-
Steuervorrichtung für die Hilfskraft einer Schalteinrichtung von Wechselgetrieben
Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuervorrichtung für die Hilfskraft von Schalteinrichtungen
von Wechselgetrieben, wie sie insbesondere für Kraftfahrzeuge Verwendung finden
und bei denen für bestimmte Gangwechsel mehrere Getriebestufen geschaltet werden.
Die Steuerglieder für die zu schaltenden Getriebestufen sind hierbei in zwei Gruppen
zusammengefaßt, wobei die eine Gruppe für die Schaltung von Kupplungsgliedern dient,
die eine Verzögerung erfordern, und die andere Gruppe der Steuerglieder für die
Schaltung von Kupplungsgliedern dient, die eine Beschleunigung, erfordern. Hierbei
ist jede Gruppe von Steuergliedern an eine Hilfskraftzuleitung angeschlossen", von
denen eine ein Sperrglied enthält, welches den gleichzeitigen Ablauf von Verzögerungs-
und Beschleunigungsschaltungen verhindert.
-
Nach der Erfindung wird das Sperrglied, welches den gleichzeitigen
Ablauf von Verzögerungs- und Beschleunigungsschaltungen verhindert, unmittelbar
von der Schaltstellung der zu kuppelnden Teile abhängig gemacht. Hierzu kann das
Sperrglied durch Druckmittel, welches in der Hilfsvorrichtung zur "Beschleunigung
des Schaltvorgangs wirksam ist, derart betätigt werden, daß das Sperrglied durch
den Hilfsvorrichtungsdruck geschlossen und durch den Schaltdruck geöffnet wird.
-
Unter Hilfsvorrichtungsdruck ist hierbei der Druck zu verstehen, welcher
in einer Hilfsvorrichtung wirksam ist, die zur Beschleunigung des Schaltvorgangs
dient. Schaltdruck ist der Druck, welcher auf die Schaltkolben wirksam ist und das
Einschalten der verschiedenen Getriebestufen bewirkt. Das Druckmittel zur Betätigung
des Sperrgliedes kann zweckmäßig in an sich bekannter Weise durch die Schaltkolbenstangen
gesteuert werden.
-
Eine weitere Ausbildung der Erfindung bezieht sich auf die besondere
Gestaltung des Sperrgliedes und dessen Betätigung. Nach der Erfindung kann das Sperrglied
durch eine Feder im Schließsinn belastet werden, wobei außerdem die eine Seite des
Betätigungsgliedes
für das Sperrglied unter der Einwirkung des
Hilfsvorrichtungsdruckes steht, während die andere Seite mit einem Raum verbunden
ist, dem Schaltdruck verzögert zugeführt wird: Die auf das Sperrglied durch die
Feder und die beiden Druckmittel arten ausgeübten Kräfte sind so abgestimmt, daß
einerseits während der Wirkung des Hilfsvorrichtungsdruckes das Sperrglied auch
entgegen der Wirkung des Schaltdruckes geschlossen gehalten wird, während andererseits
nach Fortfall des Hilfsvorrichtungsdruckes das Sperrglied entgegen dem Druck der
Feder durch den Schaltdruck geöffnet wird.
-
Wie weiter nach der Erfindung vorgeschlagen wird, kann zweckmäßig
ein Absperrventil Verwendung finden, dessen Betätigungskolben einen größeren Durchmesser
als der zugehörige Ventilteller besitzt und auf dessen eine Seite durch eine Drosselbohrung
Schaltdruck geleitet wird.
-
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung durch die Abb. 1,
2 und 3 teilweise schematisch dargestellt.
-
Die Abb. i zeigt die Steuervorrichtung in einer Gesamtansicht.
-
Die Abb. 2 gibt in etwas größerem Maßstab den Grundriß eines Ausschnittes
mit den gruppenweise zusammengefaßten Steuergliedern wieder, während die Abb. 3
eine weitere Anordnung und Ausbildung des Sperrgliedes, durch welches die Unterdruckzufuhr
zu einer der beiden Gruppen der Steuerglieder unterbrochen wird, in einem senkrechten
Schnitt darstellt.
