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Maschine zum Verschmelzen und Geraderichten der Mündungen von Flaschen
Bei Verwendung von vollautomatischen und halbautomatischen Flaschenblasmaschinen
ist man ,genötigt, die Mündungen der fertigen Flaschen wegen der am Flaschenhals
auftretenden Glasspannungen mit Gas zu verwärmen.
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Da weiter bei dem Einsaugen des Glases zwischen Pegel und Kopfform
ein Grat entstehen kann, so muß dieser durch Verschmelzen beseitigt werden. Hierzu
dienen sog. Verschmelzmaschinen.
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Gibt der Ausbläser bzw. Ausnehmer die Flasche nach Entfernen aus der
Fertigform in die bisher üblichen Verschmelzm.aschinen, so kann sich diese leicht
deformieren, weil die Flasche noch nicht genügend erstarrt ist.
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Damit die Flasche nun wieder gerade gerichtet wird, hat man einen
jugendlichen Arbeiter damit beschäftigt, die Flaschengeradezurichten. Da die Flasche
in halbstarrem Zustande durch ihr eigenes Körpergewicht in sich zusammensacken kann,
so muß der Arbeiter die Flasche immer etwas anheben, damit die Flasche die durch
die Form ge-. gebene Höhe behält. Macht man dabei die Tassen der Verschmelzständer
genau entsprechend der Form, so setzt sich die Flasche in der Tasse leicht fest,
macht man die Tasse zu weit, so läßt sich nur durch die Aufmerksamkeit des Verschmelzers
ein Zusammensacken der Flasche verhindern.
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Da also das Fertigfabrikat sehr von der Aufmerksamkeit des Verschmelzers
abhängig ist, so hat man schon Verschmelzmasciiinen ,gebaut, welche das Zusammensacken
der Flasche verhindern sollten. Es stellen sich aber dabei noch folgende erhebliche
Mängel heraus, die durch vorliegende Erfindung beseitigt wurden.
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i. Die Verschmelzmaschinen müssen mit Tassen arbeiten und besitzen
alle durch diese Maschinenteile bedingten Nachteile.
2. «renn die
Flasche bei dem Hineingeben in die Tasse verbogen wird oder nicht ganz mittig steht,
so kann der bekannte zweiteilige Greifer den Flaschenhals nicht richtig erfassen
und drückt Narben in den Hals der Flasche.
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3. Die Umstellung der bekannten Verschmelzvorrichtungen auf eine andere
Flaschengröße erfordert eine längere Vorbereitungszeit, da jede Tasse ausgewechselt
und jedes Greiferpaar besonders für sich eingestellt werden muß, und es können durch
Verstellen der Greifer leicht Höhendifferenzen in den Flaschen auftreten.
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Da bei den bekannten Verschmelzvorrichtungen die Tassen geschlossen
sind und diese Konstruktion keine Kippbewegung der Tassen mit Greifer zuläßt, so
muß die Flasche vom Ausbläser oder Einträger aus der Verschmelzeinrichtung herausgenommen
werden.
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Bei vorliegender Erfindung wurden diese Mängel der bekannten Verschmelzeinrichtung
beseitigt.
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i. Die Greifer berühren die Flaschenhälse nur punktförmig und drücken
sie selbsttätig in die mistige Lage, so daß ein besonderer Arbeiter zum Ausrichten
der Flaschen entbehrlich wird.
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2. Sämtliche Greifer sind auf einer gemeinsamen Platte angeordnet
und werden gemeinsam mittels Handrad entsprechend der Höhe der Flaschen eingestellt,
dadurch kann keine Höhendifferenz zwischen den einzelnen Flaschen auftreten.
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3. Bei Wechsel der Flaschengröße brauchen die einzelnen Greifer nicht
ausgewechselt oder umgestellt zu werden, da sie sich selbsttätig der anderen Größe
des Flaschenhalses anpassen.
