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Hierauf wird Dampf mit einem Drucke von etwa 1)'5 Atmosphären in den Kochkessel eingelassen, wobei die Absperrventile ag, die das Entweichen des Dampfes aus dem Kochkessel regeln, geschlossen sind. Etwa nach einer Stunde, welcher Zeitraum von dem Kochprozess abhängt, ist in dem Kocher nur noch ein Druck von etwa 4'2S Atmosphären vorhanden, wobei durch die Kondensation des Dampfes der Kocher fast bis obenhin mit Lauge gefüllt ist. Bei diesem Drucke wird mit dem Ablassen aus dem Kocher begonnen, indem das vom Kocher zum Behalter D führende Ventil ag geöffnet wird, worauf Gas und Lauge von dem Kocher austreten.
Das Austreten findet in Intervallen statt, da das Ventil a2 andauernd nur sehr wenig geöffnet ist, die Temperatur und der Druck im Kocher allmählich ansteigen und da die Kondensation des Dampfes nur während der Zeit stattfand, wo der Koc} kes8el mit Lauge ganz angefüllt war. Das Auslassen aus dem Kocher wird mehrere Stunden hindurch fortgesetzt, solange bis der erforderliche Druck und die Temperatur für das Kochen erreicht sind. Dies ist etwa bei 143-1500 C der Fall bei
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durch Abziehen derselben durch den üblichen, an der Seite des Kochers angebrachten Probespund erfolgen kann.
Wenn diese Laugenprobe eine schwach braune Farbe zu zeigen beginnt, welche meistens in der Nähe von 1430 entsteht, so wird die Lauge ganz frei vom oberen Ende des Kochers ausgelassen, indem das Ablassventil a2 ganz geöffnet wird. Die von dem Kocher abgezogene Lauge erscheint völlig dunkel in der Farbe und enthält einen grossen Betrag der Bestandteile des Holzes, die beim Zurückbleiben in dem Kochkessel den Stoff verschlechtern würden. Das freie Ablassen aus dem Kochkessel wird fortgesetzt, bis alle dunkle Lauge abgezogen ist oder bis die Lauge eine rötliche Farbe annimmt. Die hellbraune Farbe der Lauge in dem Kocher wird während der Dauer des freien Ablassens allmählich dunkler, bis sie schliesslich eine rötliche Farbe zeigt.
Ein Teil dieser roten Flüssigkeit kann gleichfalls ohne Nachteil abgenommen werden und es ist vorteilhaft, aus dem Kocher alle Lauge abzuziehen, die der Dampfdruck herausbläst, wobei immer noch ein genügender Teil Lauge für den Kochprozess zurückbleibt.
Das freie Ablassen aus dem Kocher kann zu verschiedenen Zeitabschnitten stattfinden.
Gewöhnlich beginnt schon sehr früh beim Kochen die abgezogene Lauge in ihrer Farbe trübe zu erscheinen und immer dunlder zu werden in dem Masse, als der Kochprozess fortschreitet. Der Nachteil eines zu frühen Ablassens von Lauge aus dem Kocher liegt darin, dass ein grosser Betrag von gasenthaltender Lauge entnommen wird, zu einem Zeitpunkt, wo dieselbe noch eine gute Wirkung hat : ausserdem aber wird so früh noch nicht ein genügend grosser Betrag von ausgezogenen Bestandteilen aus dem Holze mitgeführt, als wenn das Ablassen bei dem oben er- wähnten späteren Zeitpunkte vor sich geht ; es ist dies der Zeitpunkt des Kochens, wenn die Lauge beginnt, eine braune Farbe anzunehmen und wenn die Farbe der Lauge erst dunkler und dann rötlich wird.
Wenn jedoch das freie Ablassen zu einem späteren Zeitpunkte als angegeben vorgenommen wird, so kann zwar mancher Vorteil erzielt werden, es wird jedoch das Kochen inzwischen soweit fortgesetzt sein, dass durch Änderung der Beschaffenheit der Bestandteile des Holzes der Holzstoss verschlechtert wird. und auch die Bestandteile so in der Flüssigkeit gearbeitet haben, oder in ihr löslich geworden sind, dass sie nicht von ihr getrennt werden können und die Flüssigkeit in der weiter unten zu beschreibenden Weise gewonnen werden kann.
Die Kochlauge wild, um die besten Resultate zu erhalten, aus dem Kocher zweckmässig zu dem Zeitpunkte während des Kochens entfernt, in dem die Harzstoffe und-bestandteile des
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die extrahierten, harzartigen Stoffe. sowie bindenden Substanzen sich in ihrer Eigenschaft so verändert haben, dass sie für den Holzstoff schädlich sind, oder bis sie in der Kochlauge gearbeitet haben, oder in ihr löslich geworden sind, so dass es unmöglich ist, sie zwecks Wiedergewinnung der Lauge durch Verdünnung herauszubekommen, wie dies aus dem Folgenden ersichtlich ist.