-
I ist die treibende Welle eines nur teilweise dargestellten Zahnräderwechselgetriebes,
von dessen Hauptwellenzug die Zahnräder 2, 3 und j, und von dessen Nebenwellenzug
die Zahnräder 5, 6 und 7 gezeigt sind. Durch die Kupplungsmuffen 8, g, Io und i
i werden die frei drehbar gelagerten Zahnräder 3 und 6 durch die Gegenkupplungshälften
8', g', Io' und i i' entsprechend den zu schaltenden Gängen mit den Rädern 2 oder
4 bzw. 5 oder 7 gekuppelt. Die Kupplungsmuffen 8 und Io werden wechselweise durch
den Hebel 12 und die Kupplungsmuffen g und l i durch den Hebel 13 betätigt. Der
Hebel 12 ist an der Stange 14 des Schaltkolbens 16 angelenkt. 18 ist der Schaltzylinder
mit dem Ansatz 20. 22 und 24 sind Aussparungen in der Kolbenstange 14, 26 eine Entlüftungsöffnung
in dem Ansatz 20. Der Hebel 13 ist an der Stange 15 des Schaltkolbens 17 angeordnet.
Der zugehörige Schaltzylinder ist mit I9 bezeichnet und besitzt den Ansatz 21. 23
und 25 sind Aussparungen in der Kolbenstange 15.
-
Mit 30 ist ein Gehäuse bezeichnet, in welchem auf der einen
Seite in einer Gruppe die Steuerglieder 31, 33, 35 angeordnet sind und gegenüber
als zweite Gruppe die Steuerglieder 32, 34, 36. Diese Steuerglieder werden durch
die Federn 41 bis 46, die in den Räumen 51 bis 56 angeordnet sind, belastet. 37,
38 und 3g sind Bewegungs- und Schließglieder für die Steuerglieder 31 bis 36, die
mit durchgehenden Bohrungen 31' bis 36' versehen sind. Je eines der Bewegungs-,
und Schließglieder 37, 38, 39 liegt zwischen den Sperrgliedern 31 und 32, 33 und
34 sowie 35 und 36. Diese Bewegungs-und Schließglieder werden über die Hebel 47,
48, 49, die auf einer gemeinsamen Welle So drehbar gelagert sind und unter dem Einfluß
der Federn 57, 58, 59 stehen, über Nockenscheiben 67, 68, 69 durch den Gangwählhebel
6o in die dem gewünschten Gang entsprechende Stellung gebracht, wodurch wiederum
die zugehörigen Steuerglieder eingestellt werden.
-
70 ist das Saugrohr mit der Unterdruckleitung 71, welche den
Schaltdruck weiterleitet *und in welche der Ventilkasten 72 eingebaut ist. 73 ist
ein Betätigungsknopf, der durch die Hebel 74,75 bewegt wird. Bei dein vorliegenden
Beispiel stellt 75 den Kupplungshebel dar. Statt des Kupplungshebels kann jedoch
in grundsätzlich gleicher Weise auch ein besonderer Hebel verwendet werden. 76 ist
eine Spannfeder für den Hebel 75, 77 und 78 sind Anschläge für den Hebel 75. Die
Leitung 71 mündet in den Raum 8o. 81 ist eine weitere Leitung, die in den Raum 63
einmündet. Der Raum 63 steht mit den weiteren Räumen 51, 53, 55 in Verbindung, deren
zugehörige Absperrglieder 3I, 33, 35 durch deren Bewegungs- und Schließglieder 37,
38 oder 39 angehoben sind. 82 ist eine Abzweigleitung für den auf der Gegenseite
angeordneten Raum 64. Der Raum 64 kann mit den Räumen 52, 54, 56 durch Anheben der
zugehörigen Sperrglieder 32, 34, 36 verbunden werden. 61 ist ein Raum. der durch
die üffnung 62 mit der Außenluft in Verbindung steht und in den die Steuerglieder
31 bis 36 einmünden. In dem Raum 8o ist das Sperrglied go angeordnet, welches über
den Schaft gi mit dem Kolben 92 in Verbindung steht, der in dem Raum 93 bewegt wird
und durch die Feder 94 belastet ist. 95 ist eine Entlüftungsbohrung. 101,
103, 105 sind Druckmittelleitungen, die von der linken, als Beschleunigungsgruppe
geltenden Gruppe der Absperrglieder 34 33, 35 abhängig sind. 102, 104, io6 sind
von den Absperrgliedern 32, 34, 36 abhängig, die die Verzögerungsgruppe bilden.