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4.. Es ist nicht unbedingt notwendig, Tassen zu verwenden, sondern
es genügen geteilte Halteringe aus Guß oder Blech, welche den Körper der Flasche
halten und stützen. Dadurch kann auf die Prägungen der Flasche Rücksicht genommen
werden, auch nach oben sich verjüngende Flaschen können noch am Flaschenkörper gehalten
und gestützt werden.
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5. Die Greifer werden bei anderen Flaschengrößen gemeinsam nach oben
oder unten verstellt, während der Boden, auf dem die Flaschen ruhen, an seinem Ort
bleibt, so daß die Maschine mit einem. Transportband zum Kühlofen zusammenarbeiten
kann.
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Der Erfindungsgegenstand ist in den Abbildungen in drei Schnitten
bildlich dargestellt.
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Fig. i ist ein senkrechter Schnitt durch die V erschmelzmaschine,
Fig. 2 ein waagerechter Schnitt durch die Maschine unterhalb der Verschmelzbrenner.
Fig.3 ist ein waagerechter Schnitt durch die Maschine in der Höhe der Flaschenhalter.
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Fig. 4. und 5 zeigen verschiedene Ausbildungen der Flaschenhalter.
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`Die Maschine besteht aus einer Grundplatte t, welche vorteilhaft
mit Rollen versehen ist. Auf der Grundplatte ist ein Paßstück 2 angebracht, welches
entsprechend der gewünschten Maschinenhöhe sein kann.
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Auf diesem Paßstück ruht die Kurvenbahn 3 mit dem Säulenstutzen.
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Um den Säulenstutzen liegt ein Kugellager 34, welches den ganzen drehbaren
Teil der Maschine (das Gestell) trägt. Das SternstÜck 4 und das Mittelteil 5 sind
mit der Mittelsäule 7 starr verbunden. Die auf dem Säulenstutzen ruhende Mittelsäule
7 ist am oberen Ende finit Gewinde versehen, so daß die die Mündungsgreifer tragende
Platte 6 mittels des Handrades 8 entsprechend der Flaschenhöhe auf der Mittelsäule
7 eingestellt werden kann, wodurch sämtliche Mündungsgreifer und Haltegabeln gleichzeitig
eingestellt werden.
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Die in der Mittelsäule 7 sitzende Stange 9, an welcher die Verschmelzbrenner
i o angebracht sind, nimmt an der Drehung der Maschine nicht teil, sondern steht
fest. Durch das Sternstück 4, das Mittelstück 5 und die Mündungsplatte 6 führen
Säulenpaare i i, deren Zahl sich nach der Zahl der Arbeitsstellen richten, welche
durch Zahnräder 12 miteinand-er in Verbindung stehen. Je eine Säule von dem Säulenpaar
i i erhält einen Rollenhalter mit Rolle 13, welche bei Drehung des Oberteils der
Maschine auf der Kurvenbahn 14 abläuft. Durch die Kurvenbahn i4 und die Rolle 13
werden beim Umlauf der Maschine die mit den Säulen i i verbundenen Teile 15, 16
und 17 der einzelnen Arbeitsstellen betätigt. Die beiden Hebel an den Säulenpaaren
i i sind mit einer Zugfeder miteinander verbunden (diese ist nicht dargestellt).
Gleichzeitig erhält der eine Hebel eine Anschlagschraube 15, durch welche die Flaschenhalter
16 und die Mündungsgreifer 17 genau entsprechend der Höhe der Flaschen eingestellt
werden können.
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Das Sternstück 4 trägt an jeder Arbeitsstelle ein Zahnsegment mit
Betätigungsrolle 18. Dieses Zahnsegment i 8 wird bei der Umdrehung der Maschine
von der Kurvenbahn 3 gedreht zur Betätigung der Flaschenhalter.
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An dem Mittelstück 5 sind kippbare Flaschenbodenhalter i g angebracht,
welche durch das Zahnrad 2o mit dem Zahnsegment 18 in Verbindung stehen.
