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Zünder; dessen Zündnadel durch Fliehkörper gesichert ist Gegenstand
der Erfindung ist ein Zünder, dessen Zündnadel durch Fliehkörper gesichert ist,
die von einer Beharrungshülse zusammengehalten und durch ihr Vorgleiten freigegeben
werden.
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Zweck der Erfindung ist die Erzielung erhöhter Feldsicherheit mit
möglichst wenigen Einzelteilen.
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Man hat bei Zündern schon vorgeschlagen, das Scharfwerden durch ein
Bremsmittel zu verzögern. Beispielsweise gibt es Zünder, bei denen der Zündstößel
Luft verdrängen muß, ehe er die Sperrung der Zündnadel aufheben kann. Auch sind
schon Zünder bekannt, bei denen der Weg des die Zündung bewirkenden Mittels zunächst
durch eine Sperre verlegt ist, die ihre Sperrstellung gegen die Wirkung eines Bremsmittels,
wie Fett, Vaseline, Glycerin usw., verläßt. Ebenso ist das Bremsen der Bewegung
von Beharrungshülsen, z. B. in der französischen Pafentschrift 69o 879, schon vorgeschlagen.
Hier wird jedoch die Rückgangsbewegung verzögert.
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Die bekannten Zünderbauarten weisen oft verwickelte Einzelteile auf,
welche die Wirkungsweise des Zünders unter Umständen in Frage stellen können. Soweit
sie indessen nur wenige Einzelteile besitzen, sind sie wiederum oft nicht genügend
gegen das Eindringen von Staub und Fremdkörpern gesichert. Mit dem Erfindüngsgegenstande
werden diese Nachteile beseitigt.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Vorwärtsbewegung der Beharrungshülse
durch eine plastische Masse gebremst wird, die vorzugsweise so zu der Beharrungshülse
liegt, daß ihre Bremswirkung erst nach überschreiten der Ruhelage der Hülse :einsetzt.
Gemäß einem besonderen Kennzeichen der Erfindung ist an der Beharrungshülse ein
hydraulischer
Bremskolben angebracht, der sich mit einem Ende gegen
die konische Innenwand des
Zündergehäuses abstützt. Bei einer anderen", |
Ausführungsform der Erfindung ist im Zü'-' |
derkörper mindestens eine flacher werd;"i |
Nut in Zünderlängsrichtung vorgesehen, , #.; |
die der Bremskolben hineinreicht.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung an einigen Ausführungsbeispielen
veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i einen Aufschlagzünder, bei dem die Beharrungshülse
für die Fliehbacken unmittelbar als Bremskolben arbeitet, Abb.2 einen Aufschlagzünder,
bei dem besondere. Bremskolben die Bremsmasse verdrängen.
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Ein Zwischenstück i, das im Geschoß befestigt ist, trägt das Zündergehäuse
2. In diesem ist der Nadelbolzen 3 mit einer Spitze 4. und einem Kopf 5 geführt.
Ein Bund 6 des Nadelbolzens stützt sich auf Fliehkörper 7 ab, die von einer Beharrungshülse
8 umgeben sind, die unter der Wirkung einer Feder 9 steht und in ihrer Ruhelage
durch Hilfsfliehkörper i o gehalten wird. Diese wieder sind durch einen Ring 11
gesperrt, der mit abgeschrägten Ansätzen 12 in entsprechende Kerben der Hilfsfliehkörper
eingreift.
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Beim Abschießen wird das Geschoß beschleunigt. Die Beharrungshülse
8 und die Hilfsfliehkörper i o bewegen sich daher entgegen der Wirkung der Feder
9 nach hinten. Gleichzeitig wird dem Geschoß eine zunehmende Drehgeschwindigkeit
erteilt, und die Hilfsfliehkörper io bewegen sich nach außen.
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Sinkt die Axialbeschleunigung nun wieder, so drückt die Feder 9 die
Hülse 8 wieder nach vorn, und die Fliehkörper 7 werden frei, sie werden nach außen
geschleudert, und der Zünder ist scharf. Dieses Scharfwerden des Zünders soll möglichst
verzögert und damit die Feldsicherheit vergrößert werden.
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Diesem Zweck dient erfindungsgemäß eine plastische Masse, die verdrängt
werden muß. Nach Abb. i ist beispielsweise der Raum vor der Beharrungshülse 8 mit
der plastischen Masse 13 gefüllt und nach hinten durch eine dünne Scheibe 14 abgeschlossen.
In der Wand des Gehäuses 2 oder bzw. und in dem Ring 8 und der Scheibe 14 können,
um das Abfließen der Masse zu erleichtern, Durchlässe, z. B. Nuten 14 bzw. 15, 16,
oder Bohrungen o. dgl. vorgesehen sein. Wird die Hülse 8 nun durch die Federn 9
nach vorn geschoben, so muß
f%ie Masse 13 dabei verdrängt werden. Da- |
!4rch wird die Bewegung der Hülse 8 ver- |
;äögert, und die Fliehkörper 7 werden entspre- |
chend später freigegeben. |
Nach Abb. 2 ist die Innenwand des Gehäuses 2 kegelig (r7). Sie wirkt mit Kolben
18 zusammen, die in Bohrungen der Hülse 8 untergebracht sind, diese jedoch nicht
ganz ausfüllen. In dem freien Raum befindet sich eine plastische Masse 13. In den
Kolben bzw. der Wand ihrer Bohrungen können ebenfalls Durchlässe, z. B. Nuten 19,
vorgesehen sein. Wird die Hülse 8 durch die Feder 9 nach vorn gedrückt, so werden
die Kolben 18 durch den ansteigenden Hohlkegel 17 entgegen der Fliehkraft nach innen
geschoben und verdrängen die Masse 13, so daß das Scharfwerden des Zünders verzögert
wird. Statt des Hohlkegels 17 genügen unter Umständen auch entsprechende Keilnuten
20.
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Statt des Zündbolzens kann z. B. auch die Zündpille beweglich angeordnet
sein.