Auf der Zusammenstellungszeichnung gemäß Abb. i ist der Einfachheit halber lediglich
ein Ausschnitt aus dem Wechselgetriebe mit den beiden Schaltzylindern 18 und ig
wiedergegeben.- In den Schaltzylinder 18 mündet links die Leitung, ioi und rechts
die Leitung 1O2, während in
den Zylinder I9 rechts die Leitung Io3
und links die Leitung 104 mündet. Die Anschlüsse der in Abb.2 noch angedeuteten
Leitungen Io5 und Io6 sind für einen dritten Schaltzylinder bestimmt und deshalb
nicht weiter gezeigt. Von dem Saugrohr 70 zweigt fernerhin die Leitung
I2o für den Hilfsvorrichtungsdruck ab, die in den Ansatz 2o des Zylinders 18 mündet.'
Ein Abzweig 121 dieser Leitung mündet außerdem in den Ansatz 2i des Zylinders I9.
122 ist eine weitere Leitung, die die Ansätze 20 und 2i verbindet und mit der Leitung
123 in Verbindung steht, die in den Zylinder 124 der als Bremsvorrichtung 125 ausgebildeten
Hilfsvorrichtung, die zur Beschleunigung des Schaltvorgangs dient, einmündet. Von
der Leitung 123, die den Hilfsvorrichtungsdruck weiterleitet, zweigt die Leitung
126 in den Raum 93 ab.
-
Für die in Abb. i gezeigte Schaltstellung wurden die Verteilerglieder
31 bis 34 in die in der Abb. 2 gezeigte Stellung gebracht. Durch Anheben des Verteilergliedes
32 in seine rechte Stellung durch das Bewegungs- und Schließglied 37 gelangte Unterdruck
in den Raum 52 und von dort durch die Leitung Io2 in den Raum rechts von dem Kolben
16, während gleichzeitig durch die Bohrung 31' des Steuergliedes 31 Außenluft in
den Raum 51 und über die Leitung 1o1 in den =Raum links von dem Kolben 16 gelangt.
Hierdurch .wurde der Kolben 16 nach rechts bewegt und die Kupplungsmuffe 8 mit der
Gegenhälfte 8' an dem Rad 3 in Eingriff gebracht. Durch die Verschiebung des Steuergliedes
33 in seine linke Stellung gelangte Unterdruck über den Raum 53 und die Leitung
103 rechts von dein Kolben 17 und durch die Bohrung 34' des Steuergliedes 34, den
Raum 54, die Leitung 103 Außenluft in den Raum links von dein Kolben 17. Der Kolben
17 wurde in seine rechte Endstellung bewegt und damit die Kupplungsmuffe i i mit
der Gegenhälfte i i' an dem Rad 6 in Eingriff gebracht. Durch die Steuerglieder
35 und 36 wird ein weiterer Schaltzylinder in analoger Weise bedient wie die Zylinder
18 und 19 durch die Steuerglieder 31, 32 und 33, 34.
-
Es soll nun eine neue Gangschaltung angenommen werden, bei welcher
sowohl der Kolben 16 als auch der Kolben 17 von der gezeigten rechten in die -linke
Endstellung gelangt, wodurch die Muffe g mit der Gegenhälfte g' an dem Rad 3 und
die Muffe Io mit der Gegenhälfte i o' an dem Rad 6 gekuppelt wird. Durch .den Gangwählhebel
6o wird das Bewegungs- und Schließglied 37 nach links verschoben, dadurch die Bohrung
31' des Steuergliedes 31 von der Außenluft abgeschlossen, dieses entgegen dem Druck
der Feder 41 angehoben und somit die Leitung Si über den Raum 63 und den Raum 51
mit der Leitung ioi in Verbindung gebracht. Das Absperrglied 32 wird hierbei durch
die Feder 42 in seine linke Stellung zurückgedrückt, unterbricht die Verbindung
zwischen dem Raum 64 und dem Raum 52, während sie letzteren über die Bohrung 32'
mit dem Ratzen 61 verbindet, der über die Bohrung 62 mit der Außenluft in Verbindung
steht. Das Bewegungs- und Schließglied 38 wird nach. rechts bewegt, verschließt
die Bohrung 34' des Steuergliedes 34, bewegt dieses entgegen dein Druck der Feder
44 nach rechts, . verbindet die Leitung 82 über den Raum 64. und den Raum
54 mit der Leitung io4. Das Steuerglied 33 wird durch die Feder 4.3 nach rechts
verschoben, unterbricht die Verbindung zwischen dem Raum 63 und dem Raum 53 und
verbindet den Raum 53 über die Bohrung 33' und den Raum 61 mit der Außenluft.