Es ist aber auch klar, dass zwecks Herausnahme der zwischen den Zellen befindlichen Stoffe der freie Abzug möglichst früh vorgenommen werden soll, um soviel als möglich von der Gas enthaltenden Lauge zu sparen, denn, je eher die Lauge abgezogen wird, desto gasreicher ist sie. Auf Stunde
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die Holzzellstoffabrikantcn den Kochprozess während verschieden langer Zeiträume ausführen : die einen arbeiten mit einem Schnellprozess, die andern hingegen kochen langsamer. Die Kochdauer hängt auch von der Holzajt ab und der Zustand des Holzes selbst kann eine Verschiedenheit in der Länge der Zeit für die Durchführung des Kochprozesses bewirken.
Das Resultat des Ver-
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stattfinden. auf Grund der Tatsache, dass Dampf in den Kocher eintritt und das Auslassrolir enger als das Einlassrohr ist, wie dies gewöhnlich der Fall ist.
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Ein Grund, weshalb die Harz- und Extraktivstoffe des Holzes gerade während dieses Zeitabschnittes des freien Ablassens freigegeben werden, liegt darin, dass infolge der Absaugung eines grossen Betrages von Lauge aus dem Kocher der Inhalt desselben eine heftige Durcharbeitung durch deh eintretenden Dampf erleidet, der die bereits in einen Zustand der Zersetzung gebrachten Fasern frei zu machen sucht, wodurch das zellenbildende und bindende Material des Holzes freigegeben wird. Es wird mit anderen Worten beim Abziehen einer grossen Menge von Lauge aus dem Kocher eine Reinigung der Zellulose von verschiedenen Holzbestandteilen angestrebt,. die beim Verbleiben in dem Kochkessel die Zellulose verschlechtern.
Die Zeitdauer, während welcher das Ablassen von dem Kocher aufrecht erhalten wird, ändert sich entsprechend dem Kochen und der Schnelligkeit, mit welcher die Lauge abgezogen wird. Es ist voiteühaft, wenn das Abziehen über einen so grossen Zeitraum hinausgeschoben wird, als zellenbildende Substanzen freigegeben werden, so dass sie von der abgezogenen Lauge
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ausgedclmt, worauf das Kochen noch mit der zurückgebliebenen Lauge in dem Kocher solange fortgesetzt wird, bis eine völlige Reduktion des Holzes eingetreten ist. Während dieser weiteren Periode des Kochens lässt der Kocher nur das Gas ausströmen.
Ein nur unbedeutender Betrag der Lauge wird durch das Gas mitgerissen, da infolge der hohen Temperatur keine stärkere Kondensation des Dampfes stattfindet.
Durch das beschriebene Verfahren wird nicht nur aus dem Kochkessel eine grosse Menge der freigegebenen Bestandteile des Holzes entfernt und für die Zellulose unschädlich gemacht, sondern es wurde auch aus dem Kocher ein grosser Betrag von gashältiger Lauge entnommen, der für die nochmalige Benützung in dem Kocher von Wert ist, wenn der Kocher diese von den harzartigen Stoffen sowie bindenden Substanzen gereinigte Lauge enthält, was leicht in der zu beschreibenden Weise geschehen kann, und welcher Betrag, wenn er in der Flüssigkeit gelassen würde, für den Holzzellstoff bei dem nächsten Kochprozess sehr schädlich sein würde, wenn die
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Stoffe sowie bindenden Substanzen aus der dem Kocher entnommenen Lauge findet in dem Sammelbehälter D statt,
wo die Lauge mittels des Standrohres vor dem Eintritt in den Sammelbehälter mit zugeführter frischer Sulfitlauge gemischt wird. Durch diese Zumischung der frischen Suintlösung wird die Trennung der Holzbestandteile erleichtert, indem dieselben im Behälter an die Oberfläche der Lauge steigen, während die unten befindliche Sulfitlauge klar wird, so dass sie wieder in einen gebrauchsfertigen Zustand für das Kochen versetzt wird. Die Trennung wird ferner erleichtert durch inniges Durchrühren, sowie durch Verwendung einer Flüssigkeit, die mit Kalk oder anderen für die Zersetzung unschädlichen Stoffen als Gas absorbierende Basis
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Wenn die dem Holze entzogenen Bestandteile an die Oberfläche der Lauge im Behälter D gestiegen sind, so können dieselben durch Senken des Schiebers da abgelassen werden, indem sie über den oberen Rand des Schiebers hinwegfliessen. Die Standhöhe der Sulfitlauge sowie der
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Das beschriebene Verfahren hat sich als vorteilhaft für die Herstellung des Papieres aus der so gewonnenen Holzzellulose erwiesen, da das Papier frei ist von allen schädlichen Bestandteilen des Holzes, weiche bisher die Ausbeute verringerten und Nachteile für die Herstellung
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