AT91131B - Verfahren zur Fabrikation von Kartoffelstärke. - Google Patents

Verfahren zur Fabrikation von Kartoffelstärke.

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Hugo Wertheim Ing
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Fabrikation von   liartoffelstärlie.   



   Die bisherigen Methoden zur Herstellung von Stärke aus Kartoffeln beruhen darauf, dass man die   feinst zerkleinerten Kartoffeln,   den Kartoffelbrei, auf Sieben unter Anwendung grosser Wassermengen 
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 gerechnet   auf urspriingliche   Kartoffel) wird   gewöhnlich   getrocknet oder ungetrocknet als Viehfutter verwendet, während der ganze Kartoffelsaft (das Fruchtwasser), enthaltend zirka   2 1"Zucker   und Dextrin (alles bezogen auf das ursprÜngliche   Kartoffelgewicht), durch grosse Wassermengen verdünnt, nach   der
Abscheidung der Stärke, das Abwasser bildet, welches infolge seines Gehaltes an Eiweiss und anderen organischen Stoffen leicht in Gärung und Fäulnis übergeht und für die Fabriken eine grosse Last bildet. 



   Abgesehen davon, gehen mit dem Abwasser mehr als   zu   vom Kartoffelgewicht an wertvollen Nährstoffen verloren. Die Abwässer verursachen auch aus einem anderen Gesichtspunkte viel Unannehmlichkeiten im Betriebe. Zufolge seines   Eiweissgehältes   schäumt der Kartoffelsaft nämlich stark und erschwert hiedurch die Fabrikation. 



   Die Reinigung der Abwässer geschah bisher in den   Kartoffelstärkefabriken   nach einer der folgenden Methoden :
1. Die Verwendung der Abwässer zur Berieselung von Ackerland, die aber an viele Voraussetzungen geknüpft ist, welche nur in den seltensten Fällen erfüllt werden können. 



   2. Die Ansammlung der Abwässer in Sammelgruben ohne Ablass und ihre Ableitung erst nach erfolgter Gärung. Diese Methode weist dieselben   Übelstände   auf. wie das Verfahren nach Punkt 1. 



   3. Die   Ausfällung   und Rückgewinnung der Eiweissstoffe aus den Abwässern durch Erhitzung, welche Form der Ausnutzung aber infolge der grossen zu bearbeitenden Flüssigkeitsmengen (mindestens 1 m3 Flüssigkeit per 100 kg Kartoffel) auf unüberwindliche Schwierigkeiten stösst und mit viel zu hohen Kosten verbunden ist. 



   4. Neuesten will man diese Abwässer zur Erzeugung von Futterhefe verwenden, was aber selbst bei verhältnismässig kleinen Fabriken mit unverhältnismässig hohen Kosten verbunden wäre. 



   Die vorliegende Erfindung ermöglicht nun die vollständige Gewinnung aller Bestandteile der Kartoffel unter gleichzeitiger Vermeidung der mit der Behandlung der Abwässer bei der üblichen Stärkeerzeugung aus Kartoffeln entstehenden Schwierigkeiten dadurch, dass man aus den zerkleinerten Kartoffeln zunächst die Nährstoffe und Salze durch mechanische Entfernung des Fruchtsaftes oder durch Ausholen mit einer möglichst geringen Menge Wasser bzw. am vorteilhaftesten durch aufeinanderfolgende Anwendung beider Massnahmen, in leicht verwertbarer Form absondert und den Kartoffelbrei erst hernach mit der zum Auswaschen der Stärke notwendigen grossen Menge Wasser zusammenbringt. Das Verfahren wird beispielsweise wie folgt ausgeführt. 



   Die durch Waschen gereinigten Kartoffeln werden wie bisher auf Reibmaschinen sehr fein gerieben. 



  Hierauf wird der Brei aber nicht zur Gewinnung der   Rohstärkemilch   ausgewaschen, sondern vorerst auf beliebigen Pressen, beispielsweise Filterpressen gut abgepresst, u. zw. vorteilhaft bei einem so geringen Druck, dass der ablaufende Fruchtsaft, welcher gesondert aufgefangen wird, praktisch genommen stärkefrei abfliesst. Auf diese Weise gehen zunächst ohne jede Schwierigkeit zirka 50% vom Kartoffelgewicht an Saft ab. 

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   Der einmal abgepresste Brei wird sodann mit frischem Wasser, dessen Menge jedoch zweckmässig kleiner ist als die bereits abgepresste   Saftmenge,   vermischt, wodurch die   löslichen   Stoffe   atlas   dem Reibsel fast ganz extrahiert werden, worauf man auf dieselbe Weise, wie das erstemal, noch einmal abpresst. 
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 wieder verwendet und in dieser Weise angereichert werden. Eine mehr als zweimalige Verwendung des Wassers zur Extraktion ist jedoch nicht empfehlenswert. Bei Verwendung einer Filterpresse kann statt des Aufmaischens mit Wasser die Auslaugung in der Filterpresse selbst durchgeführt werden.