-
Wenn der Fahrer durch Niedertreten des Hebels 75 die Kupplung ausrückt
und gleichzeitig vermittels des Hebels 74 den Betätigungsknopf 73 in dein Ventilkasten
72 nach unten bewegt, wird dem aus dem Ansaugrohr 7o durch die Leitung 71 zugeführten
Unterdruck der Weg freigegeben. Dies kann in bekannter Weise entweder dadurch geschehen,
daß durch den Betätigungsknopf 73 ein einfaches, den Schaltdruck unmittelbar freigebendes
Ventil bewegt wird oder däß hierdurch das Freigeben des Schaltdruckes unter Zwischenschalten
einer Auslösevorrichtung erfolgt.
-
Nach Freigabe des Schaltdruckes gelangt dieser einerseits in den Raum
ßo, anderseits durch die Leitung 82 in den Raum 64. Die Anordnung (Raumgröße, Drosselung)
ist dabei so getroffen, daß der Unterdruck in dein Raum 64 schon wirksam ist, ehe
dies infolge Weiterleitung aus dem Raum 8o über die Leitung 81 in dem Raum 63- der
Fall ist. Von dem Raum 64 gelangt der Schaltdruck durch das geöffnete Steuerglied
34, den Raum 54 und die Leitung 104 zu dem Raum links von dem Kolben 17, während
gleichzeitig der Raum rechts von dem Kolben 17 durch die Leitung 103, den Raum 53
und die Bohrung 33'°des Steuergliedes: 33 mit dem Raum 61 und über die Bohrung 62
mit der Außenluft in Verbindung gelangt. Die Endstellungen der Kolben 16 und 17
sind mit B bzw. Tl bezeichnet, wobei die Überführung in die Stellung B einer
Beschleunigungsschaltung, diejenige in die Stellung 1l einer Verzögerungsschaltung
entspricht.
-
Unter der Einwirkung des zugeführten Unterdruckes bewegt sich der
Kolben 17 nach links, die Kupplungsmuffe i i wird aus dein Eingriff mit der Gegenhälfte
i i' herausgenommen, und die Kupplungsmuffe 9 wird nach
Überschreiten
der Mittelstellung der Kupplungsmuffe bzw. des Kolbens 17 an die Gegenhälfte g'
an dem Rad 3 angelegt. Um die Kupplungsmuffe 9 in Eingriff zu bringen, muß die mit
der treibenden Seite verbundene Gegenhälfte 9' verzögert werden, da die Kupplungsmuffe
9 mit der gleichmäßig weiterlaufenden getriebenen Welle verbunden ist. In dieser
Stellung ist der Kolben 17 so weit nach links gegangen, daß die -Mündung der Leitung
121 durch die Aussparung 25 in der Kolbenstange 15 mit der Mündung der Leitung 122
verbunden ist. Es gelangt also Unterdruck aus dem Ansaugrohr 7o durch die Leitung
I2o und die Leitung 121, die Aussparung 25 in die Leitung 122. Von dieser Leitung
aus gelangt- dieser Unterdruck als Hilfsvorrichtungsdruck durch die Leitung 123
zu dem Zylinder 124 der Bremsvorrichtung 125. Gleichzeitig gelangt durch die von
der Leitung 123 abzweigende Leitung 126 dieser Druck auch in den Raum 93 über dein
Kolben 92. Der Kolben 92 wird dadurch entgegen dem Druck der Feder 94 angehoben,
so daß durch den Schaft 9i das Sperrglied 9o auf seinen Sitz geführt und der Raum
8o von der Leitung SI abgeschlossen wird. Es kann also kein Schaltdruck zu der Steuergliedergruppe
31, 33, 35 gelangen, durch welche Beschleunigungsschaltungen herbeigeführt
werden. Sobald die Drehzahl der Kupplungshälfte 9' an dem Rad 3 so weit verlangsamt
ist, daß die Relativbewegung der Klauen der Kupplungshälften 9 und 9' sich umkehrt
(Überholungszeitpunkt), erfolgt durch die abgeschrägten Klauenstirnflächen in bekannter
