DE3735285A1 - Schaltungsanordnung zur beseitigung von wechselspannungsstoersignalen - Google Patents
Schaltungsanordnung zur beseitigung von wechselspannungsstoersignalenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Beseitigung
von Wechselspannungsstörsignalen, die zu verstärkenden Gleich
spannungssignalen überlagert sind, mit einem Signalverstärker
mit Tiefpaßcharakteristik, dem sowohl die zu verstärkenden
Gleichspannungssignale, als auch die Wechselspannungsstörsigna
le zugeführt werden.
Die Verstärkung kleiner Gleichspannungssignale ist beispiels
weise eine in der elektrischen oder elektronischen Meßtechnik
häufig gestellte Aufgabe. Insbesondere bei der Fernmessung, wo
aufgrund des größeren Abstandes der Meßfühler zu ihren Auswer
testellen solche Meßgleichspannungssignale über längere Leitun
gen einem Verstärker zugeführt werden, ist die Gefahr sehr
groß, daß durch Induktion dem eigentlichen Meßsignal Störspan
nungen überlagert werden, die in den elektromagnetischen Fel
dern der Energieversorgungseinrichtungen ihre Ursache haben.
Sie können aber auch durch ungenügend gesiebte Stromversor
gungs- und Netzgeräte als sogenannte Brummspannungen im Fre
quenzbereich von 50 bis 120 Hz auftreten, je nachdem, ob die
Versorgungsgleichspannungen durch Ein- oder Doppelweggleich
richtung in 50 oder 60 Hz-Netzen entstehen.
Da solche Störsignale ein exaktes Messen dann nicht mehr erlau
ben, wenn die Amplituden der Störsignale diejenigen der Nutz
signale in ihrer Höhe erreichen oder gar überschreiten, müssen
Wege gefunden werden, diese Störsignale in ihrer schädlichen
Wirkung entscheidend zu schwächen. Zur Unterdrückung von Stör
spannungen auf den Gleichstromleitungen von Netzgeräten ist der
Einsatz von Tiefpaßfiltern bekannt, die als aktive oder passive
Filter realisiert sein können. Ein Beispiel für eine elektroni
sche Siebdrossel, deren Gleichstromwiderstand wesentlich nied
riger als ihr dynamischer Widerstand (Wechselstromwiderstand)
ist, ist in einem Aufsatz "Transistoren und ihre Anwendungen in
der Industrie", Zeitschrift Elektronik 1962, Nr. 5, Seite 132,
beschrieben. Während passive Tiefpaßfilter relativ große Kon
densatoren erfordern, die für ihre Unterbringung viel Platz be
nötigen, bestehen die aktiven Tiefpaßfilter aus einer größeren
Anzahl elektronischer Bauelemente.
Ebenso wie die aktiven Tiefpaßfilter sind auch frequenzabhängi
ge Verstärker leichter zu realisieren. Sie müssen jedoch die
Störsignale ebenfalls verarbeiten, was dann problematisch wer
den kann, wenn die Größe der Amplitude der Störsignale die des
Nutzsignals um ein Mehrfaches übersteigt.
Die schädlichen Wirkungen von Störsignalen können auch durch
deren Kompensation verringert werden, wie beispielsweise in der
US-Patentschrift 41 29 853 beschrieben ist, wo Störsignale, die
bei der optischen Abtastung mittels lichtempfindlicher Sensoren
aufgrund von Schwankungen der Helligkeit des Untergrundes und
der Beleuchtung entstehen, kompensiert werden, indem diese
Störsignale ermittelt, gespeichert und bei der Signalauswertung
von dem Gesamtsignal subtrahiert werden.
Da der Komponentenaufwand hier sehr hoch ist, ergeben sich dort
Nachteile, wo ein mäßiger technischer Aufwand und hohe Zuver
lässigkeit der Störsignalunterdrückung gefordert sind.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Schaltungsanordnung anzugeben, die bei vertretbarem Komponen
tenaufwand und hoher Betriebssicherheit verbesserte Eigenschaf
ten hinsichtlich der Störsignalunterdrückung aufweist.
Gelöst wird diese Aufgabe der Erfindung durch die im Hauptan
spruch angegebenen Merkmale.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des
Gegenstandes der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entneh
men.
Durch die vorliegende Erfindung wird somit der Vorteil erzielt,
daß durch eine verbesserte Kompensation der Störsignale auf
meßwertführenden Leitungen präzisere Fernmeßwerte gewonnen wer
den, wobei die Schaltungsanordnung zur Beseitigung von Störsig
nalen insgesamt einen nur mäßigen Komponentenaufwand bei hoher
Betriebssicherheit erfordert.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Figuren bei einem Mehrleitersystem erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine bekannte Dreileitermeßanordnung zur Fern
messung von Widerstandsänderungen eines Wider
standes und
Fig. 2 eine Schaltungsanordnung nach der Erfindung mit
einer gegenphasigen Einspeisung der Störsignale
in den Meßverstärker zwecks Kompensation.
