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Entwässerung von Torf. Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Vorbereitung von Torf zwecks Gewinnung eines Brennstoffes aus Torf und Sulfitablauge.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, Torf derart zu entwässern, daß
er mit konzentrierter Sulfitablauge in Berührung gebracht wird, wobei durch die
Lauge dem Torf auf dem Wege der Diffusion das Wasser entzogen wird. Durch bloßes
Einlegen in Sulfitabiauge kann aber der 'Wassergehalt nicht so weitgehend herabgedrückt
werden, wie dies für die 'Weiterverarbeitung wünschenswert ist, da die Diffusion
zwischen der Sulfitlauge und dem Torfkörper nur so weit geht, bis der osmotische
Druck innerhalb und außerhalb des Torfstückes der gleiche ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren, bei dem derart
gearbeitet wird, daß der fertig behandelte Torf die Sulfitlauge in ihrer vollen
Konzentration enthält.
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Das Verfahren wird zweckmäßig so ausgeführt, daß der Torf, nachdem
er durch Pressen soweit wie möglich vom Wasser befreit worden ist, in einen zylindrischen
Behälter geführt wird, in welchem sich Sulfitablauge befindet. Der Torf sinkt allmählich
nach unten im Behälter und wird am unteren Ende desselben, zusammen mit einem Teil
der Ablauge in der Form von Brei entfernt, wülirend gleichzeitig ein Strom von Sulfitablauge,
die so konzentriert wie möglich, aber doch noch )dünnflüssig ist, am unteren Teil
des Behälters hirneingeleitet und durch die Masse hinaufgepreßt wird, in einer Richtung,
die der Bewegungsrichtung des Torfes entgegengerichtet ist. Dadurch wird der größte
Teil des Primärwassers im Torf ausgetrieben.
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Der Prozeß ist somit teils ein Diffusionsprozeß und teils eine direkte
Verdrängung des primären -\Vassers aus dem Torf. Da ein solcher Prozeß nicht durchgeführt
werden kann, ohne daß eine gewisse Mischung zwischen den verschiedenen Flüssigkeiten
stattfindet, so ist das Resultat in diesem Falle eine Mischung von Wasser und konzentrierter
Sulfitablauge innerhalb einer begrenzten Zone im Behälter, d. h. die Konzentration
der Ablauge wird im Behälter nach oben abnehmen. Die am meisten verdünnte Lauge
wird am oberen Teil des Behälters kontinuierlich abgeleitet. Vom unteren Teil des
Behälters wird eine Mischung von Torf und Sulfitablauge als dicker Brei entfernt,
in welcher die Ablauge annähernd ihre ursprüngliche Konzentration hat. Die Mischung
wird der Zentrifugierung oder Pressung unterworfen, wodurch ein Teil der Ablauge
abgeschieden wird. Die verdünnte Lauge wird wieder auf die ursprüng;iche Konzentration
eingedampft.
Das gepreßte Scblußprodukt wird in annähernd fester
Form erhalten und kann ohne weitere Behandlung als Brennstoff benutzt werden,- kann
aber auch einer weiteren Behändlung; wie z. B. Trocknung und Brikettierung unterworfen
«erden.
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Weil die im Schlußprodukt erhältliche Sulfitablauge etwa 5o Prozent
Trockensubstanz enthält, die ungefähr denselben Brennwert wie die Trockensubstanz
des Torfes aufweist, wird der Brennwert des Endproduktes verhältnismäßig hoch und
sein Wasserinhalt verhältnismäßig niedrig (etwa z5 bis 3o Prozent). Nimmt man z.
B. an, daß nach dem Pressen gleiche Gewichtsteile Torfsubstanz und Sulfitablauge
mit 5o Prozent Trockensubstanz im Endprodukt vorhanden sind, so wird sein Wassergehalt
25 Prozent betragen.
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Das Verfahren verläuft z. B. wie folgt: Die ursprüngliche Ablauge
wird z. B. von einer benachbarten Sulfitzellulosefabrik an die Verdampfungsanlage
geleitet, wird hier auf die gewünschte Konzentration eingedampft und wird darauf
zu dem obengenannten Behandlungsbehälter geleitet. Die am oberen Teil des Behälters
abgehende verdünnte Ablauge wird zur Eindampfungsanlage zurückgeleitet. Dasselbe
geschieht mit der abgepreßten Lauge, soweit diese notwendig ist. Diese Laugen, die
das zugeführte Primärwasser des Torfes enthalten, werden eingedampft und ganz oder
teilweise für die erneute Verwendung zurückgewonnen. Die Sulfitablauge wird somit
bei dem vorliegenden Verfahren nicht allein als Brennstoff ausgenutzt, sondern auch
als Mittel zur Aufnahme und bequemen Verdampfung des Primärwassers des Torfes, welches
im letzteren Falle auf wirtschaftliche Weise in zeitgemäßen Verdampfungsapparaten
aus der Lauge entfernt werden kann. Es hängt von den örtlichen Verhältnissen ab,
ob die Behandlung der verdünnten Ablauge aus dem oberen Teil des Behälters sich
lohnt oder ob besonders bei stärkerer Verdünnung der Lauge es wirtschaftlicher ist,
die mit der Konzentration verbundenen Kosten nicht aufzuwenden.