DE479228C - Verfahren zur Herstellung von ª‰-Aryl-ª‰-aminofettsaeuren und deren in der Seitenkette am Stickstoffatom mono- und dialkylierten Derivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von ª‰-Aryl-ª‰-aminofettsaeuren und deren in der Seitenkette am Stickstoffatom mono- und dialkylierten Derivaten

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DE479228C
DE479228C DER68742D DER0068742D DE479228C DE 479228 C DE479228 C DE 479228C DE R68742 D DER68742 D DE R68742D DE R0068742 D DER0068742 D DE R0068742D DE 479228 C DE479228 C DE 479228C
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  • Verfahren zur Herstellung von ß-Aryl-ß-aminofettsäuren und deren in der Seitenkette am Stickstoffatom mono- und dialkylierten Derivaten Es gibt kein technisch gutes Verfahren zur Herstellung von ß-Aryl-ß-aminofettsäuren. Dem Erfinder ist es jetzt gelungen, ein allgemeines Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen auszuarbeiten, das darin besteht, daß man auf das äquimolekulare Gemisch der Malonsäure und irgendeines aromatischen Aldehyds Ammoniak oder beliebige primäre oder sekundäre aliphatische Amine in alkoholischer Lösung unter Erwärmen einwirken läßt.
  • Es ist schon längst bekannt, daß gerade dieses Verfahren zur Herstellung von Zimtsäurederivaten vorgeschlagen worden ist (vgl. Knövenagel Ber.31 [18981 S.2596).
  • Die Reaktion verläuft summarisch nach der folgenden Gleichung R - CHO -[- CH2 (COOH)2 = R CH = CH - COOH + C02 -f- H20.
  • Das dabei angewendete Kondensationsmittel ist die alkoholische Lösung von Ammoniak oder dessen Substitutionsprodukten. In seinen schönen Arbeiten beweist Knövenagel, daß Ammoniak in erster Phase der Reaktion ein Additions-oder Kondensationsprodukt mit dem Aldehyd liefert und das Zimtsäurederivat nur sekundär in zweiter Phase der Reaktion entsteht. Als Nebenprodukt wurden von Knövenagel die entsprechenden Styroldicarbonsäuren, allerdings in einer sehr kleinen Ausbeute, abgeschieden. Beim genauen Nacharbeiten dieser Reaktion wurde die Beobachtung gemacht, daß sie in Gegenwart von Ammoniak oder dessen Alkylderivaten unter Bildung einer Stickstoff enthaltenden Verbindung neben den obenerwähnten Produkten, verläuft. Es ist bald gelungen; die Natur dieser Begleitstoffe festzustellen. Sie haben sich nämlich als entsprechende ß-Arylß-aminofettsäuren erwiesen. Es ist nicht schwer, die Bedingungen der Knövenagelschen Reaktion so zu ändern, daß Aminosäuren zu einem Hauptprodukt und Zimtsäurederivate zu einem Nebenprodukt werden.
  • Soll die Aminosäure zum Hauptprodukt werden, so muß das Reaktionsprodukt so vorsichtig behandelt werden, daß nur eine Carboxylgruppe in Form von Kohlensäure abgespalten wird; daß zum Teil auch Zimtsäure gebildet wird, ist nicht zu vermeiden. Das Mengenverhältnis der beiden entstehenden Säuren läßt sich auf verschiedene Weise regeln, z. B. durch Veränderung der Temperatur bei der weiteren Verarbeitung, durch mehr oder weniger vorsichtiges Ansäuern, durch besondere Auswahl der zum Ansäuern verwendeten Säuren usw.
  • Der Reaktionsverlauf kann durch folgende Gleichung wiedergegeben werden R - CHO -E- CH2 (COOH)2 + NH3 = R - CH (NH2) - CH2 - COOH + C02 + H20. Zur weiteren Erklärung des Reaktionsmechanismus können zwei Schemata in Betracht gezogen werden Auf Grund weiterer Untersuchungen könnte dann festgestellt werden, daß die Kondensation von Malonsäure, Ammoniak und aromatischem Aldehyd in der Kälte in folgender Weise verläuft: R - CHO + NH2 -(- CH2 (COOH)2 = R - CH (NH2) - CH (COOH)2 -j- H20.
  • Die Ausbeute an ß-Aryl-ß-aminoäthan-oc,adicarbonsäure ist nahezu quantitativ. Erwärmt man jedoch das Reaktionsgemisch oder löst es in warmem Wasser auf und säuert an, so zersetzt sich die gebildete Aryl-aminoäthandicarbonsäure in zwei Richtungen i. R - CH (NH2) - CH (COOH)2 = R - CH (NH2) - CH, - COOH -E- C02, 2. R - CH (NH2) - CH (COOH)2 = R - CH: CH - COOH + C02 -f- NH3.