In der bekannten Anordnung nach Fig. 1 durchfließt der von ei
ner Konstantstromquelle (Q) eingeprägter Strom (I) sowohl einen
Normalwiderstand (N) als auch über die Zuleitungen (L₁ und L₃)
den Widerstand (X). Die Konstantstromquelle (Q) ist beispiels
weise eine Stromquelle mit sehr hohem Innenwiderstand oder eine
Stromquelle die über einen sehr hohen Vorwiderstand am Einspei
sungspunkt (B und B′) angeschlossen ist. Die Leitung (L₂)
bleibt als sogenannte "Fühlleitung" oder Bezugsleitung strom
los. Die sich infolge des Stromflusses und der Widerstandsände
rung des Meßwiderstandes (X) einstellenden Signalspannungen
(U₁) zwischen dem Einspeisungspunkt (B) und der Leitung (L₂)
sowie (U₂) zwischen dem Einspeisungspunkt (B′) und der Leitung
(L₂) werden in einem Signalverstärker (A₁) bis auf den Wert
(U₃) verstärkt. Der Signalverstärker (A₁) kann beispielsweise
ein Operationsverstärker sein, der als Summenverstärker ge
schaltet ist.
Die Meßleitungen (L₁ und L₃) sind jeweils über einen Widerstand
(R) mit dem invertierenden Eingang (-) des Signalverstärkers
(A₁) verbunden, während die Leitung (L₂) direkt am positiven
Eingang (+) angeschlossen ist.
Für R<<N, X gilt:
Die Spannungsabfälle über den Leitungswiderständen der Zulei
tungen (L₁ und L₃) sind in dieser Gleichung nicht berücksich
tigt, da angenommen werden darf, daß diese Leitungswiderstände
gleich groß sind und sich somit kompensieren. Im Rückkopplungs
pfad (R K) des Operationsverstärkers (A₁) befindet sich ein
Widerstand (R f), dessen Wert so gewählt ist, daß sich ein hoher
Verstärkungsfaktor (V1) ergibt. Da diesem Rückkopplungswider
stand (R f) ein Kondensator (C f) parallelgeschaltet ist, erhält
der Frequenzgang des Verstärkers, also die Verstärkung in Ab
hängigkeit von der Signalfrequenz, eine Tiefpaßcharakteristik
der Form:
mit p=j ω; T f=R f · C f (3)
Es wird weiterhin angenommen, daß in den Meßleitungen (L₁ bis
L₃) Störspannungen induziert werden, die, entsprechend den
Indizes der Meßleitungen mit (e₁ bis e₃) bezeichnet sind. Das
an dem als Operationsverstärker geschalteten Signalverstärker
(A₁) anliegende Eingangssignal ( Δ U₁) errechnet sich aus
folgender Beziehung:
Δ U₁=I(X-N)-e₁+2 · e₂-e₃=Δ U x+Δ e (4)
Die Verstärkung dieses Signals erfolgt gemäß Gleichung (2), wo
bei eben auch die Störsignale, die in Gleichung (4) mit Δ e
bezeichnet sind, mit verstärkt werden.
Die um eine Kompensationsanordnung für die Störsignale erwei
terte Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung zeigt Fig. 2. In
dieser Schaltungsanordnung wird die Summe der Störsignale in
einem Hilfsverstärker (A₂) verstärkt und anschließend gegenpha
sig dem Summenpunkt (S) des Signalverstärkers (A₁) wieder zuge
führt. Analog zu dem in Fig. 1 dargestellten Signalverstärker
(A₁) liefert der als Wechselspannungsverstärker (A₂) geschalte
te Operationsverstärker die Kompensationsspannung (u k) an sei
nem Ausgang. Die Störsignale (e₁ bis e₃) werden dem Hilfsver
stärker über Tiefpässe, bestehend aus der Serienschaltung eines
Widerstandes (R₃) und eines Kondensators (C₃) zugeführt. Der
Verstärkungsfaktor (V1) wird über den Widerstand (R₄) im Rück
koppelpfad (R K) eingestellt. Das Ausgangssignal, die Kompensa
tionsspannung (u k) wird über einen Hochpaß bestehend aus der
Reihenschaltung eines Widerstandes (R₂) und eines Kondensators
(C₂), dem Summenpunkt (S) des Signalverstärkers (A₁), d. h. des
sen invertierendem Eingang (-) zugeführt.
