DE310819C

DE310819C -

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Publication number: DE310819C
Application number: DENDAT310819D
Authority: DE
Priority date: 1918-02-07
Also published as: US1384219A

Description

PATENTSCHRIFT

Vr 310819 — KLASSE 556. GRUPPE

und unorganischen Substanzen.

.'■'■'..:'■' Patentiert im Deutschen Reiche vom 26". Januar1918 ab.

''■-;·. In der deutschen Patentschrift 266096 ist ein Verfahren beschrieben, nach welchem durch Erhitzen von Sulfitzellstoffablaugen unter hohem Druck und durch Überführung der in den Laugen enthaltenen freien oder gebundenen SO₂ zu SO₃ eine Umsetzung der in den Laugen gelösten organischen und unorganischen. Bestandteile herbeigeführt wird. Die Untersuchung der Substanzen der Laugen hat ergeben, daß dieselben den anorganischen Säurerest in zweierlei Weise gebunden enthalten. Es sind nämlich sowohl lignosulfonsaure als

\ auch lignosulfinsaure Salze darin vorhanden. Die ersteren sind als Abkömmlinge der schwef-

!igen Säure, die letzteren als Abkömmlinge

■> der Schwefelsäure zu betrachten. Bei der Zersetzung solcher Laugen nach dem oben

■ erwähnten Verfahren hat· es sich nun ergeben, daß die sulfinsäuren Salze sich leicht zersetzen

ao lassen, während eine Zersetzung der sulfon-. sauren Salze schwierig zu erreichen ist.

: Die erstgenannten Substanzen sind vorhanden in einer Menge von ungefähr 75 Prozent der Trockensubstanz der Laugen, und.

as die Ausbeute an Ligninsubstanz wird bei der Zersetzung in einer Menge erhalten, die nahezu unmittelbar proportional zu den genannten 75 Prozent ist.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Verfahren, bei welchem die Ausbeute solcher Zersetzungen erhöht wird. Dies wird dadurch erreicht, daß die Ablaugen einer Konzentration durch Eindampfung unterworfen werden, bevor die. Zersetzung der Ablaugen vorgenommen wird. Eine solche Arbeitsweise . ist durchführbar ohne wesentliche Erhöhung der. Kosten der Sulfitkohlendarstellung. Bei der Zersetzung der Sulfitzellstoffablaugen hat ; es sich nämlich erwiesen, daß eine größere ' Wärmemenge frei gemacht wird, als bei dem Verfahren für eine weitere fortgesetzte Zersetzung neuer Laugenmengen verwertet werden kann, wenn man mit mehreren in Reihe ge- · schalteten Apparaten arbeitet. Diese überschüssige Wärme einer Zersetzung, kann nun dazu benutzt werden, den Gehalt an Trockensubstanz in einer neuen Quantität Lauge für eine weitere Zersetzung zu erhöhen, z. B. durch die Verminderung des Wassergehalts : der Lauge um z. B. 20 Prozent des Raun> inhaltes der Lauge durch Eindampfen Vorzugsweise im Vakuum. /'

Wird· die Lauge sodann, wie üblich gefällt, so würde erhöhte Ausbeute entsprechend der '}■ genannten Eindampfung um 20 Prozent zu erwarten sein. < _;

Es hat sich indessen ergeben, daß bei einer solchen eingedampften Ablauge die Ausbeute ;.

fa-Aifflage, atagegeben am io. December 1919J

';· . erheblich höher wird, und zwar um nahezu

Y-, ■-, 40 Prozent. Dies läßt sich auch zum Teil

K dadurch erklären, daß, wenn die Lauge im

'; , Vakuum eingedampft wird, so fällt ein Teil

;...';:■ ^{x 5} der in der Lauge vorhandenen Kalksalze als

; ·■ Sulfat und sä^ures Sulfit aus, und freie schwef-

ί ' lige Säure wird entweichen. ■ Da nun aber

! . sowohl der Kalk als die schweflige Säure die

j bindenden Faktoren für die Konstitution

Γ ίο der Lauge sind, so läßt sich auch dadurch

;··'. ■·, erklären, daß, wenn die Menge dieser Sub-

i stanzen in der Lösung vermindert wird,

j'·..'·' dann auch noch ein Teil der davon in Lösung

j gehaltenen organischen Substanz ausfällt.

ί 15 Durch das· Eindampfen werden auch die Vis-

j ■ kosität und die kolloidalen Eigenschaften der

I'■'■■.■/.'■:,. .^: Lauge geändert, was auch dazu beiträgt, daß

■''■■■ die Zersetzung mit besserem Erfolg und größerer Ausbeute durchführbar ist.

Claims

Patent-An Sprüche:

ϊ. Verfahren zur Gewinnung der in ^: Sulfitzellstoffabiaugen enthaltenen organischen und unorganischen Substanzen durch ' Zersetzung der Ablaugen in der Hitze unter hohem Druck und unter Überführung der in den Ablaugen vorhandenen freien und gebundenen schwefligen Säure in Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaugen vor. dem Zersetzungsvorgang .'.. teilweise eingedampft werden, so daß ein Teil der in den Ablaugen enthaltenen Kalk- ■■ salze ausgefällt und schweflige Säure abgegeben wird. .■■".,-.■:
2. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Eindampfen· der Ablaugen durchgeführt wird unter Benutzung der Wärme, die bei der Zersetzung eines früheren Atisatzes entsteht.