
des Heferahms 0,00 24 Stunden nach Zugabe 1,01 28,9
1 0,15 6,00 1,70 29,6
2 0,75 4,99 2,74 31,0
3 1,53 4,30 4,19 32,8
4 3,06 3,26 5,06 38,3
5 7,65 1,81
6 0,94
Die Verwertung der Erfindung kann durch gesetzliche Bestimmungen, insbesondere durch das Lebensmittelgesetz, beschränkt sein.

Claims (5)

1 2 wobei die Verdrängung des Extracellularwassers mit Patentansprüche: den osmotisch wirksamen Stoffen so gesteuert werden muß, daß sie beendet ist, bevor die Wieder-
1. Verfahren zur Gewinnung von Hefe oder aufnahme von Wasser als Intracellularwasser in die ähnlichem pflanzlichem Zellmaterial mit erhöh- 5 Zellen (die Rückcytorrhyse) abgeschlossen ist — tem Trockensubstanzgehalt durch Einwirkung und schließlich die von den osmotisch wirksamen von osmotisch wirksamen Stoffen auf das Aus- Stoffen befreite Zellmaterialschicht der weiteren gangszellmaterial und Abtrennung der cytorrhy- Einwirkung der Druckdifferenz auf dem Saugfilter sierten Zellen von osmotisch wirksamem Extra- zu unterwerfen, wobei durch Aufnahme von Extracellularwasser in Abhängigkeit von dem beim io cellularwasser als Intracellularwasser in die cytorrhy-Abtrennen wirksamen Druck bzw. Druckunter- sierten Zellen eine Abnahme des Extracellularschied, dadurch gekennzeichnet, daß Wassergehalts unter den durch die Druckdifferenz man dem Ausgangszellmaterial als osmotisch bedingten Wert eintritt.
wirksamen Stoff 0,1 bis 5 Gewichtsprozent einer Die so erhaltenen Hefen weisen außer einem
Substanz zusetzt, die von den Zellen ohne 15 erhöhten Trockensubstanzgehalt verbesserte, d.h.
nennenswerte Gärerscheinungen aufgenommen verminderte Plastizität, verbesserte Haltbarkeit und
werden kann, diese kurzzeitig auf das Ausgangs- ein stärkeres Triebvermögen auf.
zellmaterial einwirken läßt, und das Zellmaterial Unter Extracellularwasser ist das Wasser außer-
auch nach Abtrennung des dem wirksamen . halb der Zellen zu verstehen, beim Heferahm das
. Druck bzw. Druckunterschied entsprechenden 20 Wasser bzw. die verdünnte Würzelösung, in der die
Teiles des Extracellularwassers unter der Ein- Zellen schwimmen, bei der auf Filtern abgepreßten,
wirkung des restlichen, osmotisch wirksamen, 'abgenutschten und daran anschließend pfundierten
eine ohne nennenswerte Gärerscheinungen von Hefe das Wasser, das sich in den engen Kapillaren,
den Zellen aufnehmbare Substanz enthaltenden die von den mehr oder weniger dicht aneinander-
Extracellularwassers beläßt. 35 liegenden Zellen gebildet werden, befindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- Unter Intracellularwasser ist das in den Zellen kennzeichnet, daß man dem Ausgangszellmate- befindliche Wasser zu verstehen. Seine Menge läßt rial 0,3 bis 2 Gewichtsprozent der Substanz zu- sich durch osmotisch wirksame Lösungen beeinsetzt, die von den Zellen ohne nennenswerte flüssen. Bringt man z. B. Hefezellen in eine Lösung, Gärerscheinungen aufgenommen werden kann. 30 deren osmotischer Druck größer als der des Intra-
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, da- cellularwassers ist, dann tritt Wasser bzw. Flüssigdurch gekennzeichnet, daß man als Substanz, die keit aus dem Zellinneren in die Lösung über, in von den Zellen ohne Gärerscheinungen auf- der die Zellen suspendiert sind (sogenannte Cygenommen werden kann, Harnstoff verwendet. torrhyse oder Zellkontraktion (vgl. S. Windisch
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 35 und C. Enders in »Die Brauwelt«, 1946, S. 151 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als bis 220). Der Gesamtwassergehalt ist die Summe Substanz, die von den Zellen ohne nennenswerte von Extra- und Intracellularwasser.
Gärerscheinungen aufgenommen werden kann, Der Hauptnachteil des Verfahrens der österrei-Glycerin verwendet. chischen Patentschrift 186 216 besteht darin, daß
5. Anwendung des Verfahrens nach einem der 4° die Rückcytorrhyse der Hefezellen bei der VerAnsprüche 1 bis 4 bei der Verarbeitung von drängung des Osmoticum enthaltenden Extracellu-Hefe zu Kleinpackungen bzw. zu verpackten larwassers durch eine Flüssigkeit mit niedrigerem Hefepfunden. osmotischem Druck, d. h. dem Auswaschen, relativ
rasch — etwa innerhalb von 1 bis 2 Minuten —
45 beendet ist. Das macht eine sehr sorgfältige Steuerung des Auswaschens notwendig, um das sogenannte »Totwaschen« der Hefe,. d. h. eine Beendigung der Rückcytorrhyse der Hefezellen inner-Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewin- halb der Waschzone zu vermeiden, da die Hefenung von Hefe oder ähnlichem Zellmaterial mit 50 zellen nach Abschluß der Rückcytorrhyse kein erhöhtem Trockensubstanzgehalt. Extracellularwasser mehr aufsaugen können, der Nach der österreichischen Patentschrift 186 216 Extracellularwassergehalt nicht unter den durch die ist es bereits bekannt, zur Produktion von Hefe mit Druckdifferenz bedingten Wert sinkt und die angeerhöhtem Trockensubstanzgehalt eine wäßrige Sus- strebte Verminderung der Plastizität ausbleibt,
pension der Zellmasse, z. B. Heferahm, mit osmo- 55 Die schnelle Rückcytorrhyse der Hefezellen tisch wirksamen Substanzen — wie Natrium-, macht weiterhin eine schnelle Durchführung des Kalium-, Calciumchlorid, Magnesium-, Natrium-, mit dem Auswaschen verbundenen Filtriervorgangs Ammoniumsulfat, Aluminium-, Calciumnitrat, Am- notwendig. Das stößt bei der Herstellung von Backmonium-, sek. Kaliumphosphat, Natriumacetat oder hefe aus Rohrzuckermelasse auf Schwierigkeiten. Natriumcarbonat — zu versetzen, die einen Austritt 60 Diese Hefen enthalten häufig noch aus dem Zuckerdes Intracellularwassers an den Zellen bewirken, rohr stammende, wachsähnliche Verunreinigungen, die so erhaltene Suspension cytorrhysierter Zellen die an den Zelloberflächen haften, während des auf ein Saugfilter zu bringen, auf dem Saugfilter Herstellungsprozesses nicht vollständig abgetrennt das die osmotisch wirksamen Stoffe enthaltende werden können und nun beim Auswaschen die Extracellularwasser — dessen Menge von der am 65 Filterporen verstopfen. Die Folge davon ist, daß Saugfilter vorhandenen Druckdifferenz abhängt — das Auswaschen längere Zeit in Anspruch nimmt, durch eine Flüssigkeit mit niedrigerem osmotischen als die Rückcytorrhyse. Eine Verlängerung der Druck, vorzugsweise Wasser, zu verdrängen — Rückcytorrhyse und damit auch des Filtriervorgangs
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