Diese Kompensationsspannung (u k) errechnet sich zu:
Als reiner Wechselspannungsverstärker ignoriert der Hilfsver
stärker (A₂) die Gleichspannungsanteile des Eingangssignals, so
daß sich nur die aus den Störsignalanteilen ergebende Kompensa
tionsspannung gegenphasig zu dem ursprünglichen Störsignal ( Δ e)
an den Summenpunkt (S) des Signalverstärkers (A₁) über den
Hochpaß, bestehend aus der Serienschaltung des Widerstandes
(R₂) und des Kondensators (C₂) angelegt wird. Es ergibt sich
hieraus folgende Beziehung:
Wie aus Gleichung (7) zu sehen ist, kann die vollständige Kom
pensation einer Störspannungssumme ( Δ e) dann erreicht werden,
wenn der Klammerausdruck F gleich Null gemacht werden kann:
Dies kann mit den einfachen Tiefpässen der Schaltungsanordnung
nach Fig. 2, d. h. mit RC-Schaltungen, nicht erreicht werden. Es
wird deshalb vorgeschlagen, eine Angleichung des Betrages des
Kompensationsstromes bei p→∞ vorzunehmen, da eine Kompensa
tion, als eine Operation an Vektoren generell nur bei Betrags
gleichheit und exakter Gegenphasigkeit der Phasenwinkel der
Vektoren möglich ist. Bei p→∞ ergibt sich folgende Dimensio
nierung:
Die Übertragung des Störsignals erfolgt jetzt mit
Eine reine Tiefpaßcharakteristik der Schaltungsanordnung ergibt
sich bei einer Dimensionierung nach Gleichung (11)
T f=T₂+T₃ (11)
womit nun das Übertragungsverhalten der Schaltungsanordnung dem
von zwei entkoppelten RC-Gliedern im Verstärkungsweg
entspricht.
Da der Hilfsverstärker (A₂) ein reiner Wechselspannungsverstär
ker ist, ist er bei der Dimensionierung seiner Impedanzen nicht
mit Gleichspannungsproblemen belastet. Der Wechselspannungsan
teil, der im Signalverstärker (A₁) noch verstärkt werden muß,
konnte jedoch wesentlich reduziert werden, ohne daß in das
Gleichstromverhalten dieses Verstärkers schaltungstechnisch
eingegriffen werden mußte.
Diese Art der Störspannungskompensation ist nicht auf 3-Leiter-
Systeme, wie vorstehend beschrieben, beschränkt, sondern auf
Summensignalverstärker mit beliebiger Anzahl von Eingängen an
wendbar, wobei auch die Wichtung der Summation durch entspre
chende Änderung der Bewertungswiderstände (R und R₃) an unter
schiedliche Bedingungen angepaßt werden kann.
Claims (7)
1. Schaltungsanordnung zur Beseitigung von Wechselspan
nungsstörsignalen (e₁ bis e₃), die zu verstärkenden Gleichspan
nungssignalen (U₁, U₂) überlagert sind, mit einem Signalver
stärker (A₁) mit Tiefpaßcharakteristik, demsowohl die zu ver
stärkenden Gleichspannungssignale, als auch die Wechselspan
nungsstörsignale zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Hilfsverstärker (A₂) vorgesehen ist, dem ebenfalls die
Wechselspannungsstörsignale zugeführt werden, welche dieser,
nach summierender Verstärkung, dem Signalverstärker gegenphasig
zu den an ihm anliegenden Wechselspannungstörsignalen über
dessen Summenpunkt (S) zuführt.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Signalverstärker (A₁) als 3-Leiter-Wider
standsbrücken-Meßverstärker strukturiert ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hilfsverstärker (A₂) ein reiner Wech
selspannungsverstärker ist, dem die Störsignale (e₁ bis e₃)
über Eingangs-Koppelglieder (R₃, C₃) zugeführt werden, wobei
das Kompensationssignal (u k) über ein Ausgangs-Koppelglied (R₂,
C₂) an den Summeneingang (S) des Signalsverstärkers (A₁) ange
legt wird.
4. Schaltungsanordnung nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dimensionie
rung der Störsignalkoppelglieder an den Eingängen und dem Aus
gang des Hilfsverstärkers (A₂) so gewählt ist, daß bei sehr
hohen Frequenzen der Kompensationsstrom betragsgleich mit dem
ursächlichen Strom des Störsignales im Signalverstärker (A₁)
ist.
5. Schaltungsanordnung nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Störsignal-
Koppelglieder als Hochpässe (R₂/C₂, R₃/RC₃) ausgelegt sind.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Summe (T₂ und T₃) der Zeitkonstanten der Ein
gangshochpässe und des Ausgangshochpasses des Hilfsverstärkers
(A₂) der Zeitkonstanten (T f) des Tiefpasses im Rückkopplungs
pfad (R K) des Signalverstärkers (A₁) entspricht.
7. Schaltungsanordnung nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung ei
ner gewichteten Summation der Eingangssignale im Signalverstär
ker (A₂) die Wichtung der Summation der Störsignale im Hilfs
verstärker (A₁) in gleicher Weise gewählt wird.
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