  • Das vom Erfinder ausgearbeitete Verfahren ist äußerst einfach. _ Zur Herstellung der ß-Aryl-ß-aminofettsäuren erwärmt man auf dem lebhaft-siedenden Wasserbade die äquimolekularen Mengen von Aldehyd, Malonsäure mit einem kleinen Uberschuß von alkoholischem Ammoniak. Die Reaktion geht sofort vonstatten, es entwickelt sich sehr stark Kohlensäure. Das Gemisch wird oft zuerst ölig und dann wieder fest. Das Festwerden ist charakteristisch für das Ende der Reaktion. Der feste Rückstand wird in Wasser unter Zugabe von Natriumcarbonat aufgelöst, von einer kleinen Menge Verunreinigungen abfiltriert und zur Entfernung der immer sich dabei bildenden Zirntsäurederivate angesäuert. Die letzten Verbindungen sind meistenteils in Wasser schwer löslich und können sehr leicht abfiltriert werden. Das im Filtrat bleibende Hydrochloryd der Aminosäure wird durch das Konzentrieren der wäßrigen Lösung zur Kristallisation gebracht, erkalten gelassen, dann abgesaugt und gewöhnlich durch einmaliges Umkristallisieren aus Alkohol rein erhalten. Die freie Säure kann in üblicher Weise durch Überführen in das Na-Salz und Ansäuern mit Essigsäure oder durch Zersetzen des Kupfersalzes mit Schwefel wasserstoff gewonnen werden.
  • Verwendet man an Stelle von Ammoniak Methylamin oder andere primäre oder sekundäre Alkylamine, so gewinnt man die in der Seitenkette am Stickstoffatom mano- oder dialkylierten Aminosäuren.
  • = Beispiel i 15 Teile Piperonal und 12 Teile Malonsäure werden in einen kleinen Überschuß von alkoholischem Ammoniak (etwa ioprozentig) eingetragen und einige Zeit am lebhaft siedenden Wasserbade erwärmt. Die Reaktion tritt sofort ein-und verläuft unter lebhafter Kohlensäureentwicklung. Im Reaktionsgefäß bildet sich zuerst ein gelbes, bald erstarrendes 01. Der abtreibende Alkohol wird in üblicher Weise zurückgewonnen. Der feste Rückstand wird nach dem Verjagen des Alkohols noch einige Zeit (i bis i"/2 Stunden) erwärmt, dann mit Hilfe von etwas Natriumcarbonat in Wasser aufgelöst, von Verunreinigungen abfiltriert und mit Salzsäure angesäuert. Die sich ausscheidende Piperonylacrylsäure wird abgesaugt. Die Mutterlauge wird bis zur beginnenden Kristallisation eingedampft und erhalten gelassen: Das ausgeschiedene und einmal aus Alkohol umkristallisierte Hydrochlorid der ß-Piperonylß-aminopropionsäure schmilzt bei 23a bis a34°.
  • Die Chlor- und Stickstoffanalysen bestätigen die chemische Zusammensetzung der Verbindung. Es wurden gefunden 5,44 Prozent N und 14,43 und 14,38 Prozent Cl, berechnet für C1oH1204NC1 5,70 Prozent N und 14,44 Prozent Chlor.
  • Beispiel 2 ro,6 Teile Benzaldehyd und ii Teile Malonsäure wurden mit einer äquimolekularen Menge alkoholischer Ammoniaklösung (etwa io prozentig) einige Stunden auf dem Wasserbade erwärmt. Die Reaktion verläuft etwas langsamer als bei Anwendung von Piperonal, und das entstehende gelbe 01 verlangt mehr Zeit, um fest zu werden. Die Aufarbeitung des Rückstandes und die Trennung der Zimtsäure von dem Hydrochlorid der ß-Phenyl-ß-aminopropionsäure geschieht wie im Beispiel x. Die letzterwähnte Verbindung, aus Alkohol umkristallisiert, schmilzt bei 216 bis 217'. Die Chlor-und Stickstoffanalysen geben folgende Zahlen Gef. Chlor 17,29 Prozent, Stickstoff 7,11 Prozent, berechnet für C9Hi202NCI Chlor 17,59 Prozent, N 6,95 Prozent.