   Eine weitere Auslaugung mit Wasser ist nicht mehr lohnend, da analytisch festgestellt wurde. dass die im Reibsel verbleibende Eiweissmenge (zirka 1'4% von der Trockensubstanz des   Reibsels) auch   bei öfterem Wiederholen der Extraktion nicht mehr nennenswert vermindert wird. Mit anderen Worten, diese Eiweissstoffe sind nicht mehr extrahierbar,   sondern   verbleiben im Kartoffelmark und kommen in der Pülpe zur Verwertung. 



   Der abgepresste Fruchtsaft und der durch   Aussüssen   des Rückstandes gewonnene Auszug werden   zweckmässig   miteinander vereinigt weiter verarbeitet. Das zum zweitenmal   gepresste Reibsei   wird nach der bisher üblichen Art und Weise   af Stärke   verarbeitet. Die jetzt entstehende   Rohmilch   besteht aber nur aus   Stärke   und reinem Wasser, welch letzteres ohne weiteres abgelassen werden kann. Es entfällt ferner die ganze   Schaumbildung,   wodurch die Fabrikation wesentlich erleichtert ist. 



   Die bei der ersten und zweiten Pressung erhaltenen und miteinander vereinigten Flüssigkeiten (mit etwa   6'\, Trockensubstanz)   enthalten fast alle   lösliche   Nährstoffe und Salze der Kartoffel, welche beliebig verwertet werden können. Da diese Substanzen nunmehr, statt wie in den bisherigen Abwässern 
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 sind. ist das Eindampfen des erhaltenen Saftes in Mehrkörperverdampfapparaten mit Hilfe von Abdampf mit verhältnismässig geringen Kosten   durchführbar.   Das Eindampfen kann entweder bis zur Sirupkonsistenz erfolgen, und die Masse sodann mit der Piilpe zusammen auf den   üblichen Trockenapparaten   zu einem ausgezeichneten Kraftfutter verarbeitet werden, oder. es wird der Saft bis zur Trockene ein- 
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 usw. enthält ;

   diese   Trockensubstanz kann   dann allein   oder mit anderen Substanzen gemengt,   als Futter verwendet werden. 



   Aus 100 kg Kartoffel erhielt man bisher bestenfalls   4'2 % Trockenpiilpe.   deren Futterwert nicht sehr gross ist. während nach dem beschriebenen Verfahren etwa   8% eines ausgezeichneten Kraftfutters   
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 des Verfahrens bildet. 



   Es ist bereits bekannt, bei der Kartoffeltrocknung die gewaschenen und geriebenen Kartoffel durch Pressen von einem Teil des Wassers zu befreien und dann einerseits den   Pressrüekstand   zu trocknen. anderseits das Presswasser nach dem Absitzen der   Stärke   für Nahrungsmittel und   Futterzwecke   weiterzuverarbeiten.

   Neu ist aber'bei der Fabrikation von   Stärke   aus Kartoffel   zunächst   die Nährstoffe und Salze möglichst stärkefrei in leicht verwertbarer Form abzusondern und den Kartoffelbrei erst heinaeh mit jenen grossen Mengen Wasser zu behandeln, die zur Gewinnung der   Stärkerohmilch   erforderlich sind, wodurch einerseits eine nur aus Stärke und reinem Wasser bestehende Stärkemilch gewonnen wird. also alle Übelstände vermieden werden, die durch die bösartige Natur des Abwassers der üblichen Stärkeerzeugung hervorgerufen werden, anderseits die volle Verwertung der Eiweissstoffe, Kohlehydrate und   Salzeohne Schwierigkeit, u.   zw. zweckmässig in Verbindung mit der Ausnutzung   der Piilpe, ermöglichtwird.  

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Fabrikation von Kartoffelstärke, dadurch gekennzeichnet, dass aus den zerkleinerten Kartoffeln, zweckmässig nach mechanischer Entfernung des Fruchtsaftes in an sich bekannter Weise, vor dem Auswaschen der Stärke die extrahierbaren organischen Stoffe nebst den Salzen mit möglichst geringen Mengen Wasser ausgeholt werden, um diese Bestandteile der Kartoffel zur Gänze in leicht verwertbarer Form vorerst abzusondern, und dass der Kartoffelbrei erst hernach mit der zum Auswaschen der Stärke notwendigen grossen Menge Wasser zusammengebracht wird, um in dieser Weise technisch eiweissfreie Abwässer zu erhalten.
AT91131D 1917-02-03 1917-02-20 Verfahren zur Fabrikation von Kartoffelstärke. AT91131B (de)

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AT91131D AT91131B (de) 1917-02-03 1917-02-20 Verfahren zur Fabrikation von Kartoffelstärke.

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