DE715023C - Verfahren zur Herstellung von Halogenalkylaminen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Halogenalkylaminen

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DE715023C
DE715023C DEI51407D DEI0051407D DE715023C DE 715023 C DE715023 C DE 715023C DE I51407 D DEI51407 D DE I51407D DE I0051407 D DEI0051407 D DE I0051407D DE 715023 C DE715023 C DE 715023C
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  • Verfahren zur Herstellung von Halogenalkylaminen Die flalogenalkylamine sind wegen der großen Reaktionsfähigkeit des in diesen Verbindungen enthaltenen Halogens für eine Reihe technisch bedeutsamer Verfahren vorgeschlagen worden. Die Durchführung dieser Verfahren scheiterte aber bisher daran, daß keine Möglichkeiten bekanntgeworden sind, um diese Stoffe in dem für die Technik erforderlichen .großen Maßstabe herzustellen.
  • Es ist bekannt, daß die Halogenalkylamine auf dem Umweg über die Phthalin-iid- oder Sulfamidverbindungen entsprechender Halogenalkyle oder durch Einwirkung wässeriger Halogenwasserstoffsäure auf Phenoxyalkylamine, hergestellt werden können. Ferner ist bekannt, daß Halogenalkylamine durch Behandeln der Oxyalkylamine mit konzentriert wässerigen Halogenwasserstoffsäuren im Einschlußrohr bei erhöhter Temperatur .erhalten werden. Diese Verfahren können aber, einerseits wegen ihrer Umständlichkeit und Kostspieligkeit, andererseits wegen apparativer Schwierigkeiten nicht über den Rahmen der laboratoriumsmäßigen Kleinherstellung hinaus ausgedehnt werden.
  • Obwohl die Einwirkung von gasförmigem Halogenwasserstoff auf die stickstofffreien OxyallLyle bekannt ist, ist es bisher nicht ge- glückt,. diese Reaktionsweise auf die Oxyalkylamine zü übertragen. Dies mag einerseits daran liegen, daß die zunächst sich bildenden Salze der Oxyalkylamine selbst bei höheren Temperaturen kristallisierte Verbindungen darstellen, die naturgemäß der Umsetzung mit gasförmigem Halogenwasserstoff größeren Widerstand entgegensetzen als die flüssigen Oxyalkyle; andererseits mag die ausgeprägte Neigung der Oxyalkylamine, während der Behandlung mit gasförmigem Halogenwasserstoff leicht kettenartige Kondensationsprodukte zu bilden, dazu geführt haben, daß die Reaktion nicht in Richtung der Bildung einfacher' Halogenalkylamine verlief.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Oxyalkylamine praktisch quantitativ in Halogenalkylamine umsetzen kann. wenn man die Salze der Oxyalkylamine unter Ausschluß von Wasser im Reaktionsgemisch mit gasförmigem Halogenwasserstoff bei Temperaturen über ioo' C behandelt. Hierbei ist es von Wichtigkeit für das Erhalten guter Ausbeuten, daß das Reaktionswasser während seiner Bildung fortlaufend abdestilliert wird. Von großer Bedeutung für die technische Durchführbarkeit des Verfahrens ist der Umstand, daß bei dieser Anordnung unter normalem Atmosphärendruck gearbeitet «-erden kann.
  • Als Ausgangsmaterialien zu dem neuen Verfahren dienen die Oxyalkylamine der verschiedensten Art, welche nach Absättigung der Aminogruppe mit einer geeigneten Säure, z. B. mit gasförmiger Halogenwasserstoffsäure, bei Temperaturen über i oo C mit Halogenwasserstoffgas behandelt werden. Unter Oxyalkylaminen sind sowohl die primären als auch die weiter substituierten Amine, die natürlich auch mehrere der Halogenierung zugängliche Oxyallzylreste bzw. Oxygruppen besitzen können, zu verstehen, ferner die N - oder C -alkylierten oder -aryliert,en D.erivat@e dieser Amine oder deren Substitutionsprodukte, wie aus den Ausführungsbeispielen hervorgeht. Während der Salzbildung wird die Temperatur zweckmäßig konstant und möglichst niedrig gehalten.
