DE2855482C3 - Verfahren zur Auswertung des Diagonalsignals einer Widerstandsbrücke und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Auswertung des Diagonalsignals einer Widerstandsbrücke und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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- G01L1/20—Measuring force or stress, in general by measuring variations in ohmic resistance of solid materials or of electrically-conductive fluids; by making use of electrokinetic cells, i.e. liquid-containing cells wherein an electrical potential is produced or varied upon the application of stress
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auswertung des Diagonalsignals einer Widerstandsbrüeke, bei dem
periodisch das Diagonalsignal über eine vorgebbare Zeit aufintegriert wird und die zur anschließenden
Abintegration benötigte Zeit ermittelt wird und eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Schaltung.
Dieses Verfahren, bei dem eine konstante Referenzspannung zur Abintegration verwendet wird, ist
allgemeiner Stand der Technik und unter der Bezeichnung Dual-slope bekannt. Wesentlicher Nachteil dieses
Verfahrens ist es, daß ein Fehler der Referenzspannung voll in das Meßergebnis eingeht, die Referenzspannung
also huulikonstani sein muß, d. h. invariant gegenüber
Alterungsprozessen, gegenüber Änderungen der Betriebstemperatur usw. Bei Widerstandsbrücken muß
weiterhin die Speisespannung, zu der das Signal der Widerstandsbrüeke proportional ist, ebenfalls hochstabil
sein. Weiterhin sind die Signale der Brückendiagonale sehr klein, sie müssen also vorverstärkl werden. Dabei
müssen die Vorverstärker selbstverständlich wieder über einen weiten Betriebstemperaturbereich kompensiert
sein.
Weiterhin ist aus der GB-PS 14 71 905 eine Schaltung bekannt, bei der das Diagonalsignal einer Widerstandsbrüeke
aus Dehnungsmeßstreifen einer Auswerteeinrichtung zum Digitalisieren des Signals zugeführt ist.
Mindestens einem Widerstand ist über Schalter ein weiterer Widerstand parallel schaltbar. Diese Schaltungsanordnung
dient zur Untersuchung der Auswerteschaltung auf Fehler. Der weitere Widerstand ist dabei
so dimensioniert, daß sich das Brückensignal beispielsweise um 40% ändert, jedoch seine Polarität beibehält.
Während des Wiegevorganges sind die Schalter geöffnet. Nur wenn die Auswerleschaltung auf Fehler
untersucht werden soll, wird der Schalter geschlossen. Dadurch wird das eigentliche Meßsignal um beispielsweise
40% verändert. Falls diese Veränderung mit der durch die Verstimmung der Brücke mit dem weiteren
ι ο Widerstand vorgegebenen Veränderung übereinstimmt,
ist die Auswerteschaltung fehlerfrei. Ein versehentliches Schließen des Schalters während des Meßvorganges
würde also beispielsweise ein Meßfehler von 40% verursachen und damit die Messung unbrauchbar
machen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete
Schaltung zu entwickeln, mit dem das Diagonalsigna! einer Widerstandsbrüeke auch bei nichtstabilisierter
Speisespannung mit äußerst geringem Schaltungsaufwand sehr exakt ermittelt werden kann. Erfindungsgemäß
wird diese Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens dadurch gelöst, daß nach der Aufintegration einem der
Brückenwiderstände ein weiterer Widerstand parallel geschaltet wird, dessen Wert so gewählt ist, daß sich die
Polarität das Diagonalsignals ändert und daß dieses Diagonalsignal veränderter Polarität zur Abintegration
verwendet wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß die ermittelte Abintegrationszeit digitalisiert wird. Auf diese Weise ist
es möglich, das Diagonalsignal einer Dehnungsmeßstreifenbrücke einer Kraftmeßzelle bereits in der
Kraftmeßzelle zu digitalisieren.
Hinsichtlich der Schaltung wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest einem
Widerstand der Brücke über Schalter ein weiterer Widerstand parallel geschaltet wird und daß die
Brückendiagonale mit einer digitalisierten Auswerteschaltung verbunden ist, die einen Integrator enthält,
dessen Ausgangssignal einem Nullkomparator zugeführt ist.