Weise das Einrücken der Kupplungshälften 9 und 9'. Während dieses Einrückens gelangt
der Kolben 17 unter der Einwirkung des durch die Leitung Io4 nach wie vor zugeführten
Schaltdruckes in seine linke Endstellung L'. Auf diesem Weg wird schließlich die
Mündung der Leitung 122 durch den zwischen den beiden Aussparungen 25 und 23 liegenden
Teil der Kolbenstange 15 gegenüber der Leitung 121 abgeschlossen und durch die Aussparung
23 mit der Leitung 127 verbunden. Diese steht wiederum durch die Aussparung 2.I
an der Kolbenstange i4 und die Bohrung 26 mit der Außenluft in Verbindung. Auf diesem
Weg «-erden auch die Leitungen 123 und 126 mit der Außenluft verbunden. so daß einerseits
die Bremswirkung in der Hilfsvorrichtung 125 aufhört, andererseits der Kolben 92
unter der Einwirkung der Feder 94 wieder in seine untere Stellung zurückgeht und
das Sperrglied 9o öffnet.
-
Der Schaltdruck gelangt nun zu der Leitung 8i und von dort über den
Raum 63 durch das geöffnete Steuerglied 31 in den Raum 51, die Leitung IoI und zu
dem Raum links von dem Kolben 16. Der Kolben 16 geht infolgedessen nach links, die
Kupplungsmuffe8 wird aus dem Eingriff mit der Gegenhälfte 8' an dem Rad 3 herausgenommen
und die Kupplungshälfte Io an der Gegenhälfte Io' an dem Rad 6 angelegt. Das Einrücken
der Kupplung Io, Io' erfordert eine Beschleunigung der Kupplungshälfte Io, was entweder
durch den Fahrer vermittels des Gashebels oder durch eine besondere Schalthilfsvorrichtung
bekannter Art geschehen kann. Im Überholungszeitpunkt rückt die Kupplung Io, Io'
in bekannter Weise ein, und der Kolben 16 geht in seine linke Endstellung B.
-
Wenn der Kolben 16 aus seiner linken Endstellung Bin . die rechte,
in der Abb. i dargestellte Endstellung V gebracht werden soll, also eine Verzögerungsschaltung
erfolgt, wird in analoger Weise, wie dies für .den Übergang des Kolbens 17 aus seiner
rechten in seine linke Endstellung beschrieben ist, in der Stellung, in welcher
die Kupplungshälfte 8 und die Kupplungshälfte 8' eben aneinander anliegen, durch
die Aussparung 22 die Weiterleitung des Hilfsvorrichtungsdruckes aus der Leitung
120 in die Leitung 122 und durch die Leitung 123 zu dem Bremszylinder 124 sowie
durch die Leitung 126 zu dem Raum 93 über dem Kolben 92 herbeigeführt, wodurch das
Sperrglied 9o geschlossen und dadurch während einer derartigen Verzögerungsschaltung
der gleichzeitige Ablauf einer Beschleunigungsschaltung verhindert wird.
-
Die während des Ablaufs einer Verzöge-. rungsschaltung wirksame Steuerung
der Bremseinrichtung 125 durch die Aussparungen 22 und 25 an den Kolbenstangen 14
und 15, welche auch das .gleichzeitige Eintreten einer Beschleunigungsschaltung
verhindert, hat beim Übergang des Kolbens 16 aus seiner rechten in seine linke Endstellung
B oder beim Übergang des Kolbens 17 aus seiner linken .in seine rechte Endstellung
B, also während des Ablaufs von Beschleunigungsschaltungen, keine Wirkung, da bei
dem Ausrücken der betreffenden Kupplung der Steueru.ngsweg sehr rasch durchlaufen
@;-ird und deshalb keine wesentliche Unterdruckwirkung in der Leitung 123 und dem
Bremszylinder 12..1 sowie dem -Raum 93 sich ausbilden kann.