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Die Achsen der Zahnräder 2o sind festgelagert, so daß bei einem Drehen
der Zahnräder über die Zahnsegmente 18 die Flaschenbodenhalter nach außen gekippt
werden. Auf der Mündungsplatte sind genau zentrisch zum
Tassenboden
gabelförmige Stutzen 22 (Haltegabeln) angebracht, welche entsprechend dem Halsdurchmesser
eingestellt und festgeschraubt werden können. Diese Haltegabeln sind federnd gelagert,
werden durch die Federn gegen den Flaschenhals gepreßt und durch die einstellbaren
Mündungsgreifer 17 in ihre mittige Lage entgegen der Federkraft zurückgedrückt.
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Bei dem Erfindungsgegenstand sind keine Tassen nötig, sondern nur
Flaschenbodenhalter und Flaschenhalter 16. Die Flaschenhalter i 6 können sich stets
der Flaschenhöhe anpassen und werden weder durch starke Prägung der Flasche noch
durch ungünstige Form der Flasche in ihrer Arbeit behindert. Da bei vorliegender
Erfindung nur sein Teil der Flaschen gehalten und der Flaschenhalter 16 nicht völlig
geschlossen wird, sondern durch eine Einstellschraube an. dem Hebel, 15 genau zum
Flaschendurchmesser eingestellt werden kann, so paßt ein Satz Flaschenhalter 16
zu mehreren Sorten Flaschen, auch wenn diese in Höhe, Durchmesser usw. nicht genau
übereinstimmen. Da die Mündungsgreifer 17 auch zu jedem Flaschenhals leicht einstellbar
sind, so brauchen nicht zu jeder Flaschensorte besondere Greifer angebracht zu werden.
Der Mündungsgreifer 17 -hält den Flaschenhals nur an einzelnen Punkten, eine ringförmige
Berührung des Flaschenhalses mit Metall findet nicht statt.
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Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Die ausgeblasene Flasche wird
auf den Tassenboden gesetzt und der Flaschenhals zwischen die mittigeingestellten
Haltegabeln 22 geführt. Ein Verziehen oder Verbiegen ist jetzt nicht möglich. Das
Gestell wird dann mittels der Handgriffe 21 gedreht, bis die Flasche unter die Verschmelzbrenner
i o gelangt. Durch diese Drehung des Gestells werden durch den Ablauf der Rollen
13 an der Kurvenbahn 1¢ die Säulen i i, die Flaschenhalter 16 und die Mündungsgreifer
17 durch Federwirkung betätigt. Die Flasche wird durch die Halfter 16 am Zusammensinken
verhindert, durch die Mündungsgreifer wird das Oberteil der Flasche ebenfalls am
Einsinken verhindert, und die Flasche wird in genau mittiger Lage zum Flaschenboden
gehalten. Nach Einbringen der nächsten Flasche in die Maschine wird das Oberteil
der Maschine weitergedreht; die nächste Flasche gelangt unter den Verschmelzbrenner
und die zuerst eingestellte Flasche aus diesen heraus. Bei der folgenden Bewegung
in die nächste Station können durch die Kurvenbahn 14 und die Rolle 13 der Flaschenhalter
16 und der Mündungsgreifer 17 betätigt werden, so daß sie die zuerst eingebrachte
Flasche freigeben. Bei der nächsten Station wird durch die Kurvenbahn 3 das Zahnsegment
18 betätigt und dadurch der Fla.schenbodenhalter i9 geschwenkt, wodurch die fertig
verschmolzene Flasche in eine TranspDrtvorrichtung zur Kühlbahn o. dgl. gegeben
wird.
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Die Verschmelzvorrichtung kann auch mit einer vollautomatischen Glasblasmaschine
verbunden werden. Die Vorrichtung kann weiter mit einer beliebigen Anzahl von Arbeitsstellen
.ausgerüstet sein.