  • Wegen der grollen Reaktionsfähigkeit der Halo gcnallzylamiiie werden diese als Zwischenprodukt.- z. B. zurEinführung der Aminoalkylreste in organische Verbindungen oder zur Darstellung cyclischer Imine verwendet. Beispiele i. i,12 kg Ätlianolaminbromhydrat werden in einem mit absteigender Kühlvorrichtung verst#hcnen Gefäß, durch Einleiten von gasförmigem Bromwasserstoli und allmähliche Steigerung der Temperatur von i.lo auf 19o- C innerhalb ()Stunden in das Bromäthylaminhromhydrat verwandelt. Der Endpunkt der Reaktion gibt sich z. B. daran zu erkennen, d-iß sich in der Vorlage die theoretische Menge Reaktionswasser angesammelt hat. Das ganz schwach gelb gefärbte Reaktionsprodukt erstarrt beten Eingießen in gekühlte, verbleite Pfannen bei etwa i;o C sofort zu einer kristallisierten Masse von Bromäthyl.-aiifinbromhydrat, das für die technische Verwendung keinerlei weitere Reinigung benötigt.
  • 2. 98 kg Äthanolaminchlorhydrat werden in derselben Weise, wie unter i angegeben, jedoch bei Temperaturen von i4.o bis 220'- C, mittels gasförmiger Salzsäure in das Chloräthylaininchlorhydrat überführt.
  • 3. i i; kg X1-Butyläthanolamin werden mit gasförmiger Salzsäure bis zu einer Gewichtszunahme auf 153 kg bei einer Temperatur unterhalb So° C gesättigt. Dann wird die Temperatur auf 130z' C gebracht und weitere .1 Stunden in raschem Strom gasförmiger Bromwasserstoff eingeleitet, wobei die Temperatur allmählich auf i 8o- C gesteigert wird. Die noch heiße, flüssige Reaktionsmasse kann durch Eingießen in 12o kg Alkohol nach Abkühlen der Lösung in kristallisierter Form erhalten werden. .l. In 6o5 g N-Butyläthanolamin wird unter allmählicher Steigerung der Temperatur auf i 5o' C gasförmiger Jodwasserstoff eingeleitet, bis annähernd die bei-echnete Menge Reaktionswasser überdestilliert ist. Die etwas braun verfärbte Schmelze erstarrt beim Erkalten. Durch L-mkristallisieren aus einer Essigester-Alkohol-Mischung kann das reine N-Butyljodäthylaminjodhydrat in einer Menge von i.loog gewonnen 'werden. Die Verbindung hat den Schmelzpunkt 146 C.
  • 5. 2,1 kg Diäthanolamin werden durch Einleiten von Bromwasserstoffgas bei einer Temperatur unterhalb i oo- C in das Bromhydrat übergeführt und dieses Produkt durch weiteres Einleiten von Bromwasserstofrgas bei 16o bis 175-C innerhalb .1 Stunden in das Dibromdiäthylaminbromhydrat übergeführt. Die Schmelze kristallisiert beim Erkalten.
  • Durch Ein- gießen der Schmelze in ein Gemisch aus ; 1 Alkohol und ; i Essigester können die reinen Kristalle erhalten werden. Schmelzpunkt 202 C.
  • 6. 1 1,1 kg N-Metliyläthanolaniinchlorliydrat werden durch Einleiten von Salzsäuregäs bei i 6o bis i go- C innerhalb 3 Stunden in N-31ctliylcliloräthylaminchlorhydrat übergefülirt,wobei sich das Gewicht der Schmelze um etwa i,tikg vermehrt. Die aus Essigester-Alkohol-Gemisch umkristallisierte Verbindung schmilzt bei 89' C.
  • ;. N-Phenyläthanolamin wird bei ioo- C mit gasförmigem Bromwasserstoff in das Bromhydrat übergeführt. Dann wird die Temperatur auf io bis 16o C gesteigert. wobei der Ersatz der Oxygrüppe durch Brom stattfindet. Nur in geringer '.Menge werden auch Aminogruppen abgespalten. Die Schmelze liefert nach Eingießen in Alkohol beim Erkalten die Kristalle des N-Phenyll)romätli-.laminbromhydrats.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Hal.ogenalkylaminen aus Oxyalkylaminen - oder deren N- oder C-alkylierten oder -arylierten Derivaten, dadurch gekennzeichnet. daß die Oxyalkylamine nach erfolgter Salzbildung mit gasförmigem Halogenwasserstoff unter Ausschluß von Wasser im Reaktionsgemisch bei Temperaturen über ioo@ C behandelt werden.
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