-
Die dargestellte Einrichtung ist auch in grundsätzlich gleicher Weise
wirksam, wenn sowohl eine der beiden Kupplungsmuffen 8 oder io als auch eine der
Kupplungsmuffen9 oder i i gleichzeitig ausrücken und je eine der betreffenden Kupplungsmuffen
vor dem Einrücken sich befinden. Falls z. B. die Kupplungshälfte 8 und die Kupplungshälfte
i i sich vor dem Einrücken befinden, so ist durch die Aussparung 22 die Leitung
i2o mit der Leitung 122 verbunden. Dadurch
wird, wie oben beschrieben,
die Verzögerungseinrichtung 12,5 wirksam und auch das Sperrglied 9o geschlossen.
Durch die Wirkung der Bremsvorrichtung 125 wird die Drehzahl der Kupplungsmuffe
8 verzögert, so daß diese schließlich an der Gegenhälfte 8' zum Eingriff gelangt.
Im Anschluß daran kann die Kupplungsmuffe i i dadurch in Eingriff mit der Kupplungshälfte
i i' gelangen, daß die Drehzahl der Kupplungshälfte i i' durch Gas-eben oder durch
eine besondere Hilfsvorrichtung bis auf die Einrückdrehzahl erhöht wird.
-
Wenn gleichzeitig die Kupplungsmuffen Io und i i aus dem Eingriff
herausgenommen und die Kupplungshälfte 8 an der Kupplungshälfte 8' und die Kupplungshälfte
g an der Kupplungshälfte g' vor dem Eingriff stehen, also zwei Verzögerungsschaltungen
erfolgen sollen, ist die Leitung 122 sowohl durch die Aussparung 22 mit der Leitung
I2o als auch durch die Aussparung 25 mit der Leitung 121 verbunden. Durch beide
Steuerungen ist also die Unterdruckzufuhr zu der Bremsvorrichtung 12q,, 125 hergestellt.
Auf diese Weise wird demnach die Drehzahl der Kupplungshälfte 8 bis auf die Einrückdrehzahl
herabgesetzt. Nachdem die Kupplungshälfte 8 mit der Kupplungshälfte 8' in Eingriff
gelangt ist, wird die Drehzahl der. Kupplungshälfte g' noch weiter erniedrigt, bis
diese mit der Kupplungshälfte 9 in Eingriff gelangt.
-
Wenn in einem derartigen Fall, also während die beiden Kupplungsmuffen
8 und 9 vor dem Eingriff stehen, die Drehzahl des für sich allein frei laufenden
Räderpaares 3, 6 infolge der geringen Massen .dieser Räder und der Ölreibung rascher
abfällt als die Drehzahl der einzurückenden Kupplungshälfte 8 unter der Einwirkung
.der Bremsvorrichtung 124, 125, so wird zuerst die Kupplungshälfte g' mit der Kupplungshälfte
9 zum Eingriff gelangen. Danach wird--die Drehzahl der Kupplungsmuffe 8 durch die,
Bremseinrichtung noch weiter verzögert, bis die Einrückdrehzahl erreicht ist und
die Kupplungshälfte 8 mit der Kupplungshälfte 8' in Eingriff gelangt. Dies alles
spielt sich natürlich sehr rasch ab.
-
Die beschriebene Einrichtung verhindert also in einfacher Weise das
Ablaufen von Beschleunigungsschaltungen, solange etwaige Verzögerungsschaltungen
noch nicht beendigt sind. Die Einrichtung kann in grundsätzlich gleicher Weise auch
für Getriebe mit einer anderen Art von Schaltkupplungen verwendet werden.
-
Bei dem in der Abb. 3 gezeigten besonderen Ausführungsbeispiel des
Sperrgliedes mündet die Schaltdruckleitung 71 in den Raum 140, an welchen die Leitung
82 für die Verzögerungsgruppe der Steuerglieder 32, 34, 36 anschließt. Der Raum
I4o ist durch das Sperrglied 9o, welches durch die Feder 94 über den Kolben 92 und
den Schaft 9I belastet wird, von dem Raum 141 abgeschlossen. An den Raum 141 schließt
die Leitung 81 für die Beschleunigungsgruppe der Steuerglieder 31, 33, 35 an. Rechts
von dem Kolben 92 befindet sich der Raum 143, in welchen die Leitung 126 einmündet,
welche von der Leitung 123 Hilfsvorrichtungsdruck zuführen kann. Links von dem Kolben
92 befindet sich der Raum 14q., in welchen über die Bohrung 145 verzögert Schaltdruck
von dem Raum I4o gelangen kann. 146 ist eine Drosselstelle in der Bohrung 145.