Wenn der Schalter, wie in einer vorteilhaften Ausgestaltung angegeben, vom Ausgangssignal des
Nullkomparators steuerbar ist, können die einzelnen Meßzyklen unmittelbar ohne Pause aufeinanderfolgen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schaltung, bei der die Brückenwiderstände
Dehnungsmeßstreifen sind, besteht darin, daß der weitere Widerstand sich in der Umgebung der
Dehnungsmeßstreifen befindet und aus einem dem Material der Dehnungsmeßstreifen entsprechenden
Material hergestellt ist. Dadurch wird erreicht, daß die Dehnungsmeßstreifen und der weitere Widerstand die
gleichen Umweltbedingungen sehen und auf gleiche Umweltbedingungen gleich reagieren. Mit dieser
Schaltung sind also alle auf die Kraftmeßzelle wirkende Umwelteinflüsse automatisch kompensiert, da sich die
Änderungen der Parameter des Integrators und Komparator? infolge der Änderung der Umwelteinflüsse
beim Aufintegrieren und beim Abintegrieren kompensieren. Damit ist es bei denkbar geringem
Schaltungsaufwand möglich geworden, das Brückensignal einer Dehnungsmeßstreifenbrücke »vor Ort« zu
digitalisieren und damit als Digitalsignal zu übertragen, das erfahrungsgemäß gegen Übertragungsfehler unempfindlich
ist. Darüber hinaus hat sich gezeigt, daß die Schaltung zur Durchführung des Verfahrens bereits bei
Bestückung mit ganz einfachen Bauteilen eine ganz erstaunlich hohe Genauigkeit besitzt
Anhand der in der Figur gezeigten schematischen Schaltung wird die Erfindung verdeutlicht
Eine Brücke aus Widerständen 1 bis 4, von denen einer oder mehrere veränderliche sind, wird durch eine
zwischen den KJemmen 5 und 6 angelegte Spannung gespeist. Sind die Widerstände 1 bis 4 nicht vollkommen
identisch, so ist die Brücke verstimmt, d. h. über der Brückendiagonalen zwischen den Punkten 8 und 9 steht
eine Spann jng an, bzw. es fließt ein Strom bei Verbindung der Punkte 8 und 9. Die Punkte 8 und 9 der
Brückendiagonale sind mit den Eingängen eines Verstärkers 10 verbunden, dem ein Kondensator 11
parallel geschaltet ist Diese Anordnung wirkt in bekannter Weise als Integrator. Dabei ist die am
Ausgang des Verstärkers 10 anstehende Spannung proportional dem zwischen den Punkten 8 und 9
fließenden Strom und der Integrationszeit. Dem Widerstand 4 ist ein weiterer Widerstand 12 durch einen
Schalter 13 parallel schaltbar, der zweckmäßigerweise ein Feldeffekttransistor ist. Der Widerstandswert des
Widerstandes 12 ist dabei so zu wählen, daß bei Parallelschalten des Widerstandes 12 die Verstimmung
der Brücke entgegengesetzt größer ist, als die maximal mögliche Verstimmung durch Änderung der Widerstände
1 bis 4. Die Polarität der zwischen den Punkten 8 und 9 anstehenden Spannung wird also bei Parallelschalten
des Widerstandes 12 geändert. Handelt es sich bei der Widerstandsbrücke um eine Dehnmeßstreifenbrücke,
bei der die Werte der Widerstände 1 bis 4 im Kiloohm-Bereich liegen, so liegt der Wert des weiteren
Widerstandes 12 im Megohm-Bereich. Der Ausgang des Verstärkers 10 und der Punkt 8 der Brückendiagonale
sind mit einem Nullkomparator 16 verbunden, der wiederum eine Logikschaltung 14 steuert, die zwischen
dem frequenzkonstanten Impulsgeber 15 und der Klemme 7 liegt.
