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Einrichtung zur Ermittlung von Geschoßgeschwindigkeiten Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zur Ermittlung von Geschoßgeschwindigkeiten, blei
der ein Kondensator während der einer Meßstrecke entsprechenden Geschoßflugzeit
über einen Widerstand aufgeladen und die Aufladung zur Ermittlung der Geschoßflugzeit
nutzbar gemacht wird.
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Bei einer unter der Bezeichnung Kondensatorchronograph bekannten
Einrichtung dieser Art wird die Aufladung eines Kondensators mittels eines ballistischen
Galvan,ometers gemessen und zwecks Ermittlung der Aufiadedauer mit der ohne Vorschaltwiderstand
erzielten vollen Ladung des Ktondensators nach einer bestimmten rechnerischen Bleziehung
verglichen. Diese Art der Messung von Geschoßgeschwindigkeiten ist, besonders wenn
es sich um kleine Meßstrecken handelt, in den meisten Fällen nicht genau genug.
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Man hat auch schon vorgeschlagen, den während der zu messenden Geschoßflugzeit
aufgeladenen Kondensator über einen größeren Widerstand in einer der Aufladedauer
proportionalen und mittels einer Registriervorrichtung zu messenden Zeit wieder
zu lentladen, um auf diese Weise eine Art Zeittransformation zu erhalten. Für diesen
Zweck hat man sich eines verhältnismäßig umfangreichen und verwickelten Entladuggssystems
mit m8ehreren Verstärkerröhren bedient.
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Gemäß der Erfindung wird das gleiche Ziel wesentlich einfacher dadurch
erreicht, daß der Kondensator zwecks Entladung über einen Widerstand an einen zweiten
Kondensator anschließbar ist, dem als Entladungskreis eine Glimmlampe mit konstanter
Zündspannung und ein die Sperrung der Registriervorrichtung bewirkendes Relais zugeordnet
sind. Diese Einrichtung ist im Vergleich zu der bekannten, insbesondere durch den
Fortfall der Verstärkerröhren mit ihrem Zubehör wesentlich einfacher und zuverlässiger.
Sie kann bequem transportiert und selbst unter den schwierigsten Verhältnissen ohne
nennenswerten Zeitaufwand in Tätigkeit gesetzt werden. Schon bei einer Meßstrecke
von 1 m Länge werden schr genaue Messungen ermöglicht. Durch geeignete Wahl der
Aufladewiderstände und Kapazitäten für die beiden Kondensatoren sowie der Spannung
der Stromquelle kann die Laufdauer der Zeitmeßvorrichtung in einfachster Weise unabhängig
von der Länge der Meßstrecke auf das jeweils erforderliche Maß abgestimmt werden.
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Die die Meßstrecke begrenzenden Schaltmittel können, wie bekannt,
durch Zerrreißgitter oder Induktionsspulen gebildet sein. An Stelle von mechanisch
arbeitenden Stromunterbrechern kann auch eine Glimmlampe, eine Elektronenröhre o.dgl.
verwendet werden, welche am Anfang des Geschoßfluges durch die Meßstrecke stromdurchlässig
wird und am Ende die Aufladung des Kondensators unterbricht, indem jle ein am Anfang
und am Ende der Meßstrecke durch das Geschoß hervorgerufener Strsn- und Spannungsimpuls
mittels
einer bekannten Kippschaltung die Glimmlampe o.dgl. steuert.
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Ein Schaltschema der neuen Meßeinrichtung ist auf der Zeichnung beispielsweise
dargestellt.
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Mit einer Stromquelle von der Spannung U sind in Parallelschaltung
zwei Kondensatoren C1 und C2 verbunden, denen je ein Aufladewiderstand R1 bzw. R2
zugeordnet ist. Der Aufladewiderstand R1 des Kondensators C1 bildet mit zwei als
Stromunterbrecher wirkenden Schaltvorrichtungen S1, S2 einen selbständigen Kreis
der Stromquelle. Die Schalter S1 und S2 sind vor Beginn der Messung geschlossen
und werden durch nicht dargestellte, die Meßstrecke der Geschoßfiugbahn begrenzende
Mittel nacheinander geöffnet, so daß der Kondensator C1 für die Dauer des Geschoßfiuges
durch die Meßstrecke an die Spannung U angeschlossen und dadurch der Kondensator
C1 eine Ladung erhält, die von der Spannung U, von der Dauer des Geschoßfluges durch
die Meßstrecke, von der Größe des Widerstandes Rt und von den Abmessungen des Kondensators
abhängt.
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In der einen Verbindungsleitung zwischen den Kondensatoren Ct, C2
ist ein SchalterS3 angeordnet, welcher während der Aufladung des Kondensators C1
. offen ist und beliebige Zeit danach von Hand oder selbsttätig geschlossen werden
kann, wodurch der Kondensator C1 über den Widerstand R2 seine Ladung an den Kondensator
C abgibt. Mit dem Schalterm, ist zwangsläufig ein Schalter S4 derart verbunden,
daß durch Schließen des Schalters S3 der Schalter S4 geöffnet wird. Dieser Schalter
54 ist im Stromkreis eines Elektromagneten angeordnet, der beim Stromloswerden eine
nicht dargestellte Meßuhr auslöst. Die Laufzeit der Meßuhr fällt also genau mit
dem Beginn der Aufladung des Kondensators Cz zusammen.
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Dem Kondensator C2 sind als Entladungskreis eine Glimmlampe G und
ein Relais T zugeordnet. Sobald an dem Kondensator C2 eine Spannung erreicht ist,
die dem Zündpunkt der Glimmlampe G entspricht, findet die Entladung des Kondensatos
C2 statt. Dadurch erhält das Relais T Strom und öffnet einen Schalter 55 im Stromkreis
eines zweiten nicht dargestellten Elektromagneten, der beim Stromloswerden die Sperrmittel
der er wähnten Meßuhr betätigt, so daß die Meßuhr stillgesetzt wird. Die Stillsetzung
der Meßuhr fällt also zeitlich mit dem Ende der Aufladung des Kondensators C2 zusammen.
Die Laufdauer der Meßuhr stellt unter der Voraussctzung, daß die Spannung U und
die Meßstrecke stets konstant gehalten werden, ein Maß für die Geschoßgeschwindigkeit
dar.
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Die Meßuhr kann daher für eine bestimmte meßstrecke unmittelbar auf
Geschoßgeschwindigkeit geeicht werden.
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Den beiden Kondensatoren C1, C können noch besondere, nicht dargestellte
Scllaltmittel zugeordnet sein, die nach jeder Messung eine vollständige Entladung
der Kondensatoren gestatten.