-
Die Wirkungsweise dieser in Abb.3 gezeigten Sonderausbildung des Sperrgliedes
ist die, daß sofort nach Freigabe des Schaltdruckes in dem Ventilkasten 72 Schaltdruck
durch die Leitung 71 in den Raum I4o und von dort über die Leitung 82 in den Raum
64 und je nach Stellung der Steuerglieder 32, 34,. 36, welche für Verzögerungsschaltungen
dienen, zu den Leitungen 1o2, 104 oder Io6 und von ,dort zu den zugehörigen Schaltzylindern
gelangen kann.
-
Vermittels der Feder 94 wird das Sperrglied 9o in seiner rechten Stellung
gehalten und schließt den Raum 140 von dem Raum 141 ab. Es kann also nach der Freigabe
der Schaltdruckzufuhr noch kein Schaltdruck zu den Steuergliedern 34 33, 35 gelangen
und somit keine Beschleunigungsschaltung eingeleitet werden. Inzwischen strömt Schaltdruck
langsam durch hie Drosselstelle 146 und die Bohrung 145 in den Raum 144. Gleichzeitig
ist aber auch durch die bereits vor sich gehenden Verzögerungsschaltungen über die
Leitung I2o bzw. 121 und die entsprechenden Aussparungen in den Kolbenstangen 14
oder 15 Hilfsvorrichtungsdruck in die Leitung 122 und in die Leitung 123 und von
dort über die Leitung 126 in den Raum 143 gelangt. Der Hilfsvorrichtungsdruck wirkt
im Sinne .des Geschlossenbaltens des Sperrgliedes go. Ist nach einer gewissen Zeit
zwischen den Räumen i4o und 144 durch :die Bohrung 145 Druckausgleich hergestellt,
so bleibt das i Sperrglied go nach wie vor geschlossen, da der in dem Raum 143 wirksame
Hilfsvorrichtungsdruck zusammen mit der Kraft der Feder 94 den auf die linke Seite
des Kolbens 92 wirkenden Schaltdruck überwiegt. Wenn die Verzögerungsschaltungen
abgelaufen sind und der Hilfsvorrichtungsdruck aus den Leitungen 123, 126 und dem
Raum 143 verschwindet, so überwiegt der auf die linke Fläche des Kolbens 92 wirkende
Schaltdruck den Druck der Feder 94 sowie den auf die rechte Fläche des Sperrglieds
go wirkenden
Unterdruck. Dadurch wird das Sperrglied 9o geöffnet,
und der Schaltdruck kann von dem Raum i .1o %n den Raum 1.11, die Leitung 81 gelangen
und von dort die Beschleunigungsschaltung bewirken.
-
Bei den verschiedenen möglichen Schaltfällen arbeitet die Einrichtung
nach Abb. 3 wie folgt: a) Für den gewählten Gang sind sowohl Verzögerungs- als auch
Beschleunigungsschaltungen erforderlich. Die Verzögerutrgsschaltungen werden sofort
eingeleitet, die Beschleunigungsschaltungen können erst ablaufen, wenn der Hilfsvorrichtungsdruck
aus dem Raum i.13 verschwunden ist und durch den inzwischen im Raum i..1:1 wirksam
gewordenen Schaltdruck das Sperrglied 9o geöffnet wird.
-
b) Sind nur Verzögerungsschaltungen erforderlich, so laufen diese
ohne weiteres ab. Dadurch, daß anschließend das Sperrglied 9o geöffnet und auch
Schaltdruck in die Leitung SI gelangt, wird weiter nichts bewirkt, da ja keine Beschleunigungsschaltungen
gefordert sind.
-
c) Sind nur Beschleunigungsschaltungen verlangt, so erfolgt eine nur
kleine Verzögerung derselben, da das Sperrglied 9o rasch geöffnet wird, weil infolge
Fehlens von Verzögerungsschaltungen kein Hilfsvorrichtungsdruck in die Leitung 123
und damit auch nicht in den Raum 143 gelangte.