  • Beispiel 3 Ersetzt man im Beispiel i die alkoholische Lösung von Ammoniak durch die äquivalente Menge von Methylamin, so erhält man unter Innehaltung aller Reaktionsbedingungen des Beispiels i neben Piperonylacrylsäure das Hydrochlorid der ß-Piperonyl-ß-methylaminopropionsäure. Die Aufarbeitung und die Abscheidung der Verbindung wird in genau derselben Weise wie oben ausgeführt. Der Schmelzpunkt des aus Alkohol umkristallisierten Hydrochlorids liegt bei 207 bis 207,5'. Die Chlor- und Stickstoffanalysen gaben die folgenden Zahlen gef. Cl :13,75 Prozent, und N : 5,53 Prozent, berechnet für C11H"04N Cl : Cl 13,66 Prozent, N 5,39 Prozent.
  • Beispiel 4 15 Teile m-Nitrobenzaldehyd und i1 Teile Malonsäure werden wie in den vorhergegangenen Beispielen mit 18 Teilen ioprozentigem alkoholischem Ammoniak erwärmt. Bei der üblichen Aufarbeitung und Trennung des Reaktionsgemisches erhält man etwa 30 Prozent m-Nitrozimtsäure vom Schmelzpunkt 2o2 bis 2o4° und etwa 7o Prozent des Hydrochlorids der ß, m-Nitrophenyl-ß-aminopropionsäure, die nach dem Umkristallisieren aus Alkohol bei zio bis 210,5' schmilzt.
  • Beispiel 5 Ein Gemisch von 2o g Piperonal, 16 g Malonsäure und 40 ccm einer i8 prozentigen alkoholischen Dimethylaminlösung wird auf dem kochenden Wasserbade erwärmt. Nach einer Stunde werden zu dem Reaktionsgemisch noch io ccm einer 18prozentigen Dimethylaminlösung zugegeben, und die Mischung wird sodann 5 bis 6 Stunden auf dem Wasserbade weiter erwärmt. Die entstandene feste Masse wird in Wasser aufgelöst und die Lösung mit Salzsäure angesäuert. Die hierdurch ausfallende Piperonylacrylsäure wird durch Absaugen von der Lösung getrennt. Ihre Menge beträgt nach dem Trocknen 24 g, d. h. etwa 95 Prozent der theoretischen Ausbeute. Aus dem Filtrat wird das Hydrochlorid der ß-Phenyl-ß-dimethylaminopropionsäure ausgeschieden. Seine Menge beträgt 1,9 g, d. h. etwa 5 Prozent der theoretischen Ausbeute.
  • Das Hydrochlorid der Dimethylaminosäure besitzt keinen scharfen Schmelzpunkt, es kristallisiert aus Alkohol in kleinen Stäbchen. Die Chlor- und Stickstoffbestimmungen bestätigen die chemische Zusammensetzung der Verbindung. Es wurden gefunden 13,09 Prozent Cl und 5,32 Prozent N, berechnet für C"H"04NC1: 12,95 Prozent C1 und 5,12 Prozent N.
  • Die nach diesem Verfahren leicht herstellbaren ß-Aryl-B-aminofettsäuren stellen wichtige Zwischenprodukte für die Herstellung pharmazeutischer Präparate dar.
  • Die Erfindung beschränkt sich nicht auf diese Beispiele, da an Stelle der obenerwähnten Aldehyde für die Kondensation auch andere Aldehydderivate, z. B. o-Nitrobenzaldehyd, Methoxybenzaldehyde, Dimethoxybenzaldehyde und andere angewendet werden können.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von ß-Aryl-ß aminofettsäuren und deren in der Seitenkette am Stickstoffatom, mono- und dialkylierten Derivaten, dadurch gekennzeichnet, daB man auf äquimolekulare Mengen eines aromatischen Aldehyds und Malonsäure eine alkoholische Lösung von Ammoniak oder einem primären oder sekundären aliphatischen Amin einwirken läBt, durch vorsichtige Behandlung des Reaktionsgemisches nur eine Carboxylgruppe abspaltet, alsdann das gebildete Reaktionsprodukt vorsichtig in Wasser auflöst, durch Ansäuern die Zimtsäure ausscheidet und durch Einengen und Abkühlen der filtrierten Lösung das Hydrochlorid der Aminofettsäure auskristallisieren läBt.
DER68742D 1926-09-17 1926-09-17 Verfahren zur Herstellung von ª‰-Aryl-ª‰-aminofettsaeuren und deren in der Seitenkette am Stickstoffatom mono- und dialkylierten Derivaten Expired DE479228C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2840603A (en) * 1956-10-12 1958-06-24 Dow Chemical Co Vinylphenyl aliphatic aminocarboxylic acids

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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