AT103238B - Verfahren zur Herstellung von Zellstoff durch Kochen von Holz mit Bisulfitlösungen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zellstoff durch Kochen von Holz mit Bisulfitlösungen.

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AT103238B
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Armin Dr Peetz
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 
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 herbeigeführt, dass ein am oberen Ende des Kochers befindliches Ventil geöffnet wird. Durch dieses Ventil strömt ein gewisser Anteil der gasförmigen, sehwefeligen Säure und entsprechende, allerdings geringe Mengen des flüssigen Kesselinhaltes ab. Dabei sinkt der im Innern des Kessels vorhandene Druck   unter den zulässigen Höchstdruck, um nach kürzerer   oder längerer Zeit diesen   Höchstdruck   wieder zu überschreiten, worauf wiederum die Druckentlastung durch Öffne des Ventils und   Ausströmen   von schwefliger Säure erfolgt. Diese Druckentlastung wird so lange fortgesetzt. bis der Druck im Kessel die zulässige obere Grenze nicht mehr übersteigt.

   In diesem Stadium wird der Kessel einige Zeit ruhen gelassen und dann unter weiterem Zuleiten von gespanntem Dampf der Kesselinhalt zu Ende gekocht. 



  Selbstverständlich entweicht bei dieser Druckentlastung auch ein Teil der vorhandenen Luft. 



   Die jeweilige Drucksteigerung im Kessel erfolgt durch die bei der Temperaturerhöhung durch mechanische Aufrührung freiwerdende schwefelige Säure, den der jeweiligen Temperatur entsprechenden 
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 Erhitzung des gesamten Kesselinhaltes auf die Endtemperatur von beispielsweise 138  C erfordert den Aufwand sehr erheblicher Dampfmengen und es ist bekannt, dass die Wirtschaftlichkeit der Gewinnung 
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Es wurde nun gefunden, dass es möglich ist, den   Dampfverbrauch   auf einen Bruchteil der nach dem bekannten Verfahren notwendigen Menge herabzusetzen und dabei einen Zellstoff zu gewinnen, dessen Beschaffenheit besser ist als die nach dem üblichen Verfahren, wenn   man   die   Druckverminderung,   die oben geschildert ist, nicht in der Weise herbeiführt,

   dass man die entwickelte schwefelige Säure durch ein oben am Kessel angebrachtes Ventil entweichen lässt, sondern, wenn man zur jeweils notwendigen Herabsetzung des Druckes entsprechende Mengen der Lauge durch ein am Boden des Kessels befindliches Ventil ablässt. Die Flüssigkeitsmenge, die so entfernt wird, enthält annähernd dieselbe Mengen schwefelige 
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 worden sind. Das Ablassen von   Flüssigkeit   wird so oft wiederholt als eine Herabsetzung des   Innendruckes   notwendig ist. Durch diese allmähliche Entfernung eines erheblichen Teiles der   ursprünglich eingefüllten   Lauge werden nun sehr beträchtliche Dampfmenge erspart, da die Laugenmengen,   die allmählich aus   
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 werden brauchen. 



   Für die Gewinnung eines   tadellosen,   insbesondere reinfarbigen Zellstoffs, kommt es entscheidend darauf an, dass vor dem Fertigkochen die Luft so vollständig wie möglich aus dem Kessel entfernt ist. Dies geschieht im Sinne der vorliegenden Erfindung dadurch, dass in einem gewissen Stadium des Verfahrens der obere   Entlüftungshahn   geöffnet wird. Wenn nach dieser Entlüftung der Innendruck im Kessel nicht höher steigt als der Summe des   Druckes aus schwefeliger Säure und Wasserdampf   bei der betreffenden Temperatur entspricht, so besteht Gewähr   dafür ; dass keine Luft mein'im Kessel   vorhanden 

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  Ein merklicher Verlust von schwefliger Säure tritt hiebei nicht ein, da durch die vorhergegangenen   Entleerungen   eines erheblichen Teiles der Lauge aus dem Kessel die Bildung von freier. schwefliger Säure auf ein Mindestmass herabgesetzt worden ist. 



   Nach der Entlüftung wird der Kochprozess in der üblichen Weise zu Ende geführt und beim Übersteigen des zulässigen   Höchstdruckes   die Druckverminderung immer durch Ablassen entsprechender Laugenmengen durch das untere Ablassventil herbeigeführt. 



   Beispiel : Der mit Holz gefüllte, gestampfte und gedämpfte Kessel wird in der üblichen Weise belaugt und verschiedene Male nachgelaugt in dem Masse, in dem der Überdruck beim Abstellen der Laugenpumpe nachlässt. Die Nachbelaugung bezweckt eine möglichst intensive Luftverdrängung. Nach beendigter   Nachlaugung   wird der Dampf angestellt. Der   Kochdruck steigt   nun auf   4'2   Atm. Überdruck. 



  Durch Öffnung des unteren   Ablaugeventils wird   so lange Lauge abgelassen, bis der Überdruck 1-2 Atm. beträgt. Diese Druckentspannung von   4'2   bis   1'2   Atm. Überdruck wird bis zur Erregung der Ankochtemperatur von zirka   1050 fortgesetzt.   Dann wird der Dampf unter gleichzeitiger kurzer Entlüftung 
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 plus Wasserdampfdruck für 105 , welche Partialdrücke durch Versuch bestimmt worden sind. Dann wird der Dampf erneut angestellt und die Druckentspannung durch Ablaugen von   4'2   auf   3'2   Atm. Überdruck durchgeführt bis zur Endtemperatur von   138 .   Alle weiteren Arbeiten erfolgen in bekannter Weise. 



   Das Verfahren kann sinngemäss auch auf solche Arten zur Zellstoffgewinnung übertragen werden, die nicht mit Bisulfitlösungen, sondern an deren Stelle mit Alkalien oder neutralen Salzen arbeiten.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von Zellstoff durch Kochen von Holz und gleichartigem Material mit Bisulfitlösungen, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils beim Überschreiten des für die herrschende Temperatur hochstzulässigen Druckes durch Ablassen eines Teiles der Lauge durch ein unteres Boden-ventil die erforderliche Druckverminderung herbeigeführt wird, nach Erreichung einer bestimmten Temperatur das obere Ventil behufs Ablassen der vorhandenen Luft geöffnet, so dass nachher der Innendruck im Kessel nicht grösser ist als die Summe des Druckes der vorhandenen sehwefeligen Säure und des Wasserdampfes bei der entsprechenden Temperatur, worauf nach, wenn erforderlich, durch Ablassen weiterer Laugenmengen, herbeigeführter Druckverminderung zu Ende gekocht wird.
AT103238D 1924-04-30 1924-05-19 Verfahren zur Herstellung von Zellstoff durch Kochen von Holz mit Bisulfitlösungen. AT103238B (de)

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