DE114283C - - Google Patents

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DE114283C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B30/00Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin
    • C08B30/04Extraction or purification

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Preparation Of Fruits And Vegetables (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es ist bekannt, dafs die Frucht der Rofskastanie eine beträchtliche Menge Stärke enthält, welche jedoch nicht hinreicht, um ihre Gewinnung lohnend zu machen.
Man hatte bisher die Stärke in der üblichen Weise, auch unter Zuhülfenahme eines Gährungsprocesses, gewonnen, und aufserdem hatte man Abfälle und Pulpe weiter verarbeitet, indem man sie mit Schwefelsäure oder dergl. zunächst in Glukose überführte und diese dann vergähren liefs (vergl. Wagner, Stärkefabrikation, II. Auflage von 1884, Seite 197 bis 203).
Bei diesem Verfahren wurde also nur die Stärke und das Mark der Früchte verwerthet, während die ganze Menge der in den Rofskastanien bekanntlich enthaltenen löslichen Kohlehydrate unberücksichtigt blieb und nicht verwerthet wurde.
Bei dem neuen Verfahren nun handelt es sich im Gegensatz zu den an der erwähnten Stelle angeführten Verfahren darum, den gesammten Gehalt der Rofskastanien an Trockensubstanz, also neben der Stärke auch die in Wasser löslichen Kohlehydrate zu verwerthen.
Dementsprechend unterscheidet sich das Verfahren der vorliegenden Erfindung von den bisher bekannten Methoden zur Verarbeitung der Rofskastanie zunächst besonders dadurch, dafs die zerriebenen Früchte mit Wasser ausgelaugt werden, wobei man eine Lösung von Kohlehydraten erhält, welche dann hydrolysirt und vergohren wird.
Der Verlauf des Verfahrens ist der folgende:
Die Früchte werden zunächst in einen Brei übergeführt, wie bei der Behandlung von Mais oder bei der Behandlung von anderen Materialien zur Gewinnung von Stärke. Die für diesen Zweck erforderliche Vorbehandlung ist je nach dem Zustand der Früchte verschieden. Wenn die Kastanien frisch sind, so können sie in einer gewöhnlichen Mühle, wie sie auch zur Zerkleinerung von Mais oder anderen Materialien bei der Stärkefabrikation Verwendung findet, gemahlen werden. Sind die Früchte trocken, so werden sie zuerst zwischen Walzen zerkleinert und dann durch Einlegen in Wasser von 37 bis 550C, vorzugsweise unter Zusatz einer geringen Menge schwefliger Säure, eingeweicht; dieser Zusatz erfolgt, um eine Gährung zu verhindern oder mindestens zu verzögern. Nach dem Einweichen wird die Flüssigkeit abgezogen und für die weitere Behandlung zurückgestellt, welche die Ueberführung der gelösten Kohlehydrate in gährungsfähige Formen bezweckt. Die Kastanien werden dann ein- bis zweimal mit Wasser gewaschen und im nassen Zustande gemahlen. Zuweilen mufs das gemahlene Material nochmals in Wasser eingeweicht werden, um weiter zu erweichen.
Wenn die Kastanien im frischen Zustand gemahlen sind, wird der Brei mit kaltem Wasser behandelt, um die löslichen Kohlehydrate zu extrahiren. Zu diesem Zweck rührt man den Brei in Wasser auf, läfst dann
absitzen und zieht später die klare Flüssigkeit ab, welche für die weitere Behandlung zurückgestellt wird.
Der Rückstand wird in derselben Weise weiter behandelt, so lange sich noch mit Vortheil lösliche Kohlehydrate extrahiren lassen.
Nach hinreichendem Mahlen oder Einweichen und Mahlen wird die Stärke aus dem Brei in der üblichen Weise abgesondert. Der Brei wird mit frischem Wasser angerührt und die Flüssigkeit, welche die Stärke aufgeschwemmt enthält, durch ein feines Sieb in ein Gefäfs zum Absetzen gebracht, in welchem sie so lange ruhig stehen bleibt, bis sich die Stärke abgesetzt hat. Der Niederschlag, welcher Stärke von der üblichen Reinheit (käufliche Stärke) darstellt, wird in der üblichen Weise weiter behandelt, um ihn in eine verkaufsfähige Form zu bringen.
Der Rückstand des Breies (die Pulpe), welche auf den feinen Sieben zurückgeblieben ist, wird mit den zuerst erhaltenen Lösungen der löslichen Kohlehydrate zusammengebracht; die Mischung wird dann mit etwa 2 pCt. ihres Gewichtes Schwefelsäure versetzt und das Ganze 2 bis 3 Stunden in Kesseln von geeignetem Material gekocht.
Das entstehende Product neutralisirt man durch Zusatz von Kalk und läfst es sich durch Absitzen klären. Man erhält so eine Zuckerlösung von mehr oder weniger grofser Concentration. Man kann dieselbe auch gleich durch Zusatz von Hefe zur Gährung bringen und dann zur Gewinnung von Alkohol der Destillation unterwerfen.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    Verfahren zur Gewinnung von Stärke und Zuckersubstanzen aus den Früchten der Rofskastanie, dadurch gekennzeichnet, dafs aus den zerkleinerten Früchten durch Wasser, eventuell unter Zusatz von schwefliger Säure die löslichen Kohlehydrate extrahirt werden, welche später durch Kochen mit einem geringen Säurezusatz oder auf ähnliche Weise in gährungsfähige Kohlehydrate verwandelt werden, während aus dem Extractionsrückstand in der üblichen Weise die Stärke abgeschieden wird. Eine Ausführungsform des nach 1. beanspruchten Verfahrens, bei welcher der nach Entfernung der Stärke auf den Sieben ver-. bleibende Rückstand mit der zuerst gewonnenen Lösung der Kohlehydrate vermischt wird, worauf die Mischung auf gährungsfähige Kohlehydrate weiter verarbeitet wird.
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