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herbeigeführt, dass ein am oberen Ende des Kochers befindliches Ventil geöffnet wird. Durch dieses Ventil strömt ein gewisser Anteil der gasförmigen, sehwefeligen Säure und entsprechende, allerdings geringe Mengen des flüssigen Kesselinhaltes ab. Dabei sinkt der im Innern des Kessels vorhandene Druck unter den zulässigen Höchstdruck, um nach kürzerer oder längerer Zeit diesen Höchstdruck wieder zu überschreiten, worauf wiederum die Druckentlastung durch Öffne des Ventils und Ausströmen von schwefliger Säure erfolgt. Diese Druckentlastung wird so lange fortgesetzt. bis der Druck im Kessel die zulässige obere Grenze nicht mehr übersteigt.
In diesem Stadium wird der Kessel einige Zeit ruhen gelassen und dann unter weiterem Zuleiten von gespanntem Dampf der Kesselinhalt zu Ende gekocht.
Selbstverständlich entweicht bei dieser Druckentlastung auch ein Teil der vorhandenen Luft.
Die jeweilige Drucksteigerung im Kessel erfolgt durch die bei der Temperaturerhöhung durch mechanische Aufrührung freiwerdende schwefelige Säure, den der jeweiligen Temperatur entsprechenden
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Erhitzung des gesamten Kesselinhaltes auf die Endtemperatur von beispielsweise 138 C erfordert den Aufwand sehr erheblicher Dampfmengen und es ist bekannt, dass die Wirtschaftlichkeit der Gewinnung
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Es wurde nun gefunden, dass es möglich ist, den Dampfverbrauch auf einen Bruchteil der nach dem bekannten Verfahren notwendigen Menge herabzusetzen und dabei einen Zellstoff zu gewinnen, dessen Beschaffenheit besser ist als die nach dem üblichen Verfahren, wenn man die Druckverminderung, die oben geschildert ist, nicht in der Weise herbeiführt,
dass man die entwickelte schwefelige Säure durch ein oben am Kessel angebrachtes Ventil entweichen lässt, sondern, wenn man zur jeweils notwendigen Herabsetzung des Druckes entsprechende Mengen der Lauge durch ein am Boden des Kessels befindliches Ventil ablässt. Die Flüssigkeitsmenge, die so entfernt wird, enthält annähernd dieselbe Mengen schwefelige
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worden sind. Das Ablassen von Flüssigkeit wird so oft wiederholt als eine Herabsetzung des Innendruckes notwendig ist. Durch diese allmähliche Entfernung eines erheblichen Teiles der ursprünglich eingefüllten Lauge werden nun sehr beträchtliche Dampfmenge erspart, da die Laugenmengen, die allmählich aus
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werden brauchen.
Für die Gewinnung eines tadellosen, insbesondere reinfarbigen Zellstoffs, kommt es entscheidend darauf an, dass vor dem Fertigkochen die Luft so vollständig wie möglich aus dem Kessel entfernt ist. Dies geschieht im Sinne der vorliegenden Erfindung dadurch, dass in einem gewissen Stadium des Verfahrens der obere Entlüftungshahn geöffnet wird. Wenn nach dieser Entlüftung der Innendruck im Kessel nicht höher steigt als der Summe des Druckes aus schwefeliger Säure und Wasserdampf bei der betreffenden Temperatur entspricht, so besteht Gewähr dafür ; dass keine Luft mein'im Kessel vorhanden
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Ein merklicher Verlust von schwefliger Säure tritt hiebei nicht ein, da durch die vorhergegangenen Entleerungen eines erheblichen Teiles der Lauge aus dem Kessel die Bildung von freier. schwefliger Säure auf ein Mindestmass herabgesetzt worden ist.
Nach der Entlüftung wird der Kochprozess in der üblichen Weise zu Ende geführt und beim Übersteigen des zulässigen Höchstdruckes die Druckverminderung immer durch Ablassen entsprechender Laugenmengen durch das untere Ablassventil herbeigeführt.
Beispiel : Der mit Holz gefüllte, gestampfte und gedämpfte Kessel wird in der üblichen Weise belaugt und verschiedene Male nachgelaugt in dem Masse, in dem der Überdruck beim Abstellen der Laugenpumpe nachlässt. Die Nachbelaugung bezweckt eine möglichst intensive Luftverdrängung. Nach beendigter Nachlaugung wird der Dampf angestellt. Der Kochdruck steigt nun auf 4'2 Atm. Überdruck.
Durch Öffnung des unteren Ablaugeventils wird so lange Lauge abgelassen, bis der Überdruck 1-2 Atm. beträgt. Diese Druckentspannung von 4'2 bis 1'2 Atm. Überdruck wird bis zur Erregung der Ankochtemperatur von zirka 1050 fortgesetzt. Dann wird der Dampf unter gleichzeitiger kurzer Entlüftung
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plus Wasserdampfdruck für 105 , welche Partialdrücke durch Versuch bestimmt worden sind. Dann wird der Dampf erneut angestellt und die Druckentspannung durch Ablaugen von 4'2 auf 3'2 Atm. Überdruck durchgeführt bis zur Endtemperatur von 138 . Alle weiteren Arbeiten erfolgen in bekannter Weise.
Das Verfahren kann sinngemäss auch auf solche Arten zur Zellstoffgewinnung übertragen werden, die nicht mit Bisulfitlösungen, sondern an deren Stelle mit Alkalien oder neutralen Salzen arbeiten.