Die Wirkungsweise der Schaltung ist folgende. Zu Beginn der Messung ist der Schalter 13 geöffnet, der
zwischen den Punkten 8 und 9 der Brückendiagonale fließende Strom wird von dem aus Verstärker 10 und
Kondensator 11 gebildeten Integrator während einer vorgegebenen Zeit integriert. Nach Ablauf dieser Zeit
wird der Schalter 13 geschlossen, der Widerstand 12 wird zum Widerstand 4 parallel geschaltet. Außerdem
wird die Logikschaltung 14 angesteuert, die öffnet, so daß an der Klemme 7 Impulse anstehen, die gezählt
werden. Wie oben ausgeführt, ist der Wert des Widerstandes 12 so gewählt, daß die Polarität der an der
Brückendiagonale, also zwischen den Punkten 8 und 9, anstehenden Spannung geändert wird. Damit ändert
auch der Strom zwischen den Punkten 8 und 9 die Richtung, die am Ausgang des Verstärkers 10
anstehende Spannung wird »abintegriert«, mit anderen Worten, sie wird kleinen Beim Nulldurchgang gibt der
Nullkomparator 16 ein Signal ab, das die seit dem Schließen des Schalters 13 geöffnete Logikschaltung 14
schließt und andererseits den Schalter 13 wieder öffnet. Mit dem öffnen des Schalters 13 beginnt sofort wieder
ein neuer Meßzyklus. Während der Schalter 13 geschlossen ist, also während des Abintegrierens, stehen
an der Klemme 7 die Impulse des Impulsgebers 15 an, deren Zahl also der Zeit des Abintegrierens entspricht.
Da die Zeit des Aufintegrierens vorgegeben ist, ist der
Zeitraum des Abintegrierens von dem Unterschied der Brückenverstimmungen abhängig und nicht von der
Größe der zwischen den Klemmen 5 und 6 angelegten Spannung, wobei vorausgesetzt wird, daß diese
Spanrung während eines Meßzyklus als konstant angesehen werden kann. Die Schaltung ist damit gegen
langsame Schwankungen der Speisespannung unempfindlich.
Ein Absinken der Speisespannung auf weniger als die Hälfte des Sollwertes ergibt beispielsweise keine
Veränderung des digitalen Signals, Da nicht Spannungen oder Ströme gemessen werden sondern direkt zwei
Brückenverstimmungen miteinander verglichen werden, die unterschiedliches Vorzeichen haben, entfällt
eine Referenzspannungsquelle und damit deren zahlreiche Nachteile, insbesondere deren Temperaturabhängigkeit.
Das Ausführungsbeispiel erfaßt eine Widerstandsbrücke, deren Verstimmung lediglich in eine Richtung
möglich ist, wie es beispielsweise bei einer Kraftmeßzelle lediglich für Druckbelastung gegeben ist. Besteht die
Möglichkeit, daß die Brücke in beide Richtungen verstimmt wird, beispielsweise also bei einer auf Zug
und Druck belastbaren Kraftmeßzelle, so wird über einen weiteren Schalter und einen weiteren Widerstand,
die in der Figur nicht dargestellt sind, eine Verstimmung der Brücke auch durch eine Parallelschaltung zum
Widerstand 3 vorgesehen. Welcher Schalter zur Abintegration dann geschlossen werden muß, läßt sich
aus der während der Aufintegration anliegenden Polarität der Diagonalspannung der Brücke ermitteln.
Wird die Schaltung für Kraftmeßzellen verwendet, so empfiehlt es sich, den weiteren Widerstand 12 aus einem
dem Material der Widerstände 1 bis 4 gleichartigen Material herzustellen und den Widerstand 12 in
unmittelbarer Nähe der Widerstände 1 bis 4 anzubringen. Eventuelle Umwelteinflüsse sind damit automatisch
ausgeglichen, da die Brückenwiderstände und der Widerstand 12 den gleichen Umwelteinflüssen unterliegen
und damit gleiche Abweichungen zeigen. Eventuelle Fehler des aus Verstärker 10 und Kondensator 11
bestehenden Integrators werden dadurch ausgeglichen, daß diese Fehler sich bei Aufintegration und Abintegration
kompensieren. Die gesamte Anordnung, wie sie in der Figur dargestellt ist, kann beispielsweise in einer
Kraftmeßzelle untergebracht werden. Das einzig stabilisierte Bauteil muß dabei der Impulsgeber 15 sein,
der sich in fast idealer Form durch einen Schwingquarz realisieren läßt. Damit steht an der Ausgangsklemme 7
der Kraftmeßdose ein digitales Signal an, das der Brückenverstimmung entspricht und das erfahrungsgemäß
bei der Übertragung durch mögliche Übertragungsfehler erheblich geringer beeinflußt wird, als ein
analoges Signal. Der praktische Aufbau der Schaltung hat gezeigt, daß bereits mit ganz einfachen Schaltelementen
eine erstaunliche Genauigkeit erreicht werden kann.
Bei Waagen, die nur positive Gewichte messen, ist Schalter 13 nur zu einer Versorgungsspannung nötig.
Die Größe von Widerstand J 2 ist dabei so zu dimensionieren, daß bei maximaler Verstimmung durch
die maximale Last gerade eine Abintegration mit der gleichen Geschwindigkeit erreicht wird.
Claims (5)
1. Verfahren zur Auswertung des Diagonalsignals einer Widerstandsbrüeke, bei dem periodisch das
Diagonalsignal über eine vorgebbare Zeit aufintegriert wird und die zur anschließenden Abintegration
benötigte Zeit ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Aufintegration
einem der Brückenwiderstände ein weiterer Widerstand parallel geschaltet wird, dessen Wert so
gewählt ist, daß sich die Polarität des Diagonalsignals ändert und daß dieses Diagonalsignal veränderter
Polarität zur Abintegration verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß die ermittelte Abintegrationszeit digitalisiert wird.
3. Schaltung mit einer Widerstandsbrüeke zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einem Widerstand der Brücke über Schalter (13) ein
weiterer Widerstand (12) parallel geschaltet wird und daß die Brückendiagonale mit einer digitalisierenden
Auswerteschaltung verbunden ist, die einen Integrator (10 und 11) enthalt, dessen Ausgangssignal
einem Nullkomparalor (16) zugeführt ist.
4. Schaltung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter (13) vom Ausgangssignal
des Nullkomparators (16) steuerbar ist.
5. Schaltung nach Anspruch 3 oder 4, bei der die Brückenwiderstände Dehnungsmeßstreifen sind, dadurch
gekennzeichnet, daß der v/eitere Widerstand (12) sich in der Umgebung der Dehnungsmeßstreifen
befindet und aus einem dem Material der Dehnungsmeßstreifen entsprechenden Material hergestellt ist.
Priority Applications (2)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE2855482A DE2855482C3 (de) | 1978-12-22 | 1978-12-22 | Verfahren zur Auswertung des Diagonalsignals einer Widerstandsbrücke und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
| NL7909285A NL7909285A (nl) | 1978-12-22 | 1979-12-21 | Werkwijze voor het bepalen van een diagonaalsignaal van een weerstandsbrug en inrichting voor het toepassen van deze werkwijze. |
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE2855482A DE2855482C3 (de) | 1978-12-22 | 1978-12-22 | Verfahren zur Auswertung des Diagonalsignals einer Widerstandsbrücke und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (3)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE2855482A1 DE2855482A1 (de) | 1980-06-26 |
| DE2855482B2 DE2855482B2 (de) | 1981-02-05 |
| DE2855482C3 true DE2855482C3 (de) | 1981-10-15 |
Family
ID=6057989
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DE2855482A Expired DE2855482C3 (de) | 1978-12-22 | 1978-12-22 | Verfahren zur Auswertung des Diagonalsignals einer Widerstandsbrücke und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (2)
| Country | Link |
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| DE (1) | DE2855482C3 (de) |
| NL (1) | NL7909